Fortgeschrittener bittet um Kurzschwunganalyse
Fortgeschrittener bittet um Kurzschwunganalyse
Hallo zusammen,
hier mein Kurzschwungversuch vom vergangenen Wochenende.
Piste Hinterreit bei Maria Alm am Hochkönig .
Wäre dankbar über konstruktive Kritik.
Sieht sehr steif aus, aber für meine Verhältnisse ist der Hang auch eher steil.
Piste war gut präpariert aber hart.
Meine Ski (Elan Race SLX 178cm, ich glaub Baujahr 2005) hatten vor dem Wochenende einen Service bekommen.
Danke
Jürgen
hier mein Kurzschwungversuch vom vergangenen Wochenende.
Piste Hinterreit bei Maria Alm am Hochkönig .
Wäre dankbar über konstruktive Kritik.
Sieht sehr steif aus, aber für meine Verhältnisse ist der Hang auch eher steil.
Piste war gut präpariert aber hart.
Meine Ski (Elan Race SLX 178cm, ich glaub Baujahr 2005) hatten vor dem Wochenende einen Service bekommen.
Danke
Jürgen
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Re: Fortgeschrittener bittet um Kurzschwunganalyse
Ich kann leider nur auf den 4-6 letzten Schwüngen und beim Abbremsschwung etwas erkennen. Dabei fällt mir auf, dass Du die Ski mehr querstellst, als sie zum Kurvenfahren zu animieren. Du lässt die Eigensteuerfunktion des Ski wenig zu, sondern schiebst per Fersenschub das hintere Skiende herum. Wäre es noch ausgeprägter, so würde man es eher Wedeln oder "Scheibenwischer" nennen. In jedem Fall ist das was Du zeigst eine "Kraft-Sparversion" eines Kurzschwungs.
Ich würde versuchen, zu Kurvenbeginn härter aufzukanten (Driftanteil so gut als möglich unterbinden) und dann einfach mal einen kurzen Moment abzuwarten, was der Ski selbst tut. Kommt er dann schwungvoll mit wenig oder sogar gar keinem Drift (kommt auf Radius und Flex des Skis und auf die Körperlage an) "zurückgelaufen", dann kannst Du am Schwungende nach dem Durchlaufen der Ski unter deinem Körperschwerpunkt den folgenden Kanteneinsatz auf der Gegenseite noch akzentuierter einsetzen. Die Angulation (Hüftknick) des Körpers steigt dabei weiter an, die Schwungabfolge das Tempo werden rascher, und das Tempo wird am jeweiligen Schwungende durch früheres (schneller) oder späteres (langsamer) Freigeben der Kante kontrolliert. Um dabei keine auf-/ab-Bewegung im Oberkörper zu bekommen und den Pistenkontakt nicht zu verlieren (Katapult/Delfin), kann m.E. ein Tiefgehen zum Schwungende helfen. Das Unterkreuzen der Ski wäre dann in leicht gehockter Position, gefolgt von einer raschen Beinstreckung, um die Kante schnell und akzentuiert umkanten zu können. Der Driftanteil wird bei steiler Piste nicht gleich komplett abzustellen sein, sich aber trotzdem deutlich reduzieren lassen. Resultat: sportlichere Fahrweise und blaue Beine.
edit:
Kleinigkeit: Du setzt Deinen linken Stock zu spät ein, insgesamt ist der Stockeinsatz vielleicht etwas zu weit hinten.
Ich würde versuchen, zu Kurvenbeginn härter aufzukanten (Driftanteil so gut als möglich unterbinden) und dann einfach mal einen kurzen Moment abzuwarten, was der Ski selbst tut. Kommt er dann schwungvoll mit wenig oder sogar gar keinem Drift (kommt auf Radius und Flex des Skis und auf die Körperlage an) "zurückgelaufen", dann kannst Du am Schwungende nach dem Durchlaufen der Ski unter deinem Körperschwerpunkt den folgenden Kanteneinsatz auf der Gegenseite noch akzentuierter einsetzen. Die Angulation (Hüftknick) des Körpers steigt dabei weiter an, die Schwungabfolge das Tempo werden rascher, und das Tempo wird am jeweiligen Schwungende durch früheres (schneller) oder späteres (langsamer) Freigeben der Kante kontrolliert. Um dabei keine auf-/ab-Bewegung im Oberkörper zu bekommen und den Pistenkontakt nicht zu verlieren (Katapult/Delfin), kann m.E. ein Tiefgehen zum Schwungende helfen. Das Unterkreuzen der Ski wäre dann in leicht gehockter Position, gefolgt von einer raschen Beinstreckung, um die Kante schnell und akzentuiert umkanten zu können. Der Driftanteil wird bei steiler Piste nicht gleich komplett abzustellen sein, sich aber trotzdem deutlich reduzieren lassen. Resultat: sportlichere Fahrweise und blaue Beine.

edit:
Kleinigkeit: Du setzt Deinen linken Stock zu spät ein, insgesamt ist der Stockeinsatz vielleicht etwas zu weit hinten.
Re: Fortgeschrittener bittet um Kurzschwunganalyse
Lieber Jürgen,
du stehst, soweit man das in der Frontalaufnahme erkennt, ansatzweise zentral auf dem Ski.
Der Oberkörper ist talwärts ausgerichtet, ist aber einigermassen ruhig, bis auf eine leichte Pendelbewegung.
Der Stockeinsatz bringt dich aus der Position nach hinten.
Die Schwünge sind einigermassen rhythmisch und tempokontrolliert.
Zum bewegen der Ski nutzt du eine Wischbewegung der Fersen.
Ein beugen-strecken oder ein kippen-knicken sehe ich nicht. Ausschließlich eine leichte Pendelbewegung des Oberkörpers, der die Fersenwischbewegung unterstützt.
In der Schlussfolgerung heisst das, du kannst deinen SLX und seine Qualitäten/Eigensteuereigenschaften nicht ausnutzen. Du nutzt erst ab ca Bindungsanfang, die Schaufel bleibt unbeansprucht.
Du fährst keine Kurven, eher Ecken. Du drückst den Ski um die Falllinie herum, stellst sie quer und reduzierst/kontrollierst damit die Geschwindigkeit. Das funktioniert allerdings gut, wenn die Piste so steil und hart ist, wie du sie beschrieben hast.
IMO steckst du jetzt mit deiner Technik in einer Sackgasse.
Von Kurzschwingen ist das sehr weit entfernt!
Ich vermute, du hast autodidaktisch gearbeitet, in dem du dir Details abgeschaut hast und versuchst diese, mit deinen skitechnischen Mitteln/möglichkeiten umzusetzen.
Daher nützt es mE nach nichts, an einem der vielen fehlenden basics rumzudoktern.
Wenn du einen KS fahren willst, der ungefähr so funktionieren soll, wie die KS hier auf den Beispielvideos, musst du die Technik komplett neu aufbauen und es steht erstmal ein langer Weg zurück zu den Basics an.
Äussere dich doch bitte, was du von uns bzgl Analyse erwartest. Wenn du auf diesem Niveau weiter fahren willst und zB nur den Stockeinsatz rhytmisieren möchtest, wäre das unproblematisch.
Beate
du stehst, soweit man das in der Frontalaufnahme erkennt, ansatzweise zentral auf dem Ski.
Der Oberkörper ist talwärts ausgerichtet, ist aber einigermassen ruhig, bis auf eine leichte Pendelbewegung.
Der Stockeinsatz bringt dich aus der Position nach hinten.
Die Schwünge sind einigermassen rhythmisch und tempokontrolliert.
Zum bewegen der Ski nutzt du eine Wischbewegung der Fersen.
Ein beugen-strecken oder ein kippen-knicken sehe ich nicht. Ausschließlich eine leichte Pendelbewegung des Oberkörpers, der die Fersenwischbewegung unterstützt.
In der Schlussfolgerung heisst das, du kannst deinen SLX und seine Qualitäten/Eigensteuereigenschaften nicht ausnutzen. Du nutzt erst ab ca Bindungsanfang, die Schaufel bleibt unbeansprucht.
Du fährst keine Kurven, eher Ecken. Du drückst den Ski um die Falllinie herum, stellst sie quer und reduzierst/kontrollierst damit die Geschwindigkeit. Das funktioniert allerdings gut, wenn die Piste so steil und hart ist, wie du sie beschrieben hast.
IMO steckst du jetzt mit deiner Technik in einer Sackgasse.
Von Kurzschwingen ist das sehr weit entfernt!
Ich vermute, du hast autodidaktisch gearbeitet, in dem du dir Details abgeschaut hast und versuchst diese, mit deinen skitechnischen Mitteln/möglichkeiten umzusetzen.
Daher nützt es mE nach nichts, an einem der vielen fehlenden basics rumzudoktern.
Wenn du einen KS fahren willst, der ungefähr so funktionieren soll, wie die KS hier auf den Beispielvideos, musst du die Technik komplett neu aufbauen und es steht erstmal ein langer Weg zurück zu den Basics an.
Äussere dich doch bitte, was du von uns bzgl Analyse erwartest. Wenn du auf diesem Niveau weiter fahren willst und zB nur den Stockeinsatz rhytmisieren möchtest, wäre das unproblematisch.
Beate
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- Vorname: Bernd
- Ski: Elan SLX, Völkl Racetiger RC, Apres Ski
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Re: Fortgeschrittener bittet um Kurzschwunganalyse
Hallo Jürgen,
mir kommt das so vor, als ob Du den Ski nur mit den hinteren Enden steuerst. Ein auf die Kante legen, kann ich nicht erkennen. So nützt Du die Kante und den Radius der Skier nicht. Versuch mal die Skier ihrer länge nach mal auf der Kante zu fahren. Durch unterschiedlichen Druck auf die Kante kannst Du dann den Radius und die Geschwindigkeit variieren.
Tipp vielleicht ein paar Stunden mit einem tollen Skilehrer oder Skilehrerin.
Weiter viel Spaß im Schnee
Gruß
Bernd
mir kommt das so vor, als ob Du den Ski nur mit den hinteren Enden steuerst. Ein auf die Kante legen, kann ich nicht erkennen. So nützt Du die Kante und den Radius der Skier nicht. Versuch mal die Skier ihrer länge nach mal auf der Kante zu fahren. Durch unterschiedlichen Druck auf die Kante kannst Du dann den Radius und die Geschwindigkeit variieren.
Tipp vielleicht ein paar Stunden mit einem tollen Skilehrer oder Skilehrerin.
Weiter viel Spaß im Schnee
Gruß
Bernd
Re: Fortgeschrittener bittet um Kurzschwunganalyse
Hallo,
erstmal vielen Dank für die Antworten.
Bin positiv überrascht, vor allem sieht man, dass ihr euch viel Mühe gemacht habt!
Das Fazit ist für mich aber eher ernüchternd. Beim Fahren hatte ich mir gedacht, gute Fortschritte gemacht zu haben, aber das Gegenteil ist offensichtlich der Fall.
Ich war vor der Carving-Ära ein mittelmäßiger Fortgeschrittener und habe mir dann nach 10 Jahren Pause diese gebrauchten Elan Race Carver gekauft. Ich habe seit 2005 so ca. 4-5 Skitage pro Saison, diesen Winter waren es aber schon 9, mein bisheriger Höchstwert.
Was will ich?
Ich möchte grundsätzlich so gut und sicher fahren wie es möglich ist und mich stetig verbessern.
Aber ich wollte es mir bisher nicht leisten, einen teuren Carving-Kurs zu buchen.
Meine Kumpels, mit denen ich hauptsächlich fahre und die meiner Ansicht nach im Bereich 80-100 fahren, meinten die Technik wird mit zunehmender Anzahl Skitage besser.
Also habe ich bisher versucht anhand der Videos auf Youtube und anhand des Hinterfahrens eines besseren Fahrers, meine Technik zu verbessern.
Die Frage für mich ist jetzt:
Kann ich mit überschaubaren Mitteln meine fehlenden Grundlagen verbessern, oder soll ich versuchen, sukzessive die Fehler auszumerzen?
Hab hier noch zwei Videos vom selben Skigebiet an flacheren Stellen. Vielleicht sind die noch aussagekräftiger. Wobei ich dachte, im steilen am Besten gefahren zu sein.
mittleres Gefälle:
Im Flachen:
Wäre super, wenn ihr die evtl. auch noch kommentieren könnt.
Danke
Jürgen
erstmal vielen Dank für die Antworten.
Bin positiv überrascht, vor allem sieht man, dass ihr euch viel Mühe gemacht habt!
Das Fazit ist für mich aber eher ernüchternd. Beim Fahren hatte ich mir gedacht, gute Fortschritte gemacht zu haben, aber das Gegenteil ist offensichtlich der Fall.
Ich war vor der Carving-Ära ein mittelmäßiger Fortgeschrittener und habe mir dann nach 10 Jahren Pause diese gebrauchten Elan Race Carver gekauft. Ich habe seit 2005 so ca. 4-5 Skitage pro Saison, diesen Winter waren es aber schon 9, mein bisheriger Höchstwert.
Was will ich?
Ich möchte grundsätzlich so gut und sicher fahren wie es möglich ist und mich stetig verbessern.
Aber ich wollte es mir bisher nicht leisten, einen teuren Carving-Kurs zu buchen.
Meine Kumpels, mit denen ich hauptsächlich fahre und die meiner Ansicht nach im Bereich 80-100 fahren, meinten die Technik wird mit zunehmender Anzahl Skitage besser.
Also habe ich bisher versucht anhand der Videos auf Youtube und anhand des Hinterfahrens eines besseren Fahrers, meine Technik zu verbessern.
Die Frage für mich ist jetzt:
Kann ich mit überschaubaren Mitteln meine fehlenden Grundlagen verbessern, oder soll ich versuchen, sukzessive die Fehler auszumerzen?
Hab hier noch zwei Videos vom selben Skigebiet an flacheren Stellen. Vielleicht sind die noch aussagekräftiger. Wobei ich dachte, im steilen am Besten gefahren zu sein.
mittleres Gefälle:
Im Flachen:
Wäre super, wenn ihr die evtl. auch noch kommentieren könnt.
Danke
Jürgen
Re: Fortgeschrittener bittet um Kurzschwunganalyse
Du musst dir ersteinmal klar werden, was DU möchtest.eddy66 hat geschrieben:Kann ich mit überschaubaren Mitteln meine fehlenden Grundlagen verbessern, oder soll ich versuchen, sukzessive die Fehler auszumerzen?
Im ersten Video zeigst du einen KS, in deinem zweiten Beitrag sprichst du von
Kurzschwung:eddy66 hat geschrieben:wollte es mir bisher nicht leisten, einen teuren Carving-Kurs zu buchen.
Wenn du so zufrieden bist, wie du fährst, ein gutes Gefühl hast, es für dich in deinen 10 Skitagen funktioniert und Spaß macht, würde ich nicht gross daran rum basteln.
Wenn du so fahren willst wie LL in seinen KS Videos, brauchst du ein ausreichend grosses finanzielles und zeitliches Budget, sowie jede Menge Ehrgeiz und Motivation an dir zu arbeiten und es umzusetzen

carven:
Ein Skikurs wäre mE einen Versuch Wert. Bei uns kann man tageweise Kurse buchen. 2 Std kosten um die 40CHF. Man hat die Möglichkeit zu schauen, ob man profitiert oder ob man besser allein weiter probiert.
Mit zunehmender Anzahl deiner Skitage steigt deine Erfahrung. Dadurch empfindest du Situationen als sicherer und beherrschbarer. Was du dir von einem high level Skikumpels abschaust, muss nicht unbedingt technisch gut gefahren sein. Unter Umständen fährst du jetzt genau so, wie sie es dir vorfahren. Oder sie fahren es technisch sehr sauber vor und deine autodidaktischen Möglichkeiten reichen nicht zur Umsetzung oder,oder,oderMeine Kumpels, mit denen ich hauptsächlich fahre und die meiner Ansicht nach im Bereich 80-100 fahren, meinten die Technik wird mit zunehmender Anzahl Skitage besser.
Ich sehe da genau das gleiche, wie im ersten Videoeddy66 hat geschrieben:Vielleicht sind die noch aussagekräftiger
Ich wünsche dir einen erfolgreichen Winter und viel Freude auf der Piste
Beate
Re: Fortgeschrittener bittet um Kurzschwunganalyse
Hallo Beate,
Das ist mein Einzugsgebiet - ich gebe gerne Geld für eine sinnvolle Weiterbildung aus, habe aber keinerlei Erfahrung, da ich meinen letzten Kurs vor ca. 25 Jahren gemacht habe.
Gruß
Jürgen
kannst du mir eine gute Skischule oder nen guten Skilehrer im Bayerischen Wald, Salzburger Land oder Zillertal empfehlen?carven:
Ein Skikurs wäre mE einen Versuch Wert. Bei uns kann man tageweise Kurse buchen. 2 Std kosten um die 40CHF. Man hat die Möglichkeit zu schauen, ob man profitiert oder ob man besser allein weiter probiert.
Das ist mein Einzugsgebiet - ich gebe gerne Geld für eine sinnvolle Weiterbildung aus, habe aber keinerlei Erfahrung, da ich meinen letzten Kurs vor ca. 25 Jahren gemacht habe.
Gruß
Jürgen
Re: Fortgeschrittener bittet um Kurzschwunganalyse
Bezüglich Bayrischer Wald kenne ich jemanden (nur privat Lektionen, keine Skischule). Bei Interesse gern per pn.
In Österreich kenne ich niemanden. Tut mir leid!
Beate
In Österreich kenne ich niemanden. Tut mir leid!
Beate