19.-20.04.2008 - St. Anton am Arlberg
Hier der Bericht über den Kurztripp nach St. Anton.
Anreise
Nachdem meine Sachen verstaut waren, machte ich mich sehr zeitig Richtung
Rasthof Siegburg auf. Nicht aber, bevor den Wagen erstmal voll zu tanken und mir noch beim Bäcker mit einem Käse- und Käse-Schinkenbrötchen einzudecken … schließlich gab es am Samstag Morgen ja kein Frühstück in der Unterkunft …
Ich fuhr recht gemütlich und war dennoch sehr früh am Rasthof, so dass ich erstmal bei der Tanke noch Kaugummis und ein Snickers einkaufte und gleich fragte, ob ich meinen Wagen auf dem Parkplatz des Hotels stehen lassen kann. Die Verkäuferin notierte mein Kennzeichen plus weitere Fahrzeugdaten und wünschte mir einen schönen Skiaufenthalt. Schön, wäre das geklärt. Ich stieg ins Auto und hörte, wie die Kölner Haie das 3. Play-Off-Spiel gegen die Eisbären Berlin verloren …gegen 22:00 Uhr ging ich dann zur Tanke runter, da der Bus letztes Mal dort anhielt (obwohl der Treffpunkt ein Anderer sein sollte) – bislang von meiner „Miteinsteigerin“ … nichts zu sehen. Der Bus, der für 22:30 Uhr angesagt war, traf dann überraschender Weise bereits ca.
22:15 Uhr ein. Okay, von Köln-Königsforst bis Siegburg dauert auch keine 30 Minuten … jedenfalls schön … nach der Begrüßung von der Reiseleiterin Jessika, die ich noch von der Pitztal-Tour kannte, lud ich mit dem Busfahrer meine Sachen in den Bus. Dieses mal brauchte ich meine
Skier auch nicht im Gang oder in der Toilette zu verstauen, aber dafür
in einem der Gepäckfächer. Naja egal, nach Siegburg war ja kein weiterer Einstieg, so dass ich meinen Kram oben drauf packen konnte und meine Skier hatten ja zudem eine Skitasche (die anderen taten mir ein wenig leid) …Etwas verspätet trafen dann auch … und überrascher Weise Marcus ein, den ich ebenfalls noch von der ersten Fahrt in guter Erinnerung hatte – schließlich war er ja mein Sitznachbar. Er stand eigentlich mit Königsforst auf der Liste, hatte sich aber, nachdem ich ihm erzählt hatte, dass es in Siegburg die Autobahnbrücke gibt, sich „umbuchen“ lassen …
Ist ja auch egal – jedenfalls setzten wir uns auch dieses Mal nebeneinander, ganz vorne direkt hinter dem Busfahrer Klaus-Dieter … und vor zwei Jungs, die aus der Detmolder Gegend kamen. Mit den dreien konnte man sich nett unterhalten, vor allem Marcus erzählte viel, dass er inzwischen in
Val Thorens auf der
Boaderweek,
Chamrousse und
Hintertux war, so dass die Zeit recht schnell verging.
Nach recht wenigen Stopps bemerkten wir, dass wir
keinen zweiten Busfahrer hatten. Klaus-Dieter hatte wohl den Bus in Essen übernommen … und da soll wohl ein Fahrer reichen … na gut, sonst wäre der Reisepreis von 99 Euro (Basis) auch nicht haltbar gewesen …
Jedenfalls führte das später zu Problemen wegen der Stand- und Ruhezeiten, aber vielleicht später …
Im Bus waren Gäste recht unterschiedlichen Alters … ein paar Leutchen, die Lust auf Party hatten und viele, die es wohl ruhiger angehen lassen wollten – für eine Tom’s Fahrt und im Vergleich zu der vorigen Fahrt wohl sehr sehr ruhig… so dass ich hier so sogar fast meine Mutter mitnehme würde …
gegen 2 Uhr wurde dann vom Busfahrer auch die
Nachtruhe angeordnet …was nicht jedem gefiel, aber mir doch die Möglichkeit auf ein wenig Schlaf offenbarte – mit MP3-Player ging es dann auch ein wenig, so dass es wohl so
2 Stunden Schlaf wurden …
Unterkunft
Gegen
7:45 Uhr kamen wir dann in der Unterkunft an, die – wie wir wussten – nicht unmittelbar in St. Anton sondern in
Flirsch lag … eigentlich kein Problem, schließlich fährt uns ja der eigene Bus morgens ins Skigebiet – aber dennoch führte das am späteren Abend zu kleinen „Einbußen“ bei der „Abendgestaltung“ – hierzu aber später mehr.
Flirsch liegt nicht soweit weg und ist wohl die Heimatgemeinde des Weltcupfahrers und Slalom-Weltmeisters 2007 Mario Matt, wie einer Ortstafel zu entnehme war.
Wir sollten gegen
8:15 Uhr wieder umgezogen
im Bus sein … also Zeit zum Duschen blieb da nicht wirklich … zumal das mit der Zimmervergabe nicht so gut klappte – ich musste in sämtlichen Zimmern meinen
Mitbewohner suchen, den ich bis dahin noch nicht einmal kannte, und der schon mit dem Schlüssel nach oben war – ich fand dann den Düsseldorfer
Timo (obwohl ein Lars wohl mit mir eingetragen war) – Timo hatte aber wohl auch DZ gebucht und hatte damit kein Problem – im Nachhinein betrachtet ein glücklicher Zustand, auch wenn Lars ebenfalls keinen „schlechten Eindruck“ hinterließ …
Kurz Zähneputzen und Umziehen, da ging es auch schon los …
Zum Haus allgemein:
Das Zimmer und das gesamte Haus wirkten
sehr sauber und gepflegt. Das Frühstück, das es am Sonntag Morgen gab (ich greif schon mal was vorweg), war vollkommen in Ordnung. Kaffee, Kakao, Tee oder sonst was an Heißgetränken, Saft, zwei Brötchen, Aufschnitt und Streichbeläge, Müsli und Quark, mir reichte es vollkommen …
Viel mehr Zeit blieb auch nicht. Das
Frühstück fing um
7:45 Uhr an und um
8:30 Uhr sollte
alles im Bus verstaut sein (inklusive uns) …
Der 1. Skitag – Mehr Nebel als Sonne
Ich glaub
gegen/vor 9 Uhr hatten wir die Skipässe und konnten aufbrechen … was ich sehr lobenswert fand. Ich hatte mich Tage vorher zu diesem Zeitpunkt noch lange im Bus vermutet …
Marcus und ich beschlossen
zusammen zu
fahren. Da er erzählte, dass er überlegt, Snowboard-Teamer zu machen, schätzte ich sein Können mal recht hoch ein, auch wenn er – wie sich später rausstellte – erst seit 2001 auf Snowboards steht (vorher Ski). Er fuhr auch sicher und schnell und war mir konditionsmäßig sehr überlegen – ich hatte kaum Kraft in den Beinen und die Oberschenkel machten schnell zu … daher brauchte ich immer wieder Pausen … aber wir fuhren dennoch beide Tage zusammen … solange wir uns nicht verloren – hierzu später.
Wir fuhren mit der
Galzig-Bahn, die eine interessante Technik hat, nach oben und fuhren zunächst die blaue 5 runter zum 4er-Sessel
Osthang … die Piste war richtig hart gefroren … aber gut präpariert. Das kam zwar meinen Oberschenken nicht zu gute, aber war okay so. Oben angekommen, fuhren wir über die Blaue 8 die Schwarze 2 runter … gleiche Pistenbedingungen. Obwohl die Piste für eine schwarze Piste jetzt nicht übermäßig steil und dennoch breit genug war, unterlief mir ein total dummer Konzentrationsfehler – ich hatte mir vorgenommen, erstmal ein wenig mit Stockeinsatz zu fahren, um mich dazu zu zwingen, eine Rücklage zu vermeiden … ich schaute dann dem Treiben am Rande des Hanges zu (Gruppe Skifahrer) und setzte den Stock so blöd, dass ich mit dem Skier über meinen eigenen Stock fuhr – was mich aushob und den – glücklicher Weise – einzigen
Sturz der zwei Tage bescherte – mit etwas Kraft hätte ich mich wohl noch abfangen können – na ja, jedenfalls rutschte ich so genau an der Gruppe vorbei, die mir meine Aufmerksamkeit „geraubt“ hatte … peinlich … hmm … ich war nicht verletzt – und so wenigstens vorgewarnt und führte den Rest des Tages mit mehr „Respekt vor der Piste“ fort …
Als wir mit dem 4er-Sessel
Zammermoos hochfuhren, muss schon der Nebel aufgezogen sein, der den Großteil des Tages hielt – jedenfalls weiß ich ab hier nicht mehr so wirklich, wo lang wir gefahren sind. Marcus kannte sich ja dank drei Besuchen in St. Antin ein wenig aus, fuhr aber auch viel „auf Glück“ …
Ich glaub wir fuhren irgendwie über die Blaue 9 zur
Vallugabahn… hier musste wir etwas länger warten, da es doch dauert, bis einer der zwei Gondeln ankommt … oben ausgestiegen
sah man beinahe die Hand vor Augen nicht … also fuhren wir im Blindflug die Rote 19 runter umschwärmt von einer Horde von Menschen – schließlich führt nur eine Piste nach unten, so dass der ganze „Inhalt“ der Gondel dort runterwollte ... die Piste war was enger und führte zum Anker-Schlepplift
Valluga, der uns die Möglichkeit gab, unsere Tour auf der Roten 14 weiterzuführen – bei Nebel versteht sich … man konnte so gerade die erste Pistenmarkierung erkenne, die zweite verschwand schon im „Weiß“ … na ja, „sensitives Fahren“ war gefragt, so dass ich erst gar nicht die Möglichkeit bekam, irgendeine Lockerheit beim Fahren zu bekommen … also war ich nur auf Sicherheit, sauberes und langsames Fahren bedacht … inzwischen kamen mir Zweifel , wieso ich bei so einem Wetter und mit den Schmerzen in den Oberschenkeln unbedingt Skifahren muss … aber nur kurz …
Ich schaute immer, dass jemand vorfuhr, damit ich überhaupt weiß, wolang es geht – Marcus geriet zweimal abseits und musste sich erstmal frei“krabbeln“ … zudem war nervig, dass man an vielen Kuppen wieder hochschieben musste ... bei klarer Sicht kann man vorher Speed aufnehmen, aber so ... mühsam

Wir fuhren die 14 runter und verpassten die blaue 12, die uns zum
Galzigrestaurant geführt Hätte – hier war der
Mittagstreff für 12 Uhr angesetzt … na ja, wir mussten die rote Talabfahrt 17 weiter ganz runter bis nach
Alpe Rauz bei
Stuben … das dauerte und dauerte und dauerte … so dass wir beschlossen, den ersten Snack irgendwo am Rande der Piste einzunehmen. Ein Tourengänger verkündete uns dann, dass er eine Stunde bis dort gebraucht hätte, also wäre es noch 5-10 Minuten bis unten (seine Einschätzung) … na ja, bei guter Sicht kein Thema … wir brauchten was länger … so 13 Uhr kamen wir dann am
Galzig-Restaurant an, trafen aber dennoch einige aus unserer Gruppe, so dass wir uns zu Louis und seiner Frau setzten … am Tisch schräg gegenüber saßen noch unsere Party-People … so richtig Lust zum Skifahren hatten die Wenigsten – man konnte vom Tisch aus mal so gerade, meistens aber nicht mal die Konturen des Gegenhanges erkennen … nachdem wir etwas gegessen haben, klarte es aber dann auch, so dass der Rest des Tages doch noch sehr schöne Wetterbedingungen bot … nicht vergleichbar mit Tag 2 – dazu aber später.
Wir unterhielten uns nett und ließen und weder vom Wetter noch von den
recht gesalzenen
Preisen in St. Anton (Leberknödelsuppe 4,40 Euro, am
Axamer Lizum bekam ich für weniger ein Fleischkäsebrötchen zu), Skiwasser 0,5 Liter für 2,80 Euro … na ja, aber das war vorher bekannt.
Wir hatten die Pause wohl nicht so schlecht gewählt – jetzt kam zumindest ein wenig Kraft, so dass es für die restlichen 2 Stunden reichte … (Fotos 1-10).
Wir fuhren noch mal die Schwarze 2 (die jetzt super weich war und einfach ging, Fotos 11+12) und dann die Blaue 20 zum 4er-Sessel
Muttun, um über die Rote 20a wieder an der gleichen Stelle auszukommen. Also wieder hoch und direkt durch zum
Kapall … wo war
das oberste Stück der schwarzen
WM-Piste Kandahar Kapall (35) runterfuhren. Sie wirkte viel breiter als steil, also problemlos und schön zu fahren … was das mit WM und der wohl schwersten Damenabfahrt zu tun haben soll, wurde uns nicht klar (Foto 13) - allerdings fängt das WM-Stück wohl auch erst später an, wie mir jetzt beim Anschauen der Karte klar wird (!!!), wir sind wohl falsch rechts auf die Blaue 36 abgebogen … und kamen wieder zum
Gampen. Wieso müssen die Pistenmarkierungen auch dunkel blau und schwarz sein – bei schlechter Sicht sind da Missverständnisse möglich … wir hätten aber auch einfach besser hingucken können
Glaub dann gings wieder über die Rote 21a und dieses mal durch zur
Talabfahrt 1, die
recht versulzt und buckelig war (Fotos 14-16a) … keine sehr schöne Abfahrt, wenn man keine Kraft hat, sonst wäre sie recht „interessant“ gewesen – auch wenn die Wenigsten wohl diese Auffassung teilten …
Ich beendete den Skitag und schaute mir das Treiben beim
Mooserwirt (Fotos: 17-19) und den Blick ins Tal an (Video:
http://www.youtube.com/watch?v=XZqLPzE4dfE )
Nochmals dank an Marcus, der trotz meiner vielen kurzen Verschnaufpausen (immer so 10-20 Sekunden) nicht die Geduld verlor ...
Ich wollte aber statt Aprés-Ski lieber den Weißen Rausch sehen, von dem ich
im Skiport bislang gar nichts mitbekommen hatte. Wie sie bei den sulzigen/buckligen Bedingungen Top-Speed fahren können, war mir auch schleierhaft … irgendwie hatte ich aber auch keine Lust, das letzte Stück vom
Mooserwirt zur Talstation runter- und wieder hochzulaufen (Foto: , um dort jemanden zu fragen. Fuhren überhaupt Gondeln (eher nicht), wo kann man sich hinstellen? Also ging ich nach ein paar Fotos wieder mit Marcus zurück in den Mooserwirt. Ich verließ ihn was früher als die Anderen und schaute mir noch die Siegerehrung an (Foto22). Es gab Preise in zig unterschiedlichen Kategorien wie schnellster “Kurzski-Fahrer“ … der ultimativ Flotteste bewältigte die 9 Kilometer wohl in 8:35 Minuten – und das trotz Aufstieg und Hindernislauf - also mit unglaublichen Durchschnittsgeschwindigkeiten – Respekt !!!
Hier ein Video zum diesjährigen Event:
http://stantonamarlberg.com/arlbergadler/rausch.htm
Fotos "wie immer" unter:
http://oecher-carver.magix.net
Mehr folgt ...