Video von mir

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t.schaefer
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Video von mir

Beitrag von t.schaefer » 04.10.2006 15:59

Hi,
habe hier 2 Videos von mir hochgeladen. Wäre super wenn ihr mir Tipps zum verbessern geben könntet.

http://Video-Upload.de/2420/Ski-fahrn1.html

http://Video-Upload.de/2421/Ski-fahrn2.html

Danke
Tobi

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Hermes
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Beitrag von Hermes » 04.10.2006 16:32

Ich hab mir die beiden Filme nur kurz mal angeschaut und bin auch kein Skilehrer, also nur kurz mein Eindruck:

Du fährst noch den alten Stil (vorallem im 2ten Film zu sehen)!
Imo musst du breitbeiniger fahren, außerdem stehst du zu aufrecht, du musst mit dem Oberkörper nach vorne und mit dem Schienbein an den Schuh drücken. Dann würde ich noch mehr in die Knie gehen und den Ski aktiver über die Knie auf die Kante legen und dann auf der Kante den Radius ausfahren (Carven!). Du bist in den Knien zu steif und drehst den Ski eher über das Heck.
Zumindest mein Eindruck ist dass du zu stark wedelst und den Ski nicht auf die Kante bekommst.
Mario

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Cradle22
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Beitrag von Cradle22 » 04.10.2006 16:34

Hallo!

da ich nicht so der Experte wie manche anderen hier bin, nur ein kurzer Tip (dazu von den anderen bestimmt mehr):

Versuche, die Skiführung etwas breiter zu gestalten. Für mich sieht es so aus, als ob Du die Skis nur ca. 30 cm auseinander führst. Gerade bei weiteren Bögen sollte auch die Skiführung mit Carving-Skis breiter sein (etwa Schulterbreite).

Gruß,

Arndt
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Martina
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Beitrag von Martina » 04.10.2006 16:40

Weil wir im anderen Thread davon geschrieben habe, wieviel Theorie man einem Lernenden zumuten soll, definiere ich hier mal, was ich in etwa dem Lernenden sagen würde:

rot ist meine Analyse der Bewegung, die passiert in meinem Kopf
dunkelrot ist meine Analyse dessen, was der Ski macht - passiert auch in meinem Kopf
violett ist das, was ich dem Lernenden sagen würde
blau ist das, was wir tun würden - mit kurzen Erklärungen, Bewegungsaufgaben und / oder vorzeigen. Während der Übungen würde ich teilweise genau erklären, was ich mit der Übung erreichen möchte, teilweise einfach mal zeigen - machen lassen, teilweise nur die Bewegungsaufgabe geben ("Fahr mal mit den Händen auf den Knien" ev. "sag mir, wie die Knie sich bewegen")

Deine Fahrweise ist eigentlich ein "Klassiker":
Meiner Meinung nach bewegst du dich ganz gut, fliessend, angstfrei, harmonisch - aber du nutzt deinen Ski, seine "Selbststeuerungseigenschaften", fast gar nicht!

Du löst eine Kurve aus, in dem du deinen Körperschwerpunkt in Richtung des Zentrums der neuen Kurve verschiebst. D.h. anfangs ist dein Becken oberhalb/bergseitig der Ski, dann über den Ski, dann "talseitig" bzw. "in" der neuen Kurve. Das ist eigentlich ok.
Du verwendest dazu eine relativ ausgeprägte Hochbewegung, die überflüssig, aber nicht eigentlich störend, ist.

Der Ski ist anfangs auf der Bergkante, dann flach, dann auf der "Talkante" bzw. Innenkante bezüglich der neuen Kurve. Das ist richtig.
Dieser Ablauf passiert jedoch etwas zu schnell, der Ski hat zuwenig Zeit, ruhig in die neue Kurve zu kommen.


Dann aber, so in etwa nach dem ersten Drittel der Kurve, machst du eine Tiefbewegung mit zusammengedrückten Beinen und drückst die Fersen nach aussen.
Der Ski hat keine Möglichkeit, die Kurve auszusteuern, überhaupt zu steuern oder gar auf der Kante zu gleiten (=zu carven). Er rutscht ein Stück weit diagonal, dann geht es in die nächste Kurve.

Diese Fahrweise ist unangestrengt, aber in ihrer Einsatzmöglichkeit sehr begrenzt. Sobald die Piste nicht mehr glatt und mässig steil ist, geht nicht mehr viel, es wird zum Kraftakt.
Ich denke, es wäre für dich nicht besonders schwierig, den "Ski mehr für dich arbeiten zu lassen" und somit mehr Spass zu haben, Dynamik zu erleben und vor allem ein vielseitiger einsetzbare Technik zu fahren!

Um runde, gesteuerte oder gecarvte Kurven zu fahren, müsstest du einige grundlegende Sachen ("Basiscarvingübungen") ausprobieren:

- langsam mit flach gestellten Ski in Schrägfahrt anfahren, dann ski bergwärts aufkanten (einfach bergwärts lehnen), Ski steuern lassen
- langsam steigern bis Anfahrt in Fallinie -> gecarvte Schwungsteuerung
- auf flacher Piste in Fallinie fahren, Ski links und rechts aufkanten
- in Schrägfahrt Ski aufkanten-flachstellen-aufkanten-flachstellen, mal mit, mal ohne hoch-tief
- im Stand am Hang Ski nach vorne belasten und langsam von Kante auf Belag stellen
- langsame Schwungauslösung auf flacher Piste: Bergkante - längere Strecke auf Belag - Innenkante

Du solltest sehr dringend deine Beine auseinanderkriegen. Das Problem ist nicht die schmale Skiführung ,sondern dass du sie auch nach vorn und hinten nicht bewegst und nie unterschiedlich beugst.
Dafür:


- Fahren in tiefer Position mit Händen auf den Knien
- Hände in Kniekehle, jeweils Innenbein "hochziehen"
- absichtlich extrem breit - mittel - sehr eng fahren


All die Dinge kann ich dir jetzt locker so hinschreiben. Es ist hier so, dass ich ausnahmsweise mal fast sicher sinnvolle Übungen angeben kann. Allerdings bezweifle ich, dass du deine Technik ohne ständige Rückmeldung grundlegend ändern kannst.
Das Problem der "geschlossenen" Beine ist mit dem des nicht nutzens der Steuerungseigenschaften des Skis eng gekoppelt. Es ist mit der jetzigen Technik fast nicht möglich, offen zu fahren. Und es ist fast nicht möglich, die Technik mit geschlossenen, zusammengedrückten Beinen zu ändern.
Man müsste also schön sanft zwischen den Übungen für das eine und für das andere hin- und herwechseln. Auch wäre es sehr wichtig, auf die Gegensatzerfahrungsübungen stets ein Feedback zu bekommen.
Gewisse Dinge, wie z.b. die des Schwungfächers am Anfang (Ski carven lassen) gehen fast nicht ohne Vorzeigen.

Martina
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Beitrag von Martina » 04.10.2006 16:44

Hermes hat geschrieben:du musst mit dem Oberkörper nach vorne und mit dem Schienbein an den Schuh drücken.
Man muss mit dem Schienbein eigentlich nie an den Schuh drücken!

Sorry, dass ich deinen Beitrag kritisiere! Das ist ein Tipp, den man oft hört, aber er ist meinstens richtig gemeint, aber falsch. Er muss unter Umständen in bestimmten Momenten die Bein- und Fussgelenke mehr anwinkeln, aber wenn er mit dem Oberkörper nach vorne geht und das Schienbein nach vorne drückt, dann steht er auf den Zehen und nicht mehr auf dem ganzen Fuss. Das ist fatal.

Richtig ist, wie du auch schreibst, dass er in erster Linie die Beine nicht zusammenhalten sollte.

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Beitrag von Schneefrau » 04.10.2006 17:00

hi Tobi,
meine erstem "Laiengedanken" beim Anschauen
- sehr zügig
- sehr schmale Skiführung
- warum fährst du die Kurven nicht "zu Ende"
- wenn da bei schlechter Sicht ein Buckel kommt :-? ... - aber es scheint ja die Sonne und die Piste ist eben :D

Gruß

PS
ehe ich das Video zum Laufen gekriegt und mein posting hier aufgeschreiben habe, hat die Martina schon ein Super analyse geliefert! :roll: @ Farbsystem+ Inhalt setzen Maßstäbe für die neue Saison! :-D
Ute

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Beitrag von Hermes » 04.10.2006 17:11

Martina hat geschrieben:Sorry, dass ich deinen Beitrag kritisiere!
Kein Problem, kann sein dass ich falsch liege, du bist die Skilehrerin!
Martina hat geschrieben: Man muss mit dem Schienbein eigentlich nie an den Schuh drücken!
War vielleicht von mir auch ein bisschen falsch ausgedrückt. Ich habe damit gemeint dass er den Schwung dadurch den Schwung eher über die Schaufel als über das Heck auslösen soll, ob ich damit richtig liege weis ich allerdings nicht.
Martina hat geschrieben: Das ist ein Tipp, den man oft hört, aber er ist meinstens richtig gemeint, aber falsch.


Ich höre den Tipp sehr oft von meinem Trainer wenn ich zu wenig Vorlage habe.
Martina hat geschrieben:Er muss unter Umständen in bestimmten Momenten die Bein- und Fussgelenke mehr anwinkeln, aber wenn er mit dem Oberkörper nach vorne geht und das Schienbein nach vorne drückt, dann steht er auf den Zehen und nicht mehr auf dem ganzen Fuss. Das ist fatal.
Wenn ich von mir ausgehe dann habe ich in Abfahrtsstellung zwischen meinem Fuß und meinem Schienbein doch einen spitzen Winkel, d.h. ich bin mit meinen Knien auf höhe meiner Zehen bzw. leicht davor. Wenn ich jetzt von einem normalen Schwung, beispielsweise mit einem Slalomski ausgehe, dann habe ich beim Schwung den Schuh auf dem Innenski immer etwas vor dem Schuh auf dem Außenski, ich schiebe also beim Schwung meinen Innenski etwas vor (Ob das so technisch einwandfrei richtig ist weis ich nicht). Um den Radius zu verkleinern löse ich teils über die Schaufel aus, mit Durck gegen den Schuh. Wenn ich dabei mit dem Oberkörper tief bin und den Körperschwerpunkt (Hintern) weit genug nach unten/ hinten verlagere, kann ich den Schwung auf dem ganzen Fuß ausfahren obwohl ich mit dem Bein Druck auf die Schaufel gebe.

Ob das so richtig ist weis ich nicht, meine Technik ist weisgott nicht perfekt. Ich bin bei der Analyse von mir ausgegangen, lasse mich aber diesbezüglich gern eines besseren belehren!

MfG, Mario
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t.schaefer
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Beitrag von t.schaefer » 04.10.2006 17:21

Danke schon mal für eure vielen, sehr schnellen und sehr hilfreichen Antworten :-D . Meint ihr ein Skikurs (vielleicht Einzelstunde) könnte mir weiter helfen, die genannten Probleme zu verbessern?
Danke schonmal
Tobi

beate
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Beitrag von beate » 04.10.2006 17:32

Ich denke es wird schwierig, einen Erwachsenkurs auf deinem Niveau zu finden, in dem man individuell auf das eingehen kann, was du verbessern möchtest (wenn du tatsächlich etwas verbessern/verändern möchtest!!!). Bist du daran interessiert etwas Grundlegendes zu verändern, nimm privaten Unterricht. Achte darauf, in der Skischule genau zu schildern, was du möchtest und welches skifahrerischen Niveau du hast bzw der Lehrer haben muss.
Leider gibt es zu Martinas perfekter Analyse gar nichts hinzuzufügen...Sehr schade...... :D
Farbsystem+ Inhalt setzen Maßstäbe für die neue Saison!
Finde ich ziemlich klasse! Vielleicht sollten wir in Zukunft versuchen, genau so bei Analysen vorzugehen? Dann wird die individuelle Strategie des Beurteilenden transparent.
Beate

Jinn

Beitrag von Jinn » 04.10.2006 18:37

Hallo Martina,

ich bin echt begeistert, wie Du das hier diesmal - auch mit der Farbgestaltung (Kopf, Ski, was würdest Du sagen ... usw.) gemacht hast!
Danke dafür!

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