Haerte, Flex und Beweglichkeit des Schaftes

Der Weg zum richtigen Skischuh. Siehe auch Bericht TIPPS zum Skischuhkauf (inkl. Bootfitting)
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Hosky
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Beitrag von Hosky » 22.12.2006 13:19

Interessant, auch wenn ich von Skischuhen nicht zuviel verstehe. Gott sei Dank kann ich meinen noch ein, zwei Jährchen fahren. Skischuhwahl empfinde ich immer als Alptraum, auch, weil ich nicht gerade einen "Normfuß" habe. :roll:

Gibt´s denn hier Experten, die das ganze anhand von gängigen aktuellen Modellen vergleichend beschreiben können?



Ich denke das Mißverständnis rührt daher:
Wikipedia hat geschrieben:Die etwas irreführende Bezeichnung "Flächenträgheitsmoment" sollte nicht zur Verwechslung mit dem Massenträgheitsmoment führen, das die Trägheit gegenüber einer rotatorischen Beschleunigung charakterisiert. Vermutlich rührt die Bezeichnung von der Wesensgleichheit der zugrunde liegenden mathematischen Beziehungen her: Während das Massenträgheitsmoment als Integral über dem Produkt aus Abstandsquadrat und Volumenelement gebildet wird, ergibt sich das Flächenträgheitsmoment als Integral über dem Produkt von Abstandsquadrat und Flächenelement.

KOSTI
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Beitrag von KOSTI » 22.12.2006 13:28

lazyboy hat geschrieben:
@KOSTI: Wenn meine Mechanikkenntnisse nicht derart eingerostet waeren koennt ich das mit dem Flaechentraegheitsmoment nachvollziehen. Muss meine Kenntnisse wieder mal auffrischen :D
...
Doch was nuetzt dies wenn der Bewegungsspielraum des Schaftes so eingeschraenkt wird (Nach vorne und nach hinten) das er sich auch bei Zimmertemperatur kaum bewegen laesst? Ich hab kuerzlich aus Interesse so ca. 20 Skischuhe anprobiert und dies festgestellt.

Irgendwo muss ja Sinn dahinter sein oder der Skifahrer wird schlicht fuer bloed verkauft (was mich allerdings nicht wundern wuerde :evil: )
... ja werden sie teilweise.

Ganz einfach mal zum Flächenträgheitsmoment:
Ein Schaft der einen großen Durchmesser hat, ist viel unbeweglicher als einer mit einem dünnen Durchmesser. Viele Stangenschuhe, gerade die niederen Modelle haben diesen dicken Schaft und die einzige Arte in Vorlage zu kommen ist den Innenschuh zu verformen (was nur begrenz und kaum elastisch funktioniert) od. die Schaftschnallen locker zu lassen. Wenn man den Schuh dann noch zu groß nimmt wird’s eben noch schlimmer. Ein kleiner dünner Raceschuh (mit sehr dünnem Schaftdurchmesser) ist also selbst wenn er aus extrem hartem Kunststoff ist noch flexibler nach vorne.

Generell sind ja einige Raceschuhe so extrem flexibel (z.B. Tecnica) dass viele Fahrer von bisher normal unbeweglichen Schuhen erst mal erhebliche Probleme mit so elastischen Schuhen hätten, weil sie sich normalerweise ständig vorne am unbeweglichen Schaft anlehnen und im Raceschuh wirklich über das Sprunggelenk die Position mitregulieren müssten.

Nur soweit um die richtigen Beobachtungen von dir und Felix mit einfacher Physik zu hinterlegen.
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Beitrag von lazyboy » 22.12.2006 15:11

Danke fuer die Erklaerung KOSTI! Jetzt wird mir doch so einiges klar!

Gruss,
Roger

dk

Beitrag von dk » 22.12.2006 16:04

Lustigerweise hab ich genau das ähnlich empfunden als ich gestern mal einen engeren Tecnica anprobiert habe. Ich habe ja so komische angeblich komfortable Zweischnaller von Head und kann darin wirklich kaum den Schaft bewegen. Ganz anders dann in dem Tecnica und das schon beim Anprobieren, bin schwer am Hadern mit mir, ob ich mir nicht sowas kaufe.

gruss, alex

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Beitrag von Hosky » 22.12.2006 16:21

Hab auch gleich an Dich und unsere Sprunggelenks-Übungen vom WE gedacht :wink:

Soso, hast also schon probiert :D

dk

Beitrag von dk » 22.12.2006 16:26

@hosky: Ja :D Gab ja auch gewisse Gründe das noch in diesem Jahr zu machen, jetzt noch 3 Tage Bedenkzeit, aber ich denke ich machs.

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Beitrag von KOSTI » 22.12.2006 16:30

decay hat geschrieben:Lustigerweise hab ich genau das ähnlich empfunden als ich gestern mal einen engeren Tecnica anprobiert habe. Ich habe ja so komische angeblich komfortable Zweischnaller von Head und kann darin wirklich kaum den Schaft bewegen. Ganz anders dann in dem Tecnica und das schon beim Anprobieren, bin schwer am Hadern mit mir, ob ich mir nicht sowas kaufe.
Servus Alex, wollte damals beim Fahren nicht gleich ne Materialdiskussion lostreten, aber deine Innensicht passt genau zu dem was ich gesehen hab.
Generell musst du aber aufpassen, so weich wie möglich ist nicht immer optimal und vor allem nicht einfacher zu fahren, die Freiheitsgrade und Fehlermöglichkeiten erhöhen sich und es entsteht plötzlich ungewohnte Dynamik durch einen progressiv elastischen Flex.

Als Fazit würde ich sagen, teste mal bei Gelegenheit was Beweglicheres, mit etwas mehr Vorschnitt (Schaftvorlage) aber eben auch nicht zu viel.
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Beitrag von extremecarver » 22.12.2006 16:35

Ich hab noch bemerkt. Wenn ich die Vorlage auf ganz gerade Stelle, kommt mir mein Schuh als sehr hart vor. Wenn ich aber die Vorlage nach vorne Stelle, kommt mir der Schuh viel weicher vor. Aber der Fischer ist insofern nicht vergleichbar, als dass er gar kein Gelenk hat, sondern nur weiches Plastik an bestimmten Stellen.
Der Unterschied ist nicht wenig, sondern wirklich beim ersten mal Flexen sofort spürbar.

Evtl kann auch eine Fersenerhöhung, den Schuh weicher machen (wieder wegen Gelenk).
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dk

Beitrag von dk » 22.12.2006 16:40

@kosti: darfst gern zum Shoppen mitgehen :D
Problem an der Sache ist halt immer die Schuhe dann nur anzuprobieren und eben nicht zu fahren. Die Probleme, die damit einhergehen sind mir nach dem WE in Oberstdorf klarer geworden und gerade das was ich von Dir gehört habe wurde mir dann mit Hosky auf der Piste sehr bewusst. (Danke!)

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Beitrag von KOSTI » 22.12.2006 16:53

extremecarver hat geschrieben:Ich hab noch bemerkt. Wenn ich die Vorlage auf ganz gerade Stelle, kommt mir mein Schuh als sehr hart vor. Wenn ich aber die Vorlage nach vorne Stelle, kommt mir der Schuh viel weicher vor.
... alles Physik, da dein Gewicht von oben kommt, kann es den senkrechten Schaft nicht verbiegen, den der etwas nach vorne steht eben schon.

Servus beinand
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