Stelle mich nun auch ma der Videoanalyse

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t4ker
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Stelle mich nun auch ma der Videoanalyse

Beitrag von t4ker » 20.10.2009 17:13

Hi,
wollte mich nun auch einfach mal eueren Ratschlägen stellen. Mir selber ist schon aufgefallen, dass bei der einen Kurve mir der Innenski zu weit "reinrutscht" und die Armhaltung sieht völlig willt aus. Hoffe mache mich hier nicht zum Ei :D.

Piste: War eine Schwarze (wirklich steil,...halt das steilste was es in Wagrain auf die schnelle finden lies)


Ich bräuchte auch noch eine Skiempfehlung, da mir bei dem SX9 aus dem Video der Kantengriff, Steifheit fehlt. Habe dazu auch noch eine Thread erstellt.

Hier das Video:

http://www.youtube.com/watch?v=Et8iDDed ... rofilepage

Über Tipps bin ich sehr dankbar!

lg
Zuletzt geändert von t4ker am 20.10.2009 21:57, insgesamt 1-mal geändert.

Martina
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Re: Stelle mich nun auch ma der Videoanalyse

Beitrag von Martina » 20.10.2009 17:45

t4ker hat geschrieben:Ich bräuchte auch noch eine Skiempfehlung, da mir bei dem SX9 aus dem Video der Kantengriff, Steifheit fehlt.
Nur kurz: Es liegt wohl nicht (überwiegend) am Ski.
Du drehst die Hüfte Ende Kurve viel zu wenig in die Kurve rein (in Fahrtrichtung). Würdest du die Hüfte weiter mitdrehen, dann würde der Ski deutlich stärker greifen.

Gern später ausführlicher.

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Re: Stelle mich nun auch ma der Videoanalyse

Beitrag von t4ker » 20.10.2009 18:17

Wäre nett wenn du die die Zeit nochmal nehmen würdest. Würde echt meine Technik sehr gern weiterentwickeln. Als ich das Video gesehen habe bin ich auch erstmal erschrocken. Dachte auch das sieht besser aus.....Dass es nicht nur am Ski liegt bin ich mir bewusst. Mir ist er nur echt etwas zu "zahm" und dürfte halt härter sein...

mfg

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Re: Stelle mich nun auch ma der Videoanalyse

Beitrag von beate » 20.10.2009 18:48

Mir ist er nur echt etwas zu "zahm" und dürfte halt härter sein...
Nein du machst dich nicht zum Ei :wink:
Ich kann dir zu 100% versichern, dass bei dir absolut KEIN Materialproblem vorliegt.
Das Video sieht eher nach "freiem Fall" als "zahm gefahren" aus :D
IMO fehlen dir scheinbar einige grundlegende Basics in der Bewegung und der Koordination. Bist du autodidaktisch an das Skifahren herangegangen oder hattest du mal irgendwann Unterricht?
Das Autodidaktische würde erklären, warum du die Kurven nur über Körperkippen fährst. Dabei leitest du die Kurven sehr überhastet fast brachial ein. Die Kante hat kaum Zeit zu greifen. Dein KSP ist zu weit hinten, was den Kantengriff nochmals minimiert. Keine Kurve ist richtig ausgefahren, weshalb du immer weniger Tempokontrolle im Verlauf der Kurve hast.
Das Positive an deiner Fahrt: Du scheinst unter keinerlei Angstzuständen zu leiden :lol:
Meine Empfehlung wäre ersteinmal Skitechnisch ein paar Schritte zurückzugehen, neue Bewegungsspektren erlernen (z.B. mit Hüftknick fahren um höhere Aufkantwinkel zu erreichen), mehr Gefühl für das Fahren, deine Körperposition, deine Umgebung etc zu erlernen.
Ich wünsche dir einen erfolgreichen Winter!
LG
Beate

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Re: Stelle mich nun auch ma der Videoanalyse

Beitrag von t4ker » 20.10.2009 19:10

Boah jetzt bin ich baff...Habe wie von dir schon vermutet, mir das Skifahren "selber beigebracht". Wurde halt auf der Piste abgesetzt nach dem Motto: mach mal. Unter Angstzuständen leide ich wirklich nicht, hatte aber auch noch keine großen Stürze...

Also sollte ich:

-versuchen erstmal einen Gang runterzuschalten (wird mir sehr schwer fallen...)
-Körper versuchen weiter nach vorn zu neigen
-Hüfte mehr eindrehen

Schonmal danke euch beiden!

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Re: Stelle mich nun auch ma der Videoanalyse

Beitrag von Schneefrau » 20.10.2009 19:49

hi christian

ich trau mich mal aus der "laienecke":
für mein empfinden hast du viel zu viele bewegungen in deinem körper
vielleicht kannst du erst mal damit anfangen, beim carven den stockeinsatz weg zu lassen?

und: das mit dem langsam fahren ist ein super tipp!
langsam fahren will gelernt sein, hab ich lange dran gearbeitet :D

hast du schon mal versucht, auf einer ziemlich flachen "hellblauen" breiten piste (möglichst sauber) zu carven ?
da kann man hervorragend spüren was der ski macht ... wie er reagiert, und ob man das dann auch so haben möchte ...
auch so etwas wie "hüfte weiter mit in die kurve nehmen" kannst du da viel besser probieren, als auf ner schwarzen ...

ich würde nicht anfangen, einfach den körper nach vorn zu neigen (vor allem nicht den oberkörper - oft geht dann das gesäß nach hinten ... ), da gehen meine inneren alarmglocken an, aber das kann ich nicht so gut erklären.

du kannst dich sicher auf viel bessere tipps und die legendären analysen :wink: von martina und beate oder LL freuen, wenn sie die zeit finden!
Ute

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Martina
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Re: Stelle mich nun auch ma der Videoanalyse

Beitrag von Martina » 20.10.2009 20:02

Also, ich habe es mir jetzt einige Male in Ruhe angeschaut.

Ich denke, den raschesten Erfolg wirst du haben, wenn du lernst, die Kurven fertig zu fahren.
Deine Position am Scheitelpunkt ist ganz ok (z.B bei 0:08): beide Ski sind aufgekantet, der Körper ist einigermassen in Fahrtrichtung orientiert. Die Ski könnten hier zu arbeiten anfangen, d.h. die Kanten könnten jetzt anfangen zu ziehen, carven, beissen. Du müsstest dazu eigentlich gar nichts mehr machen, als sie weiterhin in die Richtung, in die sie selber fahren zu begleiten.
Stattdessen fängst du genau in diesem Moment bereits die nächste Kurve an (z.B. ganz Ende 0:08/Anfang 0:09): Dein Blick geht in Richtung der nächsten Kurve, die Schulter dreht sich dorthin, die Hüfte bleibt total talwärts gerichtet und die Ski werden somit bereits wieder abgekantet, bevor sie richtig auf den Kanten gleiten konnten.

Um diese zu ändern, könntest du versuchen, mal Kurven soweit "zu" zu fahren, bis du stehen bleibst. Also immer weiter rum,rum,rum, bis du bergauf schaust und stehen bleibst (auf deutlich weniger steiler Piste).
Du könntest ohne Stöcke fahren und in der Kurve die Aussenhand nach vorne führen und im weiteren Verlauf der Kurve auf den inneren Oberschenkel ablegen.
Du könntest die Hände auf den Hüften aufstützen und die Hüfte ab Scheitelpunkt der Kurve bewusst weiter in Kurvenrichtung drehen.
Du könntest im dem Gefühl "Aussenski überholt den Innenski" fahren und im Verlauf der Kurve versuchen, den äusseren Ski nach vorne zu schieben und gleichzeitig den KSP immer weiter Richtung Kurvenzentrum kippen lassen.

Wichtig bei alledem ist es, den Ski so laufen zu lassen, dass er eben auf der Kante bleibt und weder "überdreht noch unterdreht" wird. Dazu eignen sich für den Anfang flachere Pisten und langsamere Tempi.

Bei der Auslösung, d.h. der Technik, mit der du die Kurven anfängst, bin ich mir nicht sicher, ob du das immer so macht oder ob sie hier der Steilheit geschuldet ist.
Es ist zuerst eine Art Cross-Under, du bewegst den KSP über die Ski, indem du die Beine beugst ("Ski unter Körper kommen lassen"), was an sich ein möglicher Anfang wäre. Dann aber wirfst du die Ski mit einer Streckbewegung Richtung Kurvenzentrum herum. Du hast somit am Scheitelpunkt der Kurve bereits eine so ausgestreckte Position, die einem Cross-Over entsprechen und somit wieder eine Beugebewegung erfordern würde....
hmm... ich bin mir da nicht sicher. Bevor ich da etwas dazu sagen kann, müsste ich dich auf einer etwas weniger steilen Piste fahren sehen, um herausfinden zu können, was du machst und was hier einfach Reaktion auf die Gegebenheiten ist.

Interessant wäre in diesem Zusammenhang: Wie würdest du beschreiben, wie du eine Kurve auslöst (wie fängst du eine Kurve an, wie zeigst du den Ski, dass sie eine Kurven machen sollen)?

Auch ich denke, dass du auf neues Material erst mal verzichten könntest und das Geld lieber in einige Skistunden investierst. Wie in so vielen Fällen glaube ich, dass du mit wenigen Tipps auf der Piste sehr rasch einige wichtige Sachen verändern könntest.
Ich finde es in deinem Fall besonders schwierig, es dir verständlich zu beschreiben (oder ich bin noch nicht wieder in der Materie drin).

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Zu den beiden oberen Beiträgen: Ich glaube hier, dass sowohl das zuviel an Bewegung wie auch die zeitweilige Rücklage vor allem dem ständigen reagieren-müssen geschuldet ist.
Ich würde - wie ihr auch schreibt - hier nicht primär mit nach-vorne-neigen reagieren, eher sollte der Bewegungsablauf strukturiert werden.
Stöcke weg, Stockeinsatz weg ist sicher gut.

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Ich weiss, dass ich bei Videoanalysen oft schreibe: "da müsste ich dich jetzt auf einer einfacheren/schwierigeren/steileren/unruhigeren etc. Piste sehen". Genau deswegen fahren wir im Unterricht ja nicht immer im gleichen Gelände. Ich muss immer erst beobachten, was ist typisch, was ist Zufall, was ist nur in diesem Gelände ausgeprägt.
In einer Videoanalyse sieht man 3-5 Kurven - es ist nicht einfach, da ein paar relevante Dinge zu finden.

Das Video an sich ist aber völlig in Ordnung, man sieht, was man sehen muss.

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Re: Stelle mich nun auch ma der Videoanalyse

Beitrag von beate » 20.10.2009 20:40

Boah jetzt bin ich baff...Habe wie von dir schon vermutet, mir das Skifahren "selber beigebracht". Wurde halt auf der Piste abgesetzt nach dem Motto: mach mal.
Deine Fahrweise ist dafür typisch. Das ist das, was ich den gesamten Winter bei meinen Gästen sehe, die das erste Mal in ihrem Skileben Unterricht nehmen :wink:
Unter Angstzuständen leide ich wirklich nicht, hatte aber auch noch keine großen Stürze...
Du bist gut ausbalanciert und hast diese Fahrweise entsprechend für dich perfektioniert, so dass sie bei dir funktioniert.
Zu den beiden oberen Beiträgen: Ich glaube hier, dass sowohl das zuviel an Bewegung wie auch die zeitweilige Rücklage vor allem dem ständigen reagieren-müssen geschuldet ist.
Ich denke unser Denkansatz ist ähnlich. Ich bin nur mal wieder oberflächlicher in meiner Analysebeschreibung gewesen! Das lag an meinem Hungerast. Der ist nach dem Genuß von Steinbockragout mit glasierten Maroni an Wachholderrahmsauce, Rotkraut, Spätzle und Preiselbeerbirne, direkt in eine Fressanästhesie übergegangen :oops:
Also sollte ich:

-versuchen erstmal einen Gang runterzuschalten (wird mir sehr schwer fallen...)
-Körper versuchen weiter nach vorn zu neigen
-Hüfte mehr eindrehen
Bitte nicht!
Versuch es einfach mal mit den Übungen die Martina dir empfohlen hat!
Schönen Abend noch
Beate

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Re: Stelle mich nun auch ma der Videoanalyse

Beitrag von t4ker » 20.10.2009 21:56

Vielen Dank, dass du dir so viel Arbeit gemacht hast!

Meine Beschreibung wie ich eine Kurve einleite (fällt mir recht schwer): Also ich würde sagen , dass ich die Kniegelenke seitlich drehe und somit auch die Skier versuche seitlich einzukanten. Wenn ich die Kurve weniger "scharf" einleite, schiebe ich einfach den Außenski weiter vor -> so fängt der Ski automat. an eine Kurve zu drehen...

Habe hier nochmal ein Video hochgeladen von einer flachen Blauen (leider sind aber nur die ersten 6 Sekunden interessant):

http://www.myvideo.de/watch/7029143

Freue mich über eure Tipps und werde natürlich auch die Übungen probieren. Kann man sagen, dass wenn ich versuche die Kurven weiter auszufahren, der Ski"stil" garnicht so schlimm ist bzw. normal ist, wenn man es sich selber beibringt?

Zum Thema Material: Da bleibe ich bei den SX9 und frage immermal meine Begleitung, ob ich mir nicht mal die LT12 ausborgen darf...

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Re: Stelle mich nun auch ma der Videoanalyse

Beitrag von Martina » 22.10.2009 09:40

Das Video ist natürlich zu kurz, um konkret etwas zu sagen.
Es bestätigt mich aber darin, dass im ersten Video vieles "reaktiv" passiert - also weil es steil ist und alles rasch abläuft.
In der kurzen Aufnahme machst du viel aus einer Kipp-Drehbewegung mit Kopf und Schultern, die aber nicht bis nach unten in den Körper fortgesetzt wird.
Und glaube, wichtig wäre - wie schon oben beschrieben - dass du lernst, vermehrt mit dem Ski zu arbeiten, zu merken, was der macht, wie er greift, wie und wann man auf die Reaktion des Skis warten muss, wann man Input geben sollte. Das ist grundsätzlich nicht so schwierig, aber braucht meist ein bisschen Anleitung.

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