das muss man ziemlich genau differenzieren, ich bin der ansicht, dass jede bewegung und haltung mit empfindung gekoppelt ist. das ist für motorisches lernen unabdingbar. wenn ich nun bei einer bewegung schmerzvolle erfahrungen mache, wird diese empfindung natürlich mitgespeichert. das bedeutet, dass ich mich so organisiere, dass ich den schmerz möglichst gering halten kann. nun kommt es natürlich darauf an wie lange, wie intensiv und wo die schmerzsituation verläuft. ein kleiner kratzer wird kaum jemanden zur grossen umorganisation seiner bewegungen veranlassen, ein gerissenes band sicher. man fühlt sich durch schmerzen als ganzes beeinträchtigt und ganz allgemein in einem schlechteren zustand. das unbehagen und unvermögen, das mit einem (schlechten) zustand einhergeht, resultiert oft gleich viel aus der art und weise, wie man auf diesen zustand reagiert als aus dem zustand selbst. wir tendieren oft dazu die schmerzsignale zu übergehen, das geht so lange gut bis sie so vehement auftreten, dass sie echtes leiden verursachen oder beispielsweise knieschmerzen zu fehlhaltungen im wirbelsäulenbereich führen.Herbert Züst hat geschrieben:Liege ich richtig in der Annahme, dass wenn die Verletzung verheilt ist, diese Schonhaltungaltung eine psychische Ursache hat? Kann man das auch mit der Angst vergleichen, die man vor jedem Steilhang immer wieder hat, wenn man einen solchen einmal 300 m hinuntergestürzt ist.
wie bringt man, ohne dass man gleich einen Psychiater aufsucht ,solche Hemmungen wieder weg? Oder bleiben diese jrgendwie immer im Unterbewusstsein bestehen?
im normalfall braucht man für solche probleme natürlich keinen psychiater , ich bin der meinung, dass sie hervorragend über bewusstmachen von bewegung zu lösen sind.
was anderes ist es bei angst, die sich ohne verletzung tief eingegraben hat. diese angst entsteht wenn man einen grenzbereich überschritten hat, den man sich selbst nicht zumuten konnte. wenn der abstand zum grenzbereich gross ist, würde ich empfehlen, dass man sich langsam an die möglichen grenzen tastet. wenn man kann, ist natürlich die unmittelbare neue auseinandersetzung mit der situation, die beste "medizin" - also beispielsweise ist es günstig sofort nach dem man gestürzt ist nochmal den hang zu fahren. je länger man damit wartet, desto weniger bezieht sich die angst auf die reale situation.
das ganze ist ein sehr umfassendes thema ...