urs hat geschrieben:die frage ist eher, ob ikarus, leo etc. den stellenwert solcher analysen richtig einschätzen können, oder ob sie das gesagte nun ihren kids 1:1 "einzuhämmern" versuchen. aber beide scheinen zu lange im geschäft, als dass sie sich zu sehr blenden lassen. ich hab mich im ersten moment auch gefragt, was mit solchen analysen von kindern geschieht. deshalb fand ich den ratschlag von martina gut, die kiddies einfach mal im gelände unterschiedlichste erfahrungen sammeln zu lassen.
Martinas Ratschlag finde ich genau richtig - er ist zum Thema "(Kinder +) besser Skifahren lernen" fast immer passend und ist auch ohne Videoanalyse eigentlich immer am naheliegendsten.
Natürlich ist das Plaudern über hier zur Verfügung gestellte Bilder nicht zu Dramatisieren und in gewissem Rahmen bestimmt eine nette und harmlose Fachsimpelei. Meine Ansichten sollten in diesem Zusammenhang in keinster Weise als Rute im [Browser]Fenster gesehen werden. Vielleicht interessieren den einen oder anderen etwas tiefergehende Gedankengänge zu einem Thema, mit dem ich mich seit den frühen siebziger Jahren auseinandersetze, da ich schon als sehr junge Rennläuferin nicht nur mit Vorteilen der sogenannten kinematischen Analyse konfrontiert war.
Einem Skiläufer, der von seinem externen Bild (das von einer externen Betrachtungsposition her noch zusätzlich kommentiert oder gar korrigiert wird) stark beeinflusst wird, kann es leicht passieren, dass gerade das Verinnerlichen dieser Perspektive die Ursache dafür ist, dass er als Lernender dann in der Praxis bei seinem Bewegen "daneben steht" oder "ausser sich gerät".
Das Flowerlebnis kann dramatisch gestört werden, weil das qualitativ hochwertige Bewegungslernen über den sensomotorischen Cortex zugunsten des Lernens über den visuellen Cortex zurücktritt und dadurch, jene durch Nachspüren sehr tiefwirkenden gewonnene Einsichten, wie unser Selbstbild mit unserer äußeren Haltung (Körperbild)zusammenhängt, nicht oder weniger effektiv gewonnen werden können.
Das entsteht naturgemäß durch:
· einerseits eine starke Orientierung auf die von externen Positionen her präsentierten Sollwerte;
· andererseits eine Fixierung auf den visuellen Sinn, über den in der Erziehung diese Sollwerte ganz fundamental verankert werden.
Sich von externen, fremdkommentierten und daher sehr oft unzureichenden Bildern zu lösen und das Gesehene in seine eigenen Perspektive umkodieren zu können, verlangt eine besondere Identifikationsleistung. Diese kann nicht jeder erbringen; Kinder (im Zusammenhang mit Vertrauenspersonen) tun sich dabei erfahrungsgemäss sehr schwer