Tolles Video! Da hast du ja richtig gearbeitet...
Sicher schön das anzuschauen, wenn so im August die erste Skigelüste wachwerden...
Danke Yeti fürs zur-Verfügung-stellen, danke Kosti fürs einstellen!
Skitechnisch finde ich es nicht ganz einfach, dazu etwas zu sagen, da es sehr verschiedene Situationen zeigt und es zumindest auf meiner Playerversion nicht möglich ist, einen Ausschnitt mehrmals hintereinander anzuschauen.
Am besten gefällt mir die letzte Sequenz, wo du (neben dem Baum) einige kurze Schwünge fährst: Das ist locker,entspannt, gleichmässig und leicht gefahren!
Ansonsten ist das Bild für mich uneinheitlich: einmal überdrehst du stark (40Grad-Sequenz, passiert oft in sehr steilen Hängen), die anderen Male bist du im Oberkörper stabil. Einmal drückst du die Knie zusammen und blockierst die Bewegung (erste Sequenz), andere Male sind die Beine unabhänging voneinander (z.B. Buckel).
Wirklich einheitlich ist die "Blinkertechnik". Mich erinnert es mehr an eine Marionette: Jemand hält weit oben jede Hand an einem Faden und versucht so, den ganzen Körper zu steuern.
An und für sich ist es egal, wie du die Arme hältst,
solange es den Rest des Körpers nicht beeinflusst. Hier allerdings habe ich das Gefühl, dass es den Rest des Körpers durchaus stark beeinflusst.
Ich glaube nicht, dass du dir das mal absichtlich angewöhnt hast, ich denke eher, es ist ein Tick, der jetzt unbewusst ist.
Die links-rechts-Bewegung ist nur das eine, viel auffallender finde ich, dass du die Arme immer
extrem hoch oben hältst! Häufig passiert das bei Leuten, die des öfteren in Buckelpisten unterwegs sind und dort sozusagen die Kurve "unten" und den Stockeinsatz auf den Buckeln machen. Buckelpistenfahrer haben aus diesem Grund auch oft kürzere Stöcke.
Durch das hochhalten der Stöcke/Arme wird erstens deine Position auf dem Ski geändert: Der Schwerpunkt kommt weiter nach hinten. Das kann man natürlich kompensieren. Vermutlich hättest du aber das Gefühl, das Gleichgewicht zu verlieren, wenn du die Arme plötzlich runter nehmen würdest (-> es fühlt sich für dich falsch an und du hättest im Moment sogar recht damit, da auch die ganze Position etwas anders sein müsste).
Zweitens verspannt man meist die Schultermuskulatur recht stark wenn man die Arme so weit oben hält. Damit baut man im ganzen Körper eine andere Grundspannung auf als wenn die Arme locker unten seitlich/vorne sind. Durch die "Blinkerbewegung" entsteht in jeder Kurve eine leichte Verwindung des Körpers, an die du dich mit Sicherheit gewöhnt hast. Das bedeutet stets eine Stabilisierung aber auch eine Versteifung/Blockierung und verhindert so, dass du flexibel auf Unwägbares reagieren kannst (Unebenheiten, Schneehaufen etc.).
Ich glaube also, das deine "Blinkertechnik" - die wohlverstanden sehr exklusiv ist und etwas anders als die oft gesehen "Rührtechnik"

- dir einige Möglichkeiten verbaut.
Wie Urs schreibt, wirkt es auf mich auch etwas künstlich und aufgesetzt. Das hat aber auch mit dem "Skitechnischen Ideal", welches ich vor Augen habe zu tun (Wedeln finde ich auch künstlich und aufgesetzt, doch es war mal 1a und ist für gewisse Leute heute noch wunderschön).
Aussagen über den "Rest der Technik" wäre für mich wie gesagt weitgehend Spekulation, da ich ein sehr uneinheitliches Bild habe (du hast ja auch geschrieben, es ist mehr ein Film als eine Technikdemo).
Die Tatsache, dass du all diese Hänge mehr oder weniger problemlos bewältigst, beweist ja wohl, dass es grundlegend stimmt!
Willst du tatsächlich etwas ändern an deiner "Blinkertechnik", dann würde ich dir in erster Linie fahren ohne Stöcke speziell in kurzen Schwüngen vorschlagen. Du kannst
- die Arme in die Hüften stützen
- auf die Oberschenkel legen
- "fliegermässig" ausstrecken (-> kommt hoher Armhaltung nahe, zum Vergleich)
- die Stöcke waagrecht längs locker halten
- Stöcke waagrecht auf beiden Handrücken balancieren
- die Arme mit jedem Schwung einmal kreisen
Kurz: alle Übungen, wo du die Kontrolle darüber hast, dass die Arme nicht ständig so hoch gehalten und nicht nach links-rechts bewegt werden.
Wie geschrieben wird es sich für dich vermutlich erst mal falsch anfühlen, du wirst ev. das Gleichgewicht verlieren. So ein "Tick" kriegt man nur mit viel Übung weg!
Wichtig ist allenfalls, das du sehr darauf achtest, locker zu bleiben. Du kannst versuchen, tief zu atmen, die Füsse (Fussgelenke, Zehen) bewusst zu lockern, Schultern nicht hochzuziehen.
Als ultimative Herausforderung kannst du dann ohne Stöcke und mit ganz offenen Schuhen eine steile Buckelpiste mit regelmässigen kurzen Schwüngen fahren

viel Vergnügen!
P.S. Kurzschwünge (wenn man in der Lage ist, solche zu erkennen!) werden nicht durchgecarvt gefahren (Ausnahme siehe Beschreibung von Nicola beim Thema "Kurzschwingen"). Folglich gibt es einen Driftanteil. Folglich staubt auch der Schnee auf. Aufgestaubter Schnee kann auch von den Stöcken stammen - was man aber sieht, wenn man genau hinschaut.... Der Körper ist beim Kurzschwingen von den Hüften an aufwärts völlig talwärts gestellt. Menschen mit normaler Sehfähigkeit können Frauen und Männer auf Bildern unterscheiden. Das war nicht an Yeti gerichtet.