richtig carven

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
beate
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richtig carven

Beitrag von beate » 13.01.2004 13:27

Angeregt durch unsere Diskussion im Nov/Dez zum Thema: "Wer kann einen geschnittenen Schwung fahren" habe ich einfach mal die Augen weit offen gehalten und geschaut,wieviele Skifahrer real so auf den Pisten einen sauberen carving Schwung fahren können.Meine Beobachtungen decken sich allerdings in keinster Weise mit den überwiegenden Aussagen hier im Forum,wo ich sehr oft lese: "... habe einen Skikurs gemacht....fahre seit drei Jahren.....gern rote Pisten geschnittene Schwünge...."
Was meint ihr,wie sich dieses, zugegenermassen subjektive Ergebnis, erklären lässt ?
Beate

Michael aus der Schweiz
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Beitrag von Michael aus der Schweiz » 13.01.2004 13:39

Hi Beate,

frohes Neues Jahr noch :D

Soweit ich mich an den Thread noch erinnern kann, wurde dort doch irgendwie die Ausage getroffen, dass in diesem Forum nur wenig Leute wirklich geschnittene Schwünde fahren könnten. Es gab doch sogar eine recht kontrovers diskutierte Liste von Könnern, wenn ich mich recht erinnere. Das würde dann doch wieder recht gut mit Deiner Beobachtung übereinstimmen, oder? :roll:

Ich muss übrigens sagen, dass ich als Anfänger eher den Eindruck hatte, sehr viele, sehr gut fahrende Leute in Saas Fee zu sehen. Ich hatte den Eindruck, dass locker über 80% aller Leute im Carvingstil fuhren (nicht nur Camper sondern alle Fahrer). Ich war tief beeindruckt. :o

Aber was willst Du mit Deiner Frage eigentlich erreichen? :roll: Ist doch egal, wer wie fährt. Meiner Meinung nach soll jeder so fahren, wie er persönlich mag. :)

Viele Grüsse aus der Schweiz,

Michael

Gast aus der Schweiz
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Re: richtig carven

Beitrag von Gast aus der Schweiz » 13.01.2004 13:49

beate hat geschrieben:Angeregt durch unsere Diskussion im Nov/Dez zum Thema: "Wer kann einen geschnittenen Schwung fahren" habe ich einfach mal die Augen weit offen gehalten und geschaut,wieviele Skifahrer real so auf den Pisten einen sauberen carving Schwung fahren können.Meine Beobachtungen decken sich allerdings in keinster Weise mit den überwiegenden Aussagen hier im Forum,wo ich sehr oft lese: "... habe einen Skikurs gemacht....fahre seit drei Jahren.....gern rote Pisten geschnittene Schwünge...."
Was meint ihr,wie sich dieses, zugegenermassen subjektive Ergebnis, erklären lässt ?
Beate
Liebe Beate

Es gibt verschiedene Meinungen zum Thema carven. Schau mal die Skilehrer an. Wieviele von Ihnen fahren einen sauberen Carving-Schwung? Oder schau Dir die Weltcupfahrer an, auch dort fahren viele differenzierte Schwünge.
Auf den Pisten tummeln sich sehr sehr viele gute Skifahrer. Jeder hat eigentlich einen eigenen Stil. Muss das Markenzeichen zwei gewaltige Rillen ohne irgendwelche Franseln sein um sich Carver nennen zu dürfen? Wenn ja, dann kannst Du diese Leute an einer Hand zählen.

Gruss
AMOEL
Wally magic 157 cm
RTC 38er
RTC 28er (der Funcarver schlechthin :-)))
Dynastar Omeglass 63 152 cm
Tecnica Diabolo Magnesium
Salomon Mach2 Helm
Leki-Stöcke
alte Unterwäsche :-), uralte Skibekleidung Jg. 1967 :-)

beate
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Beitrag von beate » 13.01.2004 14:03

Lieber Michael,
Aber was willst Du mit Deiner Frage eigentlich erreichen?
ich möchte nichts erreichen sondern ich suche für mich eine Erklärung
Das würde dann doch wieder recht gut mit Deiner Beobachtung übereinstimmen, oder?
Diese Diskussion wurde damals ausgelöst durch eine provokative Feststellung,welche wiederum negativ emotional gefärbte Beiträge ergab.Für mich hat das Thema einen recht hohen Wert,da ich sehr viel Zeit,Arbeit und Kosten investiert habe um heute zumindest überwiegend gut geschnittene Schwünge fahren zu können.Aus diesem Grund bin ich einfach oft erstaunt,wenn ich mich z.B. mit anderen Skifahrern unterhalte,die von sich sagen,sie fahren geschnittene Schwünge aber es eben leider nicht tun.
Ich hatte den Eindruck, dass locker über 80% aller Leute im Carvingstil fuhren (nicht nur Camper sondern alle Fahrer). Ich war tief beeindruck
In der Vorsaison auf einem Gletscher trifft man zum größten Teil ein völlig anderes Skifahrer Klientel(Rennfahrer,Lehrgangsteilnehmer von Skiverbänden,Hobbyrennläufer...) an als in der Saison.Dies ist nicht vergleichbar!Meine Fragestellung bezieht sich auf geschnittene Schwünge und nicht auf einen Fahrstil.
Ist doch egal, wer wie fährt. Meiner Meinung nach soll jeder so fahren, wie er persönlich mag.
Es liegt mir absolut fern,irgendjemanden aufzudoktrinieren wie er fahren soll.Meine Frage geht in eine völlig andere Richtung.
Liebe Grüße
Beate

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Uwe
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Beitrag von Uwe » 13.01.2004 15:27

Hallo zusammen,
Michael aus der Schweiz hat geschrieben: Aber was willst Du mit Deiner Frage eigentlich erreichen?
Ich finde die Frage recht interessant! Der Hintergrund bei mir ist, dass mich per E-Mail immer wieder Fragen zu "welchen Ski soll ich kaufen" erreichen ... aber das kennt Ihr ja hier aus dem Forum ;-)

Ich sage immer: es gibt keine schlechten Ski mehr, schlecht ist nur, wenn die Ski nicht zu DEINEM PERSÖNLICHEN FAHRSTIL passen. Klar ... Selbsteinschätzung ist immer schwierig ... nur wenn - gerade im Sportfachhandel - die Leute sagen "Ich bin gut und kann carven" ... und es doch nicht richtig können ... werden sie kaum den PASSENDEN SKI bekommen.

Mir ist es egal, wieviele es wirklich richtig CARVEN können, hauptsache die Leute haben Spaß ... nur wenn diese falsche Selbsteinschätzung - oder auch "ungenaue" Begriffsdefinition (in Österreich nennt man ja auch gedriftete Schwünge "Carven") - dann finde ich es schade für die Leute, die auf der Suche nach dem PASSENDEN Ski sind!

Aber zum Glück gibt es ja das Forum hier und Euch als "Aufklärer" :D
Uwe

Stoneman
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Beitrag von Stoneman » 13.01.2004 16:05

Hallo Beate,

deine Frage war ja:
Was meint ihr,wie sich dieses subjektive Ergebnis, erklären lässt ?
Oft sind die Unterschiede zwischen Beschreibung eines Anderen und der eigenen Beobachtung wohl ein definitions Problem.
Darf an dem geschnittenen Schwung noch ein bisschen Driftanteil dabei sein oder nicht? Die Österreicher sehen das ja wohl schon etwas lockerer.

Oft giebt es aber auch den Unterschied zwischen Selbstbild und Fremdbild. Ich bilde mir ein, durchaus ein paar Schwünge auf der Kante fahren zu können, habe mich aber noch nie selber beobachten können, weiß also auch nicht ob noch ein gewisser Restdriftanteil dabei ist.
Viele beschreiben eben ihr gefühl, daß mit der Beobachtung eines Außenstehenden nicht unbedingt übereinstimmen muß.

Grüße,

Sebastian

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Re: richtig carven

Beitrag von urs » 13.01.2004 23:15

beate hat geschrieben:Meine Beobachtungen decken sich allerdings in keinster Weise mit den überwiegenden Aussagen hier im Forum,wo ich sehr oft lese: "... habe einen Skikurs gemacht....fahre seit drei Jahren.....gern rote Pisten geschnittene Schwünge...."
hallo beate

meine beobachtungen sind ähnlich. ich bin oft in einem kleinen skigebiet mit jedoch relativ steilen pisten, also nicht unbedingt ein carver-paradies, unterwegs. ich staune immer wieder, wie viele leute noch mit pommes-latten unterwegs sind. nur die wenigsten lassen sich überhaupt aufs carving ein. aber ist ok, sie haben ihren spass, sind an der frischen luft, und wenn ich zwischendurch mal einen halbwegs gestreckten schwung hinbekomme, gibts sogar komplimente :P.

wie stoneman schon sagt, besteht bei einzelnen auch ein grosser unterschied zwischen anspruch und wirklichkeit. nach dem camp hat sich das, zumindest in diesem forum, stark gelegt. seit ich weiss, dass "extreme schräglagen" bei 60° enden, und "high-speed schwünge" meist auf blauen pisten gecarvt werden, mag mich das irgendwie weniger beeindrucken :D.

die selbsteinschätzung ist aber auch nicht einfach. wie auch, wenn einem der spiegel fehlt. dass ein anfänger keine sauber gezogenen schwünge fährt, ist eh klar. trotzdem darf er sich über eine gelungene abfahrt freuen und sich als carver fühlen. ich selber nehme manche fehler auch erst wahr, wenn ich sie in zeitlupe auf video vorgesetzt bekomme.

gruss urs

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rick
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Beitrag von rick » 14.01.2004 10:28

Hallo Beate,

ich schließe mich deiner Meinung auch absolut an.

Ich denke hier haben wir wieder das Problem mit der Begriffsdefinition, die
da draußen - in der normalen Skifahrerwelt - noch viel schwieriger und unterschiedlicher als hier im Forum bei den "Profis" ist.

Von mir behaupten meine Bekannten, dass ich "geil" carven sprich geschnittene Schwünge fahren könnte. Da ich so halbwegs weiß worum es geht, möchte ich behaupten, dass ich maximal auf dem Weg dahin bin. Für den 7-Tage-im-Jahr-Otto-Normal-Skiläufer mag es optisch ganz anders aussehen da er meistens garnicht weiß wie es aussehen sollte.

Ich denke die große Masse kauft sich einen Carvingski - gibt ja auch nichts anderes mehr - und meint nun zwangsläufig zu carven. Das finde ich aber nicht schlimm, denn der Spaß jedes Einzelnen steht natürlich immer vorne an.

Aber Recht hast du trotzdem.

Gruss...Rick

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Beitrag von nicola » 14.01.2004 11:58

Carven ist als Begriff wirklich unglücklich gewählt, denn eine geschnittene Kurve zu fahren, ist auch auf schwach taillierten Skis möglich und nur ein Teil des Gesamtpotentials von „guten/echten“ Carvingskis. Der Ausgangspunkt der Entwicklung von Carvingskis war die Ermöglichung einer Beschleunigung, die wie man im Rennlauf beobachten kann, wesentlich diffiziler (und unerforschter) ist, als die Bemühung den Driftanteil zu verringern. Als „Nebenprodukt“ sozusagen, ist leichtere Bedienbarkeit für die Allgemeinheit abgefallen – das Beste was uns passieren konnte.

Um aber ein Bewusstsein für die gesamte Palette der Möglichkeiten auf Carvingskis zu entwickeln ist es notwendig elementar anzufangen – im Klartext: am Idiotenhügel Erfahrung zu sammeln. Dazu sind sogenannte Skiexperten selten bereit, das Resultat ist deutlich sichtbar, ein wenig Neues aufgesetzt auf einen großen Berg alter Skimuster. Ganz befreit haben sich von jenen die Vorbildwirkung haben nur wenige, ohne jemanden persönlich zu meinen, taucht der Gedanke an Eitelkeit und Angst vor Veränderung immer dort auf, wo man die Professionisten beharrlich Haltung bewahren sieht - mir tun beim bloßen Zusehen die Knie dabei weh. Kein Wunder also, dass Menschen denen Skifahren reines Freizeitvergnügen bedeutet, lieber am alten Weg bleiben, wenn der Grossteil derer die einen neuen Weg zeigen sollten, diesen nicht ansatzweise begriffen hat.

Der Hype ist vorbei, der Markt ist wieder einmal gesättigt, nun wird am Rückbau gearbeitet; es wird zum Zustand der Kniescheiben, Meniszie, Bandscheiben, Dioptrien und Geisteshaltung der altverdienten Exrennläufer und Lehrplangestalter rückgebaut.

aus einer eMail bezüglich Fortbildung österreichischer Skilehrwarte
Der Skilehrweg hat sich zu unserem Erstaunen wieder dorthin bewegt, wo wir bereits einmal waren, allerdings o h n e Carvingski.
Also befinden wir uns momentan in jenem Vakuum, das entsteht wenn der erste Sturm vorbei ist und der junge Wind noch nicht kräftig genug weht. Aber keine Angst – sobald die Kids zahlreicher werden, denen der Umgang mit modernen Skis selbstverständlich ist, werden wir ein ganz anderes Bild auf den Pisten finden.
Nicola
nicola

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Wups
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Beitrag von Wups » 14.01.2004 12:05

naja, Carven heißt ja soviel wie "auf der Kante um die Kurve schneiden"
nur wer definiert, wie es auszusehen hat? Der Erfinder des Carving-Skis? Die Rennläufer? Irgendwelche anderen? Allein, wie im Weltcup verschieden gefahren wird, mal extrem breite Ski-Stellung, mal eng, Bode Miller fährt mit grausigster Rücklage, driftet auch ein bissl, Niki Hosp steht perfekt zentral am Ski und driftet fast nix, ......
Dann gibts noch das Fun-Carving ohne Stöcke .....
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