Eisrattern normal bei Carvingski?

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Liliane

Eisrattern normal bei Carvingski?

Beitrag von Liliane » 03.03.2003 13:01

Guten Tag.
Ich bin von einer Bekannten auf dieses Forum aufmerksam gemacht worden und hätte nach erfolglosem Probeskifahren folgende Frage an die Mitglieder hier: Ist es normal, dass Carving-Ski mit kleinen Radien (ca. 15m und weniger) auf Eis zu rattern beginnen?

Ich bin seit vielen Jahren regelmäßig auf Ski alter Bauweise und fahre nach eigener Einschätzung recht flott, vorzugsweise steilere Stellen oder freies Gelände. Da nun ein neuer Ski fällig würde, habe ich gestern einige Modelle ausprobiert. Jedoch konnte ich bei allen gefahrenen Modellen feststellen, dass sie auf Eis zu rattern anfingen. Und zwar meist auf eisigen steilen Stellen, wenn ich Kurzschwünge angesetzt habe oder auch stark abbremsen musste.

Gefahren bin ich versch. Modelle von ca. 1,45m bis 1,60m. Radien etwa im Bereich von 9m bis 15m. (Verleierangaben) Da ich nur 48kg schwer bin und 1,65m groß, meinte der Verleier, dass man wegen meinem Gewicht wenig machen könne. Größere Radien wären bei den passenden Längen "für mich" heutzutage nicht mehr "üblich" und alle Carvingski deshalb "bei mir" zum Rattern neigen würden.

Ich bin nun etwas ratlos, welchen Ski ich mir nun kaufen soll. Zudem kommt mich das ständige austesten auch auf eine nicht unerhebliche Summe bei der bald der Saison-Preisvorteil hinüber ist. Hoffentlich kann mir jemand weiterhelfen.
Rattern Carving-Ski wirklich in extremen Situationen und muß ich damit leben oder habe ich nur falsche Modelle erwischt?

Sollte dieses Thema schon besprochen worden sein, bitte ich um Nachsicht. Ein Hinweis wo und wie ich das dann nachlesen kann, wäre sehr hilfreich.
Vielen Dank im Voraus!
Liliane

KOSTI
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Re: Eisrattern normal bei Carvingski?

Beitrag von KOSTI » 03.03.2003 14:12

Liliane hat geschrieben: Rattern Carving-Ski wirklich in extremen Situationen und muß ich damit leben oder habe ich nur falsche Modelle erwischt?
normalerweise solltest du schon einen ski finden der nicht rattert, falls nicht schon geschehen, versuch mal den head wc sl ti in 150 zu testen, das ist ein modell der letzten und vorletzten saison. mit diesem ski lässt sich auch ein harmonischer gedrifteter schwung auf harter unterlage und im steilen fahren. bei den meisten anderen stark taillierten skiern muss man bei den beschriebenen bedingungen entweder extrem kurz und hart auf der kante stehen od. aber die kurven komplett carven.
circle | head rs | k2 seth pistol 179
und den hier http://www.freeride.eu/img/review/large/1005.jpg

Gast aus der Schweiz
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Flattern

Beitrag von Gast aus der Schweiz » 03.03.2003 14:51

Liebe Liliane

Mit Carven auf eisigen Pisten dürfte ein Flattern nicht vorkommen. Ich carve eigentlich noch gerne auf sehr harten Pisten und ich habe keinen Ski, welcher länger ist als 150cm. Es ist klar, die Kanten müssen schon gut geschliffen sein und man muss schon ein bisschen mehr Druck erzeugen. Skitechnisch gibt es da schon Unterschiede. Auf eisigen Pisten fahre ich z.B. lieber mit dem Atomic 9.10 als mit dem Elan SCX Funcarver. Dies hat jedoch mit der Bauweise des Skis zu tun. Das kurze Carvingskier bei Schussfahrten eher flattern ist kein Geheimniss. Ein Forumsmitglied hier hat mir mal den Tip gegeben ganz leicht x-beinig Schussfahrten zu bewältigen; sprich, leicht aufkanten. Wirkt recht gut, nur nicht zuviel, da man sonst den Schnee fast zu nahe sieht :P :D

Gruss
Amoel
Wally magic 157 cm
RTC 38er
RTC 28er (der Funcarver schlechthin :-)))
Dynastar Omeglass 63 152 cm
Tecnica Diabolo Magnesium
Salomon Mach2 Helm
Leki-Stöcke
alte Unterwäsche :-), uralte Skibekleidung Jg. 1967 :-)

Liliane

DANKE !

Beitrag von Liliane » 03.03.2003 15:10

Lieber Kosti,
lieber Amoel,

herzlichen Dank für die schnellen Antworten!
Am nächsten Samstag habe ich mit meiner Freundin wieder einen Skitag vereinbart, da werde ich nochmal ein paar Ski testen. Vor allem Eure Favoriten. Ich muß mir dann aber wirklich alle Marken und Typen einmal notieren. Leider war ich beim letzten Mal so enttäuscht dass ich es einfach vergessen habe.

Aber eine Frage müssen mir die beiden Herren noch erlauben.
Ihr seid doch sicher schwerer als ich, oder? Ich bin mir deshalb nicht sicher wie ich nun Eure "gewichtigen" Erfahrungen deuten soll. Mich würde daher noch eine kurze Auskunft eurer Damen abwarten. Nicht böse sein!

Achja. Danke für die nette Aufnahme hier!
Liebe Grüße.
Liliane

beate
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Beitrag von beate » 03.03.2003 15:20

Liebe Liliane,
sorry,ich kann nix wissenschaftlich/physikalisch erklären :oops: .Mein Ski fängt auf Eis an zu rattern,wenn die Kanten nicht mehr 100% sind oder ich nicht genug Druck aufbauen kann.Das hat nichts mit meinem Körpergewicht zu tun,allerdings mit meiner Tagesform :oops: .Ich fahre einen Dynastar.In Canada bin ich mit Martinas HCX unterwegs gewesen.Da hatte ich anfangs auf Eis etwas mehr Probleme.Nachdem ich mich auf den Ski eingestellt hatte,konnte ich sie auf ein Minimum reduzieren, so dass es nicht mehr gestört hat.
Es tut mir leid,dass ich dir nicht richtig weiterhelfen kann.Ich denke aber,du willst ja nicht nur auf Eis/sehr harten Pisten Ski fahren :wink:
Liebe Grüße
Beate

1997

Darf man hier noch sowas schreiben?

Beitrag von 1997 » 03.03.2003 16:06

:oops: Aber probier doch mal nen längeren Schi in z.B. 1,60 aus. Auflage ist länger und bei der Körpergröße ist es keine "Schande". Meine Frau (1,65, 49 kg)kommt mit 1,70 Allroundern wunderbar ohne "Rattern" "Flattern" "leicht aufkanten bei Geradausfahrt" usw. zurecht! Da sie gerne schnell fährt, und keine three-sixty in die Piste zaubert, will sie nix anderes mehr haben.

Liliane

Beitrag von Liliane » 03.03.2003 16:31

Huch, mit euren schnellen Antworten komme ich ja gar nicht mehr mit. Super!

Beate, natürlich fahre ich nicht nur auf Eis. Aber wenn die steilen Pisten ab Mittags eisig werden, möchte ich nun nicht wegen der Ski zukünftig zähneknirschend auf "normale" ausweichen. Du verstehst?

Das mit den Kanten könnte sicher auch ein Grund sein. Ich weiß natürlich nicht wie "gut" die Kanten von Carving-Ski sein müssen und wie "gut" die von den Leihskiern waren. Wenn man die aber jeden Tag (übertrieben) nachschleifen muß, nur weil man schnell und flott auch(!) auf Eis unterwegs sein möchte. Naja. Dann ist das ein weiterer Grund um "heutigen" Carving-Ski mit großem Vorbehalt zu begegnen.

Mein lieber alter Kneißl wurde einmal vor der Saison hergerichtet und wenn sie im Gleitverhalten nachliesen, eben nachgewachst. Mehr brauchte ich bisher nicht tun. (Fragt mich nun bitte nicht nach den genauen Typ, der Ski steht bei Bekannten im Keller, müsste also erst nachsehen)

Jedenfalls stellte ich beim testen einen gravierender Unterschied fest:
Mit meinem alten Ski bin ich halt einfach über Eisplatten gerutscht, hatte aber immer ein sicheres Gefühl, auch wenn die Kante mal nicht richtig packte.
Mit den getesteten Carvingski hatte ich an gleicher Stelle ein unsicheres Gefühl weil kein gleichmäßiger Kontakt zum Untergrund vorhanden war. Der Ski greift erst richtig brutal und die nächste Sekunde rutscht er Dir unkontrolliert weg. Auch wenn er "griff" war das mal vorne mal hinten usw. usf. Und das macht mich eben nachdenklich und vor allem: Unsicher. Ich kam mir regelrecht vor wie wenn ich quer über frische, tiefgefrorene Pistenrillen gedonnert wäre. Hoffentlich könnt Ihr mit meiner Beschreibung etwas anfangen, besser kann ich es leider nicht beschreiben.

Zur Kante.
Sicher lässt die Kante im Laufe der Saison nach und wird stumpf, das geschieht doch aber relativ gleichmäßig und man gewöhnt sich daran, kann aber damit immer noch gut fahren. Wenn aber nun moderne Carvingski ohne frischen Kantenschliff nicht mehr "fahrbar" sein sollen. Wieder ein Grund dagegen. Ihr versteht?

P.S.
Je mehr ich nachfrage und je mehr Einzelheiten ich erfahre, desto skeptischer werde ich gegenüber Carving-Skiern. :-?

Liebe Grüße.
Liliane.

Liliane

Beitrag von Liliane » 03.03.2003 16:35

Hallo "1997",
Das ist auch eine gute Idee!
Werde ich sicher am Samstag einmal ausprobieren.

Danke!
Viele Grüße.
Liliane

Gast aus der Schweiz
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Beitrag von Gast aus der Schweiz » 03.03.2003 17:14

Liebe Liliane

Meine Frau ist nicht viel schwerer als Du und fährt einen Atomic 9.10 in 150cm. Sie ist eine sehr gute Skifahrerin und wenn Sie vor mir auf dem Eis fährt, dann sieht man lediglich zwei gewaltige Spurrillen :D . Mann oder auch Frau muss auf Eis mehr Druck geben und die Kanten müssen scharf sein. Den 9.10 bekommst Du kaum noch. Falls Atomic, dann wäre dies heute der SL 9.12 oder gar der SL 11.12. Aber es gibt wirklich viele gute Skier zur zeit, so dass ein Rat schwer ist. Mein Tip zum Testen: Elan HCX, wenn Du Mut hast Dynastar Omeglass 64 :D , Atomic SL 9.12, Stöckli SL. Bei den Längen würde ich nicht allzu lange Skier nehmen. Dem Omeglass in 152, den HCX 146cm oder 154cm, den Atomic in 150cm. Der Stöckli ist glaube ich ab 156cm erhältlich. Zu Fischer kann ich nicht viel sagen, da ich bisher nur den Radarc (Funcarver) an den Füssen hatte. Für Head und Rossignol hat es andere Spezialisten hier :D :D

Gruss
Amoel
Wally magic 157 cm
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Marsi
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Er rattert .....

Beitrag von Marsi » 03.03.2003 17:16

Hallo Liliane,

das Problem, das Carvingski auf Eis in gedrifteten Kurven rattern, war mir am Anfang auch negativ aufgefallen.
Es gibt meines Erachtens zwei Möglichkeiten.

1. Noch mehr Druck auf die Kante.[u/]
Der Ski zieht auch über eisiger Piste wie auf Schienen geführt.
Seit dem ich meine Kantentechnik qngepasst habe, ist mir dieses Problem nicht mehr aufgefallen.

2. Eher einen kürzeren Ski wählen.
Gerade für Dich als Leichtgewicht ist es mit einem kürzerem, evtl. sogar deutlich weicherem Ski einfacher, die komplette Kante zu setzen.
Ein harter langer Racer, macht unwillkürlich sonst was ihm gefällt.

An deiner Stelle würde ich einen Slalom-, ehemals Funcarver genannt, in einer Länge von 140- 150cm versuchen. Anstatt länger sogar eher noch kürzer, vielleicht 130 8) ?!
Ski dieser Längebekommst Du am ehesten im Bereich Jugendski. Wähle einen guten Slalomracer für Jugendliche.

Viel Spaß auf der Kante

Wolfgang

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