Definition:Guter Skifahrer

nicola · Beitrag von **nicola** » 23.11.2005 17:40

PK hat geschrieben:Langer Rede, kurzer Sinn:
Nur wer sich immer "gut" fühlt, der fährt auch "gut"... egal wie das nach aussen aussehen mag oder von Dritten "gesehen" wird.

negativ - ein "sehr guter" skifahrer kann von aussen aussehen wie ein skigott im olymp und sich gelinde gesagt besch... fühlen

ivan · Beitrag von **ivan** » 23.11.2005 21:50

nicola hat geschrieben: negativ - ein "sehr guter" skifahrer kann von aussen aussehen wie ein skigott im olymp und sich gelinde gesagt besch... fühlen

wollte eben ein aktuelles persönliches beispiel anführen
vorletzte woche: ich hatte alle tage probleme mit der halswirbelsäule, schmerzen, so dass ich sogar mal 17:30 - 01:30 auf dem fussboden in verschiedenen positionen liegen musste, um die schmerzen zu minimieren...
aber vormittags war ich doch imstande, einige recht ordentliche fahrten zu absolvieren, obwohl ich immer unten nach abbremsen wie ein kriegsinvalide aussah
es war eigentlich noch komplizierter:
ich habe mich (körperlich) wirklich beschissen (bin keine dame, darf wohl die ... entsprechend ersetzen

) gefühlt, zugleich aber habe ich gefühlt, dass die fahrt (linie, timing, es waren 25 RS-tore) gar nicht schlecht ist

und von dem gefühl, die "zu schnellen" ski die ganze fahrt wild zu "jagen" haben wir hier vor einigen wochen gesprochen (mein beitrag und Kostis reaktion)

nicola · Beitrag von **nicola** » 24.11.2005 09:25

ivan hat geschrieben:und von dem gefühl, die "zu schnellen" ski die ganze fahrt wild zu "jagen" haben wir hier vor einigen wochen gesprochen (mein beitrag und Kostis reaktion)

das kennt eigentlich jeder rennläufer und man kann das auch öfter bei tv übertragungen beobachten - da kommt eine(r) mit bestzeit ins ziel, traut sich gar nicht recht auf die anzeigentafel zu schauen und bricht völlig überrascht in jubel aus. ich spreche jetzt im besonderen von den speeddisziplinen, weil dort oft das ski-laufen-lassen schneller ist als das kleben an der ideallinie. ein historisches paradebeispiel ist franz klammers olympialauf 76.

fazit - man fühlt sich während der fahrt "schlecht" und kann erst in der analyse sehen, dass man "gut" war. dieses sich schlecht fühlen, kann sogar ein faktor für eine schnelle zeit sein, weil man die ganze zeit versucht noch mehr "gas zu geben"

Gast · Beitrag von **Gast** » 24.11.2005 10:17

winterhugo · Beitrag von **winterhugo** » 24.11.2005 10:22

hijo.....

ein guter skifahrer ist in meinen augen einer, der den respekt vor der piste nie verliert und seine fähigkeiten gut einschätzen kann.

wenn jemand nie schnell fährt, kann derjenige aber trotzdem ein guter skifahrer sein.

beispiel: meine frau: sie fährt technisch brillant, aber auf ner blauen piste braucht sie lange...........nur: ne schwarze oder ne route fährt sie in einem tempo wie auf blau durch, sie liebt es, viel zu schwingen

ist sie nun gut oder schlecht?

makulatur ----> sie fährt immer den anforderungen der piste und des wetters angemessen....das ist GUT!

deshelab denk ich wie andere auch, das es subjektiv ist, was gut ist...........für mich ist schnell und technisch einwandfrei gut, für andere ist das beschissen

ivan · Beitrag von **ivan** » 24.11.2005 11:09

@ nicola:
otoh und imo sollten wir das moment des "gutfühlens" nicht ganz verwerfen, besonders wenn´s im sinne von FLOW verstanden werden sollte. was aber - wenigstens wie ich das verstehe - nicht immer passieren kann, so dass ich PKs "IMMER" aus "sich immer gut fühlt" nicht akzeptieren kann, die idee trotzdem interessant finde

@ winterhugo:
das verhältnis von "gut" und "schnell" ist ein weiterer aspekt, auch interessant!
ich glaube, dass ein technischer fahrer, der absichtlich nicht sehr schnell unterwegs ist, doch als ein "guter" abgestuft werden kann, solange er dabei auch auf schwierig(er)en pisten technik fährt (heutzutage auf der piste also carven), die einem guten fahrer entspricht und solange er über genügend variabilität verfügt (also mehr als schönes langsames cruisen kann)
er sollte aber, wenn´s nötig ist, auch schnell fahren können, obwohl er es normalerweise nicht tut

oder bin ich zu tolerant? gibt es eine tempogrenze? reichen zB 25 kmh (bei denen ein Walter Kuchler seine bodycarvs durchführen kann)?

nicola · Beitrag von **nicola** » 24.11.2005 13:00

ivan hat geschrieben: oder bin ich zu tolerant? gibt es eine tempogrenze? reichen zB 25 kmh (bei denen ein Walter Kuchler seine bodycarvs durchführen kann)?

ich finde eine diskussion darüber wer oder was gut auf skis ist noch immer schwierig - um zu beurteilen ob etwas gut ist muss ich unterscheiden können. zum unterscheiden brauche ich mindestens einen zweiten wert. im regelfall ist dieser zweite wert beim skifahren (ausser beim objektiven wert der zeit im rennen) sehr oft einer, der mit dem eigenen können im zusammenhang steht. für einen anfänger sieht ein anderer relativ leicht als "gut" aus, von einem nachwuchsrennläufer (im frechen alter) wird praktisch jeder skilehrer ausgelacht, wenn er weder auf einem waldwegerl noch auf der eisigen talabfahrt mithalten kann. um wirklich unterscheiden zu können was "gut" oder nicht gut ist, muss man wirklich sehr viel erfahrung haben und auch selbst auf einem level unterwegs sein, der sehr hoch ist. auch für denjenigen der eingestuft wird macht es einen riesigen wertunterschied von wem. ein vernichtendes urteil von einem "ausbildner" beispielsweise, kann das selbstvertrauen ganz schön dämpfen.

viele die andere als gut bezeichnen, tun dies sehr oft um ihr eigenes können oder ihre expertise zu untermauern. im kreis von experten, die gleichzeitig breitband könner sind, wird man kaum hören, dass sie einen anderen als guten oder schlechten skifahrer bezeichnen. in rennfahrerkreisen auf toplevel hört man so ein urteil praktisch nie, bei trainern manchmal, bei skilehrern häufiger und bei hobbyexperten dauernd.

extremecarver · Beitrag von **extremecarver** » 24.11.2005 13:07

O.T
Ist ein Hansi Hinterseer auch Hobby-experte? Oder gilt bärig nicht als gut?

Gast · Beitrag von **Gast** » 24.11.2005 13:28

extremecarver hat geschrieben:O.T
Ist ein Hansi Hinterseer auch Hobby-experte? Oder gilt bärig nicht als gut?

der hansi ist ein wirklich netter kerl, aber ich würde zu behaupten wagen, dass er sogar vom singen mehr versteht als von moderner skitechnik.

nicola

ivan · Beitrag von **ivan** » 24.11.2005 15:09

IMHO ist die diskussion nicht nur schwierig sondern eigentlich ohne lösung
"gut" als ein wertendes prädikat ist in der praxis nie in ein system von klaren kriterien eingegliedert, ergo nicht objektivierbar

dashalb wird "gut" immer als ein benutzerbezogenes label dienen, das jeder einzelne oder jede user-gruppe/community nach seinen/ihren internen vorstellungen = "kriterien" definieren kann und wird

in der familie wird halt oft der papa der "gute" fahrer (ski- und auto), im freundekreis der franz und toni, beim schulskikurs die 1. gruppe, im skiklub vielleicht die alten hasen, usw. usf.

bezüglich HH (diesmal nicht Harald Harb sondern Hansi):
noch eine frage: inwieweit muss ein altmeister die neueste technik beherrschen, um "gut" oder "experte" zu sein? gehört es dazu oder sind es zwei verschiedene dinge?

natürlich ist privatfahren etwas anderes als unterrichten oder kommentieren im fernsehen