Nun war es endlich soweit, nach insgesamt 10 Hallen- und 2 Sauerlandskitage, und die oft nur für ein paar Stunden, sollte es jetzt zum ersten Mal auf richtige Pisten in die Alpen gehen. Zusammen mit Stefan und Pitjes, den beiden, die mir auch schon meine allerersten Schritte auf Skiern von 2 Jahren gezeigt haben, war geplant, in der Nacht zum Mittwoch den 27 März 2008 aufzubrechen und uns am Mittwoch am Wilden Kaiser einzustimmen. Anschließend wollten wir dann zur Frühstückspension in Krimml fahren um dann Donnerstag die Gerlosplatte sowie Freitag den Wildkogel zu erkunden. Doch es kam ein bißchen anders...
Der erste Tag.
Dienstag gegen 18 Uhr gab ich meine Skier, die Skischuhe und das restliche Gepäck bei Stefan ab, da wir uns bei ihm nachts um 2 Uhr treffen wollten um die Reise von dort aus anzutreten. Noch immer kam mir alles ziemlich weit weg vor und irgendwie unwirklich.
Völlig entspannt ging ich so gegen 22.30 uhr ins Bett und stellte den Wecker auf 1.15 Uhr. Nach etwa 2 Stunden Schlaf stand ich dann gegen 1.25 Uhr auf, schlich mich leise ins Bad und zog mir, wie mit den anderen besprochen, die Skiklamotten an. Schnell noch die aufgeladenen Akkus in den Fotoapparat, den kleinen Rucksack geschnappt, dann bin ich zu Fuß aufgebrochen, damit ich pünktlich um 1.45 Uhr bei Stefan sein konnte. Die Straßen waren ruhig und als ich ankam war noch niemand zu sehen. Stefan kam runter und wir packten das ganze Gerödel auf den Gehweg. Punkt 2 Uhr kam Pitjes mit seinem Touran und wir luden alles ein. 2 Minuten später ging es los. Die Autobahn war leer und wir kamen sehr gut voran. Nach einem Kaffee zwischendurch (2.95€!!!) machten wir beim Rasthof Holledau kurz vor München dann Früstückspause um anschließend bis zum Wilden Kaiser durchzufahren. Die Vignette erstanden wir bei der Gelegenheit auch gleich (7,70€ für 10 Tage) und pappten sie auf die Scheibe. Weiter ging es dann nach Österreich rein. An der Abfahrt (St. Johann??) fuhren wir ab und nichts sah nach Skigebiet aus. Es lag keinerlei Schnee. Wir fuhren dann hoch und langsam tauchten die einen oder anderen Schneehaufen auf, aber richtig viel war es noch immer nicht. Dazu fing es an zu regnen und der Himmel war zugezogen. Vorbei an den ersten Orten fuhren wir etwa bis Going, wo wir pünktlich um etwa 9.30 Uhr ankamen.
Bei einem Blick hoch zu den Bergen sah es jedoch sehr wolkig und traurig aus, so dass wir uns kurz besprachen und dann beschlossen das Risiko des schlechten Wetters oben in den Bergen nicht einzugehen. Wir fuhren weiter Richtung Krimml und planten stattdessen das Skigebiet Wildkogel vorzuziehen.
Vorbei an bekannten Orten wie St. Johann und Kitzbühel erreichten wir eine gute Stunde später Neukirchen. Das Wetter hatte sich deutlich gebessert, nur Schnee lag im Tal auch keiner. Nachdem wir geparkt und uns die Skischuhe angezogen hatten tranken wir noch einen Kaffee um dann das 11.30 Uhr-Ticket für 27 € zu lösen, das gegenüber dem Tagesticket um 6 € billiger war. Mit der Gondel ging es dann von 850 m hoch auf etwa 2.100 m. Wir stiegen aus und sogleich hatten wir einen tollen Blick über das Skigebiet. Für mich war ja alles neu und ich schloss mich einfach den beiden an. Wir fuhren von der Bergstation Kogel-Mogel schräg links rüber ins Skigebiet das vorwiegend aus blauen Pisten bestand.
Pitjes und Stefan gefiel der Schnee nicht sonderlich, er war etwas pappig und die Skier glitten nicht besonders darüber. Für mich war es der beste Schnee den ich je hatte.

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Pitjes an der Rettensteinalm
Nach einer guten Stärkung ging es dann aber wieder und wir fuhren wieder mit dem Anker hoch. Es zogen einige Wolken auf und wir hatten stellenweise dichten Nebel. Auf dem kurzen Steilstück blieb ich jetzt mit einem Ski in einem der Schneehaufen hängen und fiel auf die Nase. Schnell wieder untergeschnallt und weiter ging es. Die Sulz und der Nebel wurden immer mehr und 2 weitere Abfahrten später beschlossen Stefan und Pitjes um etwa 13.45 Uhr den Skitag zu beenden. Ich könne ja noch weiterfahren wenn ich Lust hätte. Wir verabredeten dann, dass ich mich um 15 Uhr ebenfalls Richtung Tal begebe und wir uns dann unten im Cafe treffen.
Und so fuhr ich dann weiter über die blaue 6 die ich dann aber doch nicht so fand und über die blaue 8 und 9 und eine Kinderpiste um noch einmal die rote 10 zu nehmen. Dort wurde der Nebel dann aber schon dichter und die Sicht wurde schlecht.
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Frühmesserstation auf 2.150 Meter
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Die Piste war noch zu erkennen...
Nach dieser Abfahrt fuhr ich noch letztmalig über die 8 und 9 runter. Dabei sah ich aber eigentlich gar nichts mehr und folgte ausschließlich meinen Vorderleuten, die sich widerum an deren Vorderleuten und den blauen Pistenschildern orientierten. Es war nun auch 14.45 Uhr und ich beschloss den anderen zu folgen und über die Talabfahrt bis zur Mittelstation der Gondelbahn runterzu fahren. Hätte ich geahnt in welches Terrain ich mich (alleine!)begebe, wäre ich wahrscheinlich von oben an mit der Gondel gefahren.
Bis zu dem Zeitpunkt glaubte ich noch dass die 1 eine normale blaue Piste war. Schnell merkte ich dann aber, dass es eine sulzige, mit vielen zusammengeschobenen Schneehaufen bedeckte rote Piste war, die dazu noch im Nebel lag (wenigstens oben) und dann immer schmaler wurde um dann zu einem sulzig-buckeligen Ziehweg überzugehen...
Ich kämpfte mich bergab und sah, dass alle anderen genauso zu kämpfen hatten. Auf dem Ziehweg war dann auch noch ein Grüppchen Skifahrer die ziemlich langsam alle hintereinander herfuhren und das mit kurzen Schwüngen quer über den weg. Ich wartete ab und fuhr dann irgendwie vorbei. Als ich dann an der Mittelstation ankam, brannten mir die Oberschenkel und ich war froh, den Rest mit der Gondel fahren zu können.
Gegen 15.30 Uhr beendete ich dann auch meinen ersten Skitag in einem echten Skigebiet. Mir hat es Spaß gemacht, für Pitjes waren es die übelsten Verhältnisse bei denen er bisher auf der Piste war. Schönwetterfahrer halt.

Genossen habe ich die langen Abfahrten und die nicht zu steilen blauen Pisten auf denen ich auch ein bißchen carven konnte.
Ätzend und anstrengend dagegen waren die vielen Ankerlifte in dem rel. kleinen Skigebiet.
Das Skigebiet selbst ist recht übersichtlich und es sah danach aus, als wenn es für den Familienurlaub recht gut geeignet ist.
Wir fuhren dann mit dem Auto weiter zu unserer Pension in Krimml, die einen Blick auf die Krimmler Wasserfälle bot:
http://www.krimmler-tauernhaus.at/pension/pension.htm
Übernachtung/ Frühstück kostet dort 25€. Abends aßen wir dann eine leckere Pizza im Ort, machten einen kleinen Spaziergang durchs Dorf und hatten um 21 Uhr die Augen zu.