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von zeitlos » 17.12.2008 17:07
Ich hatte heute leider noch nicht die Möglichkeit, mich zu Wort zu melden, da ich in München war um noch ein bisschen Equipment für den Schnee zu besorgen (sprich, ne Jacke, Hose etc.), so dass man zumindest mal auf die Piste gehen kann.
Es ist hier viel geschrieben worden.
Also wirklich am Herzen liegt mir in erster Linie, zu sagen, dass ich in dieser Sache sehr viel gelernt habe.
Aber was bzw. wer mich am meisten beeindruckt hat, das war wirklich Nicola.
Wie sie hier schon geschrieben hat, habe ich mich zunächst an sie gewendet, um nachzufragen, ob es denn derzeit vielleicht einen Edelwiser Swing als Testski zum Kauf gibt.
Dies wurde bejaht. Ich war mir dann nicht sicher, ob ich erwähnen sollte, dass ich noch ein anders Angebot hier im Forum gesehen habe, weil ich davon ausging, dass das sowieso irrelevant ist, da ein Geschäftsmann bzw. eine Geschäftsfrau in erster Linie eh nur eines machen will: verkaufen.
Dennoch habe ich in meine Antwortmail an Nicola den Link zum hier angebotenen Ski eingefügt und siehe da, die Antwort hat mich echt überrascht: "Ich würde den Ski nehmen".
Und damit war es aber noch nicht getan. Es waren ja noch ein paar Dinge, die ich wirklich nicht einschätzen konnte (Bindung, Service etc.) und es war mir wirklich unangenehm, da noch mal bei Nicola nachzufragen, schließlich hat sie mit mir ja erst mal kein Geschäft gemacht, hat aber trotzdem den "Service" an der Backe (wobei sie das nicht mal hätte tun müssen, ging alles von ihr selbst aus!).
Ich dachte mir gut, die erste Antwort war schon verblüffend ehrlich, als frag einfach noch mal kurz an, vielleicht bekommste ja noch mal ne Antwort.
Ich kann es nicht anderes sagen, ich war und bin sehr positiv überrascht worden, Nicola hat wirklich von sich aus viele Punkte angesprochen, die ich beachten solle, sie Antworte wirklich fast zu jeder Tages (und Nachtzeit). Wie gesagt, und das, ohne dass sie mit mir jetzt unmittelbar ein Geschäft gemacht hätte. Da kann ich nicht anders als sagen, wow, Respekt. Und das zeugt davon, dass sie wirklich mit Leib und Seele der Skifahrerei verbunden ist und sie nicht einfach nur möglichst schnell, möglichst viel verkaufen will, egal, ob's dem Käufer was bringt oder eben nicht.
Dafür kann ich mich nur noch mal herzlich bedanken.
Und es wurde mir nie(!) irgendwie eingeredet, dass dieser Ski die einzig glücklichmachende Möglichkeit wäre.
Ich glaube auch, nach nur ein paar Tagen hier im Forum, sagen zu können, dass der Begriff "Edelwiser" ziemlich polarisiert. Warum dies so ist, mögen andere besser zu beurteilen wissen.
Es kann natürlich zum einen damit zusammenhängen, dass es "höherpreisig" anfängt und somit nicht gleich jeder in den Genuss eines solchen Skis kommen kann. Bei manchem mag das für "Neid" sorgen, und zu so einer Haltung, dass man grundsätzlich schon mal gegen etwas ist, was man selbst nicht haben kann bzw. gegen diejenigen, die es dann haben. Wie gesagt, ob meine Wahrnehmung stimmt oder nicht, kann ich nicht sagen, vielleicht lieg ich auch komplett daneben.
Zum anderen mag es auch eine Rolle spielen, dass die Edelwiser-Fahrer ziemlich von ihrem Produkt überzeugt sind. Das finde ich aber doch positiv, was gibt es besseres? Mir wäre es aber nicht aufgefallen, dass hier durch die Edelwiserfahrer irgendwelche anderen Marken schlecht geredet worden wären oder eine "Betriebsblindheit" bzw. eine "Fanatismus" oder gar eine "Ideologie" hier im Forum bzw. in den Kommentaren der Besitzer durchscheinen würde. Ganz und gar nicht. Ich habe es viel mehr positiv wahrgenommen, dass eben eigentlich der Ski im Vordergrund stand, dessen Vorzüge und nicht eben das Schlechtmachen von anderen Skiern/Herstellern.
Und ganz grundsätzlich: Ey, ich bin 31 Jahre alt, da werde ich es schon noch verantworten können, ob ich mir einen Ski kaufe und damit, bei Nichtgefallen, eventuell auf die Nase fliege (im wahrsten Sinne des Wortes). Ich begrüße es ja, wenn mir der Tipp zum Testski gegeben wird, aber wenn aus meiner dann letztlich anderen Entscheidung etwas gemacht wird, wie "dem ist eh nicht mehr zu helfen" oder dergleichen, dann spricht das nun wirklich nicht für diese "Ratgeber" und schon gar nicht gegen diejenigen, die versucht haben konstruktiv bei der Skisuche behilflich zu sein.
Und ganz rational betrachtet. Ich hätte mir so oder so nen Ski gekauft. So wäre es eben ein Ski zwischen 200-300 Euro geworben. Ein Head xi 2.0 oder 3.0 oder in der Art.
Jetzt hab ich für 350 einen Edelwiser Swing bekommen. Ist das vom wirtschaftlichen Gesichtspunkt eine so schlechte Entscheidung? Glaube ich nach derzeitigem Wissen nicht. Und selbst wenn es das wäre, wäre das ja immer noch mein Problem und kein Grund mich bzw. meine Handlungsweise hier zu "diffamieren".
Und ich bin ganz der Meinung einiger Vorredner hier. Gerade weil ich Anfänger bin, wollte ich keinen Testski. Ich war von vorne herein nicht für dieses Konzept. Ich habe es zwar auch mal in Erwägung gezogen, aber mich dann bewusst dagegen entschieden. Warum? Meine "Rechnung" war, dass ich eben Anfänger bin, ich geh jetzt an irgendeinen Skiort, die geben mir irgendwelche Leihskis, die können toll sein, können aber auch nicht förderlich sein, keine Ahnung. Ich bin der Meinung, dass ich in den ersten Stunden zum einen ohnehin nicht wirklich sagen kann, ob der Ski gut oder schlecht ist, weil ich keine Vergleichsmöglichkeit, keine Wissen hierzu habe. Ich muss mich vielmehr einfach mit dem Gefühl beschäftigen, die mir der Ski zurückgibt, wenn ich auf die Nase falle, muss ich beim nächsten mal versuchen, die Sache sanfter anzugehen, die Beine stabiler zu halten, mehr Druck zu machen, weniger, keine Ahnung - bin ja kein Experte.
Wenn es also beim ersten mal nicht gleich alles super läuft, was soll ich jetzt mit den Leihskis machen bzw. was sollen die mir bringen? Soll ich nach 1-2 Stunden auf Skis sagen, die liegen mir nicht, die haben hier zu wenig und dort zu viel, ich nehm andere? Das wiederspricht meiner Logik.
Ich würde vielmehr Leihskis nehmen, wenn ich sage, ok, Freunde von mir gehen Skifahren, ich hab keien eigenen weil ich nur mal alle heilige Zeiten fahre, also leihe ich mir halt für den einen Tag bzw. für das Wochenende welche aus. Das wäre meine Logik.
Aber wenn ich jedes mal andere Skier unter den Füßen habe (ich soll ja nach der Vorstellung von vielen hier erst mal sehen, welcher Ski passt), dann habe ich auch immer einen guten Punkt, auf den ich ausweichen kann, anstelle eben erst mal durch beständiges Material zu merken, was an meiner Technik nicht stimmt, wo ICH Fehler mache anstatt mich schon beim ersten mal darauf zu konzentrieren, welches Material in welchen Situationen besser für mich ist.
Wie gesagt, ich finde es voll in Ordnung, wenn andere diesen Weg gehen wollen. Ich wollte das ausdrücklich nicht.
Ich möchte aber auch nicht nach einem Jahr einen neuen Ski kaufen müssen, weil der erste nur für Komplettanfänger geeignet war.
Also ein Modell, dass für Anfänger zu handlen ist und auch Fortgeschrittene (wenn ich's so weit bringe) weiter unterstützt. Das war von vorneherein meine Maßgabe und ich hoffe (und denke momentan), dass ich mit dem Swing genau das erreichen werde können.
Das Beispiel mit dem Tennis mag nicht ganz fair sein, weil es weniger Unterschiede am Material gibt. Aber selbst da, würde ich einem Neubeginner nicht jedes Wochenende einen anderen Schläger in die Hand drücken und ihn fragen, ob er nun den Slice besser produzieren kann und die Topspin Rückhand. Meiner Meinung nach muss er erst mal ein Grundrepertoire aufbauen und wenn er mal ein Gefühl für die ganze Sache hat, kann er am Material feilen.
Ich bin mit meiner Wahl bisher sehr zufrieden. Es stimmt, einen guten Ski kann ich bei Nichtgefallen der ganzen Sache wohl wieder besser verkaufen als gute, gebrauchte Kleidung.
Der Ski soll heute an mich verschickt werden, ich möchte (wenn ich's zeitlich hinbekomme) nächste Woche am WE mal die ersten "Schritte" damit wagen.
Ich bedanke mich noch mal sehr, bei allen, die mir geholfen haben (und auch an den Tippgeber zum von mir gekauften Ski).
Irgendwelche "Störenfriede", die wenig zur Sache beitragen aber dennoch nicht ruhig halten können, gibt es immer wieder.
Beate wird sicher nicht dazu gehören, läge mir auch fern sie einzuklassifizieren. Wie gesagt, ich bin hier der, der am wenigsten Erfahrung hat und am wenigsten weiß, wovon er redet. Aber selbst eine erfahrene Skilehrerin sollte vielleicht noch mal kurz drüber nachdenke, ob es so "verwerflich" und bzw. surreal ist, wenn sich jemand, der Skifahren möchte, einen Ski kauft.
Ich hab nicht mehr und nicht weniger getan.
Preislich liege ich mit den 350 Euro ja in einer doch auch für den Einsteiger noch vertretbaren Region.
Und es ist wohl kein "verbranntes" Geld, ob nun ein Erfolg eintritt oder nicht.
So viel von mir.
Vielen Dank den Helfern und Tippgebern!
Stefan
Zuletzt geändert von
zeitlos am 17.12.2008 17:37, insgesamt 2-mal geändert.