Skifahren im Wald

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Martina
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Re: Skifahren im Wald

Beitrag von Martina » 14.08.2006 13:40

Suldenfan1 hat geschrieben:
Martina hat geschrieben:


Erfahrungsgemäss muss man Aussagen des oben zitierten Herren mit Vorsicht geniessen und sie meiner Meinung nach nicht als Vorbild für das eigene Verhalten nehmen.
Aber vielleicht ist er wirklich einfach der geilste und beste?
@ martina
ich verstehe deine reaktion nicht so ganz, wo liegt dein problem mit herberts frage bzw. kommentar?
Bitte genau lesen! Du hast hast mich falsch verstanden!!!!
Ich habe natürlich nicht Herbert gemeint!

Ich habe geschrieben "...des oben zitierten Herrn" - also der, den Herbert zitiert hat, der, der seinen Eltern das Skifahren im Wald so super schnell und toll beigebracht hat!

Herbert, ich hoffe, du hast das richtig verstanden!

Und nochmal wegen Canada und Europa:
In Canada (und auch USA) liegen die Skigebiete oft unterhalb der Waldgrenze. Die Pisten sind dann eigentliche Waldschneisen. Zwischen den Pisten liegt dann jeweils ein Stück "Restwald", das sozusagen rundherum von Skipisten umgeben ist. In diesen Waldstücken ist skifahren erlaubt. Das ist in den allermeisten Fällen sinnvoll, da sich dort wohl kaum Wild aufhält.
Rund um die Skigebiete herum ist oft Meilenweit "nichts", d.h. sehr viel Rückzugsraum für die Wildtiere.

In (Mittel-)Europa fehlen diese grosszügigen Rückzugsräume oft weitgehend.
Deswegen stimmt Ursus´Aussage, dass sich das Wild entweder angepasst oder die entsprechenden Umgebung verlassen hat, nicht so ganz. Manchmal bleibt einfach nicht genug Rückzugsraum.
Deswegen: auch in Skigebieten sollte von nicht markierten Waldabfahrten abgesehen werden, ausser es ist klar, deklariert, welches Schutzzone und welches für Skifahrer freigegebene Zone ist.

Womit aber Ursus völlig recht hat: Skitourengeher und Schneeschuhwanderer sind an vielen Orten für das Wild viel das grössere Problem. Sie tauchen unvermittelt irgendwo auf, immer wieder mal ein einzelner. So ist das Wild im ständigen Stress.
Unangenehm finde ich vor allem, wenn sich Skitourengeher und Schneeschuhwanderer als die "besseren Menschen" fühlen als Pistenfahrer, weil sie ja etwas "naturnahes" machen.

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Herbert Züst
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Beitrag von Herbert Züst » 14.08.2006 14:51

@Martina
Hab dich absolut richtig verstanden.
auch mit den Weiten Canadas stimme ich dir voll zu, obwohl ich noch nie dort war. ( Kann ja noch werden)
du hast geschrieben:
Womit aber Ursus völlig recht hat: Skitourengeher und Schneeschuhwanderer sind an vielen Orten für das Wild viel das grössere Problem. Sie tauchen unvermittelt irgendwo auf, immer wieder mal ein einzelner. So ist das Wild im ständigen Stress.
Unangenehm finde ich vor allem, wenn sich Skitourengeher und Schneeschuhwanderer als die "besseren Menschen" fühlen als Pistenfahrer, weil sie ja etwas "naturnahes" machen.
Auch das stimmt, ich habe allerdings die Diskussion angeregt, damit wir einmal vor der eigenen Türe wischen. Schade, dass momentan nicht mehr Leser hier sind, man sollte das Thema event. noch einmal im Winter anreissen. Obwohl ich absolut kein Grüner bin liegt es mir doch am Herzen.

Zu den Skitourengehern möchte ich nebenbei noch bemerken, dass Skitouren oberhalb der Waldgrenze gemacht werden und hier hat es nur Murmeltiere die wie besagter Bär in Canada in ihren Hölen schlafen.
Gruss Herbert

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Beitrag von Suldenfan1 » 14.08.2006 20:51

@ martina
bezog dein zitat auf herbert, also wirklich falsch verstanden :oops: . zu dem anderen von dir genannten kommentar erübrigt sich jedoch jede aussage.

das mit den waldstücken zwischen den abfahrten, da stimme ich dir voll und ganz zu, da verirrt sich sicher so schnell kein tier hin. wenn sich aber schon rehe auf eine weltcupabfahrt verlaufen, wie letzten oder vorletzten winter passiert kann man sich da auch nie ganz sicher sein.

das tree-skiing das ich meine und das von vielen anbietern auch immer beschrieben wird spielt sich aber in anderer umgebung ab, ebenso wie das snowcat-skiing. wenn ich mir diverse heli-ski anbieter anschaue, dann werben die letztlich für schlechtwettertage an denen nicht geflogen werden kann auch mit tree-skiing und da reden wir dann sicher nicht von waldstücken zwischen den pisten eines skigebietes.

@ matthias
ich weiss nicht, ob nicht gerade da hubschrauber, snowcats und skifahrer einen massiveren eingriff bedeuten als in unseren ohnehin schon ziemlich verbauten gegenden.

marius

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Beitrag von Martina » 15.08.2006 13:07

Herbert Züst hat geschrieben: Zu den Skitourengehern möchte ich nebenbei noch bemerken, dass Skitouren oberhalb der Waldgrenze gemacht werden und hier hat es nur Murmeltiere die wie besagter Bär in Canada in ihren Hölen schlafen.
Gruss Herbert
In "deiner" Gegend wohl überwiegend schon, aber das gilt bei Weitem nicht für überall!
Am liebsten sind mir "Skitourengeher", die mitten auf der Piste aufsteigen und dann abseits der Piste durch den Wald runterfahren... (ja, ja, gibt es, und nicht mal selten)

Ich mache übrigens durchaus auch Skitouren und bin nicht nur "unschuldig". Mich stört es eben v.a., wenn sich Skitourenfahrer als die "grünen Skifahrer" darstellen.

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Beitrag von Bernd » 15.08.2006 15:48

Skifahren im Wald, da muß man auch erst mal unterscheiden.

Viele fahren direkt neben der Piste oder unterm Lift ein bischen in den Wald rein, bleiben aber mehr oder weniger in Pistennähe.
Hier werden mit Sicherheit keine Tiere verjagt/erschreckt.

Das andere "Waldfahren" sieht man ja öfters in den entsprechenden Videos. Hier würde ich erstmal sagen, das beherschen die wenigsten. Mit Tempo auf unerschlossener "Piste" durch den Wald fahren, über Baumstämme zu springen und auch den ein oder anderen 2-10m Sprung in die Tiefe zu "wagen".
Klar, hier dringt man in das Refugium der Waldtiere ein. Nachdem Bruno tot ist (und Wolf und Fuchs sich auch nicht mehr blicken lassen) und keiner mehr die Bambis dezimiert, übernehmen das dann die Skifahrer... Einzig die Jäger ärgern sich dann, daß im nächsten Frühjahr weniger zu schiesen gibt...

Da ich diese Art von Skifahren nur im Ausland (Kamchatka, Canada, Argentinien...) betreibe, kann ich wenig über die Verhältnisse in Europa sagen. Eins sollte jedoch klar sein, so zu fahren ist/kann extrem gefährlich sein. Und nur sehr sichere Fahrer sollten dies tun.
Denn der nächste Rettungsdienst kann im schlimmstenfall zuweit weg sein.

Also, die Eltern vom Extremcarver tun gut daran zu glauben, das im Waldfahren neben der Piste oder unterm Lift das Nonplusultra ist.
Denn wirkliches Offpiste fahren ist was anderes und ob 1 Tag untericht ausreicht??? Naja....
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Beitrag von Uwe » 15.08.2006 16:45

Wahrscheinlich laufen im Sommer viele MEHR Touris durch die Wälder und stören das Wild, als im Winter ... trotzdem sollten wir nicht unbedingt auch noch im nahrungsarmen Winter das Wild stören, nur weil es "nicht AUSDRÜCKLICH verboten" ist.

WENN ... wenn würde ich sagen, dass der Wald im Sicht- und Hör-Bereich neben der Piste ok ist, da sich dort eh kaum Tiere aufhalten, so wie es Martina auch von Canada her beschreibt.

ABER ... grundsätzlich sollte man sich eh daran halten, nicht die markierten Pisten zu verlassen, oder nur dort, wo es ausdrücklich erlaubt ist.

Ich möchte nicht der Erste sein, der eine frische Spur im Wald zieht, und dabei einen mit Schnee zugewehten Baumstumpf "trifft" oder mit mittlerer Geschwindigkeit das Gleichgewicht verliert und mit dem Rücken von einem dicken Baumstamm "aufgehalten" wird ...

Wie schreibt Bernd oben in seiner SIgnatur so schön:
"Zu viel Ehrgeiz schadet dem Vergnügen" ... guter und passender Spruch!
Uwe

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Beitrag von Herbert Züst » 15.08.2006 17:30

Uwe schreibt:
Wahrscheinlich laufen im Sommer viele MEHR Touris durch die Wälder und stören das Wild, als im Winter ... trotzdem sollten wir nicht unbedingt auch noch im nahrungsarmen Winter das Wild stören, nur weil es "nicht AUSDRÜCKLICH verboten" ist.
Wer schon einmal auf einer Skitour als Vordester spurte, weiss wie anstrengend dies bei tiefem Schnee ist. Und genau hier liegt das Problem, weil das Wild bei seiner Flucht im Schnee Unmengen von Energie verbraucht und dadurch geschwächt wird. Im Sommer sieht dies anders aus und so ein sommerlicher Fluchtspurt ist für ein Reh eher eine kleine Fitnessübung.

Gruss Herbert

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Beitrag von Bernd » 15.08.2006 20:25

Herbert Züst hat geschrieben:Und genau hier liegt das Problem, weil das Wild bei seiner Flucht im Schnee Unmengen von Energie verbraucht und dadurch geschwächt wird. Im Sommer sieht dies anders aus und so ein sommerlicher Fluchtspurt ist für ein Reh eher eine kleine Fitnessübung.

Gruss Herbert
Ja, ist es aber nicht so, das es oft viel zu viel Rehe usw. in den Wäldern, aufgrund des Fehlen von natürlichen Feinden, gibt?

Bitte versteht mich nicht falsch, das soll jetzt kein Aufruf zum Aufhetzten der Waldtiere sein.
Aber in vielen Jagdrevieren gibt es Probleme mit zu vielen Rehen. Diese werde jedoch zum Teil bewußt über den Winter gefüttert, damit der Jagdpächter auch schön was zum Abschießen hat. Mancherorts gehts zu wie im Supermarkt. Anfütterungsstellen liegen in Schußnähe zum Hochsitz, der widerum bequem per PKW zu erreichen ist. Die Tiere werden gemästet und können dann bequem "gejagt" werden.

Wintersportler im Wald:
Zum Einen die Schneeschuhgänger, die die Stille suchen und tief im Wald laufen. Dieser kann sich auch in, für Skifahrer unzulänglichem Terrain bewegen. Dies gilt z.T. auch für Tourengeher.

Dann der Extrem Skifahrer, der sich ähnlich dem Schneeschuhgänger, jedoch in etwas offenerem Gelände, weit abseits der Pisten bewegt.

Und dann die Normalo Fahrer, die halt mal von der Piste kurz in den Wald abzweigen um dann 100m später wieder auf die Piste wechseln.


Letzterer scheint mir keine Gefärdung für Tiere zu sein, da diese sowieso vom Pistenlärm vertrieben werden.

Extrem Skifahrer kann man wahrscheinlich an einer Hand abzählen.

Was bleibt sind die bösen Jungs und Mädels Schneeschuh und Tourengeher;-))) Ob diese einen so großen Schaden anrichten, wage ich zu bezweifeln... obwohl - es werden ja auch jedes JAhr mehr...

Aber ich persönlich möchte nicht auf meine einsamne Schneeschuhtouren verzichten.
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Beitrag von Andvari » 31.08.2006 19:17

mach ich nicht mehr. Früher war ich für so einen Spass zu haben bis mir dann mal hinter ner Ecke einer im Weg sass dens gebrezelt hat. Ergebnis warn Armbruch meinerseits weil ich in einer Mulde war, nirgends ausweichen konnte und viel zu schnell war.

Ich find das im Wald fahren halt so ne Sache. Im Alpenraum juckt es mich nicht besonders und wenns Ruhezonen fürs Wild sind hat man sich sowieso davon fern zu halten. Ist ja nicht so als gäbs einen Mangel an Skipisten und Varianten (zumindest in den meisten Skigebieten)

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Beitrag von hauzi » 31.08.2006 22:34

Herbert Züst hat geschrieben:
Gibt es: in Canada!

Da ist die Situation aber eine andere
Sicher da hat es doch Bären, die schlafen im Winter in der Höhle und lassen sich von ein paar wildgewordenen Skifahrern nicht aufscheuchen. :D

Also ich hab vor 2 Wochen bei einer Führung im Nationalpark Bayrischer Wald gelernt, daß Bären keinen Winterschlaf machen, sondern nur eine Winterruhe. Diese suchen sich also auch im Winter etwas zum Fressen.

Vielleicht Skifahrer im Wald... :D

Christoph

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