Tach.
Als Rennradfahrer, Ex-MTB'ler, Ex-Motorradfahrer (Suzuki GSX-R 750 und Honda CBR 600 F) und nun - endlich – Skifahrer(anfänger), erlaube ich mir mal meinen Senf zum diesem Thema abzugeben.
1. Ich bin der Meinung die Schaltzentrale meines Körpers ist unersetzlich wertvoll und somit schützenswert. Wer seine Birne lieber nicht schützen möchte - bitteschön. Ein Bein kann man ersetzen, beim Gehirn gestaltet sich das noch schwierig.
2. Ebenso verhält es sich bei der Wirbelsäule (eine Freundin von mir kann davon ein Lied singen, sie hat seit dem 14, Lebensjahr einen Querschnitt). Rückenprotektoren bieten da schon sinnvollen Schutz. Aber auch hier: Das sollte jeder für sich entscheiden.
3. Jeder Helm ist auf seinen spezifischen Einsatzbereich hin optimiert und das halte ich auch für sinnvoll. Eierlegende Wollmilchsäue bieten i. d. R. schlechtere Eigenschaften als die Spezialisten. Auf die Idee meinen Radhelm beim Skifahren zu verwenden, ist mir noch nicht in den Sinn gekommen. Viel zu kalt.
4. Die Kohle: Ist aus meiner Sicht kein Argument, da man sehr gute Helme für alle Bereiche bereits für relativ kleines Geld bekommen kann. Speziell im Rahmen von Sonderaktionen oder Auslaufmodellen. Wenn man antizyklisch kauft und nicht dem absoluten Topmodell hinterher rennen muss, wird man da nicht arm.
Pro und Contra Helm-Argumente - gerade im Strassenrennradbereich – gibt’s schon ewig. Ich kenne jedenfalls keinen RR’ler, der oben ohne unterwegs ist. Und bei Jedermann-Rennen gilt sowieso Helmpflicht. Im MTB-Segment habe ich diese Diskussion noch gar nicht erlebt. Da trägt man Helm. Ende. Bei den Motorradfahrern existiert diese Diskussion allenfalls unter Fahrern dieser amerikanischen Eisenblöcke und deren Klone.
Natürlich ist der verantwortungsvolle Umgang mit dem jeweiligen „Sportgerät“ das A und O. Trotzdem sollte sich jeder fragen, was ihm/ihr seine oder ihre Gesundheit wert ist. Um es mal hart zu formulieren:
Wer einen 4-5stelligen Euro-Betrag für ein Motorrad ausgibt, sollte einen adäquaten Schutz für seinen Körper einkalkulieren. Und das muss nicht immer die 1000 EUR Rennfahrerhelm-Replica sein. Genauso verhält es sich beim Skifahren. Ich habe mir einen Uvex X-Ride Motion irgendwas für 80 EUR zugelegt (natürlich hätte ich auch fast 200 EUR für das Giro-Topmodell ausgeben können). Zum einen um meine besagte Kirsche zu behüten, zum anderen um eine Vorbildfunktion für meinen Nachwuchs zu erfüllen. Da geht’s nämlich nicht ohne Helm auf’s Fahrrad oder Ski. BTW: Bei 400-600 EUR für ein Paar Ski zzgl. Klamotten sind die Kosten für einen Helm ein recht geringer Posten.
Dabei muss noch nicht einmal der selbstverschuldete Sturz im Vordergrund stehen, sondern vielmehr der durch einen Dritten verursachte Crash.
So. Feuer frei.
Thomas