Technikanalyse erbeten zu Buckelpistenfahrt

[Mi67]

Liebe Leute,

um mir mal den Stachel für die diesjährige Skisaison zu setzen, wäre ich über ein Paar Kritiken zur unten verlinkten Buckelpistenfahrt meiner Wenigkeit dankbar. Ich habe natürlich auch selbst etwas an mir auszusetzen, würde aber lieber Eure ungeschminkte Meinung hören.

Zur Situation: steiler Hang neben einer Piste in Zürs. Die Schneebedingungen waren irgendetwas zwischen zerfahrenem Neuschnee auf bereits eingefahrener Buckelpiste, also ein inkonsistentes, mal tiefes, mal hartes Geläuf.

http://www.youtube.com/watch?v=Foedf-R-Luk

[skifossil]

Ihr scheint in Zürs bessere Bedingungen zu haben, als ich sie die letzten Tage in den Westalpen vorgefunden habe.

Du fährst nicht ganz Falllinie, sieht nach einer Vorzugsrichtung im Bewegungsablauf aus, ansonsten schneller und das passt.

[Mi67]

vorab: Zürs 2010 heisst Januar 2010, also vor knapp einem Jahr.

Vorzugsrichtung: ja, der Hang wurde nicht in Fallrichtung befahren, sondern leicht links querend. Ich musste ja der Kamera(frau) entgegenkommen, denn in Fallrichtung käme man auf eine andere Abfahrt.

Tempokontrolle war in der Tat (zu) hoch. Ich muss mal schauen, ob ich in Sachen Athletik noch etwas herausholen kann. Bei 43J/180cm/80kg und einer einzigen Skiwoche im Jahr muss ich aber vielleicht Realist bleiben. Wie auch immer, wenn ich mehr Tempomut an den Tag lege, dann würde ich gleichzeitig auch noch den leichten Trend zur Rücklage abstellen wollen, den ich im Video zu erkennen glaube? Zudem: was meint Ihr, sind meine Skistöcke womöglich zu lang?

Ansonsten muss ich mal ein Video bei "normaler" Buckelpiste machen lassen. Prellen bei hohen Buckeln in steilem Gelände, Schlumpfspur in flacherem Geläuf stehen auf der to-do-Liste.

[Dani67]

Für 1 Woche Skiurlaub im Jahr ist die Technik aus meiner Sicht sehr gut und vor allem sicher

Ansatzpunkte könnten sein,
- Beine noch näher zusammen halten
- das Abbremsen innerhalb des Schwunges auslassen
- viel mehr Geschwindigkeit aufkommen lassen, dadurch wird alles dynamischer werden

Ideal wäre ein Übungsgelände in welchem du am Schluss auf eine präparierte Piste kommst und dann die letzten 20 Meter einfach die Skis laufen lässt mit der Sicherheit, dass Du dann auf der Piste wieder den nötigen halt findest

[Uwe]

- das Abbremsen innerhalb des Schwunges auslassen

Bei Buckeln MUSS während des Schwungs - auf der Buckelflanke - gebremst werden.

[Dani67]

@ Uwe

http://www.youtube.com/watch?v=fwvSfitjG9w

Evtl. sieht Ihr im Video was ich gemeint habe, es ging mir darum zu sagen, dass es keine Bremsphase gibt, selbstverständlich wird in jedem Schwung Geschwindigkeit abgebaut......

Sorry wenn ich was falsch gesagt habe - konnte mich anscheinend nicht richtig ausdrücken....

[Uwe]

Nein, ich verstehe schon, was du meinst, aber die Jungs auf dem Video sind Profis, die bremsen so gut wie gar nicht ... und haben meist extra geshapte Buckel.
In "ausgelutschten Touistenbuckeln" könnten die wahrscheinlich auch nicht so fahren

[skifossil]

Die "bremsen" schon auch, in dem Sinne, dass sie kinetische Energie abbauen, deshalb die Stauchbewegung. Dies ist bei "weicheren" Buckeln natürlich einfacher. Ich habe noch kein Video gesehen, in dem Profis auf "Touristeneisbuckeln" so fahren.

Um so zu "bremsen" benötigt man eine Mindestgeschwindigkeit, weshalb ich finde, dass - geignete Buckel vorausgesetzt - schnelles Buckelfahren einfacher ist als langsames Buckelschrabbeln.

[Moorkuh]

Nein, ich verstehe schon, was du meinst, aber die Jungs auf dem Video sind Profis, die bremsen so gut wie gar nicht ... und haben meist extra geshapte Buckel.
In "ausgelutschten Touistenbuckeln" könnten die wahrscheinlich auch nicht so fahren

Ich kenne zwei der Fahrer aus dem Video und kann 2 Dinge feststellen:
1) Die Buckel sind nicht geshaped, auch nicht "meist".
2) Die beiden fahren auch in "ausgelutschten Touristenbuckeln" so.

Martin

PS.: Der eine davon ist auch der Pflugfahrer

[Mi67]

Für 1 Woche Skiurlaub im Jahr ist die Technik aus meiner Sicht sehr gut und vor allem sicher

Das freut mich schon mal, auch wenn es durch die stark Tempo-kontrollierende Fahrweise auch für mich recht zaghaft wirkt.

Ansatzpunkte könnten sein,
- Beine noch näher zusammen halten
- das Abbremsen innerhalb des Schwunges auslassen
- viel mehr Geschwindigkeit aufkommen lassen, dadurch wird alles dynamischer werden
Ideal wäre ein Übungsgelände in welchem du am Schluss auf eine präparierte Piste kommst und dann die letzten 20 Meter einfach die Skis laufen lässt mit der Sicherheit, dass Du dann auf der Piste wieder den nötigen halt findest

... zumindest wenn ich auf der rettenden Piste noch mit Körper oben und Ski unten ankomme.

Aber guter Tipp, sich die Buckelpiste bewusst in solche Anteile zu zerlegen und unten entsprechend mehr zu wagen.

Die Bewegungsvorschläge, die Du bringst und die indirekt von Moorkuh bestätigt werden, sind im Grunde auch mein Idealbild. Buckelprellen oder Buckelfliegen, wenn die Buckelköpfe hinreichend Dämpfung anbieten oder Schlumpfspur-Fahren in flacherem Gelände sind meine Ideale. Mein eigener Gedanke wäre, dass ich noch mehr Hüftwinkel, also mehr Streckung zwischen den Buckeln und mehr "Einfedern" beim Aufprall zulassen könnte.

Eine sehr gute Kurzzusammenfassung (in Englisch) ist ja auch hier zu finden:
http://www.youtube.com/watch?v=jPrpNVHc8Bs