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MartinFarrent
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Beitrag von MartinFarrent » 19.04.2008 20:13

Den Schuh der verbesserungswürdigen Technik kann ich mir anziehen, Martina.

Kaschieren aber Länge und mehr Radius den Fehler wirklich, oder hat man eigentlich nur die Hoffnung, dass sie's tun?

Es ist mir ja bewusst, dass dir vor den Implikationen dieser Frage grausen muss. Aber wir Spaßfahrer empfinden allzu harte Arbeit an der eigenen Technik als ziemlich radikales Mittel, zu dem wir eigentlich nur in Augenblicken höchster Verzweiflung greifen. ;)

Gruß

Martin

Martina
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Beitrag von Martina » 20.04.2008 16:35

Ich würde sagen, dass sie es schon ein ganzes Stück weit tun.
Generell empfehle ich jemanden (einem "Mischtechnikfahrer"), der gerne intensiv an seiner Technik arbeiten möchte, eher einen hochwertigen Ski mit kleinem Radius. Jemand, der lieber auch mal fünf gerade sein lässt, eher einen mit etwas grösserem Radius.

Allgemein nicht zu empfehlen ist meiner Ansicht nach ein Ski, der einem trotz korrekter Fahrweise "nichts zurückgibt" (wie schon beschrieben).

Bei deiner Frage graust es mir überhaupt nicht. Ich finde, man sollte in erster Linie so fahren, dass man niemand gefährdet - aber davon abgesehen, soll es vor allem Spass machen.
Wenn jemand mit entspannter Links-rechtsrutschtechnik ein paar Tage pro Winter grosse Freude am skifahren hat (damit meine ich jetzt nicht dich!), dann soll er genau so fahren - bevor er sich ohne Lust und Motivation (warum auch immer) in einen Kurs quält.
Was natürlich nicht bedeutet, dass "an der Technik arbeiten" keinen Spass machen kann, aber ich finde es völlig ok, wenn das für jemanden keine Priorität hat.

MartinFarrent
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Beitrag von MartinFarrent » 20.04.2008 18:36

Vielen Dank, Martina.

Mir werden die verschiedenen Optionen und ihre Zusammenhänge langsam klar. Immerhin tut's der Kopf noch halbwegs jugendlich. Es kristallisiert sich ein Vorverständnis heraus, auf dessen Grundlage ich ein paar Ski im kommenden Winter testen kann, - einerseits Slalomski mit relativ kurzem Radius und andererseits fehlerverzeihende Allrounder oder Crosscarver mit etwas längerem. Dann sehe ich ja, ob mich die Herausforderung einer systematischen Verbesserung der Technik vielleicht doch reizt - oder ob mir die Mogelpackung schon reicht (wie ich eigentlich vermute).

Die Gesamtlogistik der Freizeit spielt dabei keine geringe Rolle. Hätte ich Herbert's Standort und Wohnmobil (habe deinen Blog gelesen, Herbert), so fühlte selbst ich mich vielleicht zur zeitlichen Investition in die eigene Technik gereizt. Was Hänschen nicht lernt, wäre mir dabei übrigens schnurzegal. Ich bin meiner Zeit voraus und eigne mir 'Best Age'-Ideologie schon ein paar Jahre im voraus an. Hans lernt schon deshalb besser als Hänschen, weil Hänschen die noch viel faulere Sau war. ;)

Gruß

Martin

Schneefrau
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Beitrag von Schneefrau » 20.04.2008 19:31

hi martin,
ich hab irgendwo mal gelesen, dass unteschiedliche skitypen/- radien unterschiedliche für "maiximalgeschwindigkeiten" geeignet sind.
entweder in irgendeinem magazin oder im inet (vielleicht kannste was ergoogeln wenns dich interessiert.
ich hatte damals zwar den eindruck, dass die geschwindigkeiten relativ gering angegeben waren (für slalomcarver mit 11-12 m radius ca. 35 bis 40 km/h, wenn ich micht recht entsinne) - aber das ist vielleicht auf die kontrollierbare fahrt eines durchschnittlichen skifahrers gerechnet gewesen. hab mich auch nicht weiter damit beschäftigt.

meine persönlichen erfahrungen sind schon so, dass größere radien höhre geschwindigkeiten ermöglichen ABER !!!
sie sind nicht so wendig/drehfreudig!
so weit klar und nichts neues.
die FOLGEN allerdings : wenn ich bei (normal) vollen pisten schnell reagieren muss (weil z.b. ein kin völlig unkontrolliert in meine bahn rauscht ...) - möchte ich schon SEHR schnell reagieren können. .. und vielleicht doch nicht vorher den geschwindigkeitsrausch ausgelebt haben.

aus diesem grund habe ich mich letztendlich bei eigenen ski für 11 bzw. 12 m entschieden ... und wenn ich auf leere pisten treffe, leihe ich mir gelegentlich etwas anderes aus :wink:
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Beitrag von carlgustav_1 » 20.04.2008 20:19

...lasst es mich so sagen: 70 km/h auf der kante mit schräglage ist sehr viel geiler als mit flachem ski gradeaus :D ich sage nur: fliehkräfte...

und sorry, keine ahnung was der ein oder andere so treibt: aber zb. ein elan sl "flattert" da noch nicht! die fahrtechnik, die es dazu braucht, ist rudimentär: gut stehen, bissel aufkanten. viel wichtiger ist es abzuchecken, ob die piste entsprechend frei ist! der technische schwierigkeitsgrad ist im vergleich mit buckeln oder tiefschnee oder selbst sulz rudimentär.das speedlimit setzt (hoffentlich!) der kopf bzw. die vernunft, nicht der slalomcarver. jedenfalls auf öffentlichen pisten...

und wie auch schneefrau schon sagte, auf öffentlichen pisten wollte ich ebenfalls auf die überlegene wendigkeit eines SL nicht verzichten. um auf normal bevölkerten pisten einen racecarver oder gar reinrassigen GS artgerecht zu fahren, fehlt mir leider bei weitem die kondition :oops:

viel spass wünscht
martin
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Beitrag von MartinFarrent » 20.04.2008 20:28

Ich liebäugele ja nicht mit GS-Geschwindigkeiten und -radien, Ute.

Bei dem kurzen und drehfreudigen Urlaubsski hatte ich allerdings auf schnelleren Abschnitten das Gefühl, die Geschwindigkeit gar nicht mehr steigern zu dürfen, weil die Kontrolle gerade im Notfall verloren gehen könnte. Und dieses Gefühl war mir - angesichts des eigentlich noch moderaten gefahrenen Tempos - einigermaßen neu. Ich meine mit "schnelleren Abschnitten" übrigens vor allem einfache, die ich mit weiten Schwüngen oder geradeaus eben schneller fuhr als diejenigen, die meine ganze Konzentration in Anspruch nahmen.

Dämlich nur, dass ich mir früher gefahrene Leihski gar nicht gemerkt habe. Sonst hätte ich jetzt möglicherweise aufschlussreiche Vergleichsdaten.

@Martin (den anderen ;)): Du fährst mit Sicherheit viel sauberer als ich. Wenn ich Martina aber richtig verstanden habe, ist das Gefühl des instabilen Skis zuweilen ein subjektives... oder ein durch die individuelle 'Mischfahrweise' hervorgerufenes. Was der Ski an sich zulässt, mag für dich daher relevanter sein als für mich. Kann das sein?

Gruß

Martin

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Beitrag von Herbert Züst » 21.04.2008 09:12

An der Lauberhornstrecke in Wengen gibt es im Haneggschuss eine elektronische Geschwindigkeitsmessung für Jedermann. Da bin ich mit einem Slalomcarver Völkel Racetiger SC Länge 1.7m Radius 14m schon mit 120km/h durchgefahren und es hat überhaupt nichts geflattert.

Gruss Herbert

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Beitrag von eiji05 » 21.04.2008 11:11

Also mir kann keiner weis machen dass sich a etwas längerer Racecarver oder gar a GS bei höherem Tempo nicht ruhiger fährt als a Slalomski...

Ich mein genau des will ich doch auch nciht bei am Slalom oda? Ich will doch dass der a Eigenlegen hat, beweglich is und ich in blitzschnell um die Ecke werfen kann.. Im gegensatz dazu is a GS halt laufruhiger und nicht ganz so drehfreudig. Flattern tut a SL desswegen noch lange nicht, des stimmt.

Natürlich kann ma mit am SL auch schnell fahren, die Frage is halt obs mit am anderen SKi nicht einfacher/ besser geht. Auch was Fliehkräfte angeht. Wieso sollte da bei weiten Radien a 12m SL mehr aufbaun können als mein 25m GS? Is für mich nicht erkentlich und wiederspricht sich auch meinen Erfahrungen...

Hab im letzten Urlaub fleißig zwischen 1,55 und 1,91 durchgetauscht(alles hochwertige Skier) und des Ergebnis für mich is einfach Länge läuft, speziell wenns nicht mehr so perfekte Pisten sind.

Finds auch schwierig zu sagen wenn ma schlechte Technik hat längere Ski kaufen, wenn ma gute hat dann kurze. Für mich hängts einfach davon ab was ma damit fahren will und nicht von da Technik. Bin auch der Meinung dass ma mit am längeren Ski eher mehr Technik braucht um schöne Kurven zu fahren, beim SL gehts ja eh von alleine.


greets

PS: Wie ma vielleicht spannt bin ich a Freund längerer Ski und höheren Tempos ;)

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Beitrag von extremecarver » 21.04.2008 12:39

Hab dieses Wochenende auch mal ein paar Schussfahrten mit Slalomski gemacht, Max 126km/h. Ist aber halt wirklich wackelig. Da muss man sich schon sehr stark konzentrieren dass die Skier nicht verschneiden (Piste war schon sehr weich und kleine Buckel). Mit laengeren Skiern kann sowas im Gegensatz zu Slalomskiern eben auch Spaß machen. Bei 120km/h und Slalomskiern ist in der Hocke zumindest nicht mehr viel Steuerungsvermoegen uebrig. Ein GS in 193 ist da noch viel sicherer, da muss man sich nicht zuerst aufrichten um eine Kurve zu fahren. Die menschenleeren Pisten im April laden zum schnellfahren natuerlich ein. Flattern tut ein SL nicht, aber "rumschwimmen"

Beim Snowboard finde ich es noch extremer. Mit einem Longboard in 2m oder sogar 222cm, kann man auch noch steile Buckelpisten Schuss runter mit ueber 100km/h, bei einem kleinen Brett wuerde es man schon nach wenigen Metern a Stern reißen. Fliehkraefte sind auf harter Piste aenlich finde ich, auf weichen Pisten hat man aber mit laengeren Skiern die Moeglichkeit deutlich hoehere Fliehkraefte zu erleben.

Spaetestens nach 2-3 Stunden wirds mir aber auf Slalom wie auch GS langweilig, dann brauch ich spaetestens a Abwechslung wie a Slalomkurs, Freeriden, ein bisserl Freestyle oder snowboarden. Hab dieses Jahr noch fast jeden Tag zumindest drei paar Boots und 3-4 Skier oder Boards pro Tag gefahren.
schnell, riskant, vielseitig bergab
http://openMTBmap.org & www.VeloMap.org

MartinFarrent
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Beitrag von MartinFarrent » 21.04.2008 12:52

Laienhafte Anmerkung am Rande: Mit einem Fischmesser verputze ich Schollenfilets am leichtesten, aber ein Steakmesser tut's auch. Die Umkehrung gilt nur äußerst eingeschränkt. Zwei Spezialwerkzeuge, von denen nur eines zusätzlich Universaltauglichkeit andeutet. Wofür es selbstredend dann noch die normalen Messer aus dem 24er Set von Tchibo gibt.

Ist der Vergleich gültig?

Gruß

Martin

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