Ein Drehen um die Koerperlaengsachse kann den Schwerpunkt nicht wirklich beeinflussen, es sei denn, man hat einen grossen Bierbauch, den man gerne auf der Kurveninnenseite haben moechteYeti hat geschrieben:Gerade im Steilen bewährt sich das An-/Reindrehen, da so der Körperschwerpunkt automatisch immer "zentral" bis "vorne" bleibt und eine "Rücklage so vermieden wird...


Damit es zu keinen Missverstaendnissen kommt: die folgenden Antworten beziehen sich auf Yetis Fragen und Kommentare aus diesem und dem Garhammer-Thread. Das bedeutet nicht, dass keine andere als die von mir beschriebene Technik moeglich oder sinnvoll waere, denn das sehe ich absolut nicht so. Es handelt sich lediglich um Antworten auf die Fragen, wie mir Kurvenfahren sinnvoll (auch mit einem methodischen roten Faden) erscheint.
Ja, genau. Wenn man halbwegs zentral steht und das Tempo/Kurvenlage passt, dann hat man damit eine geschnittene Kurve. Da braucht man wie du richtig sagst nichts zu "drehen".Yeti hat geschrieben:@Bernhard: Im flachen bis mittelsteilen Gelände funktioniert das Ausnützen der heutigen "stärker" taillierten Ski im Sinne von leichter Kurvenfahren allein durch das Aufkanten mit einem mehr oder wenigen nach innen legen wirklich sehr gut (weite Kurvenradien). [...]
Nein, keine wesentlich andere Fahrtechnik, nur mehr "Beinedrehen". Auch wenn man lange Radien faehrt und nicht geschnitten fahren will, muss man die Ski irgendwie zum Driften bringen. Kantet man nur wenig auf, sodass die Ski zu driften beginnen, dann hat man sehr viel tangentialen Driftanteil (abhaengig natuerlich von Eigenschaften der Ski und der Position des Koerperschwerpunktes im Verhaeltnis zur Skilaengsachse). Das ist nicht das, was ich unter "moderner" Fahrtechnik verstehe und auch nicht das, was der AT-Skilehrplan darunter versteht. Modernes Skifahren bedeutet "runde", also gut gesteuerte Kurven zu fahren. Und das kann durch Beinedrehen erreicht werden, bei langen Radien mit weniger Beinedrehen, bei kuerzeren Radien mit entsprechend mehr. Da alle Zwischenstufen moeglich sind, sehe ich das nicht als andere Technik!Yeti hat geschrieben:[...] Wird es dann steiler oder man muss aus irgendeinem Grund engere Radien fahren, kommen wir zum Kurzschwung. Hier ist ein reines "Aufkanten" und nach "innen kippen" nicht mehr möglich und man muss zu einer anderen Fahrtechnik übergehen.
Wenn du Vergleiche mit dem Rennlauf (Slalom) heranziehst, dann musst du aber auch dazu sagen, dass genau im Slalom eben mit "Beinedrehen" gearbeitet wird, wenn es um's Fahren von nicht rein geschnittenen Kurven geht! Drehimpulse aus dem Oberkoerper spielen dort IMO keine wesentliche Rolle! Das ist auch ganz genau der Ansatz des oesterr. Skilehrwesens, das sich im Moment verstaerkt an der im Rennlauf gefahrenen Technik orientiert, nur eben auch fuer den Freizeit- Pisten- und Gelaendeskifahrer adaptiert. Viele der guten Slalomfahrer sind auch exzellente Buckelpisten- und "Gelaendefahrer", eben weil ihnen das Beinedrehen hier sehr zu Gute kommt.Yeti hat geschrieben:Mit den heutigen, kurzen uns stärker taillierten Ski, steigt man nicht mehr um, sondern carvt im Sinne von geschnittenen Kurven fahren, vom langen bis zum kurzen Schwung (s. a. Slalom). Ich möchte, wenn es steil wird oder ich enge Radien fahren muss, nicht die prinzipielle Fahrtechnik wechseln (z.B. auf einmal Bein andrehen...).
ja, genau. In meinem Sinn also unterschiedliche Auspraegungen des Beinedrehens.Yeti hat geschrieben:Gleiche Fahrtechnik, nur unterschiedliche Schwungsteuerungen und ausprägungen - geschnitten bis hin zum driften...
und wie machst du das, wenn du mit dem Oberkoerper einen Drehimpuls zu bekommen versuchst? Dann koennen sich die Ski ja nicht gleichzeitig mitdrehen! Einen Drehimpuls in Richtung Kurveninnenseite erlangst du ja erst beim Abstoppen der "Drehung/Verwindung" des Oberkoerpers. Stelle dich auf eine drehbare Unterlage und probier' es aus, z.B. Drehsessel, etc.Yeti hat geschrieben:die Schulterachse immer nahezu 90° zur Fahrtrichtung...
Sobald du den Oberkoerper zum Erlangen eines Drehimpulses verwendest, musst du dich irgendwie verwinden, und genau das ist es, was mir daran nicht gefaellt (u.A. aus den im 1. Beitrag dieses Threads genannen Gruenden). Und wenn diese Verwindung nur sehr gering ausfaellt, dann wird der Drehimpuls, der dadurch entsteht, keine wesentliche Rolle spielen, so aehnlich wie das bei Garhammer in der Buckelpiste der Fall zu sein scheint (nach deiner Beschreibung).