Skier aus Gondelhalterung rausgeflogen

[extremecarver]

Ist mir am Samstag in Sportgastein erstmals passiert. Hatte meinen Obsethed in der Snowboardhalterung drinnen - da die normalen Halterungen nur mit viel Kraft und Schwung gehen - und es war zu voll die Skier mit reinzunehmen.

Bei der Fahrt über die 2. Stütze (von der Mittelstation aus) sah ich dann wie der Ski abhob und rausflog. Da ich am Fenster saß - hab ich dann den anderen die ganze Fahrt festgehalten, um immerhin mit einem Ski abfahren zu können.

Naja - waren dann halt gut 650HM einbeinig (davon 100HM Tiefschnee) um zum Ski zu kommen der unversehrt im Powder lag (aus gut 7-8m Höhe runtergeflogen - zum Glück keine Steine/Felsen).. On-piste war ich echt überrascht wie gut sich der Obsethed einbeinig fährt. War echt easy damit zügig eine rote Piste runterzufahren. Im Tiefschnee dann dagegen eine Qual - broch einfach immer wieder zu tief ein und hab mich bei jeder 2 Kurve hingelegt - dazu ging mir halt auch die Kraft aus...


Ist da im Falle eines Schadens eigentlich die Seilbahn haftbar? Die Skier in die Snowboardhalterung zu stecken - ist gängige Praxis - und wird auch von den Liftboys so gemacht wenns nicht in die kleinen Halterungen passen. Hab ja auch schon oft mit Snowboard Angst gehabt (weil meine Boards halt bis 222cm lang sind - da sind die Halterungen echt mini auf die Gesamtlänge bezogen) aber das hat noch immer gehalten...

[NeusserGletscher]

Bislang konnte ich nur beobachten, wie das Liftpersonal falsch sortierte Ski aus der Snowboardhalterung in die für Ski vorgesehenen Halter steckt. Meist verbunden mit einem vorwurfsvollen Blick (wie kann man nur so blöd sein).

Breite Ski sind natürlich echt ein Problem. Vor allem bei den ganz alten Anlagen.

Was die Haftung anbelangt kannst Du froh sein, daß der von Dir falsch einsortierte Ski niemandem auf den Kopf oder vor die Bretter gefallen ist. Das wäre dann ein Fall für Deine Haftpflicht. Ich denke, die Bergbahnen werden ihrerseits in ihren AGB wohl eine Haftung für Schäden am Material in solchen Fällen ausgeschlossen haben. Die Halterung war ja schliesslich nicht defekt.

Ob die Benutzung der Snowboardhalter für überbreite Ski nun gängige Praxis ist kann ich nicht beurteilen. Technisch gesehen halte ich es für keine gute Lösung, weil die Ski, wie Du ja selbst festgestellt hast, zu viel Spiel haben und von selbst aus der Gondel fallen können. Auch wenns 1000x gut gegangen ist, irgendwann ist immer das erste Mal.

Da ich selbst keine solchen Latten fahre hat sich die Frage für mich noch nicht gestellt. Vielleicht kannst Du die Bretter mit anderen Ski zusammenbinden? Es gibt im Segelsport sog. Zeisinge, mit denen kann man fix etwas festbinden. Ist natürlich in der Hektik des Einstiegs immer noch eine Herausforderung. Aber immer noch besser, als 650 HM einbeining abzufahren.

[saschad74]

Ob die Benutzung der Snowboardhalter für überbreite Ski nun gängige Praxis ist kann ich nicht beurteilen.

Ich hab's schon öfter gesehen, wie Angestellte der Liftgesellschaften Leuten, die Probleme mit der Unterbringung ihrer Powderlatten hatten, denen diese aus der Hand genommen und in die Boardhalterungen gestopft haben. Hat mich anfangs auch verwundert, habe mir dann aber gedacht "naja, die werden schon wissen, was sie da tun". Persönlich wäre ich aber nie auf die Idee gekommen, das wäre mir zu heikel gewesen. Und wenn der Liftangestellte das so macht, dann sollte auch die Frage der Haftung klar sein.

Ich habe das Problem mit meinen Ski zu Glück bis jetzt noch nicht gehabt - einzeln zumindest passten sie bis jetzt immer noch in die Skihalterungen. Oft geht auch "erst den einen, dann den zweiten dazu", wenn beide zusammen nicht geht.

Gruß,
Sascha

[extremecarver]

Es ist definitiv gängige Praxis....

Naja - und in dem Falle der Gondel in Sportgastein - gingen sie mit Glück mal rein mal nicht (alleine natürlich - zusammen Null Chance), hängt halt von der Toleranz ab. Sprich wenn sie nicht reingehen - dann die nächste Position in der Halterung probieren.

Aber so nett ist das auch nicht - weil da hast die Kante aber bei jedem reinstecken ordentlich gebrochen. Es ging sich eben um +-1mm aus oder nicht (also leicht diagonal ein Ski alleine pro Position in der Halterung). Und es gäbe ja nochmal breitere Ski - da wäre es dann gar keine Frage mehr.
In die Gondel reinnehmen wird auch ungerne gesehen - bei vollen Gondeln so wies am Samstag war - ginge das sowieso nicht - da ja die Höhe nicht ausreicht und die Skier dann quer in die Gondel reinmüssen...


Und defekt nein - dass sind die Halterungen nicht. Aber ungeeignet. Das Problem ist ja nicht die breite, sondern die Einstecktiefe. Die ist einfach viel zu gering bei einigen Anlagen für Skier oder Snowboards >180cm... Wenn der Ski dann durch die schmale Führung relativ eng sitzt - geht das schon irgendwie. Aber je mehr Spiel, desto ärger.
Denke da gabs noch keinen schweren Unfall - ganz einfach weil die Halterungen perse untauglich sind um die heutig halt sehr unterschiedlichen Ski/Boards fest zu halten. Weil damit die Haftung für Drittpersonen auf den Ski/Boardbesitzer gewälzt werden kann, müsste man dem schon Fahrlässigkeit vorwerfen können - wenns aber nur so geht - und gängige Praxis ist, bringt man das vor Gericht nie durch. Anders halt wenns nur um den Ersatz des verloreren/kaputten Skis geht - da müsste man selber vor Gericht wenn die Bergbahnen stur Stellen - die Bergbahnen hätte da halt die Gefahr - dass ihnen die Halterungen untersagt werden (sieht man eh - je moderner die Gondel - desto seltener die Aussenhalterunten).


Mir wurde das 222cm Snowboard (ist ein Serienbrett - Killer Loop 222) auch schon aus der Halterung genommen von Liftangestellten - und in die Gondel reingegeben - da sie da auch Probleme sahen. Selbst ein 2m Snowboard ist da schon kritisch.
Dazu sind die Halterungen für breite Boards ja auch oft zu schmal. In Zauchensee bedeutet das etwa für mich - Board mit der Nose vekehrt rum under Sitz, durchbiegen und oben diagonal rein. Dann passt man zu 2. in die alte 4er Gondel... Das Brett außen rein passt nicht wegen Breite...

Und Sportgastein wirbt dick und fett überall mit Freeride. Da könnens unmöglich Powderlatten die Beförderung untersagen... (aus Marketingtechnsicher Sicht wie auch aus Betriebswirtschaftlicher Sicht)

[TOM_NRW]

Haftung ist immer ein schwieriges Thema, da dann Gesetze herangezogen werden, die wahrscheinlich reichlich unpassend sind. Ich habe auch schon gesehen, wie Liftler die Ski in die Snowboardhalter gesteckt haben. Ob man daraus dann eine "gängige Praxis" ableiten kann, würde ich strittig sehen. Genauso oft habe ich nämlich bereits persönlich gesehen, wie Liftler die Ski dort rausnehmen und einzeln in die Skihalterungen stecken (leider oft ohne Rücksicht auf das Material) oder mit in die Kabine geben.

Einem Freund von mir ist dabei einmal ein Ski zerstört worden. Der Liftler hatte die Ski mit so viel Gewalt in den Köcher gerammt, dass der Ski hinten gebrochen ist. Das ganze ist in Saalbach/hinterglemm passiert. Auf Nachfrage bei der Liftgesellschaft wurde dort überraschenderweise sehr kulant reagiert. Man hat sofort die eigene Versicherung kontaktiert, die den Ski im Nachgang vollständig bezahlt hat. Das ganze ohne viel Diskussionen. Auch die Kosten für den Leihski wurden übernommen.

Im Generellen denke ich, dass es schwer ist für die Bergbahnen alle alten Lifte umzubauen. Bei neueren Gondeln hat man m.M.n. schon reagiert und die Köcher etwas größer gestaltet. Es wird jedoch noch viele Jahre dauern, bis alle Gondeln darauf ausgelegt sind. Dies ist ein Problem, denn der Trend zu breiteren Ski ist nicht aufzuhalten.

In Corvara und Umgebung hat es sehr viele Gondeln. Bei keiner gab es aussenliegende Ski- und Snowboardköcher. Die Ski wurden immer mit in die Kabine genommen. Dort gibt es Köcher die man nutzen kann, aber nicht muss. Manchmal etwas schwieriger und langwieriger beim Beladen der Kabinen aber scheinbar schonender für das Material.

LG Thomas

[NeusserGletscher]

Manchmal frage ich mich auch, was sich die Hersteller bei ihren Konstruktionen so denken. Meine breitesten Ski passen meist immer noch in die Halter, wenn auch oft nur diagonal und einzeln. Dafür habe ich bei vielen Sesseln Probleme mit dem Abstand zwischen Fussraste und Bügel. Obwohl ich keine Standplattenerhöhung benutze, komme ich bei vielen älteren Liften kaum auf die Fussrasten. Und zu allem Überdruss wird der Freiraum dann oft auch noch durch Werbeträger zusätzlich eingeschränkt. Ich war schon manches mal versucht, die Akkuflex mit in den Lift zu nehmen.

[TOM_NRW]

zusätzlich eingeschränkt. Ich war schon manches mal versucht, die Akkuflex mit in den Lift zu nehmen.

Der ist gut . Kann mich anschließen - bei 90% der Sessellifte muss ich die Beine baumeln lassen. Finde es dann immer amüsant, wenn sich Mitfahrer über Lifte ohne Fußraster (meist 1. Generation Sessellifte mit Automatikbügeln) aufregen.

LG Thomas

[extremecarver]

Ich denke auch mal das bei der Haftung die Bergbahnen relativ kulant reagieren werden - halt in eigenem Interesse.

Wie das rechtlich ausschaut - keine Ahnung - ich nehme auch an, dass es kaum gesetzlich geregelt ist - und daher am Ende bei Personenschaden eher die Bergbahnen bzw deren Versicherung zahlt - wird wohl bisher nicht vorgekommen sein.

Der erste dem dort der Ski rausflog war ich auch sicherlich nicht. Oben meinte der Liftwart nur - naja kann passieren - und hat mit dem anderne Ski noch geschaut ob/wie der reinpasst... - wobei ich es ja auch locker gesehen hab - da ich wusste wo der Ski liegt - und es kein Problem war da hinzukommen (außer halt anstrengend in patzigem Tiefschnee einbeinig)

Das Problem bei mir war sicherlich - dass da schon da schon alle Skifächer im Köcher belegt waren - und ich daher die Skier nicht wie sonst quer in den Snowboardfächer tun konnte - sondern sie halt eher aufrecht drin standen. Wenn man sie diagonal stellt - dann hat es ja höhere Reibung im Köcher - und wird etwas sicherer sein. Ich hab aber noch überprüft ob die voll drinnenstanden und nicht etwa an einem der anderne Skis irgendwie hängengeblieben wären...
Stürmisch wars nicht einmal - war halt am unpassenden Ort (Stütze - daher Impuls von unten) eine Windböe..
Die Gondel selber ist halt nicht hoch genug für meine Ski - sprich die wären nur diagonal reingegangen - und dass kann man kaum machen wenn man nur zusteigt bei Mittelstation. Und es kamen halt alle Gondeln (6 Plätze) schon mit 4 bis 6 Personen an, dazu 1-2 min Schlange um überhaupt reinzukommen...


Fußrasten sind ein anderes Thema - wenn ich nicht mittig auf zwei Sitzen sitzen kann - weil wenig los ist - benutze ich sie meist nicht. Achtet mal auf ambitionierte-/Profi Rennfahrer - kaum einer benutzt die - wobei da wohl eher die Kanten der Grund sind.
Gibt genug Skirennprofis - welche den Bügel einfach oben lassen was ja ohne Notstopp vom Lift kein Problem ist wenn man keine Höhenangst hat. Aber Notstopp und kein Bügel - das könnte auch blöd enden. Dieses Verhalten sieht man insbesondere bei Nordamerikanischen Racern - dort haben ja auch sehr viele Lifte nur einen Bügel ohne jegliche Fußrasten...

[TOM_NRW]

Den Bügel mache ich auf jeden Fall zu !

Hatten letzte Woche einen Notstopp bei der Boé-Gondel in Corvara. Waren voll beladen und es war gerade in der Mitte zweier Stützen … Die Gondel hat sich derart aufgeschaukelt, dass 2 Frauen in Panik geraten sind. Der Rest der Gondel war leichenblass. Wir sind dann so ca. 30sek lang mehrere Meter hoch und runter, sowie nach vorne und hinten geschaukelt. So etwas möchte ich nicht in einem Sessellift - und schon gar nicht ohne Sicherheitsbügel - erleben.

LG Thomas

[Anderl]

sowas möcht ich auch nicht inner Gondel erleben, das ist ja Horror