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von Martina » 19.01.2005 09:24
Ich muss vorausschicken, dass ich den ersten Pocket Rocket gefahren bin. Das ist ungefähr drei Jahre her - oder schon vier??? Möglicherweise wurde der Ski inzwischen noch verändert.
Ich kenn mich nicht so genau aus beim Material, aber ich habe das Gefühl in den letzten drei, vier Jahren ist nochmal einiges gegangen was die "Biegefähigkeit" der Ski betrifft. Ich finde, die Ski, die es heute gibt, bleiben in der Kurve schön "rund". Vor einigen Jahren waren sie entweder einfach weich und bogen sich ins unendliche (d.h. ich kam aus der Kurve fast nicht mehr raus) oder dann waren sie so steif, dass sie sich gegen das Biegen irgendwie sperrten. Nun, vielleicht ist das nur meine subjektive Wahrnehmung.
Aber zurück zum Pocket Rocket: Ich bin den Ski mehrmals in einer Saison gefahren, aber es war absolut keine Pocket-Rocket Saison. Will sagen, ich bin damit auf unseren netten Kunstschneepisten rumgekurvt.
Wir sind an einem Tag auch noch Snowriders und 1080ies gefahren.
Die ja ebenfalls breiten Snowrider fand ich toll: Es gab beim Umkanten irgendwie so einen "trägen Moment" und dann zog der Ski so richtig rein. Super! Ausserdem fand ich es toll, keine riesige Erhöhung zu brauchen, um trotzdem ordentlich Schräglage zu bekommen (ich fahre ja normalerweise nur ca. 5,5cm, da ich hohe Platten bei unruhigen Pisten als sehr wackelig empfinde - tja, wers wirklich kann, könnte es auch dann...).
Der Pocket Rocket ist dann in meinem Vergleich zu den Snowriders völlig abgefallen: Ich hatte das Gefühl, ich müsste eigentlich schnell umkanten, aber das ging nicht richtig. Es fühlte sich so an, als ob die Schaufel, als ich endlich umgekantet hatte, bereits fast am Ende der Kurve war und ich mit der Bewegung "hinter den Ski" geriet. In der Folge hat sich der Ski gar nicht recht in die Kurve gelegt, sondern "wieder gestreckt" und ist unspektakulär und unbefriedigend weggerutscht und um die Kurve gedriftet. Die Kurven wurden nicht mal richtig rund! Es war ein Gefühl, als ob in jeder Kurve die Schaufel zusammengestaucht wurde und der Ski somit jeden Schwung verlor.
Der 1080 (der orange damals) fühlte sich genau umgekehrt an: Das war unter meinen Füssen ein total steifes Brett, den ich nur zur Not zu einer Kurve einigermassen unter Einsatz der Kante überreden konnte (lag ev. auch daran, dass ich einen ca. 155er fuhr).
Ich weiss nicht woran es lag: An meiner Vorliebe für "Holzski", mangelndem Können, an der für den Ski ungeeigenten Piste, falscher (innerer und äusserer) Einstellung??? Meins war es wirklich nicht.
Ich habe dann in Canada recht häufig den Rossi "Scratch" gefahren. Das war ein Ski, der mir super gut gefallen hat! Allerdings gab es dort überhaupt keinen Kunstschnee und wir haben uns meist im Pulver, in Buckeln oder zwischen den Bäumen getummelt. Das ist auch wieder kaum zu vergleichen.
Und in Canada bin ich auch mal noch einen K2 gefahren, ich glaube, Bandit hiess der. Das war vielleicht ein furchtbarer Ski! So was ist mir noch nie untergekommen! Er gehörte einer Kollegin, bei der ich immer das Gefühl hatte, deren "Input" ist irgendwie besser als das, was letztendlich rauskommt. Als wir dann Ski getauscht hatten, war auch klar warum: Ich hatte ihn schlauerweise zum unterrichten genommen und wollte demonstrieren, dass der Ski bei leichtem Ganzkörperkippen sofort in die entsprechende Richtung fährt. Und -es passierte GAR NICHTS! Das ist mir ja noch nie passiert. Und ja, es war durchaus ein Carvingski! In der nächsten Lektion merkte ich dann ,dass der Ski bei hohem Tempo langsam zu funktionieren begann. Vielleicht wäre es einfach ein Modell für einen 110kg-Mann gewesen.
So gesehen ist es ja erfreulich, dass K2 offenbar mal wieder etwas Gutes entwickelt hat!
Um Missverständnissen vorzubeugen: Ich halte den (damaligen) Pocket Rocket nicht etwa für einen schlechten Ski, aber für einen reinen Powderski.