sichtungstag-skischule...wie läuft so was ab?

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sweetcorn
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sichtungstag-skischule...wie läuft so was ab?

Beitrag von sweetcorn » 04.11.2006 14:28

eine skischule hier in der nähe sucht studenten und schüler für eine skilehrer-ausbildung (das ist sicher keine richtige da sie nur über zwei wochenenden geht aber trotzdem...) , bedingung war nur dass man "gut" skifahren kann und demnächst ist ein sichtungstag für alle bewerber...
wie läuft denn so ein sichtungstag ab?? was muss man machen/können, was wird i.allg. erwartet??? ich hab irgenwie angst jetzt :o :lol:
wär schön wenn jemand was erzählen könnte der auch schon mal so was mitgemacht hat...
lg

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tpo
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Beitrag von tpo » 04.11.2006 15:19

Wo wohnst du denn? Eine Skilehrer-Sichtung für Schüler/Studenten käme mir absolut gelegen :lol:

Ist der Sichtungstag denn auf dem Berg? Verständlicherweise werden sie die Fähigkeiten der Auszubildenden prüfen, eventuell auch die pädagogische Tauglichkeit :wink:

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Beitrag von sweetcorn » 04.11.2006 15:38

ich wohne in bayern und die sichtung ist auf der zugspitze :-D
hm...aber wie prüfen die pädagogische fähigkeiten z.b.?? :wink:

Martina
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Beitrag von Martina » 04.11.2006 15:43

Ich habe so was schon des öfteren durchgeführt.

Einerseits haben wir jeweils angeschaut, wie die Leute skifahren. Die Vorstellungen von "gut" klaffen nämlich sehr weit auseinander.
Wichtig war mir/uns nicht in erster Linie ein besonders hohes skitechnisches Niveau, sondern eine mehr oder weniger zeitgemässe Technik (also keine Fersendrücker-Wedler oder ähnliches) und vor allem eine einigermassen realistische Einschätzung dessen, was man kann.

Weiter versuchten wir einen Eindruck zu bekommen, wie jemand mit Leuten umgeht, ob er etwas erklären und sich einigermassen anständig unterhalten kann.
Das haben wir mit sehr einfachen Aufgaben probiert: Eine Gruppe am Morgen begrüssen und vermitteln, dass sie auf den Skilift gehen und oben warten sollen. Oder erklären, dass man jetzt zum Mittagessen gehe und wo man sich danach wann wieder trifft. Etc.

Weiter wurden die angegebenen Sprachkenntnisse kurz überprüft.

---------------------------------------------------

Bei uns mussten alle angenommenen Teilnehmer später einen 5 tägigen Kurs absolvieren, bevor sie unterrichten durften. Dort lernten sie die Grundlagen der offiziellen Skitechnik und natürlich vor allem die der Methodik.

Die Sichtung diente dazu, diejenige auszusortieren, bei denen wir das Gefühl hatten, dass wir ihnen in den 5 Tagen nicht das notwendige Rüstzeug für einen bestimmten Unterrichtsbereich vermitteln konnten. Sehr wichtig war auch, dass wir die aussortierten, die sich selber extrem gut fanden und vor allem wegen dem Image "Skilehrer" sein wollten.

Auch haben wir nach dem Sichtungstag jedem mitgeteilt, welchen Einsatzbereich wir für ihn nach dem Kurs für realistisch halten. Das hat dann stets einige dazu gebracht, doch nicht an dem Kurs teilzunehmen. Ein sehr grosser Teil des Skiunterrichts umfasst nämlich an den meisten Schulen Kinder, Anfänger bis leicht fortgeschrittene. Wer schon von Anfang an sagt, er möchte keine Kinder unterrichten (oder keine Anfänger...), den kann man gleich wieder heimschicken.

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Beitrag von sweetcorn » 04.11.2006 15:53

oh danke für die antwort!!!
das problem ist dass ich mich selber schlecht einschätzen kann wie gut oder schlecht ich skifahre...
aber da geht es nicht gleich darum, etwas technisches zu erklären oder so...oder? also ich fahre eigentlich nach gefühl und kann das momentan zumindest sehr schwer erklären, bzw mir fehlen noch dir worte dafür ;)
zu erklären wo man sich trifft etc., damit hätte ich kein problem...
und ich würd am allerliebsten mit anfängern und kindern arbeiten, von daher :D

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Beitrag von beate » 04.11.2006 17:11

das problem ist dass ich mich selber schlecht einschätzen kann wie gut oder schlecht ich skifahre...
aber da geht es nicht gleich darum, etwas technisches zu erklären oder so...oder
Martina Beitrag ist wirklich nichts hinzuzufügen. Natürlich kann es in jeder Skischule individuell gestaltet werden -> wie sich der Skischulleiter, technische Leiter oder wer auch immer der die Einführungstage leitet, es vorstellt. Bei den Sichtungen die ich bis jetzt mitgemacht habe ist es immer genau so gelaufen, wie Martina es beschrieben hat. Geh einfach hin und "verrenke" dich skifahrerisch und menschlich nicht. Natürlich ist es kein schönes Gefühl beobachtet und analysiert zu werden aber wenn du als Skilehrer arbeiten möchtest, gehört das einfach dazu. Ich persönlich habe was meine Selbsteinschätzung insbesondere in bezug auf meine Skitechnik immer profitiert!
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Beitrag von tpo » 04.11.2006 17:57

aber wie prüfen die pädagogische fähigkeiten z.b.??
Hat Martina eigentlich gut ausgeführt, ich denke man wird beobachten, wie gut du das zu vermittelnde vermitteln kannst, einen Misanthropen oder Choleriker möchte ich z.B. nicht als Skilehrer haben, Geduld und Interesse an der Sache sollten dazugehören.
Bei uns mussten alle angenommenen Teilnehmer später einen 5 tägigen Kurs absolvieren, bevor sie unterrichten durften.
Interessant, auf welcher Ebene findet dieser Unterricht denn statt? Eine private Skischule? Wie viel Geld/Zeit muss man denn in seine Ausbildung investieren und wie hoch ist der Stundenlohn? Auch wenn das plumpe und nicht sehr philosophische Fragen sind, ich würde gerne eine Ausbildung anfangen und bin für jeden Vergleich dankbar.
Ein sehr grosser Teil des Skiunterrichts umfasst nämlich an den meisten Schulen Kinder, Anfänger bis leicht fortgeschrittene.
Mir wären natürlich Fahrer lieber, welche schon sicher auf den Brettern stehen und es sich um Technikfragen anstatt um Grundlagentraining handelt - aber das größte Problem hätte ich dabei den Schülern Dinge wie den Pflug beizubringen, den ich als absolut hinderlich für das weitere Lernverfahren halte. Ich habe schonmal jmd. das Fahren beigebracht und hatte die größten Probleme dabei der Person die Angst vor der parallelen Skistellung und die panische Rückkehr zum "sicheren" Pflug zu nehmen.

Methoden wären interessant, leider wohne ich in BaWü und habe keinen Berg und keine Skischule vor der Haustüre :cry:

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Beitrag von beate » 04.11.2006 18:13

Interessant, auf welcher Ebene findet dieser Unterricht denn statt
Die Einführungskurse der Skischulen sind eine interne Ausbildung. Oft wird dafür eine Gebühr berechnet, dass ist aber von Skischule zu Skischule unterschiedlich. Ich kenne es so, dass die Ausbilder der Skischule (in der CH sind das patentierte Skilehrer, evtl mit Zusatzausbildung zur Skilehrerausbildung) in max 7 - 10er Gruppen die Aspiranten eine Woche bzw 5 Tage lang in das Konzept der Skischule (Arbeitsablauf, Dienstzeiten etc) bzw des Skiverbandes (Unterrichtsgrundlagen) einführen. Dies ist keine in irgendeiner Form anerkannte Ausbildung. Einen Stundenlohn erhälst du für die Ausbildung selbstverständlich nicht. Wieviel sie dir für die tatsächlich geleistet Arbeit bezahlen bzw was sie an sonstigen Kosten übernehmen oder auf dich zukommen (Skipass, Kleidung, Unterkunft usw) ist individuell.
aber das größte Problem hätte ich dabei den Schülern Dinge wie den Pflug beizubringen, den ich als absolut hinderlich für das weitere Lernverfahren halte
Deine eigenen Vorstellungen, was du für gut und richtig hälst -> Pflug ja oder nein, mußt du dem Skischulkonzept unterordnen können.
Ich habe schonmal jmd. das Fahren beigebracht und hatte die größten Probleme dabei der Person die Angst vor der parallelen Skistellung und die panische Rückkehr zum "sicheren" Pflug zu nehmen.
OT
wenn man jemanden von der Pflugstellung in eine parallele Skistellung zwingen möchte halte ich das für den absolut !!!! falschen Weg. Jemand der in panischer Angst zum Pflug zurück kehrt, ist ein Armutszeugnis für einen "Skilehrer". Eine parallele Skistellung stellt sich nach meiner Erfahrung und dem Pflugfahren, welches wir in der CH unterrichten von selbst ein und bedarf keines speziellen Unterrichts oder spezieller Unterweisungen!
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Beitrag von tpo » 04.11.2006 18:42

Jemand der in panischer Angst zum Pflug zurück kehrt, ist ein Armutszeugnis für einen "Skilehrer".
Ich würde nicht behaupten, dass es ein Armutszeugnis ist, wenn man als nicht-Skilehrer eine Person mit starker Höhenangst, die unbedingt Skifahren lernen wollte, innerhalb von 3 Tagen dazu bekommt, selbstständig und sicher eine mittelschwere Piste hinabzufahren. Den Pflug hatte sie nicht von mir :-? und ich habe viele Skischüler beobachtet, die Angst vor dem Umschwung haben.
Einen Stundenlohn erhälst du für die Ausbildung selbstverständlich nicht.
Natürlich nicht, ich wollte eher wissen ob mich die Ausbildung etwas kostet, oder ob das Teil der Gehaltsregelung ist, dass diese inbegriffen ist.

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Beitrag von beate » 04.11.2006 19:31

Hallo tpo,
es ist von Vorteil, wenn man ein Skilehrerdasein anstrebt, eine gute Beobachtungsgabe zu besitzen. Offensichtlich hast du ja auch schon sehr gute Erfahrungen in diesem Bereich und im selbstständigen unterrichten gesammelt. In diesem Fall brauchst du dir ganz sicher keine Sorgen um einen Einstieg in eine Skischule und in die Skilehrerausbildung zu machen. Angenehme Menschen mit fundierten Kenntnissen und einer guten Skitechnik werden immer in einer Skischule benötigt und da du wahrscheinlich nur noch ein paar Grundlagen brauchst, kannst du dann relativ schnell in die offizielle Skilehrerausbildung über die Verbände einsteigen.
Viel Spaß weiterhin!
Beate
Zuletzt geändert von beate am 04.11.2006 20:35, insgesamt 1-mal geändert.

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