Das Comeback
2,5 Monate sind ins Land gegangen. Etliche Arzt- und Physiobesuche hat sie absolviert. Das Theraband ist total ausgeleiert. Aber die Mühe hat sich gelohnt.
Am Karfreitag wurde der Ford angeworfen und ab ging es Richtung Engadin, um dem kalten Osterwetter zu entfliehen.
Über Würzburg ging es nach Sils Maria im Engadin. Mit dem Auto ist von dort die Signalbahn in St. Moritz in 8 Minuten erreicht.
Am Samstag im Regen und Schneetreiben angereist, bessert sich das Wetter am Sonntag.
Es ist also alles bereitet für das Comeback des Winters.
Am Samstag kommt dann ein Anruf von Martina, statt des geplanten Kaffeetrinken am Nachmittag der Vorschlag, am Sonntagmorgen vor ihrer Abreise noch gemeinsam eine Runde zu drehen.
Dieser supertolle Vorschlag wurde natürlich dankend angenommen…!
Also den Frühstücksservice im Hotel zu einer Panikattacke verholfen, um halb Acht das unberührte Frühstücksbuffet zu einem Blitzfrühstück gestürmt und um halb Neun in der vordersten Reihe auf dem Parkplatz der Signalbahn Aufstellung genommen. Wie immer, Martina wartet schon.
Schuhe an, Helme auf und Abmarsch. Kleine Schrecksekunde, als Tiny auf der Treppe ausrutscht.
Aber sie hatte ja den Helm schon auf.

Nix passiert.
Superschnee auf leeren, bestens präparierten Pisten. 1,5 Stunde wurde intensiv gefahren.
Martina macht den Skiguide und Tiny immer hinterher. Als wäre nichts gewesen, geht es einmal quer durch das Skigebiet und wie im Fluge vergeht die Zeit. 10.00 Uhr, Martinas Familie wartet im Tal.
Es wurden noch Ostergeschenke ausgetauscht und dann ging‘s für Martina nach Hause.
Der Wolkenschieber hatte zwischenzeitlich seine Arbeit aufgenommen, und so haben wir dann eine weitere Stunde unsere Runden gedreht. So langsam füllten sich die Pisten und wir wollten es am ersten Tag auch nicht bis zur totalen Erschöpfung treiben. Also Einkehrschwung und dann ab ins Tal.
Am Sonntag wurde dann das bestellte Wetter geliefert. Einzige Reklamation, ein recht heftiger Wind. (Hier Bise genannt) Definitiv Haubenlifte bevorzugt. Ansonsten waren die frühen Abfahrten auf noch leeren Pisten wunderschön. Bester Schnee, morgens bei -14 Grad noch etwas hart aber perfekt griffig. Mittagspause war dann in Salastrains in der Skischule. Turbosonne, Windschatten, Piz Buin Haltung eingenommen und das dortige Chaos beobachtet.
Diese Skischule ist recht stark von Italienischen Gästen bevölkert. Dazu kamen noch diverse Skiclubs, die an einem Skirennen für Kinder und Jugendliche teilgenommen haben. Es herrschte ein herrlicher Trubel, den wir uns aus gesicherter Position angesehen haben.
Am frühen Nachmittag dann via Talabfahrt zurück zum Auto.
Wie wir dann vorm Hotel unseren Parkplatz ansteuern, sehe ich einen fetten Fleck auf dem Asphalt. Eine kurze Geruchsprobe bestätigte den Verdacht. Öl.
Der Ford kommt in die Jahre (4) und wird inkontinent.
Hinzu kam dann das erschreckende Ergebnis bei der Besichtigung des Peilstabes. Trocken wie die Wüste Gobi.
Also war der Plan für den Dienstag geringfügig zu ändern. Das Internetz wies eine Werkstatt in Samedan als kundig und auf Ford spezialisiert aus. Da auf dem Weg dahin ja die Signalbahn war, wurde also bei allerbestem Wetter (Windstärke 0,0) erst mal Ski gefahren, bis die Beinchen nach einer längeren Pause verlangten. Wenn wir bisher hier Ski gefahren sind, war es noch nie wirklich voll. Aber so leer wie heute von 9.00 bis 11.00 Uhr haben wir uns das in den kühnsten Träumen nicht erhofft. Um 11.00 war auf vielen Pisten noch der so genannte Cord-Schnee aufzufinden. Bei einer Liftfahrt im FIS-Lift habe ich sage und schreibe 6 Leute auf der Piste gezählt.
Eine halbe Stunde Prinzessinnensport an der Sternbar in Marguns rundete den Skitag ab und dann ging’s runter zu dem inkontinenten Automobil.
In der Werkstatt wurde dann ein durchgerosteter Ölfilter als Verursacher dieser Leckage ausgemacht und prompt erneuert. Mit meiner Werkstatt in Hamburg werde ich mal ein ernstes Wörtchen reden. Was bauen die für Teile in mein Auto ein……
So, das ist also die Halbzeit unserer Abschlusswoche für diese Saison.