Von alter Paralleltechnik zum Carven

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skijunk
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Re: Von alter Paralleltechnik zum Carven

Beitrag von skijunk » 25.01.2011 12:14

Und da aller guten Dinge 3 sind, hier das letzte Video unseres Urlaubs:



Es ist wieder relativ interessant, denn im oberen Bereich hab ich mich wieder alles andere als gut gefühlt: Es war wieder so steil, dass ich zu schnell wurde, also musste ich wieder Schwünge abhacken und alles hat sich wieder komplett unrund angefühlt. Im Video sieht es aber gar nicht so schlimm aus, wie es sich angefühlt hatte.
Im Gegensatz dazu hab ich bei einem der Schwünge im Flachen wieder extreme Rücklage, obwohl sich die Fahrt in dem Abschnitt sehr sehr gut angefühlt hat. Ich sehe auch noch eindeutig die Tendenz zur Rücklage und die enge Skistellung, obwohl es sich beim Fahren so anfühlt, also ob ich fast schon zu weit vorne hänge und die Skier zu weit auseinander habe. Ist wohl doch nicht so einfach, etwas von heute auf morgen umzustellen, wenn man es jahrelang anders gelernt (oder zumindest umgesetzt) hat.

Ich hoffe, ich bin trotzdem auf dem richtigen Weg und werde auf jeden Fall am Ball bleiben :)

Martina
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Re: Von alter Paralleltechnik zum Carven

Beitrag von Martina » 25.01.2011 12:35

Die Piste ist breit, gleichmässig und vollkommen leer - und du nutzt nur einen schmalen Bereich an der linken Seite.
Wie schon am Anfang geschrieben: Nutz die Piste aus! Starte aus eine Schrägfahrt, fahr dann eine ganze Kurve, so weit, bis du fast wieder bergauf fährst und stehen bleibst. Erst dann die neue Kurve anfangen!
So würdest du nicht zu schnell werden und erst noch ein gutes Gefühl für die Ski bekommen.

Du reihst Kurve an Kurve, die Ski können nie richtig "selber laufen". Zwar scheinst du in Ansätzen zu spüren, was sie machen wollen, aber du lässt sie nie richtig.

skijunk
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Re: Von alter Paralleltechnik zum Carven

Beitrag von skijunk » 25.01.2011 14:21

okay okay, bei meiner nächsten Fahrt bekommst du ein Video, wo ich meine Bögen über beide Pistenränder hinausziehe :P

Aber nochmal zu meiner Verteidigung: Ich habe versucht, den Ski die Bögen fahren zu lassen und der SL-Carver dreht sich da ja viel schneller ein als der Allround- oder GS-Ski. Es hat sich also schon so angefühlt, als ob der Ski die Kurve zuende gefahren wäre (im Flachen jedenfalls, im Steilen drücke ich immernoch zu viel rum, das muss ich wohl eingestehen).

Übrigens brauche ich zum Carven immer eine Minimalgeschwindigkeit. Wenn ich bei ganz langsamer Fahrt versuche, mich in die Kurve zu legen, verkante ich sehr oft und verliere das Gleichgewicht.

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Re: Von alter Paralleltechnik zum Carven

Beitrag von beate » 25.01.2011 14:38

skijunk hat geschrieben:Es hat sich also schon so angefühlt, als ob der Ski die Kurve zuende gefahren wäre
Tja, das ist wirklich eine Crux mit den Gefühlen bei Männern :lol: :wink:
Ich versichere dir: Auf keinem Video von dir, weder im Flachen noch im Steilen, ist eine vollständig gefahrene Kurve zu sehen.
skijunk hat geschrieben:Übrigens brauche ich zum Carven immer eine Minimalgeschwindigkeit. Wenn ich bei ganz langsamer Fahrt versuche, mich in die Kurve zu legen, verkante ich sehr oft und verliere das Gleichgewicht.
Das glaube ich dir gern. Die Rücklage ist nach wie vor ausgeprägt und zum Körperkippen brauchts eine gewisse Geschwindigkeit, um stabil zu bleiben. Carven kann man auch sehr, sehr langsam und dadurch erlernt man das Fahrgefühl. So aufgebaut bekommt man es nach und nach ins steilere Gelände.
Es ist IMO schwer bis unmöglich ein Fahrgefühl als richtig oder falsch einzuordnen, wenn man kein "Referenzgefühl" hat. Das Vorstellen eines Referenzgefühls ist wenig zielführend.
Beate

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Re: Von alter Paralleltechnik zum Carven

Beitrag von Lothar » 25.01.2011 16:08

skijunk hat geschrieben: Aber nochmal zu meiner Verteidigung:
Hier muss sich niemand verteidigen, du bist hier nicht vor Gericht... :D
skijunk hat geschrieben: Es hat sich also schon so angefühlt, als ob der Ski die Kurve zuende gefahren wäre (im Flachen jedenfalls, im Steilen drücke ich immernoch zu viel rum, das muss ich wohl eingestehen).
Dein Gefühl trügt Dich wohl wirklich, schau Dir das Video noch mal an, dann siehst du den schönen Driftanteil in jedem Schwung. Versuche mal eine einfache Übung: Geh an einen Hang, der dir nicht zu steil ist, nimm etwas Schwung auf, kante die Ski auf und fahre den Schwung vollständig aus bis du zum Stillstand kommst. Dann solltest Du zwei schöne, saubere Spuren im Schnee finden...
skijunk hat geschrieben: Übrigens brauche ich zum Carven immer eine Minimalgeschwindigkeit. Wenn ich bei ganz langsamer Fahrt versuche, mich in die Kurve zu legen, verkante ich sehr oft und verliere das Gleichgewicht.
Klar, bei niedriger Geschwindigkeit musst du mit mehr Gefühl die Kante nutzen, die entstehenden Fliehkräfte sind entsprechend gering. Carven kann man aber auch auf einer flachen Piste oder auf einem kaum geneigten Ziehweg.

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Re: Von alter Paralleltechnik zum Carven

Beitrag von skijunk » 25.01.2011 17:52

Lothar hat geschrieben:Dein Gefühl trügt Dich wohl wirklich, schau Dir das Video noch mal an, dann siehst du den schönen Driftanteil in jedem Schwung. Versuche mal eine einfache Übung: Geh an einen Hang, der dir nicht zu steil ist, nimm etwas Schwung auf, kante die Ski auf und fahre den Schwung vollständig aus bis du zum Stillstand kommst. Dann solltest Du zwei schöne, saubere Spuren im Schnee finden...
Unten auch? Im Steilen fange ich definitiv immer an zu driften um zu bremsen, aber im Flachen hatte ich gehofft, keinen Driftanteil zu haben bzw. die Kurven nur übers Kippen einzuleiten. Es staubt doch auch sehr weniger als oben, wie erkenne ich denn dann, ob ich drifte oder nicht?
Die von dir angesprochene Übung habe ich auch nach Martinas erstem post schon gemacht, als ich noch die Allround-Skier hatte und schön weite Bögen fahren konnte. Davon hab ich nur leider kein Video gemacht und war dann ganz schnell wieder bei dem Flachländergezappel da, weil man eben mitgerissen wird, wenn die schweizer Profis links und rechts mit der saubersten Technik runtersäbeln :P

Ich nehme mir aber fest vor, das nächste mal noch disziplinierter an meiner Technik zu feilen und auf sämtliche SL-Sperenzien zu verzichten oder gleich einen Skikurs zu buchen.

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Re: Von alter Paralleltechnik zum Carven

Beitrag von Lothar » 25.01.2011 18:57

skijunk hat geschrieben: Es staubt doch auch sehr weniger als oben, wie erkenne ich denn dann, ob ich drifte oder nicht?
Schau' Dir einfach Deine Spuren an! Ansonsten hätte ich gesagt, Du spürst das, wenn Du driftest, aber ...

skijunk hat geschrieben: Die von dir angesprochene Übung habe ich auch nach Martinas erstem post schon gemacht, als ich noch die Allround-Skier hatte und schön weite Bögen fahren konnte.
Ich bin wirklich weit davon entfernt gut Ski zu fahren, aber die Übung geht ganz sicher auch mit sportlichen SL mit 12 m Konstruktionsradius, dazu braucht es keinen Allround Carver!

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Re: Von alter Paralleltechnik zum Carven

Beitrag von Martina » 25.01.2011 20:47

skijunk hat geschrieben:Ich habe versucht, den Ski die Bögen fahren zu lassen und der SL-Carver dreht sich da ja viel schneller ein als der Allround- oder GS-Ski. Es hat sich also schon so angefühlt, als ob der Ski die Kurve zuende gefahren wäre
Slalomski haben auch einen Radius um 12m. Deine Kurven sind wesentlich enger. Nein, es ist keine einzige Kurve fertig gefahren.
skijunk hat geschrieben:Übrigens brauche ich zum Carven immer eine Minimalgeschwindigkeit. Wenn ich bei ganz langsamer Fahrt versuche, mich in die Kurve zu legen, verkante ich sehr oft und verliere das Gleichgewicht.
Mit Tempo kann man mangelnde Technik recht gut überspielen!
(Ausserdem carvst du auch im schnelleren Tempo nicht, zumindest nicht im Video).
Dass du verkantest und das Gleichgewicht verlierst, liegt vermutlich daran, dass du nicht zentral stehst, die Ski nicht genügend fahren lässt (dann greifen sie unerwartet, wenn du drückst -> verkanten); grundsätzlich: die Technik stimmt einfach noch nicht. Man kann auch sagen: Erst wenn man langsam carven kann, kann man es wirklich.

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Re: Von alter Paralleltechnik zum Carven

Beitrag von skijunk » 27.01.2011 09:42

Abschließende Frage: Gibt es irgendwelche Übungen oder Fahrtechniken mit denen ich die Rücklage loswerde?

Ich hab so keine Lust, jetzt noch ein Jahr zu warten :(

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Re: Von alter Paralleltechnik zum Carven

Beitrag von beate » 27.01.2011 09:49

Gibt es irgendwelche Übungen oder Fahrtechniken mit denen ich die Rücklage loswerde?
die Suchfunktion hier im Forum ergibt sicher Lese und Übungsstoff für den Rest der Saison.
Nach nochmaligem lesens des threads beschleicht mich aber ein wenig das Gefühl, dass du die qualifizierten Antworten nicht wirklich verstanden hast, wenn du am Ende diese Frage stellst.
Also bei Verständnisproblemen einfach noch einmal nachfragen!
Beate

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