Znegva-BLOG: Ein 39-jähriger Ski-Rookie goes on slope

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Znegva
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Beitrag von Znegva » 03.03.2008 14:15

Tag 13/14/15 auf Skiern: Die alpine Premiere!

Nun war es endlich soweit, nach insgesamt 10 Hallen- und 2 Sauerlandskitage, und die oft nur für ein paar Stunden, sollte es jetzt zum ersten Mal auf richtige Pisten in die Alpen gehen. Zusammen mit Stefan und Pitjes, den beiden, die mir auch schon meine allerersten Schritte auf Skiern von 2 Jahren gezeigt haben, war geplant, in der Nacht zum Mittwoch den 27 März 2008 aufzubrechen und uns am Mittwoch am Wilden Kaiser einzustimmen. Anschließend wollten wir dann zur Frühstückspension in Krimml fahren um dann Donnerstag die Gerlosplatte sowie Freitag den Wildkogel zu erkunden. Doch es kam ein bißchen anders...

Der erste Tag.
Dienstag gegen 18 Uhr gab ich meine Skier, die Skischuhe und das restliche Gepäck bei Stefan ab, da wir uns bei ihm nachts um 2 Uhr treffen wollten um die Reise von dort aus anzutreten. Noch immer kam mir alles ziemlich weit weg vor und irgendwie unwirklich.
Völlig entspannt ging ich so gegen 22.30 uhr ins Bett und stellte den Wecker auf 1.15 Uhr. Nach etwa 2 Stunden Schlaf stand ich dann gegen 1.25 Uhr auf, schlich mich leise ins Bad und zog mir, wie mit den anderen besprochen, die Skiklamotten an. Schnell noch die aufgeladenen Akkus in den Fotoapparat, den kleinen Rucksack geschnappt, dann bin ich zu Fuß aufgebrochen, damit ich pünktlich um 1.45 Uhr bei Stefan sein konnte. Die Straßen waren ruhig und als ich ankam war noch niemand zu sehen. Stefan kam runter und wir packten das ganze Gerödel auf den Gehweg. Punkt 2 Uhr kam Pitjes mit seinem Touran und wir luden alles ein. 2 Minuten später ging es los. Die Autobahn war leer und wir kamen sehr gut voran. Nach einem Kaffee zwischendurch (2.95€!!!) machten wir beim Rasthof Holledau kurz vor München dann Früstückspause um anschließend bis zum Wilden Kaiser durchzufahren. Die Vignette erstanden wir bei der Gelegenheit auch gleich (7,70€ für 10 Tage) und pappten sie auf die Scheibe. Weiter ging es dann nach Österreich rein. An der Abfahrt (St. Johann??) fuhren wir ab und nichts sah nach Skigebiet aus. Es lag keinerlei Schnee. Wir fuhren dann hoch und langsam tauchten die einen oder anderen Schneehaufen auf, aber richtig viel war es noch immer nicht. Dazu fing es an zu regnen und der Himmel war zugezogen. Vorbei an den ersten Orten fuhren wir etwa bis Going, wo wir pünktlich um etwa 9.30 Uhr ankamen.
Bei einem Blick hoch zu den Bergen sah es jedoch sehr wolkig und traurig aus, so dass wir uns kurz besprachen und dann beschlossen das Risiko des schlechten Wetters oben in den Bergen nicht einzugehen. Wir fuhren weiter Richtung Krimml und planten stattdessen das Skigebiet Wildkogel vorzuziehen.
Vorbei an bekannten Orten wie St. Johann und Kitzbühel erreichten wir eine gute Stunde später Neukirchen. Das Wetter hatte sich deutlich gebessert, nur Schnee lag im Tal auch keiner. Nachdem wir geparkt und uns die Skischuhe angezogen hatten tranken wir noch einen Kaffee um dann das 11.30 Uhr-Ticket für 27 € zu lösen, das gegenüber dem Tagesticket um 6 € billiger war. Mit der Gondel ging es dann von 850 m hoch auf etwa 2.100 m. Wir stiegen aus und sogleich hatten wir einen tollen Blick über das Skigebiet. Für mich war ja alles neu und ich schloss mich einfach den beiden an. Wir fuhren von der Bergstation Kogel-Mogel schräg links rüber ins Skigebiet das vorwiegend aus blauen Pisten bestand.
Pitjes und Stefan gefiel der Schnee nicht sonderlich, er war etwas pappig und die Skier glitten nicht besonders darüber. Für mich war es der beste Schnee den ich je hatte. ;-) Da die Piste am Frühmesser interessant aussah fuhren wir zu dem dort befindlichen Ankerlift und fuhren hoch auf etwa 2.150 m. Um dort auf die blaue 11 und 12 zu kommen ging es ein kurzes Stück rel. steil ab durch einige Schneehaufen. Pitjes fuhr vor, wartete dann auf mich und schaute ob ich zurecht kam. Das klappte auch so weit ganz gut und wir fuhren die 11 runter. Der Schnee war leider nicht mehr ganz so gut, was mir aber nichts ausmachte, da ich es eh nicht anders kannte. Die Piste gefiel uns und wir fuhren erneut hoch. Diesmal querten wir rüber zur roten 10 und wir kämpften uns nach unten, da die Schneehaufen auch mehr wurden und das fahren nicht ganz so angenehm war. Pitjes als bekennender Schönwetter-und-beste-Pistenverhältnisse-Fahrer machte es nicht wirklich Spaß und so beschlossen wir erst mal Mittagspause auf der Rettensteinalm zu machen. Um zur Alm zu kommen mussten wir es ein kleines Stück Schuss laufen lassen um hinter der Alm dann die letzten 20 Meter noch zu Fuß hochklettern zu müssen. Stefan, den wenige Tage zuvor noch eine heftige Erkältung heimgesucht hatte schwächelte so stark, dass ich nochmals bergab ging um seine Skier und seinem Helm hochzutragen, damit er sich nur mit den Stöcken hochkämpfen konnte. Wie ein Häufchen Elend hockte er im Schnee und war dankbar dass ich kam.

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Pitjes an der Rettensteinalm

Nach einer guten Stärkung ging es dann aber wieder und wir fuhren wieder mit dem Anker hoch. Es zogen einige Wolken auf und wir hatten stellenweise dichten Nebel. Auf dem kurzen Steilstück blieb ich jetzt mit einem Ski in einem der Schneehaufen hängen und fiel auf die Nase. Schnell wieder untergeschnallt und weiter ging es. Die Sulz und der Nebel wurden immer mehr und 2 weitere Abfahrten später beschlossen Stefan und Pitjes um etwa 13.45 Uhr den Skitag zu beenden. Ich könne ja noch weiterfahren wenn ich Lust hätte. Wir verabredeten dann, dass ich mich um 15 Uhr ebenfalls Richtung Tal begebe und wir uns dann unten im Cafe treffen.
Und so fuhr ich dann weiter über die blaue 6 die ich dann aber doch nicht so fand und über die blaue 8 und 9 und eine Kinderpiste um noch einmal die rote 10 zu nehmen. Dort wurde der Nebel dann aber schon dichter und die Sicht wurde schlecht.

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Frühmesserstation auf 2.150 Meter

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Die Piste war noch zu erkennen...

Nach dieser Abfahrt fuhr ich noch letztmalig über die 8 und 9 runter. Dabei sah ich aber eigentlich gar nichts mehr und folgte ausschließlich meinen Vorderleuten, die sich widerum an deren Vorderleuten und den blauen Pistenschildern orientierten. Es war nun auch 14.45 Uhr und ich beschloss den anderen zu folgen und über die Talabfahrt bis zur Mittelstation der Gondelbahn runterzu fahren. Hätte ich geahnt in welches Terrain ich mich (alleine!)begebe, wäre ich wahrscheinlich von oben an mit der Gondel gefahren.
Bis zu dem Zeitpunkt glaubte ich noch dass die 1 eine normale blaue Piste war. Schnell merkte ich dann aber, dass es eine sulzige, mit vielen zusammengeschobenen Schneehaufen bedeckte rote Piste war, die dazu noch im Nebel lag (wenigstens oben) und dann immer schmaler wurde um dann zu einem sulzig-buckeligen Ziehweg überzugehen...
Ich kämpfte mich bergab und sah, dass alle anderen genauso zu kämpfen hatten. Auf dem Ziehweg war dann auch noch ein Grüppchen Skifahrer die ziemlich langsam alle hintereinander herfuhren und das mit kurzen Schwüngen quer über den weg. Ich wartete ab und fuhr dann irgendwie vorbei. Als ich dann an der Mittelstation ankam, brannten mir die Oberschenkel und ich war froh, den Rest mit der Gondel fahren zu können.
Gegen 15.30 Uhr beendete ich dann auch meinen ersten Skitag in einem echten Skigebiet. Mir hat es Spaß gemacht, für Pitjes waren es die übelsten Verhältnisse bei denen er bisher auf der Piste war. Schönwetterfahrer halt. ;-)

Genossen habe ich die langen Abfahrten und die nicht zu steilen blauen Pisten auf denen ich auch ein bißchen carven konnte.
Ätzend und anstrengend dagegen waren die vielen Ankerlifte in dem rel. kleinen Skigebiet.
Das Skigebiet selbst ist recht übersichtlich und es sah danach aus, als wenn es für den Familienurlaub recht gut geeignet ist.

Wir fuhren dann mit dem Auto weiter zu unserer Pension in Krimml, die einen Blick auf die Krimmler Wasserfälle bot:
http://www.krimmler-tauernhaus.at/pension/pension.htm
Übernachtung/ Frühstück kostet dort 25€. Abends aßen wir dann eine leckere Pizza im Ort, machten einen kleinen Spaziergang durchs Dorf und hatten um 21 Uhr die Augen zu.

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Beitrag von Znegva » 04.03.2008 11:50

Der 2. Tag

Früh morgens um 7 Uhr klingelte der Handy-Wecker und riss uns nach 10 Stunden Schlaf aus unseren Träumen. Bei einem Blick aus dem Fenster erhellten sich unsere Minen, denn es war strahlender Sonnenschein.
Pitjes schaltete den Fernseher an und wir schauten uns die TV-Kamera-Bilder der verschiedenen Ski-Gebiete an. Natürlich überboten sich die Pistenverhältnisse aller Gebiete gegenseitig und jedes Skigebiet war das Beste, einschließlich Wildkogel...
Um 7.15 Uhr standen war dann endlich auf, kletterten in die Skiklamotten und gingen zum Frühstück, das es ab 7.30Uhr gab.
Nach einem leckeren Frühstück mit Brötchen, Aufschnitt, Kaffee und Saft machten wir uns in aller Ruhe fertig und fuhren über den Gerlospaß Richtung Skigebiet Gerlosplatte.
Pitjes war zwar schon ein paar Mal dort, aber auf Anhieb fand er den Treffpunkt, zu dem die anderen Bekannten von ihm kommen wollten, nicht. Als wir dann um etwa 8.45 Uhr dort eintrafen waren alle schon dort und Pitjes's Schwager und Knut (110 kg bei etwa 1,80 m, Konditionswunder, skigeil) hatten noch vor der Begrüßung das dringende Verlangen sofort auf die Piste zu gehen und erst mal runterzufahren. :D

Nachdem wir die beiden sowie den Rest der Truppe (noch 3 weitere Jungs und 1 Mädel) begrüßen konnten und die Namen austauschten kauften wir uns für 35,70€ ein Tagesticket, das wir dank Technik und 2€ Pfand in der Ärmeltasche verstauen konnten. Sogleich ging es in den äußerst bequemen Sessellift und wir fuhren hoch. Schon auf dem Weg zum Lift war mir klar: Heute sind perfekte Verhältnisse! Die Piste war frisch präpariert und übernacht ist alles gefroren. Außerdem grinste Pitjes übers ganze Gesicht: DAS waren seine Verhältnisse!
An der ersten Station angekommen ging es erst mal über eine irre breite Piste zum nächsten Lift und wir fuhren weiter hoch. Von dort aus nahmen wir die erste Abfahrt in Angriff und ich befuhr das erste Mal eine brettharte Piste die in alle Richtungen nicht enden wollte. Ich spürte die Vibrationen in den Füßen und spürte die angespannten Oberschenkelmuskeln vom Vortag. Oje, das wird ein Tag, hoffentlich stehe ich den kraftmäßig durch...

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Blick auf die rote 10 unter dem PlattenkogelXpress I

Jedoch wurde ich recht schnell warm und das Fahren klappte auch sehr gut, aber Kantengriff war kaum möglich. Fast alle auf der Piste drifteten über den knallharten Untergrund.
Aber schon bald wurde es geringfügig weicher und man spürte den Grip.
Da das Skigebiet für mich noch völlig unübersichtlich war, schloss ich mich einfach den anderen an. Wir fuhren noch weiter hoch und dann über Pisten zwischen Bäumen durch, wir fuhren einen Stangenparcour ab und fanden eine Zeitnahme, die wir natürlich auch nicht ausließen. Klar musste ich da als Alpen-Anfänger auch durch. Ich ließ es rel. ruhig angehen, ich wollte mich dabei ja nicht auf die Nase legen und hatte auch entsprechend die langsamste Zeit mit 19,28 Sekunden. Der schnellste von uns hatte 16,5 Sekunden, pitjes war nur 1/10 schneller. ;-) Den Rückstand fand ich für den ersten Versuch ok. ;-) Später wollten wir nochmals dorthin, da es aber ständig voll war, ließen wir es sein.
Zwar ist das Skigebiet der Gerlosplatte über einen Berg verteilt, trotzdem brauchte ich einige Zeit um mich zu orientieren und auch immer dahin zu finden wo ich auch hinwollte. Zwischendurch trennten wir uns in 2 Grüppchen auf, da ein paar Leute auch mal zügiger fahren wollten.
Gegen 13 Uhr machten wir dann Mittagspause an der Plattenalm und suchten uns einen freien Tisch im Sonnenschein. Um was zu essen zu ergattern brauchte man dann jedoch Nerven, denn die Alm war reichlich überlaufen zu der Zeit und die Angestellten bemühten sich nach Kräften alle schnellstmöglich zu versorgen. Die Preise waren recht zivil und das Essen von guter Qualität. Nach einer guten Stunde Pause beschlossen wir noch das gegenüberliegende Skigebiet Königsleiten zu erkunden und fuhren mit der Gondel hoch. Oben angekommen planten die anderen schon wieder wie es weiter hoch geht. Ich verstand erst mal nur Bahnhof und fuhr einfach hinterher bis zum nächsten Lift.

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Der Schnee wurde aber schon wieder sulzig und das Fahren entsprechend schwerer. Kurz vor dem geplanten Lift war dann ein recht steiles Stück, das ich alleine sicher nicht gewagt hätte zu fahren. Pitjes Schwager fuhr aber ganz locker los, Stefan und Pitjes folgten langsam und ich traute mich auch einfach. Anders lernt man es ja eh nicht. ;-) Als ich dann fuhr war es auch schon halb so schlimm, bzw. eigentlich gar nicht schlimm, es machte sogar Spaß.
Nachdem wir dann mit dem Lift hochfuhren und gegenüber wieder runter, beschlossen Pitjes und Stefan aufgrund der doch recht sulzigen Pistenverhältnisse über die Talabfahrt runter zum Parkplatz, bzw. zur Schirmbar zu fahren. Sie waren auch beide recht ko. Da auch die anderen schon in eine andere Richtung abgedreht hatten blieb ich bei Pitjes' Schwager, dem Dööörk, und wir fuhren hoch zur Königsleitenspitze. Dort war nicht so viel los und es war wunderbar ruhig.
Ich besprach mich mit Dööörk, da er ganz gerne dort die schwarze 11 oder 12 runter wollte. Ich dachte mir "runter kommst du auf jeden Fall" und da wir die 12 nicht einsehen konnten da man erst ein Querstück von 150 Meter nach rechts fahren musste, beschlossen wir die 11 zu nehmen.
Dööörk fuhr vor und ich folgte unauffällig. Leider waren auch hier schon sulzige Schneehaufen und das Runterkommen ein bißchen erschwert. Prompt blieb ich mit einem Ski stecken und rutschte so 5 Meter den Hang runter. Kurz wieder aufgerappelt und weiter ging es. Der Rest war dann auch problemlos und ich kam gut runter. Natürlich brauchte ich etwas mehr Zeit als Dööörk aber es war mal eine neue Erfahrung. :-)
Die schwarze 11 ging dann über in die rote 10 und am Fuß des Falschbach-Sesselliftes beschlossen wir noch mal hochzufahren. Vom Lift aus konnten wir hervorragend die schwarze 12 sehen, auf der allerdings schon ein paar hellbraune Stellen zu sehen waren. Aber die Piste sah trotzdem geil aus und durchaus noch fahrbar, so dass wir oben angekommen direkt quer rüber fuhren. Der Schnee der Piste schien auch nicht sonderlich tief zu sein, Schneehaufen waren auch nicht zu sehen. Döörk meinte noch, wir sollten uns mit kurzen Schwüngen außen halten um die braunen Flecken nicht zu treffen und so schickte ich Dööörk los, damit ich in Ruhe probieren konnte. Die Piste war menschenleer, was mir sehr entgegenkam, schließlich war es ja grad erst mein 2. Skitag auf "echten" Pisten in einem "echten" Skigebiet und dazu war ich ja abgesehn von der 11 fünf Minuten vorher noch nie auf einer schwarzen Piste...
Auf halber Strecke wartete er dann und beobachtete mein Tun. Und es klappte, die Piste machte echt Spaß und ich kam mit kurzen Schwüngen gut runter ohne selbst zu viel Schnee zusammenzuschieben. Mit 2 kurzen Pausen kam ich dann auch unten an, hatte ein Grinsen im Gesicht und wir beschlossen erneut dort runterzufahren.

[ externes Bild ]
Znegva am Fuß der schwarzen 12, am Falschbach-Sessellift

Bei der 2. Abfahrt merkte ich dann, dass es einfacher ist wenn ich es etwas mehr laufen lasse und verlor damit auch weniger Zeit auf Dööörk.
Ich glaube, die schwarze 12 ist jetzt erstmal meine Lieblingspiste. ;-)

[ externes Bild ]
Blick von der schwarzen 12

Da es nun schon recht spät war mussten wir den Skitag auch beeenden und fuhren über die rote 2 Richtung Talabfahrt. Die rote 2a war gesperrt, so dass wir dann über die blaue 2, die ein langer schmaler Ziehweg war, Richtung Talstation Gerlospass. Auf diesem Ziehweg war die Schneedecke schon recht dünn und wir hatten alle Hände voll zu tun, den Erdflecken und kleinen Steinen auszuweichen. Kurz vorm Ziel geht es noch über eine Straßenbrücke, die nur noch aus Schneehaufen bestand. Direkt dahinter ging es dann uneinsehbar über die kurze rote 5 zur Talstation. Bevor ich dort in die Schnee-Buckel schoss konnte ich nach der Brücke noch eben abbremsen und wir quälten uns dann zur Talstation. Der Iglu /die Schirmbar war nach oben geöffnet und Stefan und Pitjes beobachteten durch die Glasscheiben mein Runterkommen. Sturzfrei schaffte ich es. Aber anstrengend war es wirklich. Stefan hatte sich dabei wohl, wie er erzählte, unmittelbar nach der Brücke in einem Schneehaufen verhakt und sich lang gemacht.
Die anderen waren auch mittlerweile eingetrudelt und wir blieben noch ein Stündchen in der Schirmbar und genossen das schöne Wetter. Für den nächsten Tag war es ja nicht mehr so schön vorhergesagt, was wir uns gar nicht vorstellen konnten. Wir beschlossen am nächsten Morgen sofort auf die Königsleitener Seite zu fahren und erst nachmittags zur Gerlosplatte zu wechseln.

[ externes Bild ]
Das Skigebiet (großes Bild)

Ich war zufrieden mit mir und hatte den Eindruck wieder eine menge gelernt zu haben. Allem voran, das vorausschauende Fahren durch Sulz und Schneehaufen. Denn wenn man dort keine Linie und keine geeigneten Stellen für die Schwünge findet bleibt man zwangsläufig irgendwann stecken und riskiert dadurch einen Sturz und/oder einen Verletzung. Außerdem merkte ich dass mein Gleichgewicht auf den Skiern besser wurde und ich kleinere Buckel, auch wenn ich sie vor dem drüberfahren mal nicht sah, sicher ausgleichen konnte. Gezielt konnte ich meinen Schwerpunkt nach vorne und hinten verlagern, je nach dem wie es die Pistenverhältnisse erforderten. Kurz gesagt, ich habe deutlich an Sicherheit gewonnen.
Was ich auch noch genossen habe war, dass wir den ganzen Tag nicht ein einziges Mal mit einem Anker oder Tellerlift fahren mussten.

Es war ein perfekter Tag, den wir in Mariannes Restaurant in Krimml bei einem Schnitzel ausklingen ließen. Gegen 22.30 Uhr machten wir das Licht aus und fuhren im Schlaf weiter Ski...

[ externes Bild ]
Ein perfekter Tag...

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Herbert Züst
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Beitrag von Herbert Züst » 04.03.2008 16:10

Scheint ja schon ganz gut zu gehen. Ist doch etwas anderes in der Bergwelt, als in der Halle oder? Für mich ist der Aufenthalt in den Bergen, der Hauptgrund wieso ich Ski fahre.

Gruss Herbert

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Beitrag von Znegva » 04.03.2008 16:57

Hallo Herbert,

jo, so im Großen und Ganzen bin ich sehr zufrieden mit meinem Fortkommen. (die "Lobhudeleien" der anderen habe ich in den Berichten als "subjektiv" einfach mal rausgelassen).

Klar ist Halle was anderes als Berge, aber ich fühlte mich trotzdem ganz gut vorbereitet und der Rest geht sowieo vorwiegend im Kopf ab.
Durch hinterherfahren und ausprobieren und alles mitnehmen was der Berg bietet habe ich sicher eine Menge dazugelernt. Wahrscheinlich hätten sich viele andere überfordert gefühlt oder einfach weniger probiert aber bei mir passte es einfach irgendwie. Für mich war alles was ich probiert habe echt ok.
Ich denke ein wesentlicher Punkt war dabei die nicht vorhandene Angst oder übermäßige Respekt vor der Fallinie in steilerem Terrain und zwischen den Schneehaufen.

Jedenfalls waren sich alle Anwesenden einig, dass ich statt einem Fortgeschrittenenkurs besser mal für ein paar Stunden einen Privatlehrer nehmen sollte, der gezielt auf meine Technik/en eingeht.

Dass ich nicht in den Bergen wohne, empfinde ich als einigermaßen untragisch. So kann man sich wenigstens auf den Skiurlaub freuen! :D :D
Aber wenn man Einheimische mal fahren sieht, dann sieht das noch mal ganz anders aus...

Morgen versuche ich dann Teil 3 fertigzustellen, so ein bißchen habe ich ja noch inpetto. 8)

Gruß, Martin

*Edith sagt: Videodokumente gibt es leider keine. :cry: Evtl. hat Stefan noch ein paar Fahrfotos von mir, jedenfalls hat er dies behauptet. ;-) Ich selbst hab nix bemerkt...*

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Der Papa
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Beitrag von Der Papa » 04.03.2008 17:14

Herbert Züst hat geschrieben: Für mich ist der Aufenthalt in den Bergen, der Hauptgrund wieso ich Ski fahre.
Gruss Herbert
Für mich ist das Skifahren der Hauptgrund warum ich mich in den Bergen aufhalte :D


@Znegva
Erst mal schön das du wohlbehalten wieder im Flachland angekommen bist. Außerdem ist es natürlich wie immer interessant deinen erzählungen zu folgen.

Gruß
Helmut

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Beitrag von Znegva » 04.03.2008 17:23

Der Papa hat geschrieben:
Herbert Züst hat geschrieben: Für mich ist der Aufenthalt in den Bergen, der Hauptgrund wieso ich Ski fahre.
Gruss Herbert
Für mich ist das Skifahren der Hauptgrund warum ich mich in den Bergen aufhalte :D
:D :D :D
Der Papa hat geschrieben: @Znegva
Erst mal schön das du wohlbehalten wieder im Flachland angekommen bist.
:o :o :o
Woher willst du das wissen? habe ich das irgendwo geschrieben? Es gab doch noch einen dritten Tag!!! :lol:
Der Papa hat geschrieben: Außerdem ist es natürlich wie immer interessant deinen Erzählungen zu folgen.
Danke!

Gruß, Martin

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Beitrag von Flore » 04.03.2008 22:48

Wirklich sehr schöner Bericht! Und schön zu hören, dass es dir so gut gefallen hat!

Die Direttissima (12) im Zillertal ist eine mächtig geile Piste!

Wie siehst du denn den Vergleich mit der Halle? Wirst du daheim nochmal in ne Halle gehen oder ist das jetzt gestorben? Mal so rein interessehalber... ich hab letztens schon mit nem Kumpel gescherzt, dass wir mal in sone Halle fahren müssen ;)
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Beitrag von Oecher Carver » 04.03.2008 23:35

Wirst du daheim nochmal in ne Halle gehen ... ich hab letztens schon mit nem Kumpel gescherzt
Hey ... verdirb mir den Martin nicht ... der soll schön nochmal mit mir nach Landgraaf fahren :)
P.S.: Wobei es sicherlich auf die Halle ankommt ...
sehr schöner Bericht!
Stimmt !!!! Er hat mir heute die Zugfahrt nach Hause versüßt ...
Freut mich, dass die ersten beiden Tage so schön waren ... bei den Schneebedingungen war "unser" Winterberg-Tag doch als Einstimmung gar nicht sooo schlecht - da bist du wenigstens mit "null" Erwartung an die Sache gegangen (nicht wie Pitjes) :)

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Beitrag von Flore » 05.03.2008 00:00

Die Frage war nicht abwertend gemeint. Mich würde so eine Halle wirklich mal interessieren, allerdings ist es mir die Sache nicht wert 500 km quer durch Deutschland zu fahren. Dann lieber mal in die Schweiz oder Italien ;)

Und da er/ihr eben beides kennt, würde mich ein Vergleich mal interessieren. Ich war letztens mal in München in der "Skiarena" und das war nach ner Stunde einfach sehr langweilig. Und das würde ich in ner Halle auch irgendwie befürchten.
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Beitrag von Oecher Carver » 05.03.2008 07:41

Die Frage war nicht abwertend gemeint
Na - hab ich auch nicht so verstanden. Aber ganz unrecht hast du nicht... Wenn es nur einfach um "Runterfahren" geht, stellen die meisten Hallen sicherlich keine Ansprüche. Interessant finde ich Landgraaf, da es dort - neben den normalen Pisten - verschiedene Möglichkeiten (Buckelpistenstreifen, Funpark, ggf. mal nen Stangenwald) gibt ... Ich bin auch immer nur so 3-4 Stunden dort, sonst wird es echt etwas "zäh" ... Dennoch kann man hier bissel üben - immerhin trainieren hier Ski-Clubs oder die Snowworld-Mitarbeiter anscheinend so 1x pro Woche (siehe Blog) ... und die fahren wohl besser als Martin oder ich ...
Hab mir aber auch schon überlegt, dass ich mal zur Abwechslung mal meine alten "Pommes"-Latten raushole, um bissel Variation reinzubringen ...
nicht wert 500 km quer durch Deutschland zu fahren
Ne das wär es mir auch nicht ... bei mir sind es 14/15km ... und selbst den Weg spar ich mir ab und an *g

Jetzt warten wir aber mal auf Tag 3 :)

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