Landeslehrer-Ausbildung

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Leini
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Landeslehrer-Ausbildung

Beitrag von Leini » 09.11.2014 13:31

Hallo Skilehrer,

mein Name ist Andreas, ich bin 23 und habe im im vergangenen Jahr meine Anwärter-Ausbildung gemacht. Im Winter habe ich insgesamt fünf Wochen in der Skischule Serfaus gearbeitet (von Kinderschneealm über Jugendgruppen bis Privat).
Nun möchte ich gerne die Landeslehrer-Ausbildung machen. Gibt es von euch vielleicht jemanden, der die schon gemacht hat, bzw. einen Teil davon? Bei welchem Verband habt ihr sie absolviert?

Viele Grüße
Leini

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moni.ski
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Re: Landeslehrer-Ausbildung

Beitrag von moni.ski » 09.11.2014 14:10

OÖ aber schon lange aus...

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Re: Landeslehrer-Ausbildung

Beitrag von Leini » 09.11.2014 17:02

In welchem Jahr? Wie zufrieden warst du mit Ausbildung und Qualität?

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Re: Landeslehrer-Ausbildung

Beitrag von moni.ski » 09.11.2014 18:44

Vor über 10 Jahren. Wie meinst du die Qualität? Wegen den unterschiedlichen Verbänden?

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Re: Landeslehrer-Ausbildung

Beitrag von Leini » 09.11.2014 23:01

Ja, genau!
Letzten Winter habe ich z.B. gehört, dass man bei der staatlichen Aufnahmeprüfung deutlich erkennen würde, wer aus welchem Verband kommt. Tirol sei da wohl nicht vorne.
Jeder behauptet ja, der beste zu sein, aber wer ist es? ;)

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moni.ski
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Re: Landeslehrer-Ausbildung

Beitrag von moni.ski » 10.11.2014 12:20

Darüber kann ich dir leider nichts sagen da ich den staatlichen nicht gemacht habe und mich auch nicht mit solchen Dingen beschäftigt habe. Ich kenne ein paar Leute die schon mehrere Male bei der Aufnahmeprüfung zum staatlichen geflogen sind, ich kann dir nur sagen dass wenn du nicht ein Ausnahmetalent bist, die Aufnahmeprüfung zum staatlichen gar nicht in Angriff nehmen brauchst und auch wenn du ein Ausnahmetalent bist hießts trainieren, trainieren, trainieren... Schule fahren, Gelände, RTL....

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Re: Landeslehrer-Ausbildung

Beitrag von extremecarver » 10.11.2014 21:31

So krass ist es nicht bei der staatlichen. AFAIK haben halt viele Probleme die GS Zeiten zu fahren. Da fährt oft halt ein aktiver Profi (oder EX Profi der aber erst seit ein paar Jahren aufgehört hat) eine für ihne lockeren Trainingslauf runter - und dann musst du in gewisser Zeitdifferenz bleiben. Und beim GS Lauf wird der Profi halt richtige GS Ski in 19x Länge verwenden. Sprich wenn du da mit einem Touri GS Ski ankommst, wirds wirklich schwer. Vor allem weil halt schon geschaut wird dass der Kurs gut ausgefahren ist und ordentlich hart wenns die Bedinungen ermöglichen... (oft ist ja der Aufnahmetest am Gletscher - da kann man dann gut einen echten Trainingskurs wo vorher die Cracks waren stehen lassen, oder nachbauen).
Zeit waren schnellster plus 25%???

Dazu muss deine Technik halt astrein sitzen. Aber sonst würdest du ja wohl auch nicht den staatlichen machen wollen (sind ja immerhin 2 Semester).

Ich hab das aber eher beim Snowboard Staatlichen mitbekommen - bevor das zusammengelegt wurde. Aber die Regeln waren ja vorgegeben vom Ski staatlichen und die Prüfer kamen oft auch daher.


Wo man finde ich unterschiede schon sieht ist - dass die Instruktoren durchwegs recht gutes Niveau haben. Bei den Landeslehrern gibts auch welche die halt so lala fahren (eher Ausnahme klar). Liegt halt auch dran dass die Instruktorlehränge kaum was kosten - weil staatlich bezahlt und ja eigentlich für Vereine gedacht (nur stellt dir deine AV Sektion den Schein eh aus) und den Landeslehrer kann jeder machen der Zahlt. Beim Instruktor sind die Plätze dazu begrenzt - und da kann es halt auch sein, dass da gute Fahrer mal nicht reinkommen, weil sich 30 gute Fahrer auf 15 Plätze matchen...


Die Alternative zum staatlichen ist oft der Skitourenführer der Alpenvereine. Zusammen mit Instruktor kannst dann außer in Tirol eh fast alles machen... bzw in Skischule angestellt halt auch Skitouren guide, Kunden Offpiste nehmen usw. Zumindest war das früher so (zum großen Ärgernis der echten Bergführer gegen die Schmalspurausbildung).


Naja - und dann gibts ja auch noch die Trainerausbildungen. C-Trainer hat eine echt harte Aufnahmeprüfung. 10% Zeitdifferenz zum besten - und da dort fast immer ein paar Ex-Profis dabei sind - heißt dass so 15% auf die Weltspitze weil die EX-WC Fahrer evtl ein bisserl bummeln. De Facto wirst das nur wennst zumindest Europacuperfahrung hast. In Praxis wird die Ausbildung oft von (semi-)Profis in Anschluss an die Karriere gemacht. Hätte noch keine C-Trainer getroffen der nicht absolut top fährt. (zumindest jene - die den Schein nicht vor 20-30 Jahrne gemacht haben, und seitdem nix mehr damit am Hut hatten. Und die waren in jungen Jahren wohl auch mal top drauf.). Besonders hart ist das glaube ich für Trainer im Freestyle/Slopestyle Bereich. Weil die müssen im Prinzip auch die Zeiten bringen - aber die anderen keinen 720 oder 900 springen.. Nur wer beim ÖSV/Kader halt den Freestylebereich trainieren will, braucht ja die C-Lizenz.


Edit - ups irgendwie quergelesen mit altem Thread. Daher zuviel zum staatlichen...
Ich wüsste nichts von großen Unterschieden bei den Verbänden was den Instruktor betrifft. Landeslehrer gut möglich dass es da Unterschiede gibt.. Ich kenn halt deutlich mehr Instruktoren als Landesleher.
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Re: Landeslehrer-Ausbildung

Beitrag von Leini » 10.11.2014 23:34

@extremcarver: du hast schon von der österreichischen Ausbildung gesprochen oder?
Für mich ist erstmal der LAndeslehrer interessant, da stroße ich glaub schon an meine Grenzen. Hast du den gemacht und kannst berichten?

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Re: Landeslehrer-Ausbildung

Beitrag von extremecarver » 11.11.2014 09:25

Nein - Instruktor Snowboard bei Bafl Steiermark vor über 10 Jahren...
Da ich damals auch im Landeskader Snowboard Alpin war und Rennen gefahren bin, wars halt weniger ein Problem die Aufnahmebedinungen zu erfüllen.

Die Hauptarbeit waren die Theoriewälzer (weniger zu Snowboardtechnik, mehr zu Lehrpädagogik, Medizin usw). Dafür warens insgesamt auch nur so 800€ für die komplette Ausbildung inkl. Unterkunft/Skipässe/Essen - 21 Tage in 2 Blöcken (Ausbildung kostenlos, zahlen musste man halt Skripte/Bücher, Gruppenskipässe für den Schneeteil und HP in BSFZ)..

Und zumindest damals ging wer gut fahren konnte eher zur Bafl statt zu den privaten für den Landeslehrer - haußer die Ski/Boardschule wos waren hats dort gezahlt (Seltenheit).

Durchgefallen ist keiner im Kurs, aber ein paar sind ausgestiegen. Naja - haben ja bei der Aufnahmeprüfung schon ausgesiebt.
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Re: Landeslehrer-Ausbildung

Beitrag von Petersen » 19.11.2014 10:55

Mein Landeslehrer ist relativ aktuell (2011-2013/14)

Was gibt's zu berichten?

LS1 dauert 10 Tage, kostet ca. 1000+, Schwerpunkt Eigenkönnen verbessern & Voraussetzung für den Alpinkurs
Nachweis Praxiszeiten
Alpin dauert 7 Tage, kostet ca. 900+, Schwerpunkt Gelände/Touren/Powdern! :-)
LS2 dauert 10 Tage, kostet 1000+, Schwerpunkt Schule und das Kriterium ist der RTL/RSL/GS!
Alpinkurs kann auch nach dem LS2 erfolgen

Je nach Landesverband darfst Du 'nen Kurs auch gerne wiederholen - und natürlich voll zahlen. (z.B. wenn Du zuviel Teil-Prüfungen nicht bestehst) Evtl. ist auch eine Wiederholungsprüfung möglich (uU Kosten)

Hat man alles absolviert, kommt man in den Genuss der ISIA Marke/Stamp und darf Gäste in Ö. mit ins Gelände nehmen (ohne Aufsteigen!), sofern alles im Nahbereich der Aufstiegshilfen liegt. Und das sollte tunlichst auch eingehalten werden. Eine Bergung im Gelände mit dem Heli ist schnell mal nötig, wenn der Gast sich z.B. ein Band reisst/Knie verdreht/Bein bricht/Schulter verdreht/Schlüsselbein anknackst/auf den Kopf fällt (ergo nicht mehr kann) und kein Skidoo durchkommt. Beim Heli-Einsatz wird dann Protokoll geführt - von der Polizei. Also Achtung.

Generell erfährt der Landeslehrer in Österreich wenig weltliche Wertschätzung. Er wird also für das zu tragende Risiko und die Verantwortung viel zu gering entlohnt. Das sind vielleicht 15% mehr Netto, wir reden hier also über ein paar €/Stunde mehr vergl. mit dem Anwärter-Lohn. Fertige Skiführer machen sich halt gerne mal selbständig, daher muss der Landeslehrer her um die Gelände-Buchungen zu decken. Der Staatliche darf übrigens nicht viel mehr als ein Landes.

Meiner Meinung nach ist die Ausbildung ziemlich kommerzialisiert. Das investierte Geld bekommst Du eigentlich nicht wieder raus. Bis man die investierten 3000€ wieder drin hat, müssen ziemlich viele Stunden vergehen und ob Du danach "besser" skifährst, sei auch dahingestellt. Die Qualität hängt vom Ausbilder ab. Skifahren können die alle, gefordert ist halt: Wissen & Können vermitteln. Und da sind die gelinde ausgedrückt unterschiedlich begabt und motiviert.

Die Durchfallquote schwankt, vorallem beim LS2 ist sie ziemlich hoch durch die Zeitvorgabe beim RTL. Meiner Meinung nach
aber das beste, da objektivste Kriterium. Da gibt's kein Schönreden oder Diskussionen. Zeit ist Zeit. Klar gibt's Unterschiede in der Piste und den Verhältnissen. Die beiden Eichzeit-Läufer sind es immer richtig angegangen. Ohne bestandenen RTL bleibst Du Anwärter und die Ausbildung war für die Füße.

Nach oben wird die Luft auch ziemlich Testosteron lastig. Soll heißen, dass die Frauenquote im Kurs vom LS1 zum LS2 (zumindest bei mir) ziemlich gesunken ist. Nur falls es Dich interessiert :P

Kandidaten mit Renn-Erfahrung waren deutlich im Vorteil. In der Buckelpiste sollte man auch nicht bereits beim zehnten Buckel, auch wenn dieser meterhoch ist, rausfliegen. Und ja, auch beim Schulefahren wurden einige berechtigterweise ausgesiebt.

Der Vorteil vom Landeslehrer ist halt, dass man bei der Einteilung bessere Gäste bekommen kann(!) und offiziell ins Gelände oder auf Skirouten darf.
Außerdem hört für mich das Skilehrern definitiv nicht bei der Carving Grundstufe auf (Anwärter). So ist es ja eigentlich auch im Lehrplan vorgesehen.
(Anwärter, LS1, Alpin, LS2). Mit dem Niveau der Gäste, sollte dann auch das eigene Niveau steigen. Ist ja ein prima Training - noch dazu bezahlt.

Ich habe mir die Kurse primär nach der zeitlichen Verfügbarkeit ausgesucht und ca. jede Saison einen absolviert. Ein Gletscherkurs im Sommer gehörte auch dazu. Der Tiroler Verband ist leider zeitlich ziemlich unflexibel und richtet sich samt Aufnahmeprüfung wohl eher an die (Tiroler?) Saisonkräfte. Ansonsten kann ich nur empfehlen, mal ein Blick ins Programm der verbliebenen Landesverbände zu werfen.

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