Ich in Ischgl ... bitte um Kritik,Verbesserungsvorschläge

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AndiL
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Ich in Ischgl ... bitte um Kritik,Verbesserungsvorschläge

Beitrag von AndiL » 18.04.2007 18:44

Hallo Leute,
verfolge die meist sehr guten Beiträge hier im Forum nun seit mehreren Monaten gespannt. Jetzt greif ich selber mal zu den Tasten ;).

Erst mal was zu meiner Person:
Bin 20 jahre alt , fahre seit 15 Jahren Ski , komme aus dem Rheinland und grüße auf diesem Wege alle Skifreaks hier. Bin in den letzten Jahren leider immer nur 1 mal in die Berge gekommen, deshalb also nicht auf mehr als 7 Skitage pro Saison gekommen. Dieses Jahr fiel der Urlaub etwas ausgiebiger aus. Habe erst 4 Tage Skitour im Jamtahl - bei Galtür gemacht und direkt im Anschluss daran 2 Wochen Ischgl (13 Skitage).

Das Video zeigt mich morgens auf der Talabfahrt nach Samnaun. Hoffe es reicht aus um sich einen Überblick über mein "skifahrerisches Können" zu verschaffen.
Bin für jegliche Kritik offen und freue mich über Verbesserungsvorschläge.

Link zum Video : http://www.myvideo.de/watch/1272318

Hab versucht so wie immer in flacheren Passagen zu fahren -> ruhig und nicht allzu aggressiv.

ein paar Angaben zu meinem Material:

Schuh : Tecnica Diablo Magnesium
Ski: Fischer Worldcup Sc Modell 06/07 , Länge 165cm


Vielen Dank schonmal Im voraus.

Gruß Andi

Bewegungsfreund
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Beitrag von Bewegungsfreund » 18.04.2007 19:52

Hallo...

Beschreibung:
Die Situation ist mässig geneigt....top präpariert.
Dein Ski läuft auf der Taillierung...du wehrst ich ja auch nicht dagegen.

Jetzt sind wir hier an martinas situation das carving mit nichtstun zu tun hat...(ich hoffe ich habs nicht falsch verstanden)
Prima....dann...(und hier eine Wertung)...fährst du toll!

Gruß

Martina
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Beitrag von Martina » 18.04.2007 21:10

Ich bin wirklich der Meinung, dass ganz viele Skifahrer erst mal lernen müssen "nichts" zu tun. Sie zerfransen sich im übertriebenen Aktivismus und stören dabei den Ski, sodass dieser nicht mehr laufen kann (und nennen dies dann "aggressives fahren" ;-) )

Natürlich ist dies nicht bei allen der Fall. Bei Darioh, der auch grad ein Video eingestellt hat, z.B. nicht, finde ich.

Bei dir, Andi, klappt meiner Meinung nach das "nichts tun" schon gut: Du lässt den Ski laufen.
Etwas "tun" ist aber für meinen Geschmack noch zu viel: Du "hälst den Oberkörper fest", d.h. dieser ist immer in Richtung Tal orientiert. Damit verhinderst du, dass der Ski sich v.a. in der Steuerphase noch so richtig in die Kurve beisst.
Aber vielleicht wolltest du das auch gar nicht? Es sind ja rhythmische, mittellange Kurven auf mässig steiler, gut präparierter Piste - die kann man durchaus so fahren.
Falls du den Ski noch mehr "beissen" lassen möchtest: Körper, v.a. Hüfte in Fahrtrichtung mitbewegen. Das Bild wäre ein anderes.
Die Stöcke würde ich erst mal wegschmeissen, ich habe dein Eindruck, wie bei so vielen, dass sie deine Haltung beeinflussen und du ein schöneres dynamisches Gleichgewicht ohne hinkriegen würdest.


Und daaaannnnn....
Das mit dem "Nichts tun" ist folgendermassen gemeint: Bevor der Carver etwas "tun" soll, soll er meiner Meinung nach erst mal alle überflüssigen Bewegungen einstellen und einfach auf den Ski hören.
Wenn er in der Lage ist, den Ski in Situationen wie im Video locker und unverkrampft der Kante entlang gleiten zu lassen - dann kann man für meinen Geschmack anfangen "etwas zu tun", um aus dem Ski noch mehr herauszuholen:
Radien variieren, vorgegebene Linien fahren, extremere Schräglagen fahren, beschleunigen etc. etc.

Also @Andi:
Ich finde, das, was du hier zeigst, das kannst du: wie du schreibst, ruhig und nicht aggressiv in mässig steilem Gelände fahren.
Ich kann mir aber von diesem Video absolut kein Bild machen, wie du in anderen Situationen fährst: im Steilen, iauf harter Piste, auf einer vorgegebenen Linie, grosse, gecarvte Kurven, mit grösserer Schräglage etc. etc.
Es ist möglich, dass du eine sehr variantenreiche Skitechnik hast, es ist aber auch möglich, dass du in schwierigeren Situationen keinerlei Handhabe mehr hast - und sämtliche Zwischenstufen.

Yeti
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Beitrag von Yeti » 19.04.2007 01:04

...hierzu ein paar Gedanken und Buchzitate:
Martina hat geschrieben:...Ich bin wirklich der Meinung, dass ganz viele Skifahrer erst mal lernen müssen "nichts" zu tun. Sie zerfransen sich im übertriebenen Aktivismus und stören dabei den Ski, sodass dieser nicht mehr laufen kann (und nennen dies dann "aggressives fahren" ;-) )...

Und daaaannnnn....
Das mit dem "Nichts tun" ist folgendermassen gemeint: Bevor der Carver etwas "tun" soll, soll er meiner Meinung nach erst mal alle überflüssigen Bewegungen einstellen und einfach auf den Ski hören.

... Bewusstsein

Martina hat geschrieben:
Wenn er in der Lage ist, den Ski in Situationen wie im Video locker und unverkrampft der Kante entlang gleiten zu lassen - dann kann man für meinen Geschmack anfangen "etwas zu tun", um aus dem Ski noch mehr herauszuholen:
Radien variieren, vorgegebene Linien fahren, extremere Schräglagen fahren, beschleunigen etc. etc.
... Bewusstheit = Bewusstsein plus Wissen ... Um zu wissen, was wir tun, und um zu lernen, müssen wir Bewusstheit erlangen...
Martina hat geschrieben:... Etwas "tun" ist aber für meinen Geschmack noch zu viel: Du "hälst den Oberkörper fest", d.h. dieser ist immer in Richtung Tal orientiert. Damit verhinderst du, dass der Ski sich v.a. in der Steuerphase noch so richtig in die Kurve beisst...
...
Falls du den Ski noch mehr "beissen" lassen möchtest: Körper, v.a. Hüfte in Fahrtrichtung mitbewegen. Das Bild wäre ein anderes.
Die Stöcke würde ich erst mal wegschmeissen, ich habe dein Eindruck, wie bei so vielen, dass sie deine Haltung beeinflussen und du ein schöneres dynamisches Gleichgewicht ohne hinkriegen würdest.
... "tut" Andi jetzt etwas zu "wenig" oder zu "viel" ? ... :P

Grüsse
Yeti

lynne
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Beitrag von lynne » 19.04.2007 09:19

moin,

Was mir auffällt, dass du mit deiner linken hand so ne komische vor- und zurückbewegung macht, des sieht m. M. nach etwas deppert aus, bringt aber nix. Kannst ja versuchen des abzustellen, würde des gesamtbild schöner machen

Ob du den Ski wirklich unter Kontrolle hast, kann man auf so einem flachen Hang nicht beurteilen.

@bewegungsfreund: "Jetzt sind wir hier an martinas situation das carving mit nichtstun zu tun hat..."
Ich kann mir nicht vorstellen dass Martina ernsthaft NICHTS TUN meint :wink: Ich bin sicher sie meint so wenig wie möglich, so viel wie nötig. Auf so einer babyeinfachen piste einen geschnittenen Schwung zu fahren ist auch ohne großes rumgetue möglich, stell ihn auf knüppelharter Piste in nen Steilhang und sag "Nutze den Radius deiner Ski" .... dann is nix mit nichts tun, dann muss man arbeiten wie ein ochse :D

Bewegungsfreund
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Beitrag von Bewegungsfreund » 19.04.2007 09:36

Hallo...

ich bin mir sicher das Martina weiß was sie sagt/schreibt.
Ich bin mir weiterhin sicher, daß ich sie zitieren darf....und noch viel mehr, daß sie sich sachlich formulieren kann wenn es denn an der Zeit ist.
Meine Anerkennung und mein Respekt ob ihrer Analysen sind ihr schon lange sicher.
Das ich nicht permanent ihrer Meinung bin, schmälert meinen Respekt nicht.

Zurück zum thema:
Wenn 'nichts tun' zum fahren auf der Taillierung reicht, werde ich auch in Zukunft nicht in diesen glücklichen Tenor einstimmen können.
Ist aber fast eher eine Sinnfrage...und wir kommen hier bestimmt auch von den Menschen die skifahren über Schulterbewegungen und Gegendrehbewegungen lernen mussten.
Zum Glück haben wir die Kleinen die uns seit 10! Jahren vormachen wie es mit Taillierung geht. Denen wir dann beibringen können wie die taillierung zu beeinflussen ist.

Ich hab halt eher gedacht hier ist unser Job als Skilehrer...nicht die Erkenntnis der Konstruktion sondern die Beeinflussung derer.

Gruß

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carlgustav_1
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Beitrag von carlgustav_1 » 19.04.2007 09:58

...wie sagte nicola in der halle zu mir? "bub, fahr doch die schwünge mal aus!"

ich habs probiert, es hat spass gemacht...

auf der freien, breiten piste mit dem material wäre bestimmt noch was gegangen ... :wink:

(wollte es wäre in avoriaz so schön leer gewesen in der nach-osterwoche, statt dessen anfängergedrängel :-( dh. statt carven gelände/buckeltraining - gottseidank OHNE laufende kameras :oops: )

grüße, martin
krypton rulez!

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Beitrag von lynne » 19.04.2007 11:03

Wenn 'nichts tun' zum fahren auf der Taillierung reicht, werde ich auch in Zukunft nicht in diesen glücklichen Tenor einstimmen können.
versteh mich bitte nicht falsch ... ich bin ebenfalls der meinung das "Nichts tun" NICHT reicht, aber eben "So wenig wie möglich" bei rumgedussel auf solchen hängen. Man muss immer etwas "tun" und sei es nur seinen Körper etwas von links nach rechts bewegen, ohne bewegung keine kurve, aber das sieht marina ja genauso.

Wenn ich Leute seh die sich auf solch flachen hängen einen abmühen und rumwerkeln damit es möglichst "sportliche" aussieht kann des nicht im sinne des erfinders sein, macht er ja auch auf dem video nicht. Es ist schlicht und einfach überflüssig.

Aber genau deswegen ist es für eine Technikanalyse meiner Meinung nach ungeeignet (das video), da sogar mein opa in diesem gelände einen geschnittenen schwung hinbekommt, er muss ja *fast* nichts tun. Es wäre interessant ihn in einem gelände zu sehn wo eben was getan werden muss.

Bewegungsfreund
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Beitrag von Bewegungsfreund » 19.04.2007 11:35

Hallo...

dann geben wir doch an diesem Zeitpunkt die Frage an den Fragesteller zurück...
Was war deine Aufgabenstellung als Du oben losgefahren bist?
Was wolltest Du uns, oder dem Kameramann, zeigen?

Ich machs mal emotionaler....
War das alles was Du drauf hast?

Gruß

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antwort

Beitrag von AndiL » 19.04.2007 12:10

So dann werd ich mal Stellung beziehen,
als ich oben los fuhr wollte ich einfach wie schon gesagt sauber kürzere bis mittellange schwünge ohne große aggressivität fahren. wie schon einige bemerkt haben ließ der hang (wurd zum ende hin verdammt langsam) auch nicht mehr zu. hinzu kam, dass der schnee trotz der relativen frühen uhrzeit von ca. 10 uhr doch schon sehr weich war. (mitte 2. osterwoche , hat über nacht nicht mehr gefroren usw.).

Richtig schöne knüppelharte pisten hatten wir nach den osterfeiertagen eigentlich so gut wie gar nicht mehr.

und nun mal zu mir, wie ich mich selber einschätzen würde (allgemein nicht auf dem video). Komme gut auch im gelände außerhalb der piste zurecht hab davon leider nur kaum , bzw. nur schlechtes videomaterial zur verfügung , spur sieht allerdings immer gut aus.
Dank meines neuen skis (Fischer Worldcup sc) hab ich es dann dieses jahr auch hinbekommen auf eisigen,harten pisten vernünftig auf der kante zu bleiben und dort längere schwünge bei hohem tempo zu fahren. In den letzten jahren waren das eher kurze schwünge.
trotz alledem komme ich leider nicht aus dem alpenraum :( , kann leider keine 30 oder mehr skitage pro saison sammeln und wolle einfach mal wissen welche fehler man noch ausmärzen kann.
ich würde aber trotzdem sagen, dass ich zu dem eher geringen prozentsatz von skifahrern gehöre (zumindest was ich in diesem und den letzten jahren so gesehen habe), die in nahezu jedem gelände und bei wechselnden bedingungen , sulz ins tal kommen ;). Aber leider ist ja niemand perfekt und ich erst recht nicht , von daher meine fragestellung.

gruß andi

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