freeriding - ende der freiheit?

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freeriderin
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Beitrag von freeriderin » 25.04.2006 11:19

beate hat geschrieben:Saas Fee ist ein Gletschergebiet! Bevor ich dort einen Schwung ausserhalb fahre, sollte ich mir das vor Augen halten.
Die weisse Perle ist eine Piste, die nicht präpariert wird. Mit echtem freeriding hat das nach meiner Einschätzung nach wenig zu tun.
Wenn du dein Geld lieber für Klamotten und Ski als für einen Skilehrer bzw Bergführer ausgibst, ist das deine persönliche Einstellung. Genau wegen dieser Einschätzung:
Nach zwei Tagen habe ich es dann zugegebenermaßen gleichgetan. Warum soll ich mir für eine mehr oder weniger offensichtliche Information einen Führer mieten?
habe ich einfach resigniert in Bezug auf "Flachländer und off piste fahren". Eine Einschätzung, wo und vor allem was fahrbar ist traue ich mir mit meinen eingeschränkten Kenntnissen einfach nicht zu.
Aber wie schon geschrieben: Jeder nach seiner Facon!
Beate
Hm - dann hätte die Aussage der Liftler doch besser heißen sollen "nur mit entsprechender Kenntnis ... zu fahren" anstelle von "auf keinen Fall fahren, ist streng verboten"?
Durch das Verhalten, etwas ohne Begründung streng zu verbieten und es dann selbst zu tun, gibt es da ein gehöriges Maß an Unglaubwürdigkeit, finde ich. Ob gleichtun dann das Richtige ist, ist auch fragwürdig - aber hängt stark von der genauen Situation und den Beteiligten ab.

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Cradle22
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Beitrag von Cradle22 » 25.04.2006 11:33

Hi!
beate hat geschrieben:Saas Fee ist ein Gletschergebiet! Bevor ich dort einen Schwung ausserhalb fahre, sollte ich mir das vor Augen halten.
Das ist schon klar. Aber alle drei von mir genannten Stellen liegen außerhalb des Gletschers, soll heißen die speziellen Risikofaktoren eines Gletschers lagen dort nicht vor.

Und die Weiße Perle ist (bei genügend Schneefall vorher) in der Weihnachtszeit finde ich durchaus auch tendeziell als "Freeride"-Stelle zu bezeichnen. Außer den Lifwärtern, Skischullehrern und vereinzelten Gästen war da bis zum 27. oder 28. kaum jemand heruntergefahren. Anders sah es dann Ende Februar aus, da war es eine normale Buckelroute...

Und Fremdwissen und dafür Geld bezahlen <-> für Equipment Geld ausgeben: Bei Nachvollziehbarkeit des Wissens von Fachpersonen sträube ich mich immer dagegen, dafür Geld zu bezahlen. Ich führe am Auto auch viele Reperaturen selber aus und gebe dafür Lieber das Geld für die Teile, auch wenn sie noch gar nicht kaputt sind aus... Tausche halt Einspritzdüsen, Bremsscheiben etc. schon vor Erreichen der Haltbarkeitsgrenze, was ich mir durch das Ersparen der Arbeitskosten auch locker erlauben kann.

Hole mir aber gerne vorher einen Rat vom "Fachpersonal", oder lasse von Dingen, die ich mir nicht zutraue die Finger von.

Im übrigen bin ich auch sehr für kleine Seminare über Berg- und Lawinenkunde, möglichst auch in den Skigebieten. Habe so etwas schon ein paar mal gemacht und immer wieder was dazugelernt. Aber gerade im Rahmen dieses wissens braucht man vor Ort vielleicht noch ein paar Informationen, die manchmal zu schwer zu bekommen sind...

Und schon als kleines Kind haben mich Antworten auf meine neugierigen Fragen "Warum ist das und das denn so?", die dann so kommen wie "weil das halt so ist..." schon immer extremst geärgert ("Warum ist denn die Piste gesperrt", "Ja weil... Sie halt gesperrt ist!" -> Hä???).

Eine Aussage wie "Gesperrt weil zu wenig Schnee", "Gesperrt, weil auf dem Hang 500 m weiter oben starke Lawinengefahr herrscht", "Gesperrt, weil ein Teilstück für ein Slalomtraining präpariert wird" wäre hilfreicher und auch durchaus einsehenswert...

Zum Flachlandtiroler sage ich jetzt mal nix... :o


Gruß,

Arndt
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Re: freeriding - ende der freiheit?

Beitrag von nicola » 25.04.2006 13:15

nicht ich hat geschrieben:ich kann nur für die schweiz sprechen und dort ist festzustellen, das seit jahren die anzahl der lawinentoten stagniert bzw rückläufig ist, während die anzahl an tourengängern und freeridern explodiert. ich kenne die zahlen für dieses jahr (noch) nicht, allerdings überwog die zahl der lawinentoten unter tourengeher die der freerider in den vergangenen jahren um den faktor 3 bis 4.
wieso kannst du nur für die schweiz sprechen, du gibst doch bei den von dir heuer besuchten plätzen überwiegend österreichische gebiete an?
schweiz aktuell
@ all
vorsicht beim liftpersonal, leute die lifte bedienen müssen nicht unbedingt sicherheitsexperten in sachen alpine gefahren sein.

ich schliesse mich allen an, die information als beste präventivmassnahme sehen. was ich mir wünschen würde, in die informationskette, zusätzlich zu info displays an bahnen und pisten auch kompetente skifahrer zu involvieren. keine geländepolizei, sondern leute die sich gut auskennen, selbst gerne skifahren und spass haben, das zu kommunizieren.

wie kati schreibt, sollen sich alle, die wegschauen oder gar gefährliches verhalten anderer nur grossartig diskutieren, an der nase nehmen. klar gibt es immer wieder leute, die einen guten rat nicht brauchen, das passiert allerdings nicht sehr oft, meistens endet die sache in einem netten gespräch oder gar in einer gemeinsamen abfahrt.
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Beitrag von M.H. » 25.04.2006 13:16

Cradle22 hat geschrieben:Und Fremdwissen und dafür Geld bezahlen <-> für Equipment Geld ausgeben: Bei Nachvollziehbarkeit des Wissens von Fachpersonen sträube ich mich immer dagegen, dafür Geld zu bezahlen.
hmm, ist dir nicht nachvollziehbares mehr wert? ;)
Cradle22 hat geschrieben:Nach zwei Tagen habe ich es dann zugegebenermaßen gleichgetan. Warum soll ich mir für eine mehr oder weniger offensichtliche Information einen Führer mieten? Eine simple Aussage a la "wenn Sie das Können haben, dann dürfen Sie in eigener Verantwortung da und da schon herunterfahren" hätte mir ja schon gereicht...
Die offensichtliche Information hier was aber nur, daß sich jemand dessen Wissen und Vorkenntnisse du nicht einschätzen kannst es zu einem bestimmten Zeitpunkt zugetraut hat dort zu fahren.

Daraus jetzt zu schließen, daß du in der Lage bist in dieser Umgebung abzuschätzen dass kein Risiko herscht das du nicht abschätzen kannst. Und darauf zu hoffen, daß du in der Lage bist auf die oft gar nicht so offensichtlichen Warnsignale zu reagieren, die eine Änderung der Schnee/Lawinen-Situation anzeigen (was im Hochalpinen oft überraschend schnell gehen kann), ist meines Erachtens eine Bewerbung für den Darwin-Award.
Cradle22 hat geschrieben:Zum Flachlandtiroler sage ich jetzt mal nix... :o
den hast du dir für obige Aussage ehrlich verdient

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Beitrag von Cradle22 » 25.04.2006 14:32

:( Warum muß nur immer persönlich angegriffen (mit geringschätzigen Kommentaren oder Meinungen) werden?

Kann man seine of ja gerechtfertigte Meinung und Kritik nicht auch ohne ein impliziertes "Mann, bist Du aber doof" loswerden???

Das meinte ich mit "Zum Flachlandtiroler sage ich jetzt mal nix..."...

Ich kenne mich als Computerfreak seit 22 Jahren (der auch davon lebt) sicher auch besser als die meisten anderen "DAUs" mit allen Computerdingen aus, heruntermachen tue ich aber trotzdem niemanden, auch wenn er seinen Compi durch noch so doofes Handeln kaputtgemacht hat oder an 2000 Freunde Virenmails verschickt...

Daher etwas eingeschnappt :-?

Aber schönes Wetter, werde morgen ( :( ) dreißig und bin heute abend auf dem Sisters of Mercy Konzert in Köln :D


Gruß,

Arndt
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Beitrag von Benna » 25.04.2006 16:46

Cradle22 hat geschrieben:
Aber schönes Wetter, werde morgen ( :( ) dreißig und bin heute abend auf dem Sisters of Mercy Konzert in Köln :D
Na, da gibt es die Band ja länger als dich. :D
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Krumel
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Beitrag von Krumel » 25.04.2006 19:00

Hmmm...

Man sollte bitte ein klein wenig Unterscheiden zwischen den generellen Lawinenabgängen und dem Problem der zunehmenden "Freerider".
Das sind zwei völlig unterschiedliche Baustellen.

Das die Lawinentoten mehr oder minder stagnieren, ist so gesehen auch richtig, aber man muss gleichzeitig die Zahl der Lawinenabgänge mit Verschüttung beobachten, dabei sieht man recht schnell, das diese stark zunehmende Tendenz aufweisen. Mein persönlicher Schluss daraus heißt einfach: Die Rettungtechnik ist wesentlich aufwändiger geworden, der alpine Rettungsdienst funktioniert besser, es wird mehr aufwand betrieben.
Im Durschnitt werden heute für eine akut abgegangene Lawine mit dem Stichwort "eine oder mehrere Personen gesichert verschüttet" kommen heute 15-30 professionelle Helfer, 2-3 Rettungshubrschauber und 3-5 Hunde zum Einsatz...

Ein enormer Aufwand, der zusammen mit der mittlerweile besseren Technik und dem höhreen Wissenstand zu durchaus anderen Ergebnissen führt als früher. So stirbt heute ein wesentlich größerer Anteil der Personen nicht mehr an den eigentlichen "Verschüttungen", sprich an Unterkühlung und "Ersticken", sondern an den Begleittraumata der Abgänge (bedenkt: Das sind viele viele Tonnen gewicht, gepaart mir Eisbrocken, Steinen, Bäumen, Häusern, usw., die da mit 150km/h auf euch zukommen...sowas verschüttet nicht nur)

Das andere Thema sind wie gesagt die Verletzungen die beim Freeriden entstehen.. Sicherlich passieren auf normalen Pisten ebenfalls viele Unfälle, auch sehr schwere... Warum wir "Retter" mittlerweile aber größtenteils einen rechten "Grant" auf die "Freerider" "Offpister" "Powderer" und Konsorten haben, ist aber auch schnell erklärt:
Aufgrund der großen neuen recht großen popularität dieses Sports haben wir es plötzlich mit einer recht großen Menge an Leuten zu tun, die plötzlich einen im vergleich zum "pistenskifahren" recht hohen Anteil an Verletzungen erzeugt, die außerdem auch noch schwerer sind. Gleichzeitig dürfen wir immer mehr beobachten, wie immer "schlechtere" skifahrer sich in's Gelände wagen und immer "krassere" Sachen "bauen" wollen.
Außerdem nur mal so: eine Rettungsaktion eines Freeriders ist wesentlich aufwändiger, wesentlich kosten, zeit und kraftintensiver als Pistenunfälle. Auf der Piste fahre/fliege ich hin, ziehe mein Schema X der Versorgung durch, lade ein, ab in's Krankehaus, fertig.
Abseits muss ich erstmal einen weiteren Ortskundigen Bergretter aufnehmen, das Gebiet absichern, oftmals entweder weit entfernt landen und mich dann mit 30kg ausrüstung + Trage + Vakuummatratze durch den Tiefschnee kämpfen oder hochriskante Windenaktionen, die jedes Mal das Leben meiner gesamten Crew gefährdet zurückgreifen. Zugleich haben die "Freerider" wesentlich häufiger extrem schwere Verletzungen, da auf der Piste gewisse "Feinde" wie Steine, Felsen, Bäume, usw." seltener nicht auftreten, bei deren Mensch vs. Natur Duell der Mensch einfach das "soft-target" bleibt...Gewisse Sachen passieren einfach seltener auf der Piste... Das sollte man auch nicht vergessen, dass uns sowas durchaus belastet.

Den Kommentar des Jahres hat ein österreichischer Kollege zu hören zu bekommen: Hubschraubereinsatz, ca. 1,5km von der Piste entfernt im Tiefschnee. Der Kollege musste sich 400m oberhalb in den Hang abseilen, um zu einem gestürtztem Freerider und seinen Freunden vordringen..Das ganze dauerte dann eine geschlagene 1,5 Stunden Stunden.. Dort fanden sie dann einen Patienten mit Unterschenkelfraktur offen..... Das erste was der Kollege dann aber zu hören bekam war "Was braucht ihr scheiss Österreicher denn so lange? In Stuttgart braucht der Rettungsdienst 20 Minuten!"
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Beitrag von nicola » 25.04.2006 21:40

thx für den einblick in diese perspektive krumel!
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nicht ich
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Beitrag von nicht ich » 25.04.2006 22:59

Krumel hat geschrieben:Man sollte bitte ein klein wenig Unterscheiden zwischen den generellen Lawinenabgängen und dem Problem der zunehmenden "Freerider".
warum sollte man das? um "die freerider" an die wand stellen zu können, weil vergleichende statistiken den fokus sehr schnell von "den freeridern" auf "die tourengeher" verschieben würden? ich jedenfalls sehe in deinen ausführungen nicht den ansatz eines argumentes, warum man die zahlen so sehr trennen sollte, dass ein vergleich nicht einmal erlaubt ist. wenn man schon jemandem verantwortungsloses handeln unterstellt, dann muss doch zumindest die frage zulassen, was verantwortungslos bedeutet. wie könnte man das anstellen, ohne zu vergleichen? ob jemand also zu hohe risiken eingeht wird anhand eines gesellschaftlich akzeptierten risikos bemessen. ohne vergleiche ist dies gar nicht möglich. und ich denke meine these, dass das risiko beim freeriden geringer ist als bei skitouren würde sich recht schnell bestätigen. (einen ansatz habe ich ja bereits mit den vergleichenden zahlen aus der schweiz geliefert.)
Das die Lawinentoten mehr oder minder stagnieren, ist so gesehen auch richtig, aber man muss gleichzeitig die Zahl der Lawinenabgänge mit Verschüttung beobachten, dabei sieht man recht schnell, das diese stark zunehmende Tendenz aufweisen. Mein persönlicher Schluss daraus heißt einfach: Die Rettungtechnik ist wesentlich aufwändiger geworden, der alpine Rettungsdienst funktioniert besser, es wird mehr aufwand betrieben.
Im Durschnitt werden heute für eine akut abgegangene Lawine mit dem Stichwort "eine oder mehrere Personen gesichert verschüttet" kommen heute 15-30 professionelle Helfer, 2-3 Rettungshubrschauber und 3-5 Hunde zum Einsatz...
ich frag mich ja schon wo du deine informationen her hast. selbstverständlich sind die zeiten mit denen heute die bergwacht am ort ist stark gesunken. nur leider hat sich die enorme verbesserung in diesem bereich statistisch kaum signifikant auf die opferzahlen niedergeschlagen. warum? weil nach 12-15 min noch fast 90% der vollständig verschütteten opfer leben, während nach 30 min gerade noch 30% lebendig geborgen werden können. die opfer, die 30min überlebten, überleben in aller regel jedoch auch noch wesentlich länger, da sie eine in aller regel eine luftblase haben. daher hat eine verbesserung der einsatzzeiten von 2h auf 30min statistisch gesehen sehr geringe signifikanz. mit anderen worten, dies ist ein wettlauf mit der zeit bei dem die bergrettung kaum mithalten kann. anders schaut es allerdings bei der ärztlichen erstversorgung nach dem bergen des opfers aus. dafür brauch man aber weder hunde, noch 30 mann die den kegel sondieren, oder ihre reccos schwecken.

So stirbt heute ein wesentlich größerer Anteil der Personen nicht mehr an den eigentlichen "Verschüttungen", sprich an Unterkühlung und "Ersticken", sondern an den Begleittraumata der Abgänge (bedenkt: Das sind viele viele Tonnen gewicht, gepaart mir Eisbrocken, Steinen, Bäumen, Häusern, usw., die da mit 150km/h auf euch zukommen...sowas verschüttet nicht nur)
könntest du bitte die kirche im dorf lassen? es tut mir leid, aber wenn du mit so einem reisserischen schmarrn kommst kann ich dich nicht ernstnehmen und dementsprechend muss ich mich ordentlich zusammenreissen um noch ernsthaft zu diskutieren. bedenke: wir sind hier nicht bei rtl explosiv.
Aufgrund der großen neuen recht großen popularität dieses Sports haben wir es plötzlich mit einer recht großen Menge an Leuten zu tun, die plötzlich einen im vergleich zum "pistenskifahren" recht hohen Anteil an Verletzungen erzeugt, die außerdem auch noch schwerer sind. Gleichzeitig dürfen wir immer mehr beobachten, wie immer "schlechtere" skifahrer sich in's Gelände wagen und immer "krassere" Sachen "bauen" wollen.
selbstverständlich, da hast du völlig recht. Insgesamt steigt die anzahl an einsätzen im gelände. das liegt nicht daran, dass die leute unverantwortlicher sind, die sich heute ins gelände begeben, sondern schlichtweg daran, dass es viel mehr sind. und vermutlich kommt es auch trotz der total betrachtet stagnierenden zahl an lethalen lawinenunfällen (prozentual betrachtet ist sie DEUTLICH rückläufig) zu einer total höheren anzahl an Auslösungen. die vermutung geht aber dahin, dass die lawinen welche von freeridern ausgelöst werden in aller regel ein geringeres volumen haben.
Den Kommentar des Jahres hat ein österreichischer Kollege zu hören zu bekommen: Hubschraubereinsatz, ca. 1,5km von der Piste entfernt im Tiefschnee. Der Kollege musste sich 400m oberhalb in den Hang abseilen, um zu einem gestürtztem Freerider und seinen Freunden vordringen..Das ganze dauerte dann eine geschlagene 1,5 Stunden Stunden.. Dort fanden sie dann einen Patienten mit Unterschenkelfraktur offen..... Das erste was der Kollege dann aber zu hören bekam war "Was braucht ihr scheiss Österreicher denn so lange? In Stuttgart braucht der Rettungsdienst 20 Minuten
Oh bitte - ist das jetzt ein argument gegen die scheiss piefke oder gegen die scheiss freerider.

ich halte also fest. das problem ist nicht, dass plötzlich eine herde von verantwortungslosen freeridern in die berge einfällt, sondern, dass durch die attraktivität eines "neuen" sportes ein "neues" einsatzgebiet für die bergwacht entsteht, oder zumindest ein altes stark wächst. dh. es ginge nicht mehr darum, bestimmte gebiete unter bestimmten lawinenbedingungen zu sperren um freerider vor sich selbst, sondern darum das fahren abseits der piste generell zu verbieten, um die bergwacht vor den freeridern zu schützen. schliesslich lassen sich die opfer auf der piste leichter einsammeln. auch wenn es sich ein wenig albern anhört, aber das kann ich nachvollziehen.

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Beitrag von Cradle22 » 26.04.2006 09:17

Hi!

@nicht ich: Ähem, nur mal so als Bemerkung: Wenn mich nicht alles täuscht so ist Krumel Bergretter bzw. Arzt bei der Bergrettung...

Insofern wohl nicht so weit hergeholt und reißerisch...


Gruß,

Arndt
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