Gibt es einen Carver, der dem klassischen Ski gleichkommt?

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rolf
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Beitrag von rolf » 10.01.2006 15:13

Hosky hat geschrieben:Spass beiseite, mit einem Ski, der im Drift nicht zu fahren ist, kann ein Skifahrer der ...
Diesen Ski gibt es nicht! Jeder Ski kann gerutscht werden
lg rolf

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Hosky
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Beitrag von Hosky » 10.01.2006 15:29

Gab´s hier im Forum eigentlich mal Goldwaagen umsonst? Oder steht in den Forumsregeln, daß Übertreibung als rethorisches Mittel zur Verdeutlichung verboten ist?? Muß ich wohl überlesen haben. :wink:

Natürlich kann prinzipiell jeder Ski gerutscht werden, aber es gibt genügend Exemplare, die sich stark dagegen wehren, sehr schwer zu steuern sind und sogar teilweise auf hartem Untergrund anfangen zu rattern, wenn sie stärker aufgekantet gedriftet werden. Sonst könnte man ja sagen, mit jedem Ski kann man skifahren, es ist also egal, welchen man sich kauft *kopfschüttel*

paul kuhn
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Beitrag von paul kuhn » 10.01.2006 15:37

Soll doch jeder nach seiner Facon glücklich werden!
Doch wer, der es einmal ernsthaft ausprobiert hat, wollte mit dem Carven wieder aufhören? Ich kenne niemanden, also muss doch irgendetwas dran sein. Skifahren ist Vielfalt und Carving hat diese Vielfalt doch in hohem Maße erweitert, Carving eröffnet einem Gefühlswelten, die das Skifahren einem zuvor nicht bot und das vom ersten Tag an.
Wenn ich manche Stellungnahme lese, kommt es mir so vor, als sei es eine ungeheure Erniedrigung, steile, eisige Pisten zu verlassen und sich in die Niederungen der roten oder gar blauen Pisten zu begeben, igittigitt.
Und dann noch etwas neues anfangen, das womöglich nicht einmal gleich zu können, sich womöglich noch zu blamieren, da lasse ich es doch lieber gleich.
Gurie, das geht nicht gegen dich, du bist wahrlich kein Einzelfall, wenn man sich das Bild auf den Pisten so anschaut und manchem Gespräch auf der Hütte lauscht.

Ich kann nur versuchen dich zu ermutigen. Carving macht vom ersten Moment an Spaß, gerade auch auf blauen Pisten. Der Weg zum guten Carver ist kein Leidens- und schon gar kein langer Weg.
Schon allein die Tatsache des sehr rasanten Lernfortschritts, den du unter fachkundiger Anleitung sicherlich erleben wirst, wird dir grosse Freude bereiten.
In der Regel ist das eine Sache von ein paar Stunden. Solltest du Probleme haben, dich vorübergehend von bewährten Bewegungsmustern zu lösen, vielleicht von eins, zwei Tagen.

Dein Ski ist allerdings in beiden Fällen nicht das Optimum, also weder, wenn du dich dazu aufraffen solltest, noch wenn nicht.
Ich würde dir in beiden Fällen zu einem nicht zu harten Slalomcarver raten, also in etwa das, was in den einschlägigen Zeitschriften heute als Performance-Slalomcarver bezeichnet wird.
Mit solch einem Ski kannst du meines Erachtens sehr gut carven lernen, als auch exellent klassisch fahren und selbst im Gelände kommt man damit ganz passabel zurecht.
Um eine leichte Öffnung deiner Skistellung kommst du damit allerdings auch nicht herum. Dass das ohnehin nur von Vorteil sein kann, sollte allerdings ausser Diskussion stehen.

Wenn du dich für carving entscheidest und dann auch sehr bald fit darin sein wirst, dann wird dir auch dein jetziger Ski seine wahre Berufung offenbaren und du wirst gar nicht mehr wissen, welchen Ski du an einem deiner wenigen Skitage wählen, geschweige denn, was du damit anstellen sollst.

Also, trau dich, leih dir mal einen und such dir nen guten Carving-Lehrer.

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rolf
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Beitrag von rolf » 10.01.2006 15:38

Hosky hat geschrieben:Sonst könnte man ja sagen, mit jedem Ski kann man skifahren...
100% :zs:
Hosky hat geschrieben:...es ist also egal, welchen man sich kauft ...
Nein, *kopfschüttel*, ich denke Du weisst schon welche Skier für welche vorlieben; aber Rutschen, dass geht wirklich mit jedem Ski ohne wenn und aber.
lg rolf

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Herbert Züst
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Beitrag von Herbert Züst » 10.01.2006 16:06

Kurz nachdem ich Laufen konnte, konnte ich auch Skifahren und das ist nun so ca. 50 Jahre her, wenn ich nun zurückschaue mit was für Skiern ich in dieser Zeit alles gefahren bin( waren sicher so um die 50-60 Paar ,vom Holzski ohne Stahlkanten bis zum heutigen SC Carver), muss ich also sagen, dass man wirklich mit jedem Ski fahren kann. Nicht immer optimal aber man kann fahren.

Gruss Herbert

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Beitrag von carlgustav_1 » 10.01.2006 16:39

@paul kuhn DANKE :zs: du sprichst mir aus der seele, nur dass deine offensichtlich nciht so schwarz ist wie meine :wink: und daher die worte weniger garstig klingen.

ob sich gurie wohl selbst nochmal zu der sache äussert, die hier solche vollmond-wellen schlägt...? oder haben wir ihn vegrault?? :oops:
krypton rulez!

Martina
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Beitrag von Martina » 10.01.2006 22:02

Hosky hat geschrieben: Das heute übliche Kurzschwingen halte ich im Übrigen auch für eine Variante des Umsteigens, angepaßt auf das heutige Material (Ich sehe hier einfach nur eine Entwicklung, aber kein grundlegend anderes Prinzip).
Wenn Umsteigen grob = Bei Schwungauslösung Verlagerung des Gewichtes auf den Aussenski, dann NEIN.
Oder mein Kurzschwingen und das meiner Kollegen ist kein zeitgemässes.

Hosky hat geschrieben:Im übrigen habe ich meine Frage nach der "besseren Technik" in meinem zweiten Post eindeutig in Bezug auf Erlernbarkeit konkretisiert.
Aber nicht nach "ist für den Umsteiger einfacher als mit seiner bewährten Technik zu fahren". Natürlich ist es immer schwieriger, etwas neues zu lernen, wenn man schon was kann. Aber wenn man es von Anfang an mit der heute übliche nTechnik lernt, dann ist es (mit dem heutigen Material) einfacher als Umsteigetechnik zu lernen.
Hosky hat geschrieben:Fazit:
1. Im steilen Gelände wird nicht gecarvt, wenn man auf engem Raum Tempokontrolle will.
Meinst du mit Carven jetzt eine zeitgemässe Technik oder fahren nur auf der Kante? ZWeiteres ist beim Kurzschwingen kaum je der Fall (oder soll ich jetzt nochmals anfangen: heute zeitgemässe Technik heisst nicht carven um jeden Preis... oder können wir jetzt mal bei einer klaren Defininton bleiben???).
Aber es wird durchaus NICHT MIT UMSTEIGETECHNIK GEFAHREN; AUCH WENN MAN IM STEILEN KONTROLLE WILL!!!


Hosky hat geschrieben:2. Aufbauend auf dem klassischen Prinzip des Umsteigeschwingens kann man die Schwungeinleitung gezielt verändern, um die Eigenschaften moderner Carver ausnutzen.
Warum ums Himmels Willen muss man dafür erst Umsteigeschwingen lernen? DAmit man mehr STunden nehmen muss?

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Beitrag von extremecarver » 10.01.2006 22:42

Also, nicht dass ich irgendwas mit der Pre-carving Zeit am Hut hätte, aber ich finde es am einfachsten über an und ausdriften die Geschwindigkeit im Steilhang zu kontrollieren. Die Phase des Schwunges in der Falllinie bleibt gecarved. - Dieses andriften ist ja glaub ich auch der Grund für die breiten Schaufel - schmaleres Tail. Denn ein Ski der sagen wir 115-70-120 tailliert ist - der wird kaum driften wollen - interessant wär es schon.

Was ich aber eigentlich interessanter finde ist der Drang zu klassischem Ski und die Begeisterung und Emotion mit der sich hier auf diesen Thread gestürzt wird, so als würden alle das sinkende Boot der Carvingtechnik wie die Ratten verlassen wollen.
schnell, riskant, vielseitig bergab
http://openMTBmap.org & www.VeloMap.org

Gast

Beitrag von Gast » 11.01.2006 00:11

Also Martina, ich muss ich hier schon sehr wundern. In den meisten Deiner Beratungen gehst Du wirklich gut auf die eigentliche Aufgabenstellung ein und widersprichst Allgemeindarstellungen, nur hier scheint Dein Hauptziel zu sein, mir unter Verwendung ebensolcher Allgemeindarstellungen zu widersprechen. :roll:
Dabei lässt Du völlig ausser acht, was ich eigentlich schreibe:
Martina hat geschrieben:Meinst du mit Carven jetzt eine zeitgemässe Technik oder fahren nur auf der Kante?

Wie bereits oben geschrieben, meine ich mit Carven das Fahren nur der Kante entlang ohne seitliche Driftanteile. Ich dachte, hier sind sich alle über diese Definition einig! Du bist die einzige, die diese Definition in diesem thread in Frage stellt indem Du mir unterstellst, ich würde eine andere verwenden.
Martina hat geschrieben:Aber wenn man es von Anfang an mit der heute übliche nTechnik lernt, dann ist es (mit dem heutigen Material) einfacher als Umsteigetechnik zu lernen.
Natürlich ist es einfacher, das Neue zu lernen, wenn man bei null anfängt. Keiner, der heute Skifahren lernt, muss erst die alte Technik lernen, das wäre doch Unsinn und das habe ich auch nie geschrieben. Aber in der Ausgangssituation wird nicht bei null angefangen, sondern offensichtlich von der alten Technik ausgehend. Alle meine Beiträge beziehen sich auf diese Ausgangssituation und sind daher für einen Neueinsteiger nur in Teilen relevant. Gerade Du solltest das herauslesen können, da Du in anderen threads ähnlich vorgehst.

Sind wir uns denn wenigstens einig, dass man beim modernen Kurzschwingen im steilen, eisigen Gelände einem Ottonormalskifahrer, der von der klassischen Technik kommt , auch mit Carvern weiterhin starke Aussenbeinbelastung empfehlen sollte?
Und sind wir uns einig, dass, wenn jemand aus der alten Umsteigetechnik kommt, er ausgehend vom Bekannten insbesondere bei der Schwungeinleitung auf das alte Hochgehen beim Umsteigen nach und nach verzichten kann, während er lernt, die Ski gleichzeitig umzukanten und ggf im nächsten Schritt unter dem Körper hindurch laufen zu lassen und etwas mehr Innenskibelastung zu wagen? Oder muss er etwa das Skifahren neu lernen?
extremcarver hat geschrieben:Was ich aber eigentlich interessanter finde ist der Drang zu klassischem Ski und die Begeisterung und Emotion mit der sich hier auf diesen Thread gestürzt wird, so als würden alle das sinkende Boot der Carvingtechnik wie die Ratten verlassen wollen.
Naja, einen Drang zu klassischen Ski ist nicht wirklich zu erkennen, nur ist inzwischen mehr oder weniger zum Konsens geworden, dass Carven eine (imho sehr sehr wertvolle) Ergänzung zur klassichen Technik wurde, aber eben kein Ersatz. Eigentlich gab es das Carven im Rennlauf schon lange (ich erinnere mich zB an "Rennbasistechnik-Lehrgänge" in den 80ern), früher nannte man es halt geschnittene Schwünge, nur für Super-G geeignet und mit wesentlich geringerem Spassfaktor, weil das Material eben ein anderes war. Und unbestritten hat eben dieses Material auch einen Sprung in der Weiterentwicklung der klassischen Technik ermöglicht.

Grüsse,
Hosky

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Herbert Züst
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Beitrag von Herbert Züst » 11.01.2006 07:39

Naja, einen Drang zu klassischen Ski ist nicht wirklich zu erkennen, nur ist inzwischen mehr oder weniger zum Konsens geworden, dass Carven eine (imho sehr sehr wertvolle) Ergänzung zur klassichen Technik wurde, aber eben kein Ersatz. Eigentlich gab es das Carven im Rennlauf schon lange (ich erinnere mich zB an "Rennbasistechnik-Lehrgänge" in den 80ern), früher nannte man es halt geschnittene Schwünge, nur für Super-G geeignet und mit wesentlich geringerem Spassfaktor, weil das Material eben ein anderes war. Und unbestritten hat eben dieses Material auch einen Sprung in der Weiterentwicklung der klassischen Technik ermöglicht.
:zs:
Die für mich wichtigste Erkenntnis ist die, dass Carven alleine wirklich nicht funktioniert und genau vor jenen Leuten die das glauben, habe ich auf der Piste Angst.

Grus Herbert

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