Ski-Entwicklung der letzten 10 Jahre - und künftige Trends?

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Uwe
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Ski-Entwicklung der letzten 10 Jahre - und künftige Trends?

Beitrag von Uwe » 18.06.2009 16:29

Hallo zusammen,

was mich mal interessieren würde:
Wie haben sich eure Vorlieben / Ski in den letzten Jahren entwickelt, und was glaubt / wünscht ihr, wo es hingeht?
Vor 10 Jahren waren es Funcarver wie der Salomon Axecleaver, Head Cyberspace oder Atomic 9.10, Fischer Radarc oder Blizzard Shark, die uns - inkl. Monster-Standerhöhungen - ins Schwärmen brachten. Danach kamen RTC, Circle & Co gefolgt von den Slalomcarvern ... und wir waren glücklich.
Dann hat Nicola mit dem edelwiser Swing neue Akzente gesetzt; die Ski wurden breiter und wurden zum Designobjekt. Mittlerweile hat jeder große Hersteller breite Allmountainski mit einem speziellen Design.
Oft hieß es nun "Slalomcarver sind tot" oder "die Ski werden länger" ... ich will hier nicht über die Marketingtrends reden, sondern über eure persönlichen Erfahrungen und Vorlieben.

Für mich sind und waren Slalomcarver und edelwiser immer noch "perfekte Ski", zumindest für spezielle Einsatzgebiete. Allerdings ist mir beim letzten Camp etwas bewusst geworden, was mich zum Nachdenken gebracht hat ... eigentlich ist das Fahren mit einem Slalomcarver doch etwas "einseitig"; immer nur auf der Suche nach der perfekten (nicht zu steilen, gut präparierten) Piste, und immer wieder Kante an Kante, gecarvter Schwung an Schwung.

Dann fuhr ich einen Elan Speedwave 14 (Modell 09/10) in 170 cm Länge und 72 mm Breite, der vorne fast die Proportionen eines Slalomcavers hatten, und hinten eher die eines Cross- oder Racecarvers ... und siehe da ... Skifahren ist doch deutlich mehr, als nur "Carven". Diese Ski lassen sich - bei Schaufeldruck -fahren fast wie Slalomcarver, und - ohne Schaufeldruck - fast wie Racecarver. Egal ob Carving-Autobahn, schwarze Piste oder zerfahrene Piste ... das hat richtig Spaß gemacht!
Dann habe ich mich mal etwas näher mit solchen "sportlichen Skiern mit besonders breiter Schaufel und Mittelbreiten über 70 mm" beschäftigt; nebem dem Elan Speedwave gibt es z.B. noch die hier des öfteren gelobten den Nordica Spitfire und Head Supershape Magnum, sowie Fischer Progressor und Blizzard G-Force.

Lange Rede ... ich denke, dass sich hier eine neue und interessante Kategorie herauskristallisiert, die immer noch hochsportlich, aber deutlich vielseitiger als Slalom- oder Racecarver ist.

Deshalb nochmal die Frage an euch: Wie haben sich eure Vorlieben / Ski in den letzten Jahren entwickelt, und was glaubt / wünscht ihr, wo es hingeht?
Uwe

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Re: Ski-Entwicklung der letzten 10 Jahre - und künftige Trends?

Beitrag von Wünne » 19.06.2009 02:07

Hallo Uwe,
wo es hingeht? natürlich Talwärts. :D
Spaß beiseite. Ich fahre zur Zeit einen Slalomcarver, habe in den letzten beiden Wintern z.b. den Head Magnum Supershape und den schwarzen Head Chip 08/09 getestet und habe damit viel mehr Spaß gehabt, da man mit solchen Carvern auch mal abseits der Piste, bei größerer Neuschneemenge oder im sulzigen Schnee ohne Probleme fahren, aber mit ihnen auch super auf der Kante fahren kann.
Meine nächste Anschaffung wird irgendwo in diesem Segment liegen. Die beiden oben genannten sind schonmal notiert, werde aber auch noch andere(z.B Elan Speedwave und .....) testen.

Ist noch sehr lang bis zum Winter, oder?

Gruss Wünne
wichtig ist unter dem Ski und was man darauf macht

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Re: Ski-Entwicklung der letzten 10 Jahre - und künftige Trends?

Beitrag von LincolnLoop » 19.06.2009 22:09

Mmh, schwer zu sagen. Hier ein paar Eindrücke:

- Anfänger oder leicht Fortgeschrittene werden nicht mehr "nebenbei" mit eher mittelmäßigem Material abgespeist. Von hochwertiger Bauweise kann auch ein Anfänger profitieren, deshalb kann dieser Trend sich imo ruhig noch weiter fortsetzen. Hier wird - soweit ich das beurteilen kann - der Trend eher zu "gleicher Ski - größere Länge" gehen. Super-Kurzski (je nach Körpergröße so ~1.40m) halte ich persönlich früher oder später ein bisschen für eine Lernsackgasse.

- Ein bisschen zum Gegensatz zu den meisten Skizeitschriften/Skitests etc. sehe ich die Gruppe "pistenorientierte sportliche Allmountain" etwas skeptisch (nicht als Konzept als solches, sondern noch ein bisschen in der Umsetzung). Das Feld bei den Ski mit Mittelbreite >70, bei der ich die Torsionssteifigkeit als "gut" bezeichnen würde, ist äußerst dünn besiedelt. Sollte man dieses Problem mittelfristig in den Griff bekommen, der Skityp überhaupt.

- Mir persönlich sind die Radien inzwischen etwas zu klein. Ski sind teilweise heutzutage vom Flex so "gut", dass ich mit meinem 18m Racecarver dieselben Radien geschnitten fahren kann, die vor 5 Jahren nur mit SL-Carvern drin waren. Ein 16m-Allmountain ist mir auf griffiger Piste schon deutlich zu kurvig. Das dies eine Kritik der breiten Masse ist, glaube ich nicht, jedoch wird imo das Konzept "Racecarver" mittelfristig auf Konstruktionsradien >20m hinauslaufen.

- Thema Skilänge finde ich sehr interessant. Grundsätzlich ist schon zu beobachten, dass alles, was in Richtung Allmountain/Crossover/Gelände geht, immer länger gefahren wird.
Ein interessantes Experiment (das man als Käufer durchaus durchführen kann, da es das entsprechende Material gibt! Jedoch werden Verkäufer dazu normalerweise nicht raten) wäre "SL-Taillierung/sportlich bzw. leicht abgespeckt/relativ lang", d.h. einen sanfteren SL, allerdings in untypischer Länge (>1.70m). Imo wäre dies eine Skiwahl, mit der sehr sehr viele Fahrer besser unterwegs wären.
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Re: Ski-Entwicklung der letzten 10 Jahre - und künftige Trends?

Beitrag von Herbert Züst » 18.07.2009 21:28

Wohin die Entwicklung geht kann ich nicht sagen, für mich, mit meinem eigene Stil, der nie in ein Lehrbuch passte, war die Zeit am schönsten, als man das fuhr, das am meisten Spass macht und das konnte man auch mit einem billigst Ski erreichen. Das Carven, verbunden mit der entsprechenden Pisteenpreparierung ist sicher ein Meilenstein in der Sikwelt, wieweit wir uns aber diesen Masssenskiturismus noch leiten können sei dahingestelt. Freereiden mit weniger gut und billiger prepariertrn Pisten dürfee wieder vermehrt aufkommen.
Gruss Herbert
Herbert

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