Kurzschwung Analyse

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KungFuChicken
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Kurzschwung Analyse

Beitrag von KungFuChicken » 09.02.2013 19:06

Um das neue Smartphone einmal gscheit zu testen, hat meine Freundin und Kamerafrau vier Kurzschwungsequenzen von mir aufgenommen. Ich bitte um Kritik ;)

http://www.youtube.com/watch?v=Qj7rLu7EqHU&hd=1

Ein paar Anmerkungen meinerseits:

- Es waren die letzten beiden Abfahrten dieser Woche, dementsprechend war ich auch nicht mehr ganz fit. Die Dynamik fehlt ein bisschen.

- Für meinen Geschmack sitze ich etwas zu weit hinten (war auch mein Eindruck beim Fahren)

- Manchmal driftet mir der Aussenski unerwartet weg. Ursachen?

- Die Pisten waren griffig, teilweise mit etwas Neuschneeauflage.

beate
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Re: Kurzschwung Analyse

Beitrag von beate » 09.02.2013 20:32

Guten Abend!
Dein Video ist gut anzuschauen und zu analysieren!
Deine Fahrt ist ebenso nett anzuschauen!
Dein Kurzschwung ist fast durchgehend rhythmisch, du zappelst nicht groß mit den Armen rum und ringst um Balance. Der Stockeinsatz passt einigermaßen und du hast eine Geschwindigkeitskontrolle! Auch drückst du die Ski kaum in die Kurve und lässt den Ski schön fahren.
An was du arbeiten solltest, wenn du mehr Dynamik reinbekommen möchtest, ist an deiner Kurvenauslösung.
Deine Hüfte ist den gesamten Schwung über sehr weit hinten. In der Kurvenauslösung bleibt sie parallel zum Ski, während der Oberkörper ins neue Kurvenzentrum dreht. Der kurvenäussere Arm vollzieht eine große Streckung nach vorn für den Stockeinsatz.
Dies ist meiner Meinung nach eine Kompensationsbewegung. Du bist in dieser Position nicht in der Lage, die Hüfte zu Beginn ins neu Kurvenzentrumzum mitzudrehen. Damit du eine einigermaßen hohe Kadenz fahren kannst, der Ski schneller dreht, musst du dich mit dem Stockeinsatz= Armstreckung nach vorn holen.
Sobald du die Hülfte in der Kurvenauslösung nach vorn bringen kannst, wird sich deine Position über dem Ski deutlich verbessern und du wirst in der Lage sein, mehr Dynamik in den Kurzschwung zu bringen.
Der Aussenski geht dir ab und an weg, weil du mit deiner hinten hängenden Hüfte zu weit im Kurvenzentrum bist.
Gruß
Beate

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axisofjustice
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Re: Kurzschwung Analyse

Beitrag von axisofjustice » 10.02.2013 00:26

Schließe mich da an und denke, dass der folgende Screenshot ganz gut veranschaulicht, was Beate angemerkt hat:

[ externes Bild ]

Du tastest Dich mit dem Stock in die Kurve, der Rest folgt quasi defensiv und "unter Vorbehalt" :D . Ich habe exakt das gleiche "Problem" bei meinen Kurzschwüngen. Am Anfang habe ich mich mit dem Hüfte nach vorne holen schwergetan. Was aber ganz immens hilft, ist etwas aufrechter fahren. Dann kommt die Fersenentlastung und Ballenbelastung ganz von alleine.

Stockeinsatz bestenfalls nah am Ski, Hände und Unterarme dabei parallel, d.h. Stock im rechten Winkel zum Unterarm. Bei Dir sind das eher 130°. Weiß auf die Schnelle keine Aufgabe dafür, aber mit Eigenkontrolle klappt es ja vielleicht auch.
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Re: Kurzschwung Analyse

Beitrag von beate » 10.02.2013 07:38

Aufgabe: Rucksack zu Hause lassen, Stöcke am Lift stehen lassen, Hände über dem Kopf oder vor der Brust kreuzen und dann Kurzschwingen! Konsequent geübt, schaffst du es evtl, nächsten Winter einen kleinen Fortschritt zu sehen.
Das ist sehr aufwendig und langwierig umzustellen und braucht sehr gutes Körpergefühl und viel Motivation!
Viel Spass
Beate

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Re: Kurzschwung Analyse

Beitrag von plateaucarver » 10.02.2013 17:51

Tipp: zur Eigenkontrolle der Hüftstellung bietet sich die "Beckenzange" mit Stöcken an

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Re: Kurzschwung Analyse

Beitrag von beate » 10.02.2013 19:40

Kannst du die Beckenzange bitte mal erklären?
Darunter kann ich mir nichts vorstellen.
Bei meinem Vorschlag benötigt man übrigens keine Selbstkontrolle. Hat man die Hüfte hinten und die Arme über dem Kopf/auf der Brust gekreuzt, kann man keinen Kurzschwung fahren!
Beate

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Re: Kurzschwung Analyse

Beitrag von axisofjustice » 10.02.2013 20:40

Einen Stock quer vor das Becken, den anderen hinten unter die Schultern geklemmt. Dann mit den Händen den vorderen Stock greifen.
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Re: Kurzschwung Analyse

Beitrag von plateaucarver » 10.02.2013 20:54

äh ... nein. Das, was du beschreibst, kenne ich als "Schultersperre"

Mit Beckenzange meine ich Folgendes: man klemmt die Stöcke mit Hilfe der Schlaufen um die Hüfte. So sieht man ziemlich gut, wie die eigene Hüftachse verläuft.

Ansicht von oben:
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Beckenzange.png
Beckenzange.png (3.77 KiB) 1170 mal betrachtet

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Re: Kurzschwung Analyse

Beitrag von berni » 11.02.2013 07:46

Ich würde als Übung mal empfehlen das immer bei der Schwungeinleitung die Skienden in der Luft und die Spitzen am Boden. Dann kommt der Schwerpunkt automatisch nach vorne. Und der Schwung wird sauber über die Schaufel eingeleitet.
Die arme vorne zu verschränken ist eine gute Übung den einzigen nachteil den ich immer gesehen habe das viele dann mit dem Schwerpunkt nach hinten gehen da sie sehr aufrecht werden damit. Ich lasse immer am Rücken die Hände "verschrenken" (eine Hand nimmt die andere am Rücken).

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Re: Kurzschwung Analyse

Beitrag von beate » 11.02.2013 08:00

berni hat geschrieben:Die arme vorne zu verschränken ist eine gute Übung den einzigen nachteil den ich immer gesehen habe das viele dann mit dem Schwerpunkt nach hinten gehen da sie sehr aufrecht werden damit. Ich lasse immer am Rücken die Hände "verschrenken" (eine Hand nimmt die andere am Rücken).
Dann bist du entweder eine andere Übung gefahren oder du hast sie falsch ausgeführt!
Es ist nicht möglich, mit dem Schwerpunkt hinten und vor d Brust fixierten Armen einen Kurzschwung zu fahren.
Die Arme nach hinten halte ich für absolut kontraproduktiv! damit verstärkt man IMO Fehlhaltung
Beate

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