Carven in Grüsch-Danusa (GR, Schweiz)

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Hosky
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Re: Carven in Grüsch-Danusa (GR, Schweiz)

Beitrag von Hosky » 16.01.2009 11:03

lynne hat geschrieben:
Weil es mit einem Ski mit kleinerem Konstruktionsradius wie Dein angestrebter Bogen gar nicht geht. Mit höherem Konstruktionsradius kann man eben größere Bogen CARVEN.
dann möchte ich festhalten ... praktisch niemand kann carven. Nicht mal Martina, denn die Kurven ihre Demofahrten für Hüftknick und Lage sind mit ziemlicher Sicherheit weit größer als der Konstruktionsradius ihrer Ski.

Ihr mit Eurer theoretischen Physik immer ... tut mir leid .. SCHMARRN.

Schaut Euch doch mal auf den Pisten um.. da fahren Leute mit Slalomski (13m Radius) kurven wie bode in wengen (45m aufwärts) ... es sieht gut aus, zwei schöne spuren im schnee .. also gecarvt.

Ich behaupte jetzt ganz kühn, 99% der user im forum können keinen slalomski so bewegen das der konstruktionsradius unterschritten wird ohne zu driften.

und da es ja nur der maximale radius ist ... wer getraut sich nen RS ski mit sagen wir 18m Radius auf 15 oder 14 zu drücken ... habt ihr ne ahnung wie klein die kurven dann werden? Was es bedeutet unter 13m zu fahren, was für kräft wirken, was für eine spitzentechnik da gebraucht wird...

nix für unguat ...
michi
Hallo Michi,

ein solcher Beitrag von Dir wundert mich jetzt schon...mit Verlaub, das ist Unsinn (und nach dem, was ich aus Deinen früheren Beiträgen schließen kann, solltest Du das bei kurzer Reflektion Deines Beitrags auch wissen). Ja, schau Dich mal auf den Pisten um - wer mit einem SL wirklich carvt (OK, viele tuns nicht, sondern fahren die von Dir angesprochenen 45 m), liegt schon bei 13 m oder darunter. 13 m hört sich nach wenig an, ist aber angesichts der üblichen Platzverhältnisse auf Pisten wie Herbert schreibt verdammt viel. Vielleicht liegt's am Vorstellungsvermägen, wie groß eine 13 m Radius-Kurve in der Realität ist.

Mit einem SL-Carver auf blauen Pisten bei mittlerem Tempo 10 m-Radien zu fahren, ist noch nicht wirklich die hohe Kunst des Skifahrens, sondern für jeden, der einigermaßen Carven kann, leicht zu erreichen. Und wenn man in den Schnee schaut, sieht man sogar etliche Spuren mit Radien < 5 m. Diese sind sicher meist nicht mit diesem Radius durchgecarvt, aber zeigt, wie es immerhin vielen Leuten gelingt, wenigstens kurzzeitig den Ski auf einen kleinen Radius durchzudrücken.

Ich behaupte jetzt ganz kühn, >90 % der SL-Carver user im Forum haben einen 10 m-Radius mindestens gelegentlich schon hinbekommen, aber 100 % der user haben noch keine saubere Kurve oberhalb des Konstruktionsradius geCARVT :wink:

Wer Radien über dem Konstruktionsradius fährt, hat zwangsweise einen Driftanteil, that's it.

Grüße,
Hosky

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Herbert Züst
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Re: Carven in Grüsch-Danusa (GR, Schweiz)

Beitrag von Herbert Züst » 16.01.2009 11:42

Fahrt einfach einmal von einem Steilstück das flach ausläuft eine gecarfte 360° Kurve,
schaut euch die Spuren an und ihr werdet staunen, wieviel Platz ihr auch mit einem SL Carver braucht.

Gruss Herbert

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carlgustav_1
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Re: Carven in Grüsch-Danusa (GR, Schweiz)

Beitrag von carlgustav_1 » 16.01.2009 12:06

hi hosky, danke für deine darstellung. was ich mir gerade die ganze zeit überlege ist, wie eigentlich dieser driftanteil aussieht bzw. aussehen kann, der entsteht, wenn man mit dem sl-carver lange schwünge (über konstruktionsradius) zieht.

idealerweise könnte die fahrtechnik ganz analog zum "echt" gecarvten schwung sein, dh. gleichmässige, mittige belastung, aufkantung. die spur wäre dann halt keine exakte kerbe der kante mehr, sondern (vermutlich) die kante unter der bindung führt, und die elastizität von tip und tail sowie der nachgebende untergrund gleichen den rest im cm- bereich aus -> es entstehen spuren, die gekerbt aussehen, aber etwas breiter sind.

durchaus denkbar, dass es geometrien und vorallem torsions/flexmuster bei SL-Ski gibt, die den ski bei dieser fahrweise besser oder schlechter stabil halten, dh. dass das material da durchaus eine rolle spielt, wie gut ein SL carver in langen schwüngen "liegt".

"negativ" in diesem sinne wäre dann jedes "ausbrechen" des tails, "erlaubt" quasi nur zur geschwindigkeitskontrolle vulgo bremsen.

nur mal so ins rohe gedacht - - was meint ihr dazu? wie sieht der "ideale" lange schwung mit kurzem skiradius aus?

viele grüße, martin
krypton rulez!

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WolliHood
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Re: Carven in Grüsch-Danusa (GR, Schweiz)

Beitrag von WolliHood » 16.01.2009 12:22

carlgustav_1 hat geschrieben:... was ich mir gerade die ganze zeit überlege ist, wie eigentlich dieser driftanteil aussieht bzw. aussehen kann, der entsteht, wenn man mit dem sl-carver lange schwünge (über konstruktionsradius) zieht...
Hi cg1,

so könnte es bei torsionssteifen Ski und genügend Schnee auf der Piste funktionieren: Der Mittelteil des Skis fährt etwas höher auf dem Schneekeil, der von der Schaufel erzeugt wird. Dabei driftet ein Teil der Kante. Das Skiende bügelt alles wieder schön glatt und man sieht nichts davon.

Auf hartem Untergrund funktioniert das dann nicht mehr.
carlgustav_1 hat geschrieben:...wie sieht der "ideale" lange schwung mit kurzem skiradius aus? ...
Kurz !! :D

Gruss, WolliHood

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Herbert Züst
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Re: Carven in Grüsch-Danusa (GR, Schweiz)

Beitrag von Herbert Züst » 16.01.2009 12:54

Einen langen Schwung kann man über seine ganze Länge etwas driften lassen, wobei die Spuren immer noch wie gecarvt aussehen, mann kann aber auch intervallweise etwas mehr Drift geben und so den Schwung strecken. Bei solchen Korrekturen fährt man am besten mit Hüftknick, weil man damit den Aufkantwinkel fein dosieren kann.

Gruss Herbert

lynne
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Re: Carven in Grüsch-Danusa (GR, Schweiz)

Beitrag von lynne » 16.01.2009 13:34

Hallo Hosky,

ich wollte bewusst provozieren.
es sieht gut aus, zwei schöne spuren im schnee .. also gecarvt.
Ich habe damit gemeint, es mag nicht jede Kurve der Theorie nach gecarved sein. Ein Ski der gerade den Berg runter fährt hat Radius 0m, aber ab Kantwinkel 1 Grad sollen es dann 13 m sein *wunder* Solches theoretisches Gebabbel find ich einfach unsinnig. Schau, wenn ich einen Ski langsam aufkante, greift die Schaufel vorne noch nicht ganz sondern rutscht vielleicht noch ein bisserl, die Skimitte hat schon mehr Druck und das ganze geht schlussendlich langsam in eine Kurve.

Ich kann doch auf einem Ziehweg ganz stressfrei gaaaaaaaanz große Kurven fahren, weit über Konstruktionsradius, hab zwei schöne Spuren im Schnee, es sieht gut aus, was interessiert es mich ob es der THEORIE nach eine 100% gecarvte Kurve ist.

Skifahren ist doch nicht digital, ich muss den Radius über den Kantwinkel und Druck doch erst aufbauen. Er springt doch nicht von 0m auf 13m nur weil des auf meinem Ski steht. Der Radius muss aufgebaut werden. Wie funktioniert das ... über den Kantwinkel und -druck.

Versteh mich nicht falsch. Ich hab meine Gedanken zu dem Thema, aber ich spiele jetzt mal bewusst den Advocatus Diaboli.
Mit einem SL-Carver auf blauen Pisten bei mittlerem Tempo 10 m-Radien zu fahren, ist noch nicht wirklich die hohe Kunst des Skifahrens,
Richtig, nahe der Falllinie! Aus der Falllinie raus, richtig auf der Kante, für viele eine unlösbare Aufgabe.

Für mehr reicht die Zeit grad nicht.

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Herbert Züst
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Re: Carven in Grüsch-Danusa (GR, Schweiz)

Beitrag von Herbert Züst » 16.01.2009 14:11

Er springt doch nicht von 0m auf 13m nur weil des auf meinem Ski steht.
Das geht so rasch, wie ich den Ski aufkanten kann und dies sind Bruchteile von Sekunden. Wenn du das rasch genug machst, genügt es sogar für einen Highsider.

Gruss Herbert

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Hosky
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Re: Carven in Grüsch-Danusa (GR, Schweiz)

Beitrag von Hosky » 16.01.2009 14:27

lynne hat geschrieben:Versteh mich nicht falsch. Ich hab meine Gedanken zu dem Thema, aber ich spiele jetzt mal bewusst den Advocatus Diaboli.
Alles andere hätte mich jetzt ehrlich gesagt auch gewundert :wink:

Skifahren ist doch nicht digital, ich muss den Radius über den Kantwinkel und Druck doch erst aufbauen. Er springt doch nicht von 0m auf 13m nur weil des auf meinem Ski steht. Der Radius muss aufgebaut werden. Wie funktioniert das ... über den Kantwinkel und -druck.
:zs: , allerdings wäre das korrekte Bild von unendlich auf 13 :wink:
Mit einem SL-Carver auf blauen Pisten bei mittlerem Tempo 10 m-Radien zu fahren, ist noch nicht wirklich die hohe Kunst des Skifahrens,
Richtig, nahe der Falllinie! Aus der Falllinie raus, richtig auf der Kante, für viele eine unlösbare Aufgabe.
Nochmal :zs: . Ich bezog mich bei der Aussage lediglich auf die Frage, ob es den meisten gelingt, den Ski unter den Konstruktionsradius zu drücken oder nicht. Wie schnell und sauber das gerade am Kurvenanfang gelingt, ist eine ganz andere Sache...

Klar sieht die Realität etwas anders aus, da sich ja der Kantwinkel im Kurvenverlauf meist ändert und schon allein deshalb der Radius meist in der Fallinie (außer beim "zumachen") geringer sein wird als am Kurvenanfang und -ende. Weitere Faktoren wurden schonmal in diesem thread behandelt. Hangneigung, Fliekräfte, Unterlage, etc... Wenn man in den Schnee schaut, sehen in der Praxis sicher auch Radien geringfügig über dem Konstruktionsradius noch gecarvt aus, allerdings nicht mehr bei 45 m.

Lassen wir jetzt mal belagsseitig hängende Kanten außer acht - in der Theorie fährst Du bei 0 Kantwinkel geradeaus, bei 0,5 % Kantwinkel 13 m Radius. In der Praxis wirst Du natürlich beim Aufkanten allein schon durch die Massenträgheit eine Verzögerung und einen leichten Driftanteil haben. Es sei denn, Murphy schlägt zu: Warum wohl verschneiden stark taillierte so Ski leicht, wenn man sie in der Schussfahrt nicht völlig flach stellt? Das funktioniert auch in der Praxis manchmal erstaunlich digital :D

lynne
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Re: Carven in Grüsch-Danusa (GR, Schweiz)

Beitrag von lynne » 16.01.2009 14:36

@herbert: genau das geht nicht ... nicht innerhalb von bruchteilen von sekunden. Aber du kannst mir gerne vorführen wie du aus einer schussfahrt einen sl sofort ad hock auf einen radius von sagen wir 10 m kriegst, der ski auch sofort greift und die 10m fährt und du die dann wirkenden kräfte locker flockig abfängst. du wirst auf die nase fallen, ziemlich sicher.

oh mann :roll:

es genügt nicht für einen highsider ... dieser ist zwangsläufig wenn es wirklich innerbalb von bruchteilen geht.

der dsv hat mal messungen im super-g gemacht bzgl. kantwinkel, radius, etc. die protokolle zeigen recht deutlich dass sich der radius im kurvenverlauf von unendlich aufbaut und nur in der spitze die konstruktionsradien unterschreitet. Und die jungs haben oberschenkel wie tiere.

an die theoretiker hier: rechnet doch mal aus was für kräfte wirken bei mittlerem tempo, sagen wir 40-50 und einem radius von 10m.

ich weiß ich hab übertrieben, und kurven mit 45 m radius und 90 durchmesser mögen nicht mehr gecarved aussehen, aber mir hat noch kein mathematiker und physiker mit seinen theoretischen berechnungen geholfen weniger driftanteil im schwung zu haben :-)

gruß
michi

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Re: Carven in Grüsch-Danusa (GR, Schweiz)

Beitrag von lynne » 16.01.2009 14:40

und schon allein deshalb der Radius meist in der Fallinie (außer beim "zumachen") geringer sein wird als am Kurvenanfang und -ende.
hmm. ich hätte anders gesagt, der radius nimmt zur falllinie hin zu, da der kantwinkel immer höher wird. Beim Schwungwechsel ist er ja 0, in der Falllinie bei den Pros sagen wir zwischen 60 und 85 grad. bevor er nach der Falllinie wieder kleiner wird zum neuen schwungwechsel hin.

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