Davos - ein Erfahrungsbericht

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urs
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Re: Davos - ein Erfahrungsbericht

Beitrag von urs » 18.02.2011 09:57

NeusserGletscher hat geschrieben:Der Skilehrer hat mit Sicherheit eine in Deutschland anerkannte Ausbildung und die Stelle, über die eine Abfahrt leichter gewesen wäre, war seinerzeit von der Diavolezza aus nicht einsehbar. Genau aus diesem Grund gibt es Pistenmarkierungen, die an dieser Stelle leider gefehlt hat. Eine Skiroute sollte per Definition aber so markiert sein, daß sie auch von nicht ortskundigen Skifahrern befahren werden kann. Mir wäre jedenfalls neu, das hierfür ein Bergführer vorgeschrieben ist.
hallo peter

ich sehe es ähnlich wie beate. was heisst "anerkannt"? kinderskilehrerIn ist auch eine anerkannte ausbildung. und wenn sich ein skilehrer bei einer skiroute (was ganz klar keine piste ist) nicht auskennt, ist er überfordert, da kann er noch so gut in technik und/oder methodik sein. und da er die verantwortung trägt, kann er nicht die schuld auf fehlende markierungen abschieben.

es hat schon seinen grund, dass nur patentierte schneesportlehrerInnen und/oder bergführerInnen sich mit gästen abseits der pisten bewegen dürfen.

gruss urs

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NeusserGletscher
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Re: Davos - ein Erfahrungsbericht

Beitrag von NeusserGletscher » 18.02.2011 10:08

^^^^

Liest eigentlich niemand, was ich schreibe, oder drücke ich mich so unverständlich aus? Der Skilehrer war nicht überfordert, die Gruppe auch nicht. Es war zu der Tageszeit schlichtweg nicht mehr möglich, an dieser Stelle Ski zu fahren, ohne sich die Bretter zu ruinieren. Daher mussten wir (wie andere Skifahrer vor und nach uns) im Sulz die ersten Meter zu Fuß absteigen, und dabei hat sich ein Skifahrer eine Zerrung zugezogen, die ihn am weiterfahren hinderte.

Das eine einfachere Route von dieser Stelle aus nicht einsehbar und auch nicht ausgeschildert war, ja meine güte, wenn das an der Diavolezza so ist, dann nutzt auch kein Schweizer Jodeldiplom, dann darf man solche Routen nur noch in Begleitung ortskundiger Bergführer befahren.

Ich klinke mich jetzt aus dieser Diskussion aus.

Gruß

Peter
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urs
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Re: Davos - ein Erfahrungsbericht

Beitrag von urs » 18.02.2011 11:23

NeusserGletscher hat geschrieben:Der Skilehrer war nicht überfordert, die Gruppe auch nicht. Es war zu der Tageszeit schlichtweg nicht mehr möglich, an dieser Stelle Ski zu fahren, ohne sich die Bretter zu ruinieren.
wenn der skilehrer sich nicht auskennt und die gäste in eine solche situation führt, ist er für mich überfordert. das ist ein anspruch, den ich an einen führer stelle. da gibts für mich nichts zu diskutieren. ich war ja im tiefschneekurs in disentis, die bedingungen waren suboptimal, so dass wir auf alternativen ausweichen mussten. der bergführer, der aus einer anderen gegend stammte, orientierte sich laufend bei ortsansässigen kollegen über die bedingungen und fand aufgrund der infos und anhand der karten gute routen. das war für mich hochprofessionell, verlangt aber eine ganz andere ausbildung. um in irgendeiner schlecht ausgeschilderten skiroute hängenzubleiben, brauch ich keinen skilehrer/bergführer.

gruss urs

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Re: Davos - ein Erfahrungsbericht

Beitrag von TOM_NRW » 18.02.2011 12:39

Hallo zusammen,

ohne an dieser Stelle für eine der beiden Seiten Partei ergreifen zu wollen, so denke ich schon, dass es einen Unterschied zwischen einer Route (nicht präparierte Abfahrt, auf dem Skiplan jedoch eingezeichnet und (!!!) im Gelände ausgeschildert) und einer Variante (nicht präpariertes Gelände, ausserhalb des gesicherten Skiraums ...) gibt. Routen sollten meiner Meinung nach nicht so streng ausgeschildert sein wie Pisten, jedoch auch ohne Insiderkentnisse muss man den Weg finden können. Wenn man das nicht will, muss man die Route vom Pistenplan streichen und dann braucht man auch keine Beschilderung mehr. Nur welches Skigebiet möchte schon auf eine bestimmte Anzahl von Routen verzichten?

Zum Thema Befahren von Routen und/oder Varianten: Ersteres würde ich auch mit meinem Ausbildungsstand nach vorheriger Prüfung der Schneeverhältnisse und nach genauer Abwägung des skifahrerischen Könnens der Gäste, mit einer Gruppe befahren. Varianten sind hingegen ein absolutes no-go. Egal wie schön der Schnee ist und egal wie sehr die Gäste darauf drängen. Wenn sie so etwas fahren möchten, dann nur auf eigene Gefahr und ohne einen Skireiseleiter.

Ich denke aber, dass wir die Diskussion über einen Reiseveranstalter oder den bösen Betreiber des Skigebiets hier beenden können, da deutlich OT.

Es ist schön, dass es völlig verschieden Skigebiete in der Schweiz, in Österreich, Frankreich oder in anderen Ländern gibt. So kann jeder Gast nach seinem Gusto Urlaub machen und Skifahren. Die einen mögen den Rummel rund um den Apres-Ski, manche mögen die Größe eines Skigebiets und verschwenden keinen Gedanken an die Umwelt, andere wiederum lieben die Landschaft und das ursprüngliche des Skisports.

Leider sitzt das Geld zur Zeit bei mir nicht so locker und somit stellt der Wechselkurs Euro zu Franken für mich im Moment ein Hinderniss für einen Skiurlaub in der Schweiz dar. Vielleicht ändert sich dieses in den kommenden Jahren. Dann möchte ich schon mal wieder nach St.Moritz (war ich 2x zu meiner Studentenzeit) oder zum ersten Mal nach Arosa.

Grüße,

Thomas

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Re: Davos - ein Erfahrungsbericht

Beitrag von Herbert Züst » 18.02.2011 13:30

ja, genau mit diesem Veranstalter war ich letztes Jahr in St. Moritz. Gelbe Skijacken, rote Skihosen.
Dann ist mir alles klar. Ich habe eine Gruppe dieser "Skilehrer" vor 2 Jahren auf der Engadiner Snowsafari beobachtet. Sie waren ohne Schüler in einer Gruppe von ca. 6 Leuten unterwegs. Schon auf der Hanenseeabfahrt sind sie mir aufgefallen, sie fuhren recht schnell abertechnisch nich sonderlich gut. In der Signalbahn habe ich sie gefragt, da sie ja alle die Uniform trugen, einem Skiclup angehörten, sie verneinten und antworteten sie seien Skilehrer. Ich war etwas erstaunt, habe aber nichts gesagt. Am Abend als ich sie nochmals getroffen hatte, haben mir die 2 weiblichen Mitglieder gesagt, sie hätten auf der Gletscherabfahrt unterhalb der Diavoleza richtig das Zittern gehabt. Ich habe mir wieder nur das meine gedacht und wiederum nichts gesagt. Nach dem ich nun aber das hier gelesen habe kann ich nicht mehr still sein und sage nochmals Skilehrer mit diesem Niveau haben mit einer (zahlenden) Gruppe auf einer solchen Abfahrt nichts zu suchen.

Gruss Herbert
Zuletzt geändert von Herbert Züst am 18.02.2011 14:38, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Davos - ein Erfahrungsbericht

Beitrag von NeusserGletscher » 18.02.2011 14:19

^^^^

seufz, eigentlich wollte ich hierzu ja nichts mehr schreiben, .....

Hallo Herbert,

ich weiss nicht, wen Du da vor zwei Jahren getroffen hast. Aber Ich weiss, daß es bei Allrounder auch Menschen in Gelben Jacken und roten Hosen gibt, die überwiegend im Bereich der Gästebetreuung, z.B. bei Events in der Halle eingesetzt werden.

Ich habe bei Allrounder noch nie jemandem nach seinen Scheinen gefragt und hatte ehrlich gesagt auch dazu keine Anlass. Diejenigen, die mir bislang als Skilehrer vorgestellt wurden, waren sicherlich mal mehr, mal weniger versiert. Aber durchweg technisch auf einem guten bis sehr guten Niveau. Auf meinen drei Skireisen mit Allrounder ist mir jedenfalls niemand aufgefallen, der nicht als Skilehrer durchgehen würde. Und eine gewisse Bandbreite in der Qualität der Ausbilder und Ausbildung gibt es auch in anderen Skischulen, sogar bei den Schweizern. :D

Gruß

Peter
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Re: Davos - ein Erfahrungsbericht

Beitrag von Poldy » 18.02.2011 14:47

nur mal so am Rande : Die Abfahrt von der Diavolezza nach zum Bahnhof ist nicht schwer. Punkt. Wem das anders vorkommt, der ist da am falschen Platz. Der einzige Unterschied zu einer Piste ist schlicht, dass die Raupe dort ( fast.... ) nie den Schnee plattwalzt. Es gibt ausreichend Markierungen. Wer die nicht sieht, ist am falschen Platz. Die Route wird sogar "geöffnet". Mit einer Skiabfahrt im freien Gelände oder gar im Hochgebirge hat das wenig zu tun ( die Aussicht ist allerdings ähnlich...). Die Schnuffis, die meinen, sie hätten eine Befähigung, mit Leuten außerhalb präparierter Pisten durch die Gegend zu gondeln, nur weil sie Kleidung mit der Aufschrift ihres Teilzeitarbeitgebers tragen, sind scheinbar sogar auf leichten, kontrollierten und gesicherten Routen potentiell gefährlich - fur sich und für die Kunden.

Liebe Kinder, wenn ihr einmal die unbändigen Wunsch verspürt, die Einsamkeit des winterlichen Hochgebirges zu spüren ( und sei es nur auf der Morteratschabfahrt...) und leider keinen Schimmer von den Bergen habt, bezahlt nicht Leute, die auch keinen Schimmer haben, sondern nehmt Euch doch einfach einen sympathischen Bergführer oder eine Bergführerin - gibts auch ! - ( diese Menschen erkennt man daran, dass sie so einen Aufnäher an der Jacke haben, auf dem nicht Skireisen X oder Skischule y, sondern irgendwas mit Bergführer oder uiagm oder so steht, meistens wirken die auch irgendwie leicht sportlich...). Das ist dann nicht so peinlich.
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Re: Davos - ein Erfahrungsbericht

Beitrag von TOM_NRW » 18.02.2011 16:13

Poldy hat geschrieben:Die Schnuffis, die meinen, sie hätten eine Befähigung, mit Leuten außerhalb präparierter Pisten durch die Gegend zu gondeln, nur weil sie Kleidung mit der Aufschrift ihres Teilzeitarbeitgebers tragen, sind scheinbar sogar auf leichten, kontrollierten und gesicherten Routen potentiell gefährlich - fur sich und für die Kunden.

Liebe Kinder, wenn ihr einmal die unbändigen Wunsch verspürt, die Einsamkeit des winterlichen Hochgebirges zu spüren ( und sei es nur auf der Morteratschabfahrt...) und leider keinen Schimmer von den Bergen habt, bezahlt nicht Leute, die auch keinen Schimmer haben, sondern nehmt Euch doch einfach einen sympathischen Bergführer oder eine Bergführerin - gibts auch ! - ( diese Menschen erkennt man daran, dass sie so einen Aufnäher an der Jacke haben, auf dem nicht Skireisen X oder Skischule y, sondern irgendwas mit Bergführer oder uiagm oder so steht, meistens wirken die auch irgendwie leicht sportlich...). Das ist dann nicht so peinlich.
Poldy
Peinlich ist allein Dein Post. Selten habe ich mich hier auf carving-ski.de so über einen Beitrag aufgeregt wie diesen. Du bist echt ein Held.

Tom

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Re: Davos - ein Erfahrungsbericht

Beitrag von Poldy » 18.02.2011 19:28

wieso aufregen ?
Skilehrer bringen das Skifahren bei - Bergführer führen durch die Berge. Ergibt sich ja schon aus der Berufsbezeichnung.
Es gibt keinen Grund, mich persönlich anzugreifen. Eine bißchen Lockerheit steht jedem.
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Re: Davos - ein Erfahrungsbericht

Beitrag von Martina » 18.02.2011 20:21

NeusserGletscher hat geschrieben:Ich habe bei Allrounder noch nie jemandem nach seinen Scheinen gefragt und hatte ehrlich gesagt auch dazu keine Anlass.


Nun, aber einer hat die Abzweigung auf dieser Abfahrt verpasst. Deiner Meinung nach ist die Signalisation schuld. Könnte es vielleicht auch sein, dass der Skilehrer (mit)schuld ist? Kannte er die Abfahrt? Hat er sie vorher befahren? Hat er eine Karte angeschaut (kann er überhaupt eine lesen)? Wie oft hat er generell schon Gruppen auf Skirouten geführt?

Da kann man sich fragen: Was muss ein Skilehrer können? Nach schweizerischem Verständnis muss ein Skilehrer, der berechtigt ist, Skirouten zu befahren, eine spezielle Ausbildung haben.
NeusserGletscher hat geschrieben:Diejenigen, die mir bislang als Skilehrer vorgestellt wurden, waren sicherlich mal mehr, mal weniger versiert. Aber durchweg technisch auf einem guten bis sehr guten Niveau.
Technisch auf eine guten Niveau zu sein, hat rein gar nichts damit zu tun, ob jemand fähig ist, eine Gruppe in etwas anspruchsvollerer Umgebung zu führen.


Die Gletscherabfahrt von der Diavolezza ist nicht besonders schwierig, vor allem, seit sie nicht mehr über Pers führt und somit keinen Aufstieg und keinen Steilhang mehr enthält. Trotzdem - es ist keine Piste. Sie ist nicht planiert. Sie ist weniger aufwendig signalisiert. Und: sie ist lang. Man kann nicht zurück. Sie führt durch hochalpines Gelände.

Ich habe nicht selten Mühe, wenn ich Allrounderclowns und andere Skigruppenleiter, die keine blasse Ahnung haben mit (gerne leicht draufgängerischen) Gruppen dort und ähnliche Routen runterfahren. Warum habe ich Mühe? Schlechte Erfahrung, dort und anderswo. Ich möchte das lieber nicht vertiefen, denn sonst wird der Ton aggressiv. Nicht zuletzt wegen diesen Gruppen haben wir kaum Skirouten im Engadin.



Wegen Skigebietsausbau etc.:
Die Naturschutzauflagen in der CH sind wesentlich strenger als z.B. in AU. Auch die Anforderungen an die Seilbahnen (ich kenne Leute, die etwas von der Sache verstehen, die in Österreich in keine Bahn steigen würden).

Im Engadin, wenn wir grad dabei sind, ist z.B. zur Zeit eine Bahn von St.Moritz Bad über Hahnesee Richtung Corvatschgebiet im Gespräch. Bedingung von Natur- und Umweltschutzseite wäre, dass dafür die Lagalbbahn zurückgebaut wird.
Tourismus ist auch in der CH ein immenses Geschäft. Trotzdem - von meinem Gefühl her prostituieren wir uns nicht so grenzenlos wie die Österreicher. Sie dürfen das tun, sie dürfen das entsprechende Geld verdienen. Vielleicht kostet die Tageskarte bei uns mehr, die Bahnen werden etwas zurückhaltender ersetzt und sicher viel, viel weniger neu gebaut. Bis jetzt besuchen uns genügend Gäste. Sie werden wissen, warum. Wir haben in der Schweiz eine sehr direkte Demokratie, die sicher nicht immer perfekt funktioniert, aber gewisse Dinge eben manchmal auch reguliert. Ich mag das.
Etwas verarscht fühlt man sich allerdings, wenn man z.B. im Oberengadin aus ökologischen Gründen kein Wasser aus dem Inn zwecks Beschneiung abpumpt. Und wohin fliesst der Inn, sobald er die CH verlässt und was machen die wohl da?

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