Wieviel Carving brauchen wir eigentlich?

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urs
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Beitrag von urs » 11.01.2005 10:41

golden gaba hat geschrieben:wenn ich da an meinen damaligen rs-ski mit ca. 70m radius denke...
hallo tom

haben sie dir da einen abfahrtsski verkauft :wink:? mein letzter rs > 2m hatte ca. 35-40m radius. damit liess sich auf breiten freien pisten ansatzweise carven. ein normaler sl lag ca. zwischen 40-50m. eine vorstufe des carvens war m.e. das "rennumsteigen", d.h. du zogst den aussenski richtung berg und hast diesen dann aufgekantet. dies ergab eine grössere und rundere kurve. aber kennst du sicher besser.

gruss urs

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ivan
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Beitrag von ivan » 11.01.2005 12:06

zum damaligen radius:
ich habe mir den SkiMagazin test 88/89 angeschaut.
die typischen abmessungen von RS-ski waren so 88-66-77
bei üblichen 210 cm (und kontaktlänge 190 cm) ergibt das einen radius von ca. 55m
70 m wäre also zu viel, aber auch unter 40 m war erst so 1994, als damals die RS ski mehr tailliert wurden als SL
mit 35 m sind dann fast carving-ski, eigentlich die heutigen SG-bretter,
die aber flexionsweicher sind als damals und deshalb auch kurvenfreudiger

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golden gaba
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Beitrag von golden gaba » 11.01.2005 12:11

hallo rolf,
vielleicht hab ich mich ein wenig zu undeutlich ausgedrückt.
und da ich ja die weisheit auch nicht mit dem löffel usw. hab ich mich jetzt noch mal schlau gemacht.

es gibt keine passive phase. es gibt nur eine phase vor und nach der falllinie.
wo du recht hast , es gab skifahrer die damals schon geschnittene schwünge gefahren sind ca. 0,01% der skifahrer. das war dann möglich, wenn man in rücklage den ski hinter der bindung so verbiegen konnte, dass die eine oder andere kurve ab ca. der falllinie so in etwa geschnitten war.
und natürlich waren ski schon immer tailliert...also bei entsprechendem tempo carvbar...nur die bodenfreiheit sprich platte hat gefehlt...boot-out oder der sogenannte innenskifehler war die folge.

ach und noch was...auf der kante fährt man immer ausser man gleitet in richtung falllinie, entscheidend für das schneiden/sägen/schnitzen/carven ist, dass der ski sich entlang der kante bewegt.

gruss
tom


ps. @ ivan
die 70m sind ein wenig übertrieben. aber ich wahr ehrlich gesagt zu faul nachzuschauen wieviel die dinger wirklich hatten. aber sie hatten auf jeden fall ein größeren radius im rs als heute in der abfahrt gefahren wird...
K2 Seth Pistol
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urs
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Beitrag von urs » 11.01.2005 12:20

@ivan: mein letzter rs-ski stammt aus ca. 95/96, also könnte der radius hinkommen.
golden gaba hat geschrieben:es gibt keine passive phase. es gibt nur eine phase vor und nach der falllinie.
@tom: jetzt machst du aber wortklauberei :wink:. in der ch spricht man von einer passiven phase (vor der falllinie) und einer aktiven danach. das wurde mir von einem skilehrer vermittelt, der im swiss snow demo team fährt (nicht sepp). und glaub mir, der steht sauber auf dem ski :-D.

gruss urs

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rolf
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Beitrag von rolf » 11.01.2005 12:27

Salu Tom
golden gaba hat geschrieben: es gibt keine passive phase. es gibt nur eine phase vor und nach der falllinie.
Die gibt es sehr wohl, und das ist Phase vor der Falllinie. Das man nicht überall die selben Begriffe verwendet ist in diesem Forum schon mehrmals erwähnt worden. Wenn Du mit fachkundigen CH-Skifahrern redest wissen die sehr wohl was die passive Phase ist.
golden gaba hat geschrieben: wo du recht hast , es gab skifahrer die damals schon geschnittene schwünge gefahren sind ca. 0,01% der skifahrer. das war dann möglich, wenn man in rücklage den ski hinter der bindung so verbiegen konnte, dass die eine oder andere kurve ab ca. der falllinie so in etwa geschnitten war.....
Ich rede von gecarvten Schwüngen von Anfang bis ans Ende. Nichts von irgendwelchen Rücklagen oder so was .... Glaubs mir es war möglich. Es scheint mir das du da wirklich eine Bildungslücke hast, da du das so penetrant nicht glauben willst. Es war auch nicht so eine Seltenheit. Ich spreche natürlich von Vielfahrern und nicht von Skitouristen.
golden gaba hat geschrieben:ach und noch was...auf der kante fährt man immer ausser man gleitet in richtung falllinie, entscheidend für das schneiden/sägen/schnitzen/carven ist, dass der ski sich entlang der kante bewegt.
Das wäre ja nun auch nicht nötig gewesen, ich denke zumindest theoretisch verstehen nun beinahe alle was ich unter "auf der Kante fahren" (nicht rutschen) meinte. Unter Fachleuten sind solche Erläuterungen nicht nötig.

gruss rolf

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Beitrag von Uwe » 11.01.2005 12:32

urs hat geschrieben:
golden gaba hat geschrieben:es gibt keine passive phase. es gibt nur eine phase vor und nach der falllinie.
@tom: jetzt machst du aber wortklauberei :wink:. in der ch spricht man von einer passiven phase (vor der falllinie) und einer aktiven danach.
Bevor wir hier aneinander vorbei reden, sollten wir mal begriffe definieren:

- Sicherlich hat gg recht, wenn er sagt, dass die Phase vor der Falllinie AKTIV gefahren sein muss; AKTION ist immer angesagt, sogar beim Kantenwechsel. Zumindest verstehen so die meisten das Wort "aktiv"

- Wenn in der Schweiz von "passiver" und "aktiver" Phase gesprochen wird, dann bedeutet dies sicherlich NICHT, dass man in der Phase vor der Falllinie "passiv" ist ... odrrrr? :D

... also bitte mal erklären, was mit "aktiver Phase" und "passiver Phase" gemeint ist ... dann kommen wir auch wieder auf einen Nenner ;-)
Uwe

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Beitrag von beate » 11.01.2005 12:34

Stimmt,der Schweizer Lehrplan definiert das so,dass eine Kurve (drift oder carve ist egal)sich aus Auslöse,passiv und aktiver Phase zusammensetzt
man musste unbedingt schon von Beginn der passiven Phase auf der Kante stehen, da es bei diesen Geometrien nicht möglich war erst bei der aktiven Phase auf die Kante zu kommen. Da dies mit den kurzen, taillierten Skier möglich ist, stehen die meisten "Neo-Carver" eben erst ab dieser Phase auf der Kante
Genau aus diesem Grund möchte ich Rolf auch widersprechen.Die Kurve teilt sich in Auslöse,passive und aktive Phase auf und nur während der Auslösephase stehe ich bei einem gecarvten Schwung nicht auf der Kante.Passiv und aktiv werden dann auf der Kante gefahren.Die im CC04 mit waren werden sich an den Carving ws von Martina erinnern: Kante - Belag - Kante,die Phase in der der Belag zum Tragen kommt ist die Auslösephase.Deshalb bin ich nach wie vor der Meinung:
Sprechen wir von gecarvten Schwüngen,egal ob deutsche oder Schweizer Schwünge,so ist dies per Definition ein Schwung, der sofort nach Beginn der Auslösung ein Schwung ist,der auf der Kante gefahren wird.
Beate
Gruß
Beate

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rolf
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Beitrag von rolf » 11.01.2005 12:43

beate hat geschrieben:Passiv und aktiv werden dann auf der Kante gefahren.
Eigentlich wiederspricht Du mir nicht. Das man den ganzen Schwung auf der Kante fahren soll um einen gecarvten Schwung zu machen ist klar. Ich habe lediglich beschrieben, dass häufig erst ab der aktiven Phase wirklich gecarvt wird. Dies hat auch so seine Gründe, wobei gerade dieses Thema abenfühlend sein könnte (Kaminfeuer oder so..)
Es geht auch um Physik

Kurz Definition Swiss Snowsport:
Passive Phase: Phase vor der Falllinie
Aktive Phase: Phase nach der Falllinie.


Die Auslösepahse ist die Übergangsphase und sollte so kurz wie möglich sein. (prozentual vernachlässigbar). Ist aber klar, dass man beim Kantenwechsel eine kurze Zeit auf keiner Kante steht.

gruss rolf

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Beitrag von urs » 11.01.2005 12:51

Uwe hat geschrieben:... also bitte mal erklären, was mit "aktiver Phase" und "passiver Phase" gemeint ist ... dann kommen wir auch wieder auf einen Nenner ;-)
salü uwe

ich versuchs mal. da ich bei der wortschöpfung nicht dabei war, hoff ich, dass ich keinen blödsinn erzähle :oops:. martina korrigier mich bitte!

in der auslösephase orientier ich mich in die neue richtung und stell dadurch den ski auf die kante. passive phase bedeutet nach meinem verständnis, dass ich warte, bis der ski die kurve fährt (gedriftet oder gecarved). ich nutze die taillierung des skies. erst ab ca. falllinie belaste ich den ski aktiv (vorlage, fersendruck etc.).

gruss urs

KOSTI
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Beitrag von KOSTI » 11.01.2005 12:57

urs hat geschrieben:@ivan: mein letzter rs-ski stammt aus ca. 95/96, also könnte der radius hinkommen.
golden gaba hat geschrieben:es gibt keine passive phase. es gibt nur eine phase vor und nach der falllinie.
@tom: jetzt machst du aber wortklauberei :wink:. in der ch spricht man von einer passiven phase (vor der falllinie) und einer aktiven danach. das wurde mir von einem skilehrer vermittelt, der im swiss snow demo team fährt (nicht sepp). und glaub mir, der steht sauber auf dem ski :-D.
es gibt'n haufen gute skifahrer die nen haufen mist verzapfen weil se das einfach jemand anders nachquatschen und nicht mal selber genau verstehen was sie da tun auf den brettern.... hab mir schon gedacht dass dieses aktiv-passiv gedöns wieder so ein verbandsquatsch ist.

also, vor und nach der falllinie reicht, alles andere ist doch nur angebergequatsche von nichts-verstehenden-halbwissern die in den verbänden auch in den höchsten positionen zu finden sind.

zum thema: durch taillierungen unter 35m bin ich beim skifahren geblieben... hatte schon das schneebrett im visier
circle | head rs | k2 seth pistol 179
und den hier http://www.freeride.eu/img/review/large/1005.jpg

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