Schrittwechsel 2.0
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Schrittwechsel 2.0
Bislang dachte ich, es sei ziemlich egal, ob ich nun zu Beginn einer Kurve das (werdende) Innenbein nach vorne schiebe oder den (werdenden) Außenski leicht zurückziehe. Nun, keine Erkenntnis ist davor gefeit, nicht durch eine noch höhere Stufe der Erleuchtung abgelöst zu werden.
So, wie es sich für mich nun darstellt, liegt zwischen beiden Varianten doch ein deutlicher Unterschied. Schiebe ich zu Beginn der Kurve das Innenbein vor, dann fahre ich auch zunächst tendenziell die Kurve mehr auf dem Innenski und habe für meine Verhältnisse Mühe, Druck auf den Schaufeln aufzubauen. Es kommt mir eher so vor, dass ich immer ein wenig hinter dem Ski fahre.
Ziehe ich dagegen das Außenbein leicht zurück, dann erhält der Außenski von Anfang an die führende Rolle. Der Ski schneidet sich in den Untergrund, der Schwerpunkt wandert alleine durch das Zurückziehen in Richtung Schaufel und ich habe vom ersten Moment des Schwungs an Druck auf der Schaufel.
Wie wird das im Lehrwesen gesehen? Gibt es dazu weitere Erkenntnisse?
So, wie es sich für mich nun darstellt, liegt zwischen beiden Varianten doch ein deutlicher Unterschied. Schiebe ich zu Beginn der Kurve das Innenbein vor, dann fahre ich auch zunächst tendenziell die Kurve mehr auf dem Innenski und habe für meine Verhältnisse Mühe, Druck auf den Schaufeln aufzubauen. Es kommt mir eher so vor, dass ich immer ein wenig hinter dem Ski fahre.
Ziehe ich dagegen das Außenbein leicht zurück, dann erhält der Außenski von Anfang an die führende Rolle. Der Ski schneidet sich in den Untergrund, der Schwerpunkt wandert alleine durch das Zurückziehen in Richtung Schaufel und ich habe vom ersten Moment des Schwungs an Druck auf der Schaufel.
Wie wird das im Lehrwesen gesehen? Gibt es dazu weitere Erkenntnisse?
Was man selbst erledigt können andere nicht verkehrt machen.
Re: Schrittwechsel 2.0
Wahrscheinlich liest das Lehrwesen hier mit und in der nächsten Auflage vom Standardwerk findest du dann deinen Post leicht umformuliert wieder.
Ich bin ohne Leher nur vom Abschauen oder Probieren auch schon dazu gekommen bei der Kurvenfahrt auf Kante mit dem längenmäßigen Versatz der Ski zu experimentieren.
Ich glaube ich hab angefangen das kombiniert zu machen, also wenn der eine Ski vorgeschoben wird, wird der andere gleichzeitig etwas zurückgezogen. Es ist aber auch in den Gesamtbewegungsablauf und die Situation eingebettet, ich bin nicht sicher ob man ohne weiteres Pauschalaussagen dazu machen kann, was optimaler wäre.
wie der Versatz erreicht wird ist vielleicht nicht so wichtig. Aber wenn es im kompletten Bewegungsauflauf effizienter erscheint, weil der eine Ski sonst zu rücklastig wird, dann ist die Antwort schon gegeben. Aber wie man in die Kurve geht/was man für eine Technik und einen Ski hat spielt irgendwie noch eine Rolle. Also Schwerpunktlage, aber auch vielleicht wie der Grip ist, Steigung, Kraft, Geschwindigkeit. Ob man das überhaupt so genau treffend verbalisieren kann?
Wichtig ist es, die Kraft am effizientesten/bequemsten und sichersten durch die Ski abzuleiten, während man guten Stand/Schwerpunkt und Reaktivität behält. Auf jeden Fall ist das teilweise intuitiv im Gesamtbewegungsablauf. Vielleicht ist es sogar individuell..
Ich bin ohne Leher nur vom Abschauen oder Probieren auch schon dazu gekommen bei der Kurvenfahrt auf Kante mit dem längenmäßigen Versatz der Ski zu experimentieren.
Ich glaube ich hab angefangen das kombiniert zu machen, also wenn der eine Ski vorgeschoben wird, wird der andere gleichzeitig etwas zurückgezogen. Es ist aber auch in den Gesamtbewegungsablauf und die Situation eingebettet, ich bin nicht sicher ob man ohne weiteres Pauschalaussagen dazu machen kann, was optimaler wäre.
wie der Versatz erreicht wird ist vielleicht nicht so wichtig. Aber wenn es im kompletten Bewegungsauflauf effizienter erscheint, weil der eine Ski sonst zu rücklastig wird, dann ist die Antwort schon gegeben. Aber wie man in die Kurve geht/was man für eine Technik und einen Ski hat spielt irgendwie noch eine Rolle. Also Schwerpunktlage, aber auch vielleicht wie der Grip ist, Steigung, Kraft, Geschwindigkeit. Ob man das überhaupt so genau treffend verbalisieren kann?
Wichtig ist es, die Kraft am effizientesten/bequemsten und sichersten durch die Ski abzuleiten, während man guten Stand/Schwerpunkt und Reaktivität behält. Auf jeden Fall ist das teilweise intuitiv im Gesamtbewegungsablauf. Vielleicht ist es sogar individuell..
- elypsis
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Re: Schrittwechsel 2.0
Hoi Peter,
du beginnst doch deine Kurvenfahrt dadurch, dass du über den Schuh den Druck auf die Schaufel des neuen Talski erhöhst und hältst, wobei das durch die Verlagerung des Körperschwerpunkts nach vorne erreicht wird, was zwangsläufig die fürs Carven erforderliche und typische Beinstellung ergibt. Letztlich nehmen dabei aber beide Beine bzw. Füße synchron ihre Position ein. Meiner Meinung nach ist das als eine flüssige und zusammenhängende Bewegung zu betrachten. Wie viel Druck du dabei letztendlich dem Innenski absolut zukommen lässt, ist doch auch eine Frage des Geländes und der momentan gefahrenen Geschwindigkeit, oder?
du beginnst doch deine Kurvenfahrt dadurch, dass du über den Schuh den Druck auf die Schaufel des neuen Talski erhöhst und hältst, wobei das durch die Verlagerung des Körperschwerpunkts nach vorne erreicht wird, was zwangsläufig die fürs Carven erforderliche und typische Beinstellung ergibt. Letztlich nehmen dabei aber beide Beine bzw. Füße synchron ihre Position ein. Meiner Meinung nach ist das als eine flüssige und zusammenhängende Bewegung zu betrachten. Wie viel Druck du dabei letztendlich dem Innenski absolut zukommen lässt, ist doch auch eine Frage des Geländes und der momentan gefahrenen Geschwindigkeit, oder?
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Re: Schrittwechsel 2.0
Hallo zusammen,
ich sehe es so, wie Peter. Da es sich um eine Bewegung handelt die Abhängig ist von der Körperposition, der Geschwindigkeit, dem Gelände und wahrscheinlich noch vielen anderen Faktoren, kann man nicht sagen, dass eine Bewegung immer so oder anders ausgeführt werden soll/muss. Selber kann ich gar nicht sagen, ob ich eher dazu neige den Aussenski etwas vorzuschieben oder den Innenski zurücknehme. Das passiert rein intuitiv und situationsabhängig. In meinen Augen macht gerade die Fähigkeit unbewusst auf verschiedenste Situationen zu reagieren gute Skifahrer aus. Hierzu bedarf es bei einer so komplexen Sportart wie dem Skifahren viele Skitage Erfahrung.
Gerade bei schwierigsten Wetter und Schneeverhältnissen sieht man oft, dass Leute an ihre Grenzen stoßen, da sie nicht über das Toolset an Bewegungsmustern und die notwendige Erfahrung verfügen. Gerade ältere Skifahrer (damit meine ich explizit Leute im Rentenalter) lassen sich oft durch solche Bedingungen gar nicht aus der Ruhe bringen. Sie haben das Skifahren erlernt, wo das Material noch viel weniger Unterstützung geleistet hat und die Pistenpräparation viel weniger perfekt war.
PS: Ich habe keine Ahnung, ob und wie man dieses Thema derzeit in den verschiedenen Lehrwesen diskutiert.
LG Thomas
ich sehe es so, wie Peter. Da es sich um eine Bewegung handelt die Abhängig ist von der Körperposition, der Geschwindigkeit, dem Gelände und wahrscheinlich noch vielen anderen Faktoren, kann man nicht sagen, dass eine Bewegung immer so oder anders ausgeführt werden soll/muss. Selber kann ich gar nicht sagen, ob ich eher dazu neige den Aussenski etwas vorzuschieben oder den Innenski zurücknehme. Das passiert rein intuitiv und situationsabhängig. In meinen Augen macht gerade die Fähigkeit unbewusst auf verschiedenste Situationen zu reagieren gute Skifahrer aus. Hierzu bedarf es bei einer so komplexen Sportart wie dem Skifahren viele Skitage Erfahrung.
Gerade bei schwierigsten Wetter und Schneeverhältnissen sieht man oft, dass Leute an ihre Grenzen stoßen, da sie nicht über das Toolset an Bewegungsmustern und die notwendige Erfahrung verfügen. Gerade ältere Skifahrer (damit meine ich explizit Leute im Rentenalter) lassen sich oft durch solche Bedingungen gar nicht aus der Ruhe bringen. Sie haben das Skifahren erlernt, wo das Material noch viel weniger Unterstützung geleistet hat und die Pistenpräparation viel weniger perfekt war.
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Re: Schrittwechsel 2.0
@Thomas
Ich denke ähnlich: wenn ich hier die Technik beschreibenden Beiträge lese, frage ich mich oft, wie fährst du eigentlich Ski. Mir ist nämlich nicht immer bewusst, wie ich jetzt gerade fahre, sondern es ist automatisch situationsangepasst. Und es soll teilweise nicht so schlecht aussehen. Rentnercruis eben.
Ich denke ähnlich: wenn ich hier die Technik beschreibenden Beiträge lese, frage ich mich oft, wie fährst du eigentlich Ski. Mir ist nämlich nicht immer bewusst, wie ich jetzt gerade fahre, sondern es ist automatisch situationsangepasst. Und es soll teilweise nicht so schlecht aussehen. Rentnercruis eben.
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Gruß - Richard
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Re: Schrittwechsel 2.0
Hallo Volker,elypsis hat geschrieben:Hoi Peter,
du beginnst doch deine Kurvenfahrt dadurch, dass du über den Schuh den Druck auf die Schaufel des neuen Talski erhöhst und hältst, wobei das durch die Verlagerung des Körperschwerpunkts nach vorne erreicht wird
das ist eine von vielen Möglichkeiten, einen Schwung einzuleiten. Du kannst auch die Kurve über den Innenski einleiten, die Ski zurückziehen, verschiedene Elemente miteinander verbinden....
Meistens schwarz auf weiß, also Belag nach unten Wenn Du an Deiner Technik arbeitest dann ist es ja gerade ein Merkmal davon, dass man etwas bewusst fährt um zu sehen, wie das funktioniert.drachir hat geschrieben:wenn ich hier die Technik beschreibenden Beiträge lese, frage ich mich oft, wie fährst du eigentlich Ski.
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Re: Schrittwechsel 2.0
Dann bin ich wahrscheinlich austrainiertNeusserGletscher hat geschrieben: Wenn Du an Deiner Technik arbeitest dann ist es ja gerade ein Merkmal davon, dass man etwas bewusst fährt um zu sehen, wie das funktioniert.
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Re: Schrittwechsel 2.0
Eines der wesentlichen Merkmale von ambitionierten Skifahrern ist, dass sie kontinuierlich an ihrer Technik arbeiten.drachir hat geschrieben:Dann bin ich wahrscheinlich austrainiert
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Re: Schrittwechsel 2.0
... dann reden wir aber vom Step- oder Tip-Carven! Die Bewegungselemente, die du eingangs beschrieben hattest, beziehen sich jedoch aufs Kippcarven, also die Schwungeinleitung über den Talski.NeusserGletscher hat geschrieben:Du kannst auch die Kurve über den Innenski einleiten ...
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Re: Schrittwechsel 2.0
Ich hab's grad nicht bei der Hand, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass in "Besser Skifahren" von Henner/Holzmann das Zurück-Ziehen eines Beines als effizienter (auch effektiver?) als das Nach-Vor-Schieben des anderen beschrieben wird. Müsste die Stelle noch mal raussuchen...