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MartinFarrent
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Beitrag von MartinFarrent » 15.04.2008 21:16

carlgustav_1 hat geschrieben:sachma, namensvetter, wo gehst du denn skifahren, dass es da keine anständigen ski zu leihen gibt?!?
Das verrate ich in diesem Zusammenhang lieber nicht, um negative Publicity zu vermeiden... weil die Leute in den Buden an der Piste durchweg ausgesprochen nett und sehr hilfsbereit sind, wohl auch gute Testski haben, aber eben nur begrenzte und etwas betagte Auswahl im eigentlichen Leihbereich. Eine Unterscheidung nach Klasse findet leider nicht statt.

Ansonsten geht's mir da immer üppig gut (auch 'mal im Sommer), so dass beinahe schon ein bisschen Lokalpatriotismus aufkommt. Drum keine näheren Angaben an dieser Stelle... ;)

Nun zum Gefühl, das du beschreibst... Ich entnehme deinen Worten, dass es sogar die Ekstase eines Kölners übertrifft, wenn in Düsseldorf der Rosenmontagszug verhagelt wird. Richtig? ;) Aber im Zusammenhang mit Martinas Formulierung beginne ich langsam zu ahnen, worum es geht. Der Ski soll quasi zu mir gehören, mich aber nicht definieren. Etwa so?

Vermutlich ist's also einfacher, als ich dachte. Der Ski muss mich vor allem wohl schlichtweg begeistern. Dabei vermutete ich aufgrund der vielen Hinweise auf Ski, aus denen man zu schnell heraus wächst, eine besondere Wissenschaft des Testens (vergleichbar mit der vorausschauenden Verkostung unreifer Weine).

Gruß

Martin

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extremecarver
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Beitrag von extremecarver » 15.04.2008 22:45

Tja das mit den Skiern ist so einfach nicht mehr.

Vor 10 Jahren, als der Carvingski gerade Mainstream geworden war, fand ich sehr viele Skier (wie auch Carvingsnowboards) durchgaengig zu hart. Das Problem war damals dass weiche Skier meist auch nicht Torsionssteif waren, und weder hart noch torsionssteiff halt auch wenig Leistung bringt.

Heutzutage kommt es eher auf den Schnee an, und vor allem sollte man vor sehr leichten Skiern Abstand nehmen, zumindest im unteren und mittleren Preisbereich da diese haeufig einfach schlecht durchbiegen (evtl zu harte Schaufen, weiches Tail, etc..) und haufig unruhig laufen. Mittelklasseski wie der Fischer AMC76 gibt es auf ebay teils auch schon samt Bindung um 130€ (durch Ueberproduktion fuer die Saison 06/07 ist hier das Preisniveau auf ebay und einigen Shops absolut im Keller) und schonmal deutlich besser als der Atomic C9, der vom Betacarve 9.18 abstammt und eigentlich seit 12 Jahren nicht mehr weiterentwickelt wurde.

Im Slalombereich, habe ich erst sehr selten schlechte Skier gefahren, und egal wie sportlich ein 10-12m Radius Ski ist, kann er eigentlich von jedem Anfaenger gefahren werden, daher u.a. von mir die Empfehlung generell in den Slalombereich zu gehen, wenn man nicht weiß was man will.

Und dann waeren da natuerlich noch die Raxski, evtl gibt es da ab naechstem Oktober große Neuigkeiten samt neuer Website und Videos in DVD Qualitaet. Zur Zeit Zeit steht noch nicht definitiv fest wie es naechstes Jahr mit denen ausschaut, aber evtl. gibt es da ab naechster Saison die ersten Raxski aus Serienproduktion, jedoch deutlich anders als bisher erhaeltich. Noch leichter fuer Anfaenger, akzeptabel auch in Flachstuecken und endlich auch so dass sie Experten den ganzen Tag Spaß bringen. Stay Tuned.... :lol:
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Beitrag von MartinFarrent » 15.04.2008 23:05

extremecarver hat geschrieben:... und schonmal deutlich besser als der Atomic C9, der vom Betacarve 9.18 abstammt und eigentlich seit 12 Jahren nicht mehr weiterentwickelt wurde.
Wie oben erläutert, knüpfe ich keine riesigen Erwartungen an diese Ski. Aber es wundert mich doch, dass sie in diesem Thread so einhellig kritisiert werden, wo sie anderweitig (auch auf dieser Site) als anständige Mittelklassenski beschrieben sind.

Gruß

Martin

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extremecarver
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Beitrag von extremecarver » 15.04.2008 23:13

Ich persoenlich hatte sehr schlechte Erfahrungen mit einem alten 9.18 Betacarve. Das war der erste Ski den ich nach ueber 10 Jahren Raceboarden/Freeride/Freestyle wieder ausprobiert habe, und hab geglaubt ich kann absolut nicht Skifahren mit Kontrolle. War kaum besser als die alten geraden Skier. Waere ich nicht kurz spaeter aus Zufall auf einen Slalomski/Funcarver gestiegen, haette ich das Skifahren wieder komplett fallengelassen.

Sprich ich war absolut nicht in der Lage sauber zu carven auch bei guten Bedingungen, am Slalomski gings dagegen schon nach 10 Min auf so vereister Piste, dass die dort fuer den Semmering Weltcup trainierenden Skifahrererinnen am jammern waren, sauber auf der Kante entlang, bzw sogar mit recht guter Geschwindigkeit durch Slalomstangen. (ich fahre/fuhr viele Snowboardrennen, das heißt die Carvingtechnik konnte ich schon, ich musste sie nur vom Raceboard auf die Skier bringen, und dass ging bei den Atomic absolut nicht - auch andere Snowboardern die ich kenne ging es mit Allround vs Slalomrennskiern aehnlich).

Zum rumrutschn ist der C9, sicherlich nicht schlecht, zum carven waere er fuer mich ein NO GO.
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Beitrag von nicola » 15.04.2008 23:34

hi - felix,
habt ihr auch mit der race speedlock was gemacht?

das ist im übrigen kein marketing blog. da hat jemand ernsthaft nach ursache und wirkung gefragt; ok?

marketing kannst du woanders machen :wink: gell
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Beitrag von ChiliGonzales » 16.04.2008 00:12

extremecarver hat geschrieben: Zum rumrutschn ist der C9, sicherlich nicht schlecht, zum carven waere er fuer mich ein NO GO.
So wie ich das sehe ist das Wort "carven" in Bezug auf sein derzeitiges Können noch nicht gefallen?! In sofern...

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Beitrag von MartinFarrent » 16.04.2008 07:34

ChiliGonzales hat geschrieben:
extremecarver hat geschrieben: Zum rumrutschn ist der C9, sicherlich nicht schlecht, zum carven waere er fuer mich ein NO GO.
So wie ich das sehe ist das Wort "carven" in Bezug auf sein derzeitiges Können noch nicht gefallen?! In sofern...
Da gibt's, glaube ich, Carvinganteile und Driftanteile und auch schlichtweg ziemlich liderliche Elemente. :) Irgendwie so zusammen geschustert...

Das führt zwar etwas vom Diskussionsthema weg, dürfte aber für andere Spaßfahrer in meinem Alter und auf meinem Leistungsstand einigermaßen symptomatisch sein. Wir wollen nicht unbedingt immer 'besser' fahren, sondern immer freier. Dass sich die beiden Ansprüche streckenweise decken, ist klar. Es gibt aber auch wichtige Unterschiede. Wenn ich mich hinsichtlich der allermeisten präparierten Pisten einfach sicher fühlen und Spaß haben kann, dann reicht's. Skifahren findet ja für viele an ein paar Tagen im Winter statt, zu anderen Zeiten gelegentlich auch im Kopf, aber insgesamt eher selten als fanatisch.

Viele Grüße

Martin

P.S. Ich begreife die Tücken einer solchen Aussage sehr wohl. Dort, wo ich richtig leidenschaftlich bin, verstehe ich Spaßmaximierung und Verbesserung als ein- und dasselbe. Da will's mir auch schwer in den Kopf, dass andere die Verbesserung als Mittel zum Zweck eines lässig verstandenen 'Spaßes' relativieren. Die Frage lautet aber wohl, ob sich die Freude maßgeblich an der Verbesserung orientiert (passioniert-sportlicher Ansatz), oder ob die Verbesserung nur dem Zweck dient, sich anders verstandene Freude besser zu erschließen (Freizeitansatz). Beide Einstellungen sind selbstredend sehr legitim und in ihren unmittelbaren Auswirkungen (eingehendere Beschäftigung mit der Sache) teilweise identisch. Aber die Zielsetzungen sind sehr unterschiedlich. Um den Spaßfahrer zu verstehen, müssten die Experten hier an ihre 'Nebenhobbies' denken.

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Beitrag von Schneefrau » 16.04.2008 15:39

hallo martin,
bzgl. Atomic gehen die Meinungen - nicht nur hier im Forum - weit auseinander.

Ich bin selber einige Jahre den 9.18er gefahren (dürfte in die oben genannte Zeitspanne der 12 Jahre fallen) - und habe mich anfangs damit wirklich wohl gefühlt.

Ich denke also, dass der C9 in etwa in dem Bereich liegt, was du bisher in der Ausleihe bekommen hast. Wenn du nicht bei der ersten Begegnung mit dem C9 im Schnee sofort ein "no go" empfindest, hast du ja erst mal einen Ski - und kannst gelegentlich (in einem "richtigen" Skigebiet mit der Möglichkeit, "richtige" Ski zu leihen :wink: ) völlig entspannt einige Modelle probieren - bis die besagten Anzeichen .... grinsen .... etc.... dich erfassen :lol:
... Um einen Anfang zu machen, kannst du ja zum Himmelfahrtskommando nach Tux reisen :D

Es gab hier auch schon Stränge, in denen (fortgeschrittene) Anfänger mit erstaunlicher Differenzierung unterschiedliche Ski getestet und beschrieben haben, leider finde ich das jetzt nicht. Vielleicht kannst du die Suchfunktion benutzen oder jemand anderes kann mit dem entsprechenden Link zu Hilfe eilen. Diese Beschreibungen sind für jemanden, der erstmals einen eigenen Ski sucht, sicher interessant.

Gruß
Ute

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Beitrag von MartinFarrent » 16.04.2008 16:50

Irgendwie lese ich das gerne, Ute. :)

Ich begann schon langsam, an meiner Fähigkeit zur Webrecherche zu zweifeln.

Ungefähr so, wie du es beschreibst, hatte ich es auch vor. Vor Ort bekomme ich allemal gute Testski, wenn auch keine ebenbürtigen Leihski. Irgendwann in rund einem Jahr bin ich dann der Besitzer jenes Geräts, das einzig zum Zwecke meines verzückten Grinsens kreiert wurde. :)

Bis dahin bin ich mir ziemlich sicher, auch im nächsten Winter Spaß zu haben, - und selbst wenn der C9 so erbärmlich wäre, wie einige erfahrene Mitposter andeuten. Das hängt mit meinem obigen Bekenntnis zur fröhlichen Stümperei zusammen. Mich wurmt es halt nicht grundlegend, wenn ich mich langsamer entwickele, als es mein Potenzial zuließe. Das Fahren macht mir schon aufgrund der seltenen Gelegenheiten so oder so Spaß. Rasante Fortschritte sind dafür nicht die Bedingung, sondern wären das i-Tüpfelchen. Sie mögen sich allerdings rascher einstellen als die Verkalkung meiner Gelenke...

Allerseits aber erst einmal Dank für die vielen Anregungen und die Aufklärung. Ich finde, Ihr habt hier ein äußerst freundliches und informatives Forum.

Gruß

Martin

P.S. ('mal wieder ein spätabendlicher Nachtrag): Es würde mich interessieren, was ein 'guter Durchschnittsfahrer' eigentlich ist. Wenn ich eine realistische Selbsteinschätzung versuche, fahre ich besser als etwa 50% aller anderen auf der Piste und ungefähr so gut wie ein Fünftel der übrigen. ABER: Die verbliebenen 40% fahren wirklich derart deutlich besser als ich, dass ich ihnen eigentlich allenfalls den Glühwein servieren dürfte. Ich schätze einmal, die meisten in diesem Forum gehören entweder schon diesem Segment an - oder werden bald dazu stoßen. Für mich selbst wäre das ein ziemliches Fernziel (wenn überhaupt). Das Können scheint ja überaus unlinear verteilt. Will sagen: Besagte 40% der Fahrer teilen etwa 75% des Könnens unter such auf. Für mich sind das derzeit zwei Welten. Da geht quasi ein Riss durch die Gemeinde - hier die Masse und dort die echten Skifahrer... und dazwischen eigentlich nix.

Warum ich das anmerke? Weil der von Ute zitierte Typ des "fortgeschrittenen Anfängers" vermutlich von vornherein zu den Anwärtern auf einen Platz unter 'den 40%' gehört - ungeachtet seines flüchtigen Leistungsstandes von heute. Ich habe solche Posts gefunden und sie sind tatsächlich sehr interessant - auch im Hinblick auf die sensible und methodische Einstellung der Verfasser. Die mir leider etwas abgeht, wie ich eingestehen muss.

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Herbert Züst
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Beitrag von Herbert Züst » 17.04.2008 07:53

Es würde mich interessieren, was ein 'guter Durchschnittsfahrer' eigentlich ist. Wenn ich eine realistische Selbsteinschätzung versuche, fahre ich besser als etwa 50% aller anderen auf der Piste und ungefähr so gut wie ein Viertel der übrigen. ABER: Die verbliebenen 40% fahren wirklich derart deutlich besser als ich, dass ich ihnen eigentlich allenfalls den Glühwein servieren dürfte.
Gerade diese Saison habe ich die Erfahrung gemacht, dass das mit den Prozenten der auf der Piste Fahrenden nicht hinhaut. Es kommt immer auf den Ort, die Jahreszeit und das Publikum an. Dieses Jahr fuhr ich an 14 verschiedenen Skiorten und habe mich etwa so eingeschätzt: Weihnachten in St. Moritz so etwa in den obern 15%, Ostern in Samnaun Ischgel in den obersten 5%, letzten Sonntag in Disentis, in den untern 50%. Du siehst so kann man das nicht sagen. Für mich ist ein guter Durchschnittsfahrer, einer, der eine schwarze, präparierte Piste zügig und sicher runter fährt.

Gruss Herbert

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