Skiwahl bei Umstieg auf Carver

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RolandS
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Skiwahl bei Umstieg auf Carver

Beitrag von RolandS » 02.01.2008 23:51

Liebe Leute,

auch bei mir ist es nun endlich soweit: Ich möchte mich von meinen alten Skiern der klassischen Bauweise verabschieden und auf geeignete Carving-Ski umsteigen. Frage nur: Welcher Typ? Nach dem Besuch von zwei Sporthäusern sowie der genauen Lektüre der FAQ-Seiten diverser Foren bin ich zwar schon um einiges schlauer, jedoch bleiben eine Reihe von Fragen offen.

Zur Sachlage: Ich würde mich selbst als recht sportlichen, nicht jedoch rennsportlichen Skifahrer bezeichnen, der zügig, jedoch stets kontrolliert auf Pisten jeder Schwierigkeit unterwegs ist. Meine Ambitionen auf heftige Sachen (Buckelpisten etc.) halten sich in Grenzen; dennoch wäre es recht nett, wenn mir meine zukünftigen Ski eventuelle Ausflüge in ungespurtes Gelände nicht kategorisch verleiden würden. Meine persönlichen Rahmenbedingungen: bin m, 43, 1,97 m groß. Bisheriger Ski: Fischer RC4 Worldcup SL, Länge 2,05 m, gut 10 Jahre alt (... aber immer noch sehr ordentlich in Schuss!). Ich fahre das Teil in der klassischen Kurzschwungtechnik und bin damit, was den obigen Einsatzbereich angeht, extrem glücklich.

Mein erster Blick galt deshalb einem aktuellen sportlichen Slalom-Carver, jedoch musste ich feststellen, dass diese Teile nur bis zu einer Größe von ca. 1,70 m angeboten werden. Zwar ist in den genannten FAQ-Beiträgen davon die Rede, dass man derlei Ski grundsätzlich in einer Länge bis ca. Kinnhöhe fährt - 1,70 m würden also auch in meinem Falle wohl hinkommen. Jedoch rieten mir zwei Fachverkäufer unterschiedlicher Sporthäuser mit Blick auf meine Körpergröße vom Kauf eines Slalom-Modells ab und empfahlen mir stattdessen einen Allmountain-Carver bzw. einen Race-Carver, da diese in einer größeren Länge angeboten werden und überdies nicht ganz so extrem tailliert sind. Diese Empfehlungen leuchten mir ein (Stichpunkte: stabilerer Geradeauslauf; weniger starkes Einsinken in tiefem Geläuf (Sulz, Tiefschnee), generell leichterer Umstieg für Leute, die von der klassischen Technik kommen), jedoch scheinen diese in teilweisem Widerspruch zu den Angaben in den FAQ-Beiträgen zu stehen.

Frage deshalb: Werde ich vermutlich (mit Blick auf Körpergröße, Gewicht, Fahrstil) mit einem weniger stark taillierten Ski mehr Freude haben? (Voraussichtlich werde ich auch in Zukunft eher in der klassischen Technik denn im Carving-Stil unterwegs sein.)

Nun ist mein Blick u. A. auf den Fischer RC4 Woldcup RC gefallen, den es in 1,80 m oder sogar in 1,84 m Länge gibt - der vom (formalen) Kurvenradius jedoch eher in der Mitte angesiedelt ist. Wie lautet eure Einschätzung: Werde ich mit letzterem Ski (bzw. vergleichbaren Modellen anderer Hersteller) voraussichtlich besser bedient sein als mit einem Slalom-Carver mit (formal) kurzem Kurvenradius? Oder handelt es sich bei dem genannten Skimodell um ein derart hartes Brett, dass ich damit voraussichtlich wenig Freude in Bezug auf die klassische Kurzschwungtechnik haben werde?

Soweit möglich, werde ich im Rahmen meines kommenden Skiurlaubs einige unterschiedliche Ski testen - Frage nur, auf welchen Skityp ich mich konzentrieren sollte.

Vielen Dank und Gruß
Roland

Perfectdark
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Beitrag von Perfectdark » 03.01.2008 12:43

Wie ging der Satz schon wieder?

"Die Länge des Skis hängt von seiner Anwendung ab und nicht deiner Grösse!"

Die Leute im Skigeschäft haben oft keine Ahnung. War letzte Saison in einem Skiverleih. Die Hälfte war snowboarder, die kaum einen bogen machen konnten und die anderen powderfreaks mit dann logo 1.80er powderlatten oder so.

Wieso sollten grosse Personen keine kurzen Kurven (= slalomcarver) machen dürfen/können? eben, macht keinen Sinn. Schlussendlich gibts im WC ja auch grosse fahrer und die nehmen trotzdem keinen Abfahrtsski auf die slalompiste. überspitzt gesagt.


Sonst rate ich dir einfach, teste alles mögliche. Von Slalom carver über all-mountain zu race carver. Aber wenn du eh kurzuschung fährst, dürfte ein SL carver schon eher passender sein. Dennoch, probiere am besten sämtliche Kategorien durch. Den nur du weisst, welcher Ski dir gefällt!! Und es muss auch nicht ein Ultra hartes race bode miller modell sein. ;)

Wieso eher SL carver?

Auf race carvern ist es schwerer das carven zu erlernen.
Und die sind in der Regel ziemlich verwindungssteif, (verwindung in der längsachse, torsion) und damit nicht sehr angenehm beim driften (=alte technik).

all-mountain sidn unter der bindung breiter als normale Ski. den einen gefällts, die anderen können das nicht ausstehen.

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ursus2
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Beitrag von ursus2 » 03.01.2008 13:42

Hallo Roland

Willkommen im Forum.

Wenn Du in Richtung Slalom Carver schaust, würde ich an Deiner Stelle - von der klassischen Skitechnik herkommend - zuerst einen Carvingkurs besuchen; das kann auch nur 1 - 2 Std. sein. Dann kannst du sehen, ob dir die "moderne" Technik zusagt. Ohne je einen Slalom Carver versuchsweise gefahren zu sein, meine ich, wirst du mit einem solchen Ski nicht glücklich.

Sonst wirst du mit einem Allroud-/Cross Carver und/oder gemässigtem RaceCarver glücklich. Länge würde ich mich so bei 175 - 180 cm umschauen. Skis die mir gerade einfallen, Salomon Crosmax V12, Head XRC 1200 (beim Kurzschwung muss man ein wenig arbeiten), Atomic SX 10 und/oder SX11, Völkl RaceCarver P60, Elan GSX, Dynastar Contact 10.

Gruss
ursus
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RolandS
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Beitrag von RolandS » 03.01.2008 16:22

ursus2 hat geschrieben:Hallo Roland

Willkommen im Forum.

Wenn Du in Richtung Slalom Carver schaust, würde ich an Deiner Stelle - von der klassischen Skitechnik herkommend - zuerst einen Carvingkurs besuchen; das kann auch nur 1 - 2 Std. sein. Dann kannst du sehen, ob dir die "moderne" Technik zusagt. Ohne je einen Slalom Carver versuchsweise gefahren zu sein, meine ich, wirst du mit einem solchen Ski nicht glücklich.

Sonst wirst du mit einem Allroud-/Cross Carver und/oder gemässigtem RaceCarver glücklich. Länge würde ich mich so bei 175 - 180 cm umschauen. Skis die mir gerade einfallen, Salomon Crosmax V12, Head XRC 1200 (beim Kurzschwung muss man ein wenig arbeiten), Atomic SX 10 und/oder SX11, Völkl RaceCarver P60, Elan GSX, Dynastar Contact 10.

Gruss
ursus
Hallo ursus,

vielen Dank für diese sehr hilfreiche Antwort! Ich denke, diese Hinweise decken sich recht gut mit dem, was mir die erwähnten Skihändler geraten haben: Insofern ich bei der klassischen Technik bleiben möchte (und die klassische Technik kommt ja auch heute noch in vielen Situationen zum Einsatz), solle ich eher zu einem Cross-Carver (Empfehlung Händler 1) bzw. entweder zu einem gemäßigten Race-Carver oder aber zu einem moderat taillierten Allmountain-Carver (Empfehlungen Händler 2) greifen. Vermutlich gerade auch mit Blick auf die (vermutlich gewöhnungsbedürftige) Agilität sportlicher Slalom-Carver - und in diese Richtung geht ja deine sehr sinnvoll klingende Empfehlung, mal an einer professionellen Kurz-Einweisung in die "moderne" Technik mit einem SL-Carver teilzunehmen.

Danke auch für die Empfehlung konkreter Ski-Modelle - den Salomon Crossmax V12 werde ich mir näher anschauen. Sehr gerne würde ich übrigens mit Blick auf meine langjährig exzellenten Erfahrungen beim Hersteller Fischer bleiben. Den Fischer RC4 Worldcup RC hatte ich ja bereits ins Auge gefasst - vermutlich jedoch nicht gerade das, was man unter einem "gemäßigten" Racecarver versteht, und somit für mich anscheinend nicht die richtige Wahl?! Welches Fischer-Skimodell böte sich ansonsten an? Einen Ski mit einer Länge größer als 1,80 m sollte ich aber trotz meiner Größe von 1,97m nicht in Erwägung ziehen?

Nochmals vielen Dank und Gruß
Roland

Perfectdark
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Beitrag von Perfectdark » 03.01.2008 16:54

Noch wegen off piste:

Heutzutage hat es doch eh selten richtig geilen powder. Und wenn, ist es 1 woche nachdem von von den Ferien nach hause gekommen ist. Was ich sagen will, würde vorallem schauen, dass der als pistenski taugt. Und wenn es dann halt mal richtig viel schnee hat und man powdern will, kann man sich dann immer noch ne richtige powderlatte ausleihen.


übrigens Sulz ist mit meinem SL carver absolut kein problem im gegenteil, hab den seit letzter Saison und bis ich diesen Ski hatte, hab ich sulz gehasst, mit dem fand ich es aber eigentlich noch ziemlich easy im sulz. ;)

Und wenn du sportlich begabt bist, sollte der technikwechsel kein problem sein. Es ist ja eben viel einfacher als früher.

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Hosky
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Beitrag von Hosky » 03.01.2008 17:06

Von Fischer käme zB der RC4 Progressor in Frage (16 m Radius in 175, gibts auch in 180). Habe bisher nur Gutes gehört, bin ihn selbst aber noch nicht gefahren. Der Progressor liegt zwischen einem Slalom- und einem Racecarver, und soll sich sowohl carvend als auch driftend gut fahren lassen.

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Beitrag von RolandS » 04.01.2008 10:37

Hosky hat geschrieben:Von Fischer käme zB der RC4 Progressor in Frage (16 m Radius in 175, gibts auch in 180). Habe bisher nur Gutes gehört, bin ihn selbst aber noch nicht gefahren. Der Progressor liegt zwischen einem Slalom- und einem Racecarver, und soll sich sowohl carvend als auch driftend gut fahren lassen.
Hallo Hosky,

vielen Dank für diesen Tipp!. Den RC4 Progressor werde ich mir definitiv näher anschauen - er scheint ja recht gute Kritiken zu erhalten und auch auf Ebay stark nachgefragt zu sein. Anscheinend ein Modell, das in der Saison 07/08 erstmals am Markt ist? Etwas schade , denn damit entfällt die Option des Rückgriffs auf das preisgünstigere Vorjahresmodell - oder gibt es vielleicht doch einen vergleichbaren Vorgänger, der unter anderem Namen firmierte?

Bin im Web übrigens auf einen Skitest gestoßen, in dem der RC4 Progressor recht gut abgeschnitten hat - Platz 2 unter 10 Cross-Carvern - in diese Kategorie wurde er im Rahmen dieses Tests eingestuft.
Natürlich stellt sich die Frage, wie aussagefähig solche Testergebnisse sind - werden doch die große Mehrzahl aller getesteten Skis üblicherweise in die Kategorie "sehr gut" o. ä. eingeordnet.

BTW: Weiß jemand, welchen Tests man zumindest halbwegs über den Weg trauen kann, oder handelt es sich nicht in schöner Regelmäßigkeit um verkappte Marketinginstrumente der Skiindustrie, die auch die Ergebnisse mehr oder weniger diktiert? (Soviel ist natürlich klar: Die Eindrücke eigener Probefahrten sind letztlich noch immer am aussagefähigsten!)

Viele Grüße

Roland

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