Wieviel Carving brauchen wir eigentlich?

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ivan
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Beitrag von ivan » 10.01.2005 23:30

zu Walters vorhersagen:
um ehrlich zu sein muss ich sagen, dass sich andere durchgesetzt haben
ich habe absichtlich nur sachen ausgewählt, die sich nicht bewahrheitet haben
(ich hätte sie wohl als eine auswahl bezeichnen sollen)

Yeti
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Beitrag von Yeti » 10.01.2005 23:37

@all:
Ich verdiene meine Brötchen nicht mit Skiunterricht geben, Ski/Bindungen/Schuhe verkaufen,
oder für diverse Skifirmen Werbung zu machen. Aus diesem Grund kann ich relativ neutral auf
die Thesen von Ivan antworten:
rolf hat geschrieben:Für mich stellt sich diese Frage nicht. Es gibt keine Carver, er gibt hingehen Skifahrer (Sportart) die
Carven(Technik) können und dies erst noch immer öfters seit die Skier kürzer und taillierter wurden.
@rolf: 100% Deiner Meinung

@ivan:

<i>(i) die vorkommende einteilung zwischen die kleine carvende minderheit und die rutschende mehrheit ist eine art Natural Selection</i>
falsch - das ist keine Natural Selection, sondern es kommt darauf an, wer was wie lernt... die Gruppe der Innenskischwungfahrer,
Buggler, Freeskier(Freerider & Freestyler) ist bestimmt (noch) deutlich kleiner... :wink: wie schon erwähnt, in 5-10 Jahren...

<i>(ii) für die generelle verbreitung von carven gibt es keine geeigneten bedingungen</i>
richtig - der Aufwand, der betrieben werden muss, um immer "carvinggerechte" Pisten bereit zu stellen, ist viel zu gross, nicht
ökologisch und nicht ökonomisch... Aus Tiefschnee wird Buckelpiste, aus betonharter Carvingpiste wird Buckelpiste bei den
entsprechenden Temperaturen, ausser Ihr baut einen Eisschrank darüber...Auf flachen Pisten ist der Aufwand vielleicht noch
halbwegs erträglich für die Pistenraupen, aber im steilen Gelände bestimmt nicht mehr (Seilwinde etc.)...Von abgerutschen Kunstschneepisten
gar nicht zu reden...

<i>(iii) die situation, wo alle carven oder es wenigstens versuchen, ist daher nicht wünschenswert und nicht im interesse der guten fahrer</i>
richtig - Carven ist EINE Technikform des Skifahrens! Hier im Thread kommt etwas zum Ausdruck, was mich hier im Forum schon lange stört.
Skifahren besteht NICHT NUR aus Carven, eben weil wir uns mit unseren Skiern auf dem entsprechenden Schneegelände bewegen und das
ist nur selten eine perfekte Carvingpiste. Champagnerpowder kommt auch nur manchmal vor, sonst würden ja alle nur Tiefschneefahren und das mit
breiten, wenig taillierten Latten :wink: und perfekte Buckelpisten gibt's genauso selten. Also, ich bin für die technische Vielfalt
beim Skifahren - Verschiedenste Schwungformen, Carven, Rutschen, Race, Freeriden, Freestyle, Park & Co. => <b>FREETHINKING=FREESKIING</b>
Geländeangepasstes Skifahren... Das uns dabei die neuen, modernen Skier helfen, steht ausser Zweifel :D Skifahren muss flexibel bleiben,
gerade im Hinblick auf Kinder und Anfänger, sonst ist für mich CARVEN auch bald klassisch... :wink:

Yeti

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ivan
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Beitrag von ivan » 10.01.2005 23:41

hallo hans,
nicht nur du bist neugierig
in einer aktuellen amerikanischen web-umfrage "the worst ski ever" hat eben dieser Elan inoffiziell gewonnen :D
als sie hörten, ich würde den ski besitzen (nun habe ihn schon), wurde ich auch gebeten, einen fahrbericht unbedingt vorzulegen :D
also für mich ein spass in zwei sprachen (+ tschechisch = 3)
ski + platte = 43 mm, mit Xentrix-bindung 67/70 mm gesamthöhe

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golden gaba
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Beitrag von golden gaba » 11.01.2005 01:06

Yeti hat geschrieben:Champagnerpowder kommt auch nur manchmal vor, sonst würden ja alle nur Tiefschneefahren und das mit
breiten, wenig taillierten Latten
hab mir jetzt nur diesen punkt von deiner antwort genommen.

es würden natürlich nicht alle nur tiefschneefahren. und warum??? weil sie es leider nicht können. es ist leider so...da wird sich auch in zukunft nichts ändern. der großteil aller skifahrer verbringt im schnitt pro saison ca. 10 skitage auf schnee. da kann ich doch nicht erwarten das so eine person alle facetten des skifahrens auch nur annähernd beherrscht.
deswegen muss ich dir auch im punkt (i) widersprechen.
skifahren ist ein sport wie golf oder tennis. es bedarf vielen trainings um besser zu werden und um erfolge zu erzielen.
die meisten leute wollen beim skifahren einfach nur die natur genießen.
a bisserl apre´s ski hier...a gmütliche hütengaudi da...und im märz lassen wir uns im liegestuhl die sonne ins gesicht scheinen. ist doch gut das es so ist. die leute können dabei super entspannen von dem grauen alltag den die meisten von uns im winter haben.

die hier im forum wirklich carven können bzw. alle facetten des skifahrens beherrschen, sind auch in der gesamtheit aller skifaherer gesehen die völligen ausnahmen. ich kann doch nicht von jemanden erwarten (ich wiederhole mich jetzt) der 10 tage im jahr auf schnee verbringt, das er eine performance abliefert wie eine person die in den alpen aufgewachsen ist oder wie ein marcus (spezl von kosti und mir) der als kleiner bub schon 50 skitage hatte und ab 14... 15 jahren seine ferien im sommer aufm gletscher im renntraining verbrachte.

und bitte... daran wird sich auch in zukunft nichts ändern. egal welche art von skifahren. es bedarf einer menge an übung um etwas richtig zu können.

nix für ungut
gruss
tom
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Beitrag von golden gaba » 11.01.2005 01:10

beate hat geschrieben:Also,ich habe schon viele gesehen auch hier aus dem Forum.Allerdings waren es überwiegend ausgebildete Skilehrer
Beate
also so viele hab ich noch nicht gesehen. aber die ausgebildeten skilehrer die es können werden immer mehr :wink:
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Beitrag von Wups » 11.01.2005 07:38

also ich sehe zu 80 % Leute die carven, aber die Fun-/Extremcarver, die ohne Stöcke mit nicht allzuhoher Geschwindigkeit mit den Händen in den Schnee greifen, sehe ich überhaupt nie mehr. Den letzten sah ich vor 2 Jahren am Nassfeld.
Diese Fahrweise ist aber auf roten/schwarzen Pisten glaub ich auch nicht möglich.
Ansonsten nutzen aber viele den Radius des Ski aber mit Driftanteil, um nicht zu schnell zu werden, was ich positiv sehe, da sich dann die meisten noch unter Kontrolle haben
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Beitrag von rolf » 11.01.2005 08:41

Liebe Skifreunde
elmar hat geschrieben:Wer sagt denn das man zum carven immer breite Pisten braucht.
Probiert doch mal Kurzschwünge zu carven. Man braucht nicht mehr Platz wie die Wischiwaschiwedler ... und es macht irrsinnig Spaß und ist eine willkommene Abwechslung zum Carven in langen Radien.
Ist auch auf leeren Pisten zugeniessen!
Ivan hat geschrieben:Ivan
warum wird die carvende fahrweise nach fast 10 jahren immer noch nur von relativ wenigen beherrscht?
Es sind bedeutend mehr Skifahrer die auf der Kante fahren als noch vor dem Carving-boom. Somit ist die Aussage zutreffend das die neue Skigeometrie das carven massiv vereinfacht!
Ivan hat geschrieben:die entwicklung geht also einigermassen andere wege als vor 6 jahren vom renommiertesten carving-guru vorhergesagt
warum denn
Jedem seinen Guru. In er Schweiz hatten wir andere. Aber schon damals war der ganze Carvinghype für Skifahrer welche breits "auf der Kante" fuhren nicht immer nachvollziebar. Neu war egentlich nur, dass mann nun praktisch überall (geländemässig) carven konnte. Natürlich war das eine sensationelle Zeit. Die Entwickung war rasant , was jedoch einen enormen Skikonsum verusachte. D.h. dass nach dem Testen des neuen Ski der Vorjahresski keine Chance mehr hatte. So ernorm waren die Forschritte von Jahr zu Jahr. War eine sehr intensive Zeit, mit sehr schönen Erinnrungen.


guss rolf

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Beitrag von golden gaba » 11.01.2005 10:12

Wups hat geschrieben:also ich sehe zu 80 % Leute die carven
da haben wir wieder das problem mit der definintion. was genau ist carven. wenn wir behaupten carven = geschnitten dann ist der anteil leider nicht höher als 5%... wenn überhaupt.

Wups hat geschrieben: aber die Fun-/Extremcarver, die ohne Stöcke mit nicht allzuhoher Geschwindigkeit mit den Händen in den Schnee greifen, sehe ich überhaupt nie mehr.
Diese Fahrweise ist aber auf roten/schwarzen Pisten glaub ich auch nicht möglich.
natürlich ist diese fahrweise auf roter oder schwarzer (präparierter) piste möglich. wenn ich jetzt so überlege bei uns im skiurlaub... ich denke es sind ähnlich viele wie noch vor ein paar jahren. früher hat man ja nur nach solchen leuten ausschau gehalten. heute fällt es nicht mehr auf wenn einer ohne stöcke fahrt.
gruss
tom
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Beitrag von golden gaba » 11.01.2005 10:16

rolf hat geschrieben:Es sind bedeutend mehr Skifahrer die auf der Kante fahren als noch vor dem Carving-boom. Somit ist die Aussage zutreffend das die neue Skigeometrie das carven massiv vereinfacht!
vor dem carving-boom fuhr überhaupt niemand (geschnitten) auf der kante. und ohne diese skigeometrie wäre carven nicht möglich.
wenn ich da an meinen damaligen rs-ski mit ca. 70m radius denke...
um den auf der kante zu fahren müsste ich mich immer so um die 100km/h bewegen. und die meisten hänge fahr ich mit drei schwungwinkeln....

gruss
tom
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Beitrag von rolf » 11.01.2005 10:36

Hallo Tom
golden gaba hat geschrieben:vor dem carving-boom fuhr überhaupt niemand (geschnitten) auf der kante. und ohne diese skigeometrie wäre carven nicht möglich.
Sorry, aber diese Aussage ist zu 100% falsch. Wie ich bereits erwähnte fahren nun (seit dem Carvingboom) bedeutend mehr Leute auf der Kante und wie ich auch schon erwähnte: "Neu war eigentlich nur, dass man nun praktisch überall (geländemässig) carven konnte."
golden gaba hat geschrieben:...um den auf der kante zu fahren müsste ich mich immer so um die 100km/h bewegen...
Ist ein bisschen übertrieben. Aber ich gebe dir Recht, es brauchte Speed und viel Fahrgefühl.
Erläuterung:
man musste unbedingt schon von Beginn der passiven Phase auf der Kante stehen, da es bei diesen Geometrien nicht möglich war erst bei der aktiven Phase auf die Kante zu kommen. Da dies mit den kurzen, taillierten Skier möglich ist, stehen die meisten "Neo-Carver" eben erst ab dieser Phase auf der Kante

Dies sind nun mal Tatsachen welche die "neuzeitlichen Carvingpioniere" immer wieder vergessen oder nicht wahrhaben wollen.

gruss rolf

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