LincolnLoop hat geschrieben:... fange gleich mit der Kritik an:
Das will ich ja auch hören
Speziell hier ist es genau die "Art" von Kurve, die Richard Berger in dem von Dir geposteten Video auch fährt (v.a. seine letzte Fahrt in der orangen Jacke). ... diese "Art" von KS ist meiner Ansicht aber "too much". Klar: dynamisch, viel Bewegung. Aber wozu? Es wirkt auf mich (v.a. Deine erste Fahrt) ein bisschen wie Buckelfahren (nicht Freestyle-Buckeln, sondern Frühjahrssulzbuckeln) ohne Buckeln.
Ich will mich niemals mit RB messen oder vergleichen, aber dass die Art der Kurve dieselbe/eine ähnliche ist, ist ja insofern klar, als wir beide vom österr. SLP geprägt sind, wenn auch in gänzlich verschiedenen Positionen.
Natürlich sind einige Elemente bei uns beiden bei der jeweiligen Fahrt übertrieben deutlich ausgeführt. Bei einer völlig freien Fahrt würden weder er noch ich so fahren. Vielleicht habe ich das nicht deutlich genug zum Ausdruck gebracht. Es geht ja darum, dass diese Elemente deutlich sichtbar demonstriert werden, da sie andernfalls kaum sichtbar sind. (Meine Affinität zum Buckelfahren läßt sich allerdings leider nicht ganz verleugnen; andererseits ist genau das ja auch eine Kernbewegung des KS.)
Du baust auf eine Art und Weise überproportional Druck auf, den die Piste überhaupt nicht fordert, bzw. bei dem das Material auch an seine Grenzen stößt. Klar, die Piste ist relativ steil und vielleicht auch ein bisschen ruppig. Aber die angeschriebene Fahrweise fördert diese "Rupper" auch.
Ja.
Die Frage ist, welchen Mechanismus ich verwenden sollte, um *weniger* Druck aufzubauen. Weniger Kantwinkel (Knie)? Größerer Radius? Weniger Vertikalbewegung?
Wobei gerade ersteres und letzteres wiederum durchaus Ziel der Fahrten waren (eigentlich wollte ich für mich selber nur genau das sehen, dh. einerseits das Kanten aus den Knien, andererseits die Delfinbewegung und meine Schulter im Rechtsschwung)
Teilweise rupft der Ski dann ein bisschen, teilweise schaukelt es Dich auf (das ist wahrscheinlich das, was Du mit "Oberkörper zu weit innen auf einer Seite" meinst, für mich als Erstbetrachter sind es leider zu wenig Schwünge, um auf eine grundsätzliche Einseitigkeit zu schließen).
Ich glaube nicht, dass wir dasselbe meinen. Ja, es "rupft" mich auffällig oft, liegt aber möglicherweise auch am Material. Aber mit "OK innen" meine ich, dass ich im Linksschwung kaum Hüftknick habe (ich glaube auch, genau das meint schnuerlzieher), beim Rechtsschwung hingegen schon.
Ich kenne doch recht viele Fahrten von mir und weiss, dass das ein grundsätzliches Problem bei mir ist, das sich auch durch andere Schwungformen zieht.
Du hast mal irgendwann bei einem meiner Videos gemeint, dass Dich ein "normaler KS" interessieren würde. Den Ball werfe ich mal zurück: Wieso hat ein Kurzschwung bzgl. Dynamik/Progression etc. irgendwie geartet auszusehen und definiert sich nicht einfach nur durch "kurz"(en Radius)?
Er definiert sich eh dadurch. Es gibt halt verschiedenste Variationen des Kurzschwungs, selbst bei identem Gelände bieten sich immer verschiedene Formen an.
Und für diese verschiedenen Formen gibt es IMO bestimmte Bewegungsvorgaben oder -vorbilder, die mit Sicherheit von Kopf zu Kopf unterschiedlich sind.
der Delfin bewegt sich aber ein bisschen zu viel nach oben und nicht nach vorne

(bildlich gesprochen)! Die Bewegung hat ihren Nutzen ja eigentlich darin, dass man in der Kurveneinleitung "irgendwo vorne" Druck geben kann. Da Du aber bis in die Falllinie hinein (fast) in der Luft bist, verpufft dieser (eigentlich im Bezug zum Ski gut stehende) KSP ein bisschen.
Sehr guter Punkt -- das ist mir noch gar nicht aufgefallen. Du hast aber Recht! Ich werd beim nächsten Mal dran denken und darauf achten.
- Bei Fahrt 2 & 3 für meinen Geschmack etwas zu viel Aggression/Kanteneinsatz, den es bei dieser Steilheit bzw. diesem Schnee eigentlich nicht braucht. Bei der ersten Fahrt geht es deshalb meiner Meinung nach eher um die Dosierung (d.h. das Bewegungstiming), bei den anderen beiden um den Bewegungsumfang.
Könntest du das etwas genauer ausführen?
- Du bist (vielleicht auch gedanklich) glaube ich ein bisschen "festgeschraubt", man sieht, dass Du bei Geländeübergängen 1-3 Schwünge Zeit brauchst, um Dich wieder einzuschaukeln (das ist jetzt Spekulation, vielleicht hast Du die 3 Stück, die ich sehe, nur in diesem Fall nicht so gut getroffen). Woran das genau liegt, kann ich nicht 100% sagen (Bild in diesem Fall ein bisschen zu klein und von vorne sieht man das auch nicht optimal), vom Gefühl her würde ich sagen: Bewegung vor/rück müsste eine Idee mehr (und vor allem antizipativ) mit dem Gelände mitgehen.
Okay, das sehe ich jetzt nicht. Wo genau meinst du? Es gab kaum richtige Übergänge bei den Fahrten, finde ich.
- Du schaust ein bisschen auf Deine Ski, statt den (imaginären) Betrachter an. Dadurch wirkt Dein Komplettbild ein bisschen "bucklig", ist aber denke ich ein rein ästhetisches Gimmick.
Das hat wohl etwas mit dem Idealbild zu tun, das man im Kopf hat. Soll heißen: Ich seh, was du meinst, es ist aber durchaus gewollt und bewußt so gemacht.
Welchen Vorteil hat ein Stockeinsatz? Ist die Arm-/Stockarbeit nicht nur zum Unterstützen, regulieren, rhythmisieren und "verflüssigen"?
Mir würde jetzt noch zwei weitere Vorteile einfallen (Stabilisieren und Erfühlen der Neigung, Schneeart etc.), aber im Grunde ist es so.
Es ging mir hier ja auch eher um den Vergleich zum Demoteam, nicht um irgendeine Funktion. Also ein "inhaltsblindes" Bildervergleichen.
Moorkuh hat geschrieben:2) Die Innenhand hängt bei dir einfach schlaff runter, bei mir und den Demofahrern tut sie das nicht -- dort ist sie auf etwa Hüfthöhe angehoben.
Das ist witzigerweise etwas, was bei "uns" zur Zeit total angesagt ist. Man sieht das sogar recht oft auch im Rennlauf (Slalom).
Runterhängen lassen? Welcher Slalomläufer tut das?
Martin