Der ideale Ski ...

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PK
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Beitrag von PK » 10.03.2003 10:19

Mensch Leute ...
Derzeit redet man doch nur vom Carven, carven, carven und carven. Wie hoch ist eigentlich der echte, pure Carving-Anteil? Wenn ich bei Liftfahren immer die anderen Skifahrer beobachte kommt keiner 100% carvend die Pisten runter. Wenn ich daher mal 5% reinen Carvinganteil ansetze bin ich sicher nicht weit von der Realität weg.

Ich brauche also einen Ski mit dem ich wie bisher hauptsächlich "normal" fahren kann und keinen reinrassigen Extremcarver.
Leider driftet aber die Verkaufstrategie bzw. der Trend-Wunsch vieler Skifahrer genau in die andere Richtung:
Immer engere Radien, immer kürzere Ski, immer WENIGER normales Fahren ... völlig an der realen Pistensituation vorbei.

"Früher" war alles einfacher: Es ging nur um einen möglichst guten (evtl. schnellen) Belag und um die richtige Länge (meist Größe +10cm). Fertig.
Und jetzt? Ein Chaos! :(
Servus aus Bayern!
Peter.

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golden gaba
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Beitrag von golden gaba » 10.03.2003 14:30

Matthi@s hat geschrieben:@Tom (golden gaba):
Deiner Beschreibung nach habe ich ja dann den idealen Ski, 152 cm, radius: 10,5 m. Für mich genommen, glaube ich das sogar. Allerdings gibt´s hier im Forum einige, die meinen, mein Ski (Dynastar omeglass) sei für sie völlig ungeeignet.
Bzgl. Preis: Hier im Forum konnte man bei dem Thread bzgl. Skilänge häufiger lesen, dass die Leute fast im Jahresrhythmus ihre Skier ausgetauscht haben - doch sicher nicht aufgrund ihrer Zufriedenheit damit.
hi matthias,
wenn leute hier ständig d.h. jede saison ihren skiwechseln. mei bitte...wenn sie meinen. ich würde mal behaupten das ich meine ski sehr beanspruchde durch rennen, extremcarven, gelände usw. bevor ich einen ski austausche sollte er mindestens 40 tage auf dem buckel haben....da ich sl-racecarver, funcarver und rs-racecarver besitze dauert es einige jahre bis alle ski die 40 tage haben und wirklich durchgenudelt sind. abgesehn davon kann man seine ski richtig pflegen, einlagern usw. dann halten die teile meisten auch länger. mit dem preis seh ich das nicht ganz so schlimm.
angenommen du fahrst deinen ski ca. 40 tage und hast ihn für 400euro im set erworben. dann macht das 10 euro pro skitag. somit billiger als jeder skiverleih...und das skifahren unter berücksichtigung der anfahrtskosten, verpflegung auf hütten und der immer steigenden liftpreise einer der teuersten sportarten ist....tja, damit müssen wir uns leider abfinden.
und noch was....
löse dich doch von dem gedanken den hier viele andere vertreten. immer das neueste zu fahren. die ski haben sich seit einigen jahren in ihrer gefahrenen länge, ihrem radius und dadurch ihren eigenschaften nicht geändert. somit kaufst du, wenn du was neues kaufst..nur das top-aktuelle design. weist du wie mir dieses design egal ist :roll:
geht alle jetzt in die läden. kauft euch das sogenannte auslaufmodell. fast von allen firmen im set für 350 euro zu haben und genießt diese teile bis sie auseinanderfallen....
noch ein beispiel der firma rossignol. die haben doch glatt für nächstes jahr auf ihren topmodellen 9x und 9s so eine tolle geriffelte schicht auf die oberfläche gearbeitet...und nicht zu vergessen das neue design.
konnte den aktuellen und den der nächsten saison testfahren...kein unterschied festzustellen. also nennt mir einen grund warum ich mir den neuen kaufen sollte???? es gibt keinen!!!!!!!
viel spass
tom

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golden gaba
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Re: Idealschi für Alles?

Beitrag von golden gaba » 10.03.2003 14:43

1997 hat geschrieben:Glaubt ihr wirklich die Entwicklungsingenieure bei den Schifirmen sitzen nur rum und brechen sich die Finger beim Nasenbohren?

Genauso verhält es sich mit den Schi und man muss halt den raussuchen, der in den Punkten die dem Käufer wichtig sind, die Prioritäten setzt. Und das Lastenheft, dass der Feldberg-Guru Thomas Latzel (mehr ein philosophisches Traktat) dem Entwicklungs-Team einer Schifirma vorlegt, würde, unter Gelächter, im nächsten Papierkorm landen.
hi 1997,
ja einerseits glaube ich das die entwicklungsingenieure im büro sitzen und nasenbohren und andererseits haben sie richtig stress.
warum nasebohren:
weil die guten jungs genau wissen, dass es im moment nichts neues gibt, was die eigenschaften der ski verbessern könnte (bindungen und platten ausgenommen..da kann man sehr wohl noch entwickeln)

warum kein nasebohren:
weil die armen jungs die verdammte aufgabe haben uns dem endverbraucher wieder was neues präsentieren zu müssen.
deswegen gibt es ja die ganzen "marketinglösungen" und was meint ihr wie lange es braucht so ein head i - system zu entwickeln...oder diese speed oberfläche von atomic.

was sollen die jungs auch gross entwickeln.
jedes kind weiss, das ein guter ski meist einen holzkern hat, wenn möglich sandwich-bauweise (gibt aber auch gute cap-ski) und zur stabilisierung und dämpfung titanal verwendet wird. das ist schon seit 12 jahren oder länger so und wird auch immer so bleiben!!!!!!!!!!!!!!!!!!

das was der thomas latzel schreibt ist 100% richtig!!!!
die frage ist nur, ob sich das ganze verkaufen lässt???
wir hier im forum, die informierten und interessierten wissen ja so ziemlich wo es lang geht. die meisten endverbraucher wissen es nicht.
jede skifirma weiss doch, das ca. 5 verschiedene modelle in ca. 5 verschiedenen längen mehr als ausreichend wäre und den markt völlig befriedigen würde. trotzdem stellt so ziemlich jede firma mindestens 20 verschiedene modelle her....

gruss
tom

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golden gaba
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Beitrag von golden gaba » 10.03.2003 14:56

PK hat geschrieben:Mensch Leute ...
Derzeit redet man doch nur vom Carven, carven, Wenn ich bei Liftfahren immer die anderen Skifahrer beobachte kommt keiner 100% carvend die Pisten runter. Wenn ich daher mal 5% reinen Carvinganteil ansetze bin ich sicher nicht weit von der Realität weg.

Ich brauche also einen Ski mit dem ich wie bisher hauptsächlich "normal" fahren kann und keinen reinrassigen Extremcarver.
Leider driftet aber die Verkaufstrategie bzw. der Trend-Wunsch vieler Skifahrer genau in die andere Richtung:
völlig an der realen Pistensituation vorbei.

"Früher" war alles einfacher: Es ging nur um einen möglichst guten (evtl. schnellen) Belag und um die richtige Länge (meist Größe +10cm). Fertig.
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hi pk,
da muss ich dir in einigen punkten widersprechen.
du hast recht mit deine aussage wieviele denn wirklich carven. aber um das geht es nicht. denn es ist ja bewiesen, dass ein sl-carver drehfreudiger und einfacher zu fahren ist und zwar für jedermann. wie du sagst der reinrassige extremcarver ist dafür mit sicherheit nicht die lösung. wir sagen ja auch sl-carver.
wie sieht denn die reale pistensituation aus???
das ca. 90% aller skifahrer mit einem sl-carver bestens bedient sind.
ob rutschen oder carven..pflug und wie man sonst noch so die piste bewältigt...all das ist völlig easy mit dem sl-carver.

und glaub mir...früher war nichts einfacher. da gab es unglaubliche unterschiede bei der eisgriffigkeit und laufruhe.
ich habe ca. 3 jahre lang so herkömmliche ski verkauft.

die einzigen die es uns heute schwer machen mit der entscheidung welcher ski der richtige ist, sind die hersteller selber. durch xx-strategisch geplante werbekampagnen wird der endverbraucher nur verunsichert. zum glück gibt es dieses forum!!!!!
ach und noch was....bzgl. schneller belag... der hat ja wohl noch nie interessiert. ich freu mich wenn ich einen habe...aber ich kann ja immer noch wachsen und das optimal rausholen. und die 90% normalfahrer stellen diesen unterschied am allerwenigsten fest.


nix für ungut
gruss
tom

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nicola
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Beitrag von nicola » 10.03.2003 15:32

[ externes Bild ]

nach wie vor habe ich seit 1994 keinen besseren allroundski gefunden, als den "urcarver". mit snowrider classic - 162cm (135-85-125) radius 12m - auf den ich mir voriges jahr eine fritschi tourensicherheitsbindung montiert habe kann ich folgendes machen:
carven in allen varianten, tourengehen, im gelaende auch bei harsch oder pappschnee genussvoll fahren (aufgrund der breite "schwimmen" diese skis mehr auf), unterrichten, riesentorlauf fahren, meinen gaesten (aller gewichtsklassen und beiderlei geschlechts) vom anfaenger bis zum fortgeschrittenen ein gutmuetiges "schulpferd" anbieten, das bei bedarf auch rasant ist.
Und das Lastenheft, dass der Feldberg-Guru Thomas Latzel (mehr ein philosophisches Traktat) dem Entwicklungs-Team einer Schifirma vorlegt, würde, unter Gelächter, im nächsten Papierkorm landen.
genau das ist reini fischer (snowrider) bei vielen skifirmen mit seinen fertigen konstruktionsplaenen passiert, bis bei kneissl jemand die papiere aus dem mistkuebel gefischt hat und den ergo "erfunden" hat. viele konstrukteure koennen lange nicht so flexibel reagieren wie man erwartet (sie kauen eher unruhig fingernaegel als bohren gelangweilt nase), denn neue ansaetze muessen von grund auf konzipiert werden und koennen nur bedingt auf bestehende technologien "draufgesetzt" werden und dabei wird der "konsument" mit seinen beduerfnissen nicht immer als hauptkriterium gewertet, sondern bestehende anlagen, formen, fertigungstechniken, materialien und restbestaende - experimentieren ist im skibau extrem teuer, besonders wenn es um die geometrie geht. aus finanziellen gruenden ist die behaebigkeit verstaendlich doch sehr bedauerlich, denn ein wenig mehr kundenorientierte philosophie koennte kaum schaden. ein gutes schlechtes beispiel ist der skifinder auf der atomic site der auf seiner beduerfnisskala dem rennlauf am entgegengesetzten ende den perfekten schwung gegenueberstellt und als neutrum in der mitte, den ski-spass anbietet. :D

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1997

@ PK

Beitrag von 1997 » 10.03.2003 16:28

PK hat geschrieben: "Früher" war alles einfacher: Es ging nur um einen möglichst guten (evtl. schnellen) Belag und um die richtige Länge (meist Größe +10cm). Fertig.
Und jetzt? Ein Chaos! :(
"Früher gabs auch nur VW Käfer, Opel Rekord und Mercedes 190. Und heute?
Vielfalt im Verbrauchsprodukt Schi lässt doch jeden das für ihn passende Produkt finden. Es gehört zu den elementaren Interessen der Hersteller Bedarf zu wecken und diesen dann zu befriedigen und das heist Marktwirtschaft. So einfach ist das.

1997

@ Thomas Latzel der Philosoph vom Feldberg

Beitrag von 1997 » 10.03.2003 16:32

unterschiedliche Kurvenlagen, Spielschwünge u.s.w


ääähhh was bitte das sein??

Und die Forderung das ein Schi "langsam und schnell" zu fahren sein soll ist wohl uas der Humorecke, oder?

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Beitrag von nicola » 10.03.2003 17:25

lieber gast 1997,
als gluehenden bewunderer der marktwirtschaft moechte ich dir ein paar dinge zu bedenken geben:
auch die skiindustrie wird sich mit besser informierten kunden, die sich nicht alles vor die nase setzen lassen, mehr als bisher auseinander setzen muessen. uwe hat mit diesem forum einiges an beitrag dazu geleistet...

"Die Menschen in vernetzten Märkten haben begriffen, daß sie durchschauen was gespielt wird und, daß sie sich aufeinander besser verlassen können als auf die Anbieter. Das ist das Ende des Firmengeschwätzes über den Mehrwert ihrer Waren."
more: http://www.trans-mission.de/cluetrain.htm

ich verrate dir auch ein geheimnis das laengst keins mehr ist:
skifirmen lagern ihre produktionen teilweise aus und uebernehmen auftraege von anderen marken, das gilt vor allem fuer den billig- und mittelklassebereich, am extremsten ist die sache bei kinderskis - zwei hersteller, die kaum absatz fuer ihre eignmarke haben produzieren einen grossteil aller marken, der preisunterschied im shop betraegt bis zu 100% fuer identische produkte. funktioniert gleich wie bei cornflakes und waschpulver :D

die vielfalt fuer den verbraucher ist also zum teil nur scheinbar und sehr verwirrend, und hilft unter anderem auch dem abverkauf unverkaufter lagerbestaende in sogenannte randmaerkte, wo alte modelle als hipe angepriesen werden.

nochmals aus dem cluetrain manifesto an die skiindustie:
"Unser neuer Diskurs ist spannender als fast alle Messen, unterhaltsamer als Fernsehen und ganz bestimmt lebensnaher als die Websites und Drucksachen die ihr uns zumutet."..."Wir sind aufgewacht und verbinden uns miteinander. Wir beobachten. Wir warten nicht."

so long
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Beitrag von golden gaba » 10.03.2003 18:19

hi nicole,
du hast schon so einigermaßen recht mit dem was du sagst von wegen marktwirtschaft usw....
aber glaub mir...ich hab lang genug im sportartikeleinzelhandel gearbeitet um die situation beurteilen zu können. 90% der sogenannten informierten endverbraucher wissen gar nichts...aber auch wirklich gar nichts.
die lesen in irgendwelchen magazinen (gut das es diese mit ihren skitests gibt) über skieigenschaften wie flex, torsion, eisgriffigkeit, laufruhe, radius und was weiss ich noch. das ist für die doch wie wenn mir einer was über das programmieren einer tollen homepage erzählt. ich versteh fast gar nix davon. und somit können leider viele der endverbraucher mit ihrem angeeignetem "wissen" nichts anfangen.
es hat sich ja eh schon sehr gewandelt. früher gab es doch so gut wie keine testcenter oder die grossen intersport skiverleihe. heute findest du sie an jeder ecke. der kunde geht testen, testen, testen.....

jetzt kurz zu der ware die wir im laden vorfinden. das entscheidet leider nicht der endverbraucher....nur bedingt der hersteller und größtenteils der händler...aber wer entscheidet da bei den händlern????
da sitzen jungs die ein perfektes bwl-studium (soll nicht abwertend sein) abgelegt haben, ein bisschen skifahren können, selten wirklich gut genug um ski beim testen richtig beurteilen zu können...und das einzige was die am jahresanfang und ende interessiert ist ihr bericht an ihren chef...dh. der umsatz muss jahr für jahr stimmen....ob dabei der endverbraucher 100% bedient wurde...ist doch egal...die kohle stimmt.

warum hat ein laden wie der sport-scheck zum beispiel keine blizzard ski??
warum hat er keine kneissl?? warum hat er keine stöckli??
warum hat er eigentlich überhaupt für das was auf dem markt angeboten wird so wenig davon im laden stehen??????
weil da irgendwelche schlauberger in ihrem büro sitzen die es einen scheiss interessiert ob wir endverbraucher glücklich sind.

weiter wissen diese jungs auch, das typen wie ich, die ski sowieso direkt beim hersteller beziehen oder zu sonst irgendwelchen sonderkonditionen die ich aus meiner zeit in der sportartikelbranche durch gewisse kontakte eben bekomme....
und was würde es uns dann nützen wenn das richtige material im laden steht??? dann gibt es immer noch die zahlreichen ahnungslosen verkäufer!!!!!

es ist glaub ich eine endlos-diskussion...bei der ich mich unglaublich aufrege!!!!

aber eines ist trotzdem klar
SL-CARVER FOREVER!!!!!!!!!!!!

su
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Beitrag von nicola » 10.03.2003 18:36

hi tom,
ich glaube nicht, dass alle menschen gut bescheid wissen, aber ich wollte ausdruecken, dass alle die sich der vernetzten kommunikation bedienen wollen besser bescheid wissen koennen. die information von usern mag zwar nicht immer 100% fachlich sein - aber bestimmt ist sie ehrlich. die vielen fragen und antworten hier beweisen es ja...
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