Allmountain Empfehlung

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sver
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Allmountain Empfehlung

Beitrag von sver » 08.01.2011 19:19

Hallo Jungs,

Ende Februar gehts bei mir endlich Skifahren (Rohrmoos).

Nun ich bin knapp 185cm, 115kg schwer (jaja ich weiss^^) und fahre seit rund 15 Jahren Ski und würde mich als Könner einschätzen. Ski - Level ist 91.

Ich fahre im Moment eine 6 Jahre alten Kneissl Super Moto in 157cm (^^ da war ich noch nen wenig kleiner) und kam mit den Latten sehr sehr gut zurecht, nur abseits der Pisten war da nich viel zu reissen bei meinem Gewicht. Letztes Jahr habe ich ein paar Allmountain und TwinTip gefahren (K2 Crossfire, Salomon irgendwas mit ner 85mm Taile) und habe mich entschlossen dieses Jahr einen neuen Ski zu besorgen. Da ich von dem Crossfire recht zufrieden war, aber die 85mm Taile des Salomons gut fand, steht für mich fest: ein Allmountain solls sein (70% Piste 30% Off bzw. 50-50 je nach Schnee natürlich).

Nun habe ich ein paar Ski rausgesucht und wollte eure Empfehlungen hören:

K2 - Rictor in 181cm (klang vielversprechend)
K2 - Aftershock in 181cm (noch ein bisschen breiter, obwohl ich nicht genau weiss obs nich eventuell zu breit ist)
K2 - Shockwave in 181cm

Atomic Blackeye TI (181)
Dynastar Sultan 80

Nun wollte ich mal hören was ihr so meint? Da mir die Off Erfahrung etwas fehlt wird es wirklich eher 70-30 sein, aber wenn gute Verhältnisse da sind natürlich rein ins Gelände.

Auf der Piste fahre ich - sofern Platz - sehr gerne schöne Carving Schwünge - wenns voll wird kleine bis mittlere. Insgesamt fahre ich nicht absolute aggressiv, aber trotzdem in nem guten Tempo. Wenns dann gegen Nachmittag wird und die Beine etwas schwerer, dann "cruise" ich gerne ein wenig...

Preislimit: max. 700€

Welchen würdet ihr empfehlen? Gibts einen den ich nicht gefunden habe?

Ich danke euch schonmal für eure Antworten :)

Gruß,
sver

MMS
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Re: Allmountain Empfehlung

Beitrag von MMS » 19.01.2011 09:55

Hi sver,

ich würde dir den K2 - Rictor empfehlen.

Bin den Ski selbst im November beim Skitest gefahren und war absolut begeistert.
Man kann den Ski schnell und auch gut kurze Schwünge.
Die Rocker Bauform merkt man auch sehr gut, weil die Skispitze schön weich aufschwimmt.
Das kommt dir dann Offpist natürlich zu gute.

Bei deiner Körpergröße würde ich allerdings eher zu 174cm raten.

Der K2 - Aftershock, ist quasi ähnlich allerdings weicher und mehr für Offpist geeignet.

Grüße
MMS

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axisofjustice
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Re: Allmountain Empfehlung

Beitrag von axisofjustice » 02.02.2011 12:30

Der Salomon war vermutlich der Enduro. Würde ich auch empfehlen.
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Re: Allmountain Empfehlung

Beitrag von Freeskier » 03.02.2011 00:16

Liebe Leute,
Zu welchen Skilängen ratet ihr bei einem Allmountain-Ski?
Einen Slalom-Carver fährt man vllt. 10-15 cm kürzer und dieser verhält sich dann wie Spielzeug.

Einen Ski dieser Art würde man für gewöhnlich max. 5cm kürzer als Körpergröße fahren. Die angegeben Werte stellen im übrigen nicht immer die reale Länge dar.
Es gibt Firmen die die Lauffläche abmessen( quasi so wie der Ski in die Presse kommt, ohne Schaufel, ohne Camber und Rocker, falls gewünscht) und Firmen, wo die reale Höhe vom Boden gemessen wird.

Des Weiteren kann ich sagen, dass ein Mann mit 185 und über 100kg mit einem Ski, welcher um die 85mm unter der Bindung hat, im Tiefschnee absaufen( jedenfalls bei diesen Skilängen) wird. (ein sog. Tipdive)
Ich kenne auch noch die Tage in denen man mit 65mm unter der Bindung im hüftiefen Powder unterwegs war. Sie sind vorbei.
Im Gelände vermittelt eine breitere Taillie nicht nur bei weichen Verhältnissen mehr Sicherheit sondern auch bei harten( hier meine ich aber keine 115 mm, die sind nun wirklich für dicken Powder besser geeignet). Prinzipiell würde ich einen Ski mit Körpergröße und mit 98mm>xmm<90mm unter der Bindung empfehlen. Es sollte auch ein recht harter Ski bei diesem Gewicht sein. K2 ist eher dafür bekannt ziemliche Nudeln zu bauen als brettharte Speedmaschinen. Der Flex ist aber zum großen Teil auch Geschmacksache.
Das Aufschwimmverhalten wird nicht nur durch die härte bestimmt, sondern in großem Maße auch durch Schaufelform und Sidecut.( ich rede nicht von Rocker oder Reverse/Zero Camber)
Wenn es zb. ein Dynastar sein soll, dann doch bitte ein Sultan 94. Dynastar hat im übrigen die Eigenschaft seine Ski im Allgemeinen recht hart zu bauen. Der Dynastar Legend Pro (allerdings reinrassiger Freerider mit glaube 105 mm unter der Bindung und aktzeptablem Carving-Eigenschaften) aus vergangenen Jahren( den neuen Legend 115, kenne ich nicht), war immer eine ziemliche Speedmaschine und vergleichbar, natürlich nicht von der Agilität her, sonder von Torsions-und Flexhärte mit GS/Super-G Ski der jeweiligen WC- Serie. Wie auch immer, mit 94 mm wird man genügend Agilität verspüren, um den Ski leicht und sicher auf der Piste beherrschen zu können und Carving ist auch noch mit einem 120mm Ski möglich. Freilich ist zu sagen, dass ein Carven durch einfaches "Hüftknicken" etwas träger wird, allerdings hat man sowieso bei den Radien von Allmountainski eher wenig Spass im unteren Geschwindigkeitsbereich mit dieser Technik. Im übrigen würde ich desto weniger Radius wählen desto mehr Geländeeinsatz gefordert ist. Als Beispiel habe ich einen reinrassigen Freerider( dies sind freilich Ski anderer Kategorie) mit um die 35 m Radius, d. h. man ist in etwa bei dem Wert eines Super-G Ski.
Ski wie der genannte Sultan werden ohne Bindungssyteme a la Motion verkauft. Der erste Grund ist, dass hier Tourenbindungen oftmals gefordert sind und zweitens wird der Performance-Zuwachs überschätzt. Ein dritter Punkt ist das eine Standerhöhung(das ist eigtl fast immer der Fall bei solchen Systemen) weniger gut ist für das Gelände. Welche Frau mit Absatzschuhen läuft schon gerne durch den Wald oder über Kopfsteinpflaster. Man hat durch einen tieferen Standpunkt einfach eine bessere Laufruhe.
Bei dem Völkl Motionsystem beispielsweise existieren ebenso Löcher im Ski und das Biegeverhalten ist nicht um Welten besser. In diesem Sinne also auch gleich noch zur Bindung: Ohne System hat man freie Bindungswahl. Hier sind die gewöhnlichen Marker Bindungen nicht zu empfehlen. Ich selber fahre eine Market M 14.0 Fee, eine Marker M 11( oder so ähnlich) und eine Salomon 916. Bei Marker erkauft man sich die Reduzierung von Fehlauslösungen durch recht hohe Z-werte(bei Marker fahre ich Z 10 und bei Salomon Z 9, weil es der niedrigste Wert ist(mit 173 Körpergröße und etwa 70 kg). Im Allgemeinen würde ich Look/ Rossignol und Salomon Bindungen empfehlen(Bei Look würde ich zu den mit nem Dildo hinten raten). Über die Marker Jester kann ich kein Aussagen machen.
Wenn ein Rocker-Shape gefordert ist, so sollte man sich im klaren sein, dass die effektive Kantenlänge, wie bei einem Twintip, reduziert ist, was natürlich zu einer besseren Schwungauslösung führt, allerdings auch zu weniger Stabilität auf verharschten Pisten( man stelle sich einen Rocker-Ski im WC vor)

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Re: Allmountain Empfehlung

Beitrag von axisofjustice » 03.02.2011 11:05

Schön geschrieben. Mit 85mm säuft man allerdings auch als Schwergewicht nicht einfach ab - v.a., wenn, wie so oft, mit "Gelände" nicht gleich hüfthoher Powder gemeint ist. Vielleicht sollte der TE nochmal genauer auf das eingehen, was er vorhat, zu fahren. I.d.R. sollte ein harter Allmountain-Ski wie der Enduro ausreichen.
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Re: Allmountain Empfehlung

Beitrag von Freeskier » 03.02.2011 13:02

Ich denke ich habe auch die Vorteile einer breiteren Hüfte erklärt ohne dabei nur auf krasse Powdertage einzugehen.
Sie hat sicher auch Nachteile bei bestimmten Techniken und Bedingungen. Das Skifahren durch Angulation, sprich Hüftknick, wird etwas träger. Wie schon erwähnt hat diese Technik bei einem vernünftigen Allmountainski aufgrund des Radius nur bei höheren Geschwindigkeiten Relevanz. Im Gelände hat diese Technik auch bei harten Bedingungen nichts zu suchen. Die Inklination wird in keiner Weise beeinträchtigt, da durch das Körpergewicht im Allgemeinen genügend Kraft, dh in diesem Fall ist von Drehmoment zu sprechen, am Ski ist. Mehr ist zu den Carvingtechniken eiglt. auch nicht zu sagen.

Im übrigen kann man sagen, dass Agilität im Gelände durch Geschwindigkeit erreicht wird. Dies sollte natürlich in Korrelation zu Gelände und Fahrkönnen stehen. Wer keine Cliff-Drops( keine Bonbons) springen, kann, will oder möchte sollte nicht, nur damit der Ski leicht läuft in Felsdurchsetztem, also >39° Terrain, den Berg wie wild runterkrachen.
Die Carvingtechniken treten hier außerdem eindeutig in den Hintergrund.

Bei klassischen Techniken ist, jedenfalls nach eigener Erfahrung, nur das Wedeln beeinträchtigt. Hier bedarf es schon einiger Kraft( hier hätte ein Rocker durchaus Vorteile) um mit einer 98mm>xmm<90mm Taille sauber zu fahren.

Nun bezüglich des Geländes und den Bedingungen gibt es meiner Meinung nach nur einen Bereich, wo man einen Nachteil gegenüber einem schmalen Ski bemerkt( ich meine hier ausdrücklich keine 120mm Powder Planken) und das ist hartes >50° Gelände a la Nordwand der Aiguille du Midi( Chamonix). Hier wäre definitiv ein möglichst harter Tourenski oder GS-Ski zu empfehlen

Ich kann nachvollziehen, dass wenn man früher mit 66mm unter Bindung im Gelände unterwegs war über 85mm unter der Bindung, völlig begeistert ist. Die Eierlegendewollmilchsau, was meiner Meinung nach ein Allmountainski halbwegs( soweit überhaupt möglich) darstellen soll, ist es dennoch nicht. Mit 85mm ist man am absaufen im vergleich zu 95 mm, hier liegen einfach Welten dazwischen, da die schmaleren Ski einfach noch zu deutlich einen Pisten- Sidecut haben, was an Radien um die 15-20 m zu erkennen ist.
Vor vielleicht fünf oder sechs Jahren war ich mit einem K2 Public Enemy unterwegs und dieser hatte seine 85mm. Mein heutiger Alltagsski ist ein Dynastar Big Trouble von 07/08 mit 92mm unter Bindung und Überkörperlänge um den Twintip-Effekt auszugleichen.

Ich möchte behaupten, dass ich was Skibreiten betrifft eine vernünftige Beratung geben kann. Ich selber fahre Freeride, gehe Skibergsteigen, bin früher regionale Freestyle Contests und RT- Rennen gefahren. Ich habe also dadurch quasi über sämtliche Skibreiten einen Überblick und kann auch verallgemeinerte Vergleiche ziehen.

Des Weiteren ist zu sagen, dass man ruhig einen Blick in die Richtung Back-Country Freestyle werfen kann. Diese Ski sind nicht alle einfach nur weiche Schlabbernudeln, sondern können zum großen Teil richtig was.

In diesem Sinne Mut zur Länge und Breite!




PS: 2003 habe ich mir ein Völkl Vertigo G-Sport Motion gekauft. Dieser wurde unter der Kategorie Allmountainski verkauft und hatte 70 mm. Ich denke die deutliche Tendenz ist zu erkennen, wenn man weiß wie breit sie heute sind

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Re: Allmountain Empfehlung

Beitrag von axisofjustice » 03.02.2011 15:56

Mir ging es eigentlich weniger um die Nachteile eines breiteren Skis. Ich selbst fahre liebend gerne breite Latten @80kg@192cm. Aber ein Ski vom Schlage des Enduro reicht m.E. vollkommen aus, wenn es eben bei dem Terrain bleibt, was 80% der Leute, die behaupten abseits der Pisten fahren zu wollen, letztendlich fahren. Sowas z.B.: http://www.abload.de/img/schulsport-winter-ski1kgf3.jpg

Jahrelang ist unser TE einen Super Moto gefahren und war auf der Piste restlos begeistert. Soll man ihm jetzt von heute auf morgen eine "richtige" Freeride-Latte unterschnallen, nur weil der Trend momentan in diese Richtung geht? Freeride ist nicht gleich Freeride. Ich bin vor zwei Monaten noch mit einem K2 Charger ein paar Rinnen in Obergurgl runtergeballert und hatte für keinen Moment das Gefühl, zu wenig Auftrieb, Stabilität oder Tempostabilität zu haben. Dafür sind Freunde mit ihren Hellbents auf der Piste runtergegurkt als hätten sie das Skifahren verlernt. :D

Der TE möchte einen Ski hauptsächlich für die Piste und bei geeigneten Bedingungen dann auch für daneben. Für sein Offpiste-Erlebnis entscheidend dürfte vorwiegend eine Rocker-Bauweise (zumindest vorne) sein - nicht so sehr die Skimitte. Er fährt gerne auch kleine bis mittlere Schwünge, also ist ein anständiger Sidecut unter 20m optimal. Er cruist nachmittags auch mal gerne, also braucht er einen elastischen Flex mit hoher Rückstellkraft.

Ich möchte dir deine Erfahrung nicht absprechen, aber ich glaube, du hast das Anforderungsprofil des TE etwas aus den Augen verloren.

Ich bleibe dabei -> ein Ski wie der Enduro ist das, was der TE sucht.
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Re: Allmountain Empfehlung

Beitrag von Freeskier » 03.02.2011 16:20

@axisofjustice: wahrscheinlich hast du recht, dass ich etwas an den Vorlieben des TE vorbei bin.
Mein Grund so zu argumentieren war aber, dass ich nicht sonderlich auf Rocker steh( wenns um Pistentauglichkeit geht) und in diesem Zusammenhang musste es in die Breite gehen.

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Re: Allmountain Empfehlung

Beitrag von axisofjustice » 03.02.2011 16:26

Rocker sind sicherlich Geschmackssache. Allerdings liegt das m.E. in erster Linie an der Tatsache, dass Rocker ähnlich einem Dämpfer am Mountainbike ihre Piloten etwas abstumpfen lassen, da man nicht mehr so sensibel für den Untergrund sein muss. Ein Rocker verleitet mitunter zur etwas schlampigen (das ist jetzt nicht wertend gemeint :D) Fahrweise - das wird von Vielen sicher als ein Nachteil gesehen.
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Re: Allmountain Empfehlung

Beitrag von Dani67 » 03.02.2011 16:41

Da muss ich doch mal eine Lanze brechen für die Rocker....

- auf Pisten, viel angenehmer als gedacht selbst bei meinem Ski mit Mitte 100 und Rocker lässt es sich zu meinem Erstaunen problemlos carven im unteren und mittleren Tempobereich

- Off Piste, grosse Vorteile bei verfahrenen Hängen, Sprüngen in den Powder und langen schnellen Radien. Nicht zuletzt aber kräftesparender, mit meinen >40 Lenzen nicht zu vernachlässigen

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