Hilfe! Total verrückt nach Ski aber keine Ahnung!

[Blue]

Hallo,
ich bitte zunächst die schlechte Qualität des Videos zu entschuldigen. Nein, die Kamera ist nicht aus den 60ern, es war auch kein Nebel. Die Sonne auf dem Gletscher war einfach zu stark für diese Fotokamera.

Was mache ich falsch? Ich habe das Gefühl, dass ich den Innenski nicht richtig aufkante, also hauptsächlich auf den Innenkanten, wie im Pflug und mit leichter x-Beinstellung, fahre. Wie bekomme ich das weg? Ich würde gerne lockere, schneller und dynamischer fahren. Ich werde bei nächster Gelegenheit Unterricht nehmen und habe schon mit auf diesem Forum aktiven Skilehrern Kontakt aufgenommen. Dies wird jedoch vermutlich erst im nächsten Winter klappen. Vielleicht übe ich aber noch ein wenig in unserem Mittelgebirge und in der nahegelegenen Skihalle, wo ich das Skifahren vor 4 Jahren als Autodidakt begonnen habe. Ich habe auch schon Unterricht in Anspruch genommen. Vor zwei Jahren Einzelunterricht 1x1,5h (sehr gut) und letztes Jahr 3x4h zu zweit (leider kontraproduktiv). Dieses Jahr habe ich wegen der schlechten Erfahrungen des Vorjahres darauf verzichtet, was ich beim Ansehen dieses Videos aber bereits bereut habe.

Hier das Video: http://www.youtube.com/watch?v=QuaZI3mN0Ks

PS: Fahre seit 3 Jahren einen Blizzard Firebird XO3 in 167cm und bin sehr (!) scharf darauf, mir einen neuen Ski zu kaufen (Ich kann nicht erklären warum, ich will ihn einfach, basta!) Meine Daten: 39Jahre, einigermaßen sportlich, 95kg bei 182cm, vorsichtig aber seeeehr ambitioniert, um nicht zu sagen: vom Ehrgeiz zerfressen! Ich will unbedingt gut werden und werde Aufwand und Kosten nicht scheuen, weil ich mich ins Skifahren, den Schnee und die Berge total verliebt habe, so dass es an Bessesenheit grenzt! Es wäre sehr schade, wenn ich mich kurzfristig nicht erheblich verbessern könnte. Könnte mir ein neuer, stärker taillierter Ski dabei helfen oder wird die Sache bei meinem Fahrstil dann erst richtig gefährlich (verkanten)? Ich habe folgende Modell ins Auge gefasst: HEAD Icon tt60 (Favorit, sportlich) und Völkl Unlimited AC 20 (Herausforderer, einfacher zu fahren) oder gar der HEAD Supershape Magnum (Größenwahnsinn, Lebensgefahr?). Länge 170 oder die nächst kürzere Größe? Mir ist klar, dass Technikmängel nicht durch Material gelöst werden sollten, sondern durch Unterricht und so soll es auch so sein. Aber, z u s ä t z l i c h und zur Unterstützung, was mein Ihr?

[Cune]

Vor was hast du angst? Im video sieht es so aus, als hättest du angst schneller zu fahren.. Durch fehler lernt man! Wenn es dich zB den ganzen tag nicht schmeisst, dann lernst du nichts.. Heute hatts mich zB auch geschmissen, weil ich mal einen speed wellenritt durch sehr schweren sulz testen wollte.. Schon hab ich was gelernt!

Zum video: versuch mal ründere, langsamere schwünge (also der wechsel vom körpergewicht auf den talski) zu machen, du wendest immer sehr ruckartig.. versuch außerdem mal ein bisschen schneller zu fahren! Wenn es dich hinschmeisst, fällst du in den schnee.. So what!!?

Viel Glück!

[beate]

Hallo Slaven,
hinfallen bringt die mE nach technikmässig nicht vorwärts
Es ist eine sehr einfache Piste und du bist fast statisch unterwegs. Sieht ein bischen robotermässig aus
Du fährst mit leichtem Körperkippen und wirkst absolut überkontrolliert, vor allem im Oberkörper. Evtl verschuldet durch die Videofahrt oder es ist deine natürliche Grundhaltung. Wie das auf schwierigeren Pisten auswirkt, muss man auf der Piste sehen.
In dem Video fährst du keine Kurven, du drückst den Ski kurz in eine neue Richtung. Auf der leichten Piste kein Problem, sollte es steiler werden und du fährst genau so, hast du ein grosses Problem
Aufkanten bringt dich in diesem Fall kein Stück weiter. Deine analysierten x - Beine sehe ich nicht

Ich denke privat Unterricht wäre in deinem Fall sinnvoll und bei deiner Motivation würdest du auch rasch Erfolge erzielen.
Beate

[Martina]

Hallo Slaven

Ein anderer Ski bringt hier vermutlich gar nichts.

Du wirkst ängstlich und verkrampft. Mein erster Eindruck ist: Sehr wenig Erfahrung. Ich habe das Gefühl, dass du in erster Linie sehr viel mehr skifahren musst, um dich sicher und gelöst zu fühlen. Allerdings ist das aufgrund eines Videos ziemlich spekulativ.

Im Video fährst du sehr passiv, brauchst extrem wenig Bewegung. Da ist an sich nichts dagegen zu sagen. Allerdings kann man nicht beurteilen, ob du ein Bewegunsrepertoire hast oder nicht. Für mich sieht es eher so aus, als ob die Art, wie du hier fährst, die ist, wie du immer fährst. Das funktioniert natürlich bei anspruchsvolleren Pisten nicht mehr.

Wenn du selber weiterfährst, dann würde ich dir empfehlen, mal die Stöcke wegzulassen, dich etwas aufzurichten, tief durchzuatmen und versuchen, auf einfachen Pisten lockerer zu fahren.
Auf so einfachen Pisten, wo nichts los ist, würden vielleicht auch "Ablenkungsübungen", die deinen Fokus vom eigentlichen Fahren weg bringen, etwas nützen. Z.B. einen Stock balancieren, einen Handschuh aufwerfen und fangen, kleine Hüpfer zwischen den Kurven, einen Ski anheben usw. Den das, was du hier zeigst, das kannst du - es muss jetzt aber lockerer, entspannter und unbewusster werden.

Ob es etwas bringt, wenn du selber auch schwierigere Pisten in Angriff nimmst, ist aufgrund des Videos schwer zu sagen. Wenn bestimmte Technikgrundlagen da sind, dann: unbedingt. Wenn es allerdings nur Murks ist (weil du die nötigen Bewegungen nicht kennst/beherrschst), dann würde es nichts bringen.

[Cune]

Nimm dir mal 1-2 tipps hier raus und geh ein bisschen mehr risiko ein, wenn du hinfällst, kein problem! Manche fahrer oder fahrerinnen denken, sie fahren super, weil sie nie hinfallen, diese leute lernen nichts, oder sehr langsam, weil sie nie an ihre grenzen gehen.. Wenn du möglichst schnell lernen willst, dann geh an deine grenze! Das bringt sehr viel! Hol dir außerdem tipps von deinem kameramann, der kann ja offensichlich schon fahren und filmen.. Viel Glück!

[Blue]

Hello again,
vielen Dank für alle Kommentare! Mit einem weiteren Urlaub im letzten Winter hat es leider nicht geklappt. Ich habe mich dann entschieden, zumindest einen Skikurs in der Skihalle Neuss zu buchen. Dies ist aber voll in die Hose gegangen. Obwohl ich den Kurs mit zwei Wochen Vorlaufzeit gebucht hatte, hat die Allrounder-Skischule es nicht für nötig gehalten, mich davon zu unterrichten, dass die Mindestteilnehmerzahl nicht erreicht wurde. Obwohl die AGB dieses Unternehmens eine solche Benachrichtigung vorschreiben. Als ich dann pünktlich am Tresen in Neuss stand, wurde mir eröffnet, dass mein Kurs etwas verkürzt worden sei (wortwörtlich!). Um wieviel? Antwort: Von 5 auf 2 Stunden! Zum gleichen Preis! Hallo??? Statt des gebuchten Skikurses (5 Stunden) hat man mich auf zwei Stunden Privatunterricht umgebucht. Dies sei auch viel exklusiver! Uiuiui... Mein etwas arrogant vorgetragener Hinweis darauf, dass ich gerade aus Zermatt komme und, würde mir der Sinn nach Exclusivität stehen, ich wieder dorthin fahren würde und nicht nach Neuss, hat auch nicht viel gebracht. Zumindest habe ich mich aber etwas besser gefühlt, hehe... Naja, beide Seiten wollten nicht nachgeben. Ich habe darauf bestanden, die gebuchte Leistung zum vereinbarten Preis zu erhalten oder gar nichts. Die Skischule bot lediglich zwei Privatstunden zum regulären Preis an. Also bin ich ziemlich verärgert wieder nach Hause gefahren. Wenn man berücksichtigt, dass man es vertragswidrig unterlassen hat, mich von dem Nichtzustandekommen des Kurses zu benachrichtigen (absichtlich oder aus Versehen), finde ich dieses Verhalten sehr unproffesionell. Den weiteren Ärger, den ich dem Leiter der Skischule vor Ort angekündigt hatte, habe ich dann aus Zeitmangel und geringer Bedeutung der Angelegenheit natürlich ausfallen lassen.
Da ich es bei einem dermaßen unschönen Ausklang der Skisaison nicht belassen wollte, habe ich der Skihalle (nicht der Skischule) an Fronleichnam eine zweite Chance gegeben. Hierbei habe ich viele Eurer Ratschläge beherzigt. Vor allem bin ich die meißte Zeit ohne Stöcke gefahren. Es hat einen Mordsspaß gemacht! Leider war ich alleine, so dass nichts gefilmt wurde. Aber ich kann Euch sagen, ich bin den (leichten) Hang nur so heruntergefegt. Ich hatte dabei ein sehr schönes Rhythmusgefühl. Als ich dann am Ende wieder mit Stöcken gefahren bin, haben diese nur gestört. Bin mir gar nicht mehr sicher, wofür die Dinger überhaupt gut sind. Den Einsatz der Stöcke muß ich also auch erst noch lernen. Es hat auf jeden Fall extrem viel Spass gemacht. Nur eines hat nicht geklappt: Sorry cune, ich habe es nicht geschafft, hinzufallen. Vielleicht beim nächsten Mal...
Den nächsten Trip in die Skihalle plane ich für September. Weitere Planung: Dezember Gletscher (Stubai?); dritte Januarwoche Sölden(mit einer Gruppe Jungvätern, die noch einmal Remidemmi ohne die Ehefrauen machen wollen, ); Februar oder März: Adelboden+2-3Tage Zermatt, zwischendurch Sauerland (mit meinem dann 4-jährigen Sohn). Mal schauen, ob alles so klappt. Jedenfalls habe ich vor, einiges an Skiunterricht zu nehmen und mir neue Ski zuzulegen (Fischer Progessor 8+ und 9+ will ich zuerst testen). Wenn es etwas Neues gibt, melde ich mich wieder. Bis dahin verfolge ich fast täglich die (wenigen) neuen Einträge, um mir die Wartezeit zu verkürzen. Bis dahin!

[STOOS]

Schöne Geschichte ... und guter Humor.


Betreffend Material: lass den Progressor 9 + mal in Ruhe


mit dem 8 + wirst Du schon recht sportlich unterwegs sein.

LG
Peter

[NeusserGletscher]

Ich habe darauf bestanden, die gebuchte Leistung zum vereinbarten Preis zu erhalten oder gar nichts.

Na, Deinem Wunsch wurde in diesem Fall doch voll entsprochen

So ist sie halt, unsere Skihalle. Lieber einen Kunden verlieren anstatt auch nur einmal ein wenig Kulanz zu zeigen. Wohlgemerkt, zufriedene Kunden kommen wieder, bringen Freunde mit, sorgen für Umsatz im Restaurant, Biergarten oder Snowshop. Buchen ggf. weitere Privatstunden. Unzufriedene Kunden dagegen ......

Randbemerkung: der Preis für 2 Privatstunden mit Material und Eintritt entspricht zufällig dem Preis für einen Kurs, wahrscheinlich wärest Du aber mit den 2 Privatstunden besser gefahren. So haben jetzt durch die Dusseligkeit der Skihalle Du und ein Lehrer umsonst ihre Freizeit geopfert. Hätte man als Entschuldigung für das Versäumnis einen Gutschein fürs Mittagessen und vielleicht noch für 2 Stunden Kletterkarten draufgelegt wären alle zufrieden gewesen und die Halle hätte es praktisch nichts gekostet. Wie reagiere ich auf Reklamationen - Seminar für Anfänger, erste Stunde.

Gruß

cp

[TOM_NRW]

@NeusserGletscher: Das hätte man nicht besser beschreiben können. Ich rege mich immer darüber auf, wie schlecht Händler oder Dienstleistungsunternehmen mit berechtigten Beschwerden umgehen können. Mit ein wenig Kreativität (z.B. dem Klettergutschein) kann man sehr viel, sehr günstig aus der Welt schaffen.

Ich selber habe lange in amerikanischen Firmen gearbeitet und kann sagen, dort gibt es wenigstens klare Regeln. Der Kunde hat immer Recht, bevor ich den Kunden verliere mach ihn lieber schnell wieder happy (auch wenn es was kostet) und verspreche nie mehr als Du hinterher liefern kannst, besser noch, übertreffe einfach die Wünsche Deiner Kunde und überrasche sie positiv.

Bei der Skihalle hatte ich bisher noch nie Probleme. Lediglich die Arroganz im ProShop war mir schon manchmal zu deutlich.

Hoffentlich lesen hier ein paar Verantwortliche mit. Dann kann man nämlich immer noch reagieren. Besser spät als nie !!!

Gruß Thomas

[Martina]

Der Kunde hat immer Recht, bevor ich den Kunden verliere mach ihn lieber schnell wieder happy (auch wenn es was kostet)

Wenn das die Leute aber mal rauskriegen, führt es gern zu einer sich-generell-beschweren-Haltung. Will sagen, es gibt Leute, die suchen dann stets nach einer Kleinigkeit, die sie bemängeln können, weil sie wissen, dass sie dann grosszügig entschädigt werden. Sehr unangenehm, finde ich.


"Nur versprechen, was man auch halten kann und dann lieber die Wünsche des Kunden übertreffen" finde ich eine schönere Haltung.
Einem Kunden, der sich beschwert, sollte man vor allem mal in Ruhe zuhören. Oftmals ist er aus irgend einem Grund wütend und muss die Wut vor allem irgendwie loswerden. Ist die Beschwerde begründet, ist völlig richtig: um Entschuldigung bitten und umstandslos und grosszügig entschädigen.
Beschwert sich ein Kunde aber grundlos (z.B. wenn er ohne Ausrüstung zum Skiunterricht kommt und sich dann beklagt, dass 20min des Unterrichts aufs Ausrüstung mieten und anziehen verwendet wurden, die nicht hinterher angehängt werden, weil der nächste Gast wartet), dann muss man schon sagen dürfen: Das ist nicht unsere Schuld. Sie waren informiert, dass die Ausrüstung vorab gemietet werden muss (sofern dies der Fall ist).