Hi
in letzter Zeit, z.B. beim Abfahrtslauf in Gröden, redeten die Reporter in Bezug auf Kunstschnee immer wieder von 'aggressivem Schnee' - inwiefern äußert sich diese Aggressivität ? Was merkt der Normalfahrer davon ?
Aggressiver Schnee - was ist das?
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Achtung, aggressiver Schnee!
der Schnee selbst ist natuerlich genau so wenig "aggressiv" wie so manchem Innenski ein Fehler nachgesagt wird 
mit "aggressiv" ist gemeint, dass, wenn man aufkantet, der Ski sehr gut "haelt" und nicht wegrutscht, wie etwa auf grobkoernigem Schnee.

mit "aggressiv" ist gemeint, dass, wenn man aufkantet, der Ski sehr gut "haelt" und nicht wegrutscht, wie etwa auf grobkoernigem Schnee.
there is no bad weather...
- dani1965
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Re: Aggressiver Schnee - was ist das?
Schneekunde
Schnee ist ein echtes »Geschenk des Himmels« – er kommt in unendlich vielen Formen vor. Oft wird er auch »hot material« genannt, weil sich Schnee im Vergleich zu anderen Stoffen sehr nahe (auch bei minus 20 °C) an seinem Schmelzpunkt befindet. Schnee reagiert somit sehr sensibel auf äussere Einflüsse wie Wind, Sonne, Bewölkung, etc. und ist deswegen einer permanenten Veränderung unterworfen.
Damit die Skier optimal gleiten, muss die Waxmischung perfekt auf die jeweiligen Schneeverhältnisse abgestimmt sein. Die wichtigsten Schneearten und ihre Merkmale:
Neuschnee
[ externes Bild ]
Bei tiefen Temperaturen erzeugen die Spitzen und Kanten von Neuschnee an der Belagsoberfläche eine sehr grosse Reibung. Bei Temperaturen gegen 0 Grad verlieren die Kristalle schnell ihre Formen; diese halbabgebauten Schneekristalle führen zu einer grossen Kontaktfläche zwischen Ski und Schnee und erhöhen dadurch ebenfalls die bremsende Reibung.
Altschnee
[ externes Bild ]
Ungefähr 48 Stunden nach dem Schneefall spricht man von Altschnee - man unterscheidet dabei zwischen grossen und kleinen Kristallen. Die kleinen Kristalle weisen eine grössere Dichte auf und somit eine grössere Kontaktfläche mit höherer Reibung. Im Allgemeinen sind Altschnee- runder als Neuschneekristalle und dadurch auch weniger abriebstark.
Technischer Schnee (Kunstschnee)
[ externes Bild ]
Im Gegensatz zu Naturschnee gefrieren die Kristalle von technischem Schnee von aussen nach innen. Oft ist bei frischen Schneekristallen noch nicht alles Wasser gefroren; gefriert es jedoch fertig, brechen Kristalle auseinander, wobei sich scharfe Kanten bilden. Wird der Technische Schnee nun zu früh präpariert, fliesst das nicht gefrorene Wasser an die Oberfläche und bildet eine Eisschicht. Da die Kristalle ca. 10 Mal kleiner als Natur-schneekristalle sind, wird auf den Pisten in kurzer Zeit eine hohe Dichte erreicht. Hohe Dichte bedeutet aber auch grosse Kontaktfläche – und in Kombination mit scharfen Kristallformen eine hohe Reibung.
Nassschnee (Schneefeuchtigkeit)
[ externes Bild ]
Werden Schneekristalle auf 0 Grad erwärmt, beginnen sie zu schmelzen. Das dadurch – aber auch durch Niederschlag – entstehende Wasser bildet eine grössere Kontaktfläche zwischen Ski und Schnee und erhöht somit die Reibung (Sogeffekt).
(Quelle: http://www.toko.ch)
Ciao
Schnee ist ein echtes »Geschenk des Himmels« – er kommt in unendlich vielen Formen vor. Oft wird er auch »hot material« genannt, weil sich Schnee im Vergleich zu anderen Stoffen sehr nahe (auch bei minus 20 °C) an seinem Schmelzpunkt befindet. Schnee reagiert somit sehr sensibel auf äussere Einflüsse wie Wind, Sonne, Bewölkung, etc. und ist deswegen einer permanenten Veränderung unterworfen.
Damit die Skier optimal gleiten, muss die Waxmischung perfekt auf die jeweiligen Schneeverhältnisse abgestimmt sein. Die wichtigsten Schneearten und ihre Merkmale:
Neuschnee
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Bei tiefen Temperaturen erzeugen die Spitzen und Kanten von Neuschnee an der Belagsoberfläche eine sehr grosse Reibung. Bei Temperaturen gegen 0 Grad verlieren die Kristalle schnell ihre Formen; diese halbabgebauten Schneekristalle führen zu einer grossen Kontaktfläche zwischen Ski und Schnee und erhöhen dadurch ebenfalls die bremsende Reibung.
Altschnee
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Ungefähr 48 Stunden nach dem Schneefall spricht man von Altschnee - man unterscheidet dabei zwischen grossen und kleinen Kristallen. Die kleinen Kristalle weisen eine grössere Dichte auf und somit eine grössere Kontaktfläche mit höherer Reibung. Im Allgemeinen sind Altschnee- runder als Neuschneekristalle und dadurch auch weniger abriebstark.
Technischer Schnee (Kunstschnee)
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Im Gegensatz zu Naturschnee gefrieren die Kristalle von technischem Schnee von aussen nach innen. Oft ist bei frischen Schneekristallen noch nicht alles Wasser gefroren; gefriert es jedoch fertig, brechen Kristalle auseinander, wobei sich scharfe Kanten bilden. Wird der Technische Schnee nun zu früh präpariert, fliesst das nicht gefrorene Wasser an die Oberfläche und bildet eine Eisschicht. Da die Kristalle ca. 10 Mal kleiner als Natur-schneekristalle sind, wird auf den Pisten in kurzer Zeit eine hohe Dichte erreicht. Hohe Dichte bedeutet aber auch grosse Kontaktfläche – und in Kombination mit scharfen Kristallformen eine hohe Reibung.
Nassschnee (Schneefeuchtigkeit)
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Werden Schneekristalle auf 0 Grad erwärmt, beginnen sie zu schmelzen. Das dadurch – aber auch durch Niederschlag – entstehende Wasser bildet eine grössere Kontaktfläche zwischen Ski und Schnee und erhöht somit die Reibung (Sogeffekt).
(Quelle: http://www.toko.ch)
Ciao
Dani (HEAD Switzerland)
- nicola
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Kunstschneekristalle brechen auseinander, wobei sich an der Schneeoberfläche scharfe Kanten bilden. (Näheres unter Schneekunde - siehe voriges Posting) Bei Naturschneekristallen brechen unter mechanischer Einwirkung zuerst die „Arme“, sie verbinden sich wesentlich elastischer.
Aggressiver Schnee
hat hohe Dichte = große Kontaktfläche
scharfen Kristallformen = hohe Reibung
wenig Elastizität = geringe Dämpfung
Rennpisten, deren Kunstschneeauflage stark durch Publikumslauf und/oder Training beansprucht war, stellen deshalb eine große Herausforderung an die Dosierung des Kanteneinsatz durch den Läufer und die Materialabstimmung dar
Aggressiver Schnee
hat hohe Dichte = große Kontaktfläche
scharfen Kristallformen = hohe Reibung
wenig Elastizität = geringe Dämpfung
Rennpisten, deren Kunstschneeauflage stark durch Publikumslauf und/oder Training beansprucht war, stellen deshalb eine große Herausforderung an die Dosierung des Kanteneinsatz durch den Läufer und die Materialabstimmung dar
nicola
Kunstpiste.com - Das Skimagazin mit Kurvengeist
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Schnee
Etwas für die Horizonterweiterung zum Thema Schnee. Viel Spass beim Lesen
[url] http://www.exploria.ch/content/scientia ... h/s394.pdf [url]
Gruss
[url] http://www.exploria.ch/content/scientia ... h/s394.pdf [url]
Gruss
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