Rücklage durch Skischuh verhindern?

Der Weg zum richtigen Skischuh. Siehe auch Bericht TIPPS zum Skischuhkauf (inkl. Bootfitting)
Tobbas
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Rücklage durch Skischuh verhindern?

Beitrag von Tobbas » 05.04.2005 19:21

Nabend,

ich habe beim Skifahren das Gefühl, dass ich in zu viel Rücklage gerate. Da nun sowieso eine Neuanschaffung der Skischuihe bevorsteht wollte ich nachfragen ob man durch bestimmte Modelle die Rücklage verhindern kann, und falls ja, welche dies wären.
Vielen Dank im Vorraus.



Tobias
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Beitrag von M.H. » 05.04.2005 20:45

Ein Schuh mit größerer Vorlage kann unterstützend wirken (trifft wohl auf die meisten sportlicheren Modelle zu). Aber das ist nur Symptombehebung, die wirkliche Behebung liegt wohl in der Fahrtechnik.

Wie lang ist der Ski und wie groß bist Du?

Wann genau tritt dieses Gefühl auf. Bei Mugeln oder Kanten, oder vielleicht beim Kurvenausgang?

Tobbas
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Beitrag von Tobbas » 05.04.2005 20:54

Der Ski ist 160cm lang und ich bin 183cm groß.
Hm, die zweite Frage ist schwierig zu beantworten. Allerdings denke ich, dass ich zb. beim Richtungswechsel bei Kurzschwüngen, oder an Steilstücken in Rücklage gerate. Dies ist aber nicht immer so, wenn mir bewusst wird, dass ich in Rücklage stehe, kann ich dies eigentlich relativ gut kompensieren. Beim Carven denke ich, stehe ich nicht in Rücklage.

MfG

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Beitrag von beate » 05.04.2005 21:06

Nein,Schuhe beheben das Problem nicht!
Bei einem Ski in der von dir angegeben Länge und bei deiner Körpergröße müßte sich die Rücklage sehr stark bemerkbar machen,z.B. dürften saubere Kurzschwünge über eine längere Strecke unmöglich sein.Weshalb meinst du zu fühlen,dass du in Rücklage gerätst?
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Beitrag von Tobbas » 05.04.2005 21:17

beate hat geschrieben:z.B. dürften saubere Kurzschwünge über eine längere Strecke unmöglich sein.Weshalb meinst du zu fühlen,dass du in Rücklage gerätst?
eben dies ist mein problem. besonders bei kurzschwüngen an steilstückern gerate ich temporär in rücklage und dann gehts die falllinie herunter und ich brauche einen längeren schwung um mich wieder zu fangen und dann wieder weiterfahren zu können. desweiteren habe ich ein "lockeres" gefühl im schuh. das äußert sich, als ob ich die fusssohle richtig bewegen könnte.
Der Schuh ist ein etwas älterer nordica "komfort"-schuh. ich denke er "passt" einfach nicht mehr zu meiner geänderten fahrweise und den neuen skien.


MfG

Tobi
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Beitrag von M.H. » 05.04.2005 22:34

Ein lockerer Schuh passt eigentlich zu keiner Fahrweise.

Kann es sein, daß Du an der Ferse zu locker im Schuh stehst und das mit ein bischen mehr Druck nach hinten kompensierst?
... besonders bei kurzschwüngen an steilstückern gerate ich temporär in rücklage und dann gehts die falllinie herunter und ich brauche einen längeren schwung um mich wieder zu fangen ...
Da du hier bereits in Rückenlage bist schätze ich einmal, daß Du vorne die Skiführung verlierst. Kurzschwünge bei denen ich im Schuh herumpendle stelle ich mir nicht schön vor, der Ski wird da immer verzögert das machen was die Beine wollen. Wie ist deine Armhaltung dabei? Hast Du die Hände neben dem Körper oder davor.

Wie Beate bereits sagte wird's ab einer gewißen Skikürze immer leichter zuweit nach hinten zu gehen. Da mußt hauptsächlich Du durch die Körperhaltung und Balance ausgleichen.

So wie Du deinen Schuh beschrieben hast, sollte eigentlich jeder Schuh mit besserer Passform zu spürbar leichterem (und präziserem) Fahren führen. Am besten fährst Du meiner Meinung nach wenn Du denn Schuh im Skigebiet kaufst. Erfahrungsgemäß kannst Du dort die Schuhe auch nach einem halben Tag umtauschen wenn Du nicht damit zurecht kommst (besser vorher nachfragen weil's nicht in jedem Sportgeschäft so sein muß).

Tobbas
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Beitrag von Tobbas » 06.04.2005 00:04

M.H. hat geschrieben:Wie ist deine Armhaltung dabei? Hast Du die Hände neben dem Körper oder davor.
Die Stöcke halte ich "breit" vor dem Körper.

MfG
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Beitrag von Skiameise » 06.04.2005 11:49

Hi,

ichh abe mir letztes Jahr ein Paar neue Schuhe mit deutlich stärker geneigtem Schaft gekauft. Das hat erst mal zu einem halben Tag totaler Verunsicherung auf dem Ski und ziemlich starkem Pendeln zwischen starker Vorlage und starker Rücklage geführt ... dann hat sich das ganze aber wieder eingependelt. Zumindest subjektiv habe ich jetzt das Gefühl bezügl. Vor-/Rücklage wieder in einer ähnlichen Position auf dem Ski zu stehen wie vor dem Wechsel, aber deutlich tiefer zu gehen.

Gruß, Christine

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Beitrag von KOSTI » 06.04.2005 12:42

Tobbas hat geschrieben:Der Ski ist 160cm lang und ich bin 183cm groß.
Hm, die zweite Frage ist schwierig zu beantworten. Allerdings denke ich, dass ich zb. beim Richtungswechsel bei Kurzschwüngen, oder an Steilstücken in Rücklage gerate. Dies ist aber nicht immer so, wenn mir bewusst wird, dass ich in Rücklage stehe, kann ich dies eigentlich relativ gut kompensieren. Beim Carven denke ich, stehe ich nicht in Rücklage.

MfG

Tobi
...wenn ich richtig verstehe, geht es nicht um generell "zu viel rücklage" sondern um ein kurzes "in die rücklage kommen" unter bestimmten umständen. du wills jetzt schneller aus dieser lage zurück kommen, od. nicht so oft hinein kommen.

- auf keinen fall solltest du über mehr vorlage kompensieren, weder am schuh noch durch den körperschwehrpunkt, dadurch würdes du den druck unterm ski verlieren
- ein kleiner nicht nach hinten flexender schuh kann dir helfen die lage schneller wieder zu korrigieren
- gute rumpfmuskulatur und ein ausgeprägter beinbeuger helfen dir dabei die lage schneller wieder zu finden od. sie evtl. nicht so oft zu verlieren, des weiteren schützt der beinbeuger dein kreuzband, das duch den ober aufgeführten schuh etwas stärker beansprucht wird.
- üben hift natürlich auch, denn auf bestimmte vorgänge trainierte muskulatur reagiert einige male schneller als unkonditionierte und wenn man schneller reagiert, ist man im moment des gegensteuerns noch nicht so weit aus der optimallage.

dein problem haben übrigens auch die besten -od. besser- vor allem die besten, denn an schnellsten fährt man eben auf der ferse.
circle | head rs | k2 seth pistol 179
und den hier http://www.freeride.eu/img/review/large/1005.jpg

Gast

Beitrag von Gast » 06.04.2005 19:09

wie bereits gesagt:
- ein 160cm ski stellt keine grosse stabile basis dar und in rücklage geraten manchmal auch die besten rennfahrer (obwohl bei ihnen, wie kosti bemerkt, die "millersche rücklage" manchmal gezielt eingesetzt wird) :D

- dass die fahrer auf steilstücken in rücklage geraten, ist besonders auf kurzen skis ganz üblich "sogar in den besten familien"

- geeignete schuhe helfen

- pauschale "abhilfe" durch einen grösseren vorlagewinkel (schuhschaft, delta, zeppa, also sprengung) gehört zu meistverbreiteten falschlösungen, denn zuviel nach vorn kann paradoxerweise zu mehr rücklage durch kompensation führen und, wie schon Kosti schreibt, den gleichgewicht zerstören bzw. beeinträchtigen
es ist manchmal nötig zu experimentieren, am besten natürlich mit einem schuspezialisten

- die fahrtechnik ist wichtig mit abschaffen der psychischen barriere, die verhindert, auf steilem nach vorn (=hangabwärts) zu gehen

- die muskelkraft ist nicht zu unterschätzen (ist beinbeuger der bizeps femoris?)

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