Was ist ein kräfteraubender Ski?

[PK]

Erstmal Sorry für den seltsamen Titel, ich weiß es echt nicht besser zu formulieren.

Zum Thema:
Ich lese hier immer wieder (besonders bei Skiempfehlung, Kaufberatung, aber auch wenns um Fahrtechnik geht) dass bestimmte Ski "viel Kraft kosten", "kräfteraubend" sind, oder sich "anstrengend" fahren lassen. usw usf.

Meine Frage also:
Wie beurteilt Ihr eigentlich ob ein Ski nun "kräfteraubend" oder "kräfteschonend" ist?
Kann man Ski schon von Vornherein seitens der Form, Geometrie, Konstruktion als "kräfteraubend" oder "anstregend" bezeichnen?
Wie äussert sich das beim Fahren eines solchen Ski? Lassen sich solche Ski etwa nur mit "Gewalt" in die Kurve zwingen, oder neigt so ein Ski ständig zum verschneiden, oder haben die einen extrem "giftigen" Kantengrip? Oder wie muss ich mir das vorstellen?

Kann mir das mal jemand genauer erklären, was es mit diesen (für mich) ominösen kräfteraubenden Ski auf sich hat?

Danke!

[latemar]

Ich glaube diese Frage lässt sich nicht allgemeingültig beantworten. Das kommt in erster Linie auf den Fahrertyp an.
Was der eine als kräfteraubend empfindet sieht der andere ganz anders.
Dazu kommt es noch auf Fahrweise und Schneequalität an.

Wer gerne kurze Schwünge fährt wird einen RS-Ski eher als kräfteraubend empfinden.
Für mich persönlich spielt z.B. auch der Flex eine Rolle und die Mittelbreite.

Sicher gibt es Sli, die die Masse als kräfteraubend und/oder unharmonisch empfinden würden. Andere wiederum haben gerade damit ihren Spaß.


Gruß!
der Joe

[moni.ski]

Je härter der Ski umso mehr Kraft und (oder) Technik braucht es..

Kommt wie latemar schon schreibt natürlich auch auf den Verwendungszweck drauf an. Wenn ich mit einem GS Rennschi in den Tiefschnee oder in die Buckelpiste fahre darf ich mich nicht wundern wenn ich bald fertig bin...

Noch Kräfteraubender finde ich es allerding mit meinem Slalomski (FIS Ski) einige Abfahrten wirklich kurz zu carven oder einige Slalomläufe zu trainieren... das schaffe ich nicht länger als 1 Stunde.. meine Fitness und Kraft ist allerdings nicht schlecht.. da brauchts sehr viel Schnellkraft dazu...

während wenn du längere Schwünge mit einem GS Ski fährst brauchst du wieder mehr Kraftausdauer...

Wenn man von einem kräfteraubenden Ski spricht dann ist das im allgemeinen wahrscheinlich ein Ski den man nicht den ganzen Tag fährt sondern halt nur ein paar Stunden..

[Herbert Züst]

Kräfteraubend wird ein Ski, wenn er nicht zu dem Zweck gebraucht wird, für den er gebaut wurde. Zum Beispiel ein sehr harter langer Ski mit grossem Konstruktionsradius in langsam gefahrenen kurzen Schwüngen. In diesem Falle ist die aufliegende Kantenlänge sehr gross und zwingt den Fahrer zu kräfteraubendem Driften. Wird nun jedoch zB. die Geschwindigkeit erhöht, wird durch die Dynamik der Radius verkleinert und es können auch engere Kurven mit weniger Kraftaufwand gefahren werden. am wenigsten Kraftaufwand benötigt besagter Ski in schnellen weiten Kurven für die er konstruiert wurde. Das entgegengesetzte Beispiel ist ein weicher Rocker mit sehr kurzer Kantenauflage, dieser Ski braucht am wenigsten Kraftaufwand in kurzen,langsamen engen Schwüngen und wird in langen sehr schnellen Kurven nahezu unfahrbar ,er muss dauernd korrigiert werden, was wiederum einen erhöhten Kraftaufwand bedingt.

Gruss Herbert

[Eddy21]

Zum Einlesen was ein harter oder weicher Ski ist, kann ich dir folgende Seite empfehlen:
http://www.carvingski.info/centix/de/sk ... aerte.html

Alles was hier bereits geantwortet wurde möchte ich noch um folgenden Aspekt erweitern. Grundsätzlich ist es richtig, dass ein härterer Ski mehr Kraft kostet. Wenn ich aber auf einer vereisten Piste mit einem 180er supersoften Allroundski fahre, egal wie, kostet mich das mehr Kraft, als wenn ich mit einem 165er Slalomcarver unterwegs bin. Jedenfalls mindestens dann, wenn man wie ich etwas schwerer ist.

[Zwigges]

Hallo zusammen,

kräfteraubend fand ich die Ski, wie sie gegen Ende des letzten Jahrtausends noch üblich waren. Relativ schmal und in der Regel etwa 10 - 15 größer als der Fahrer

Allerdings: Länge lief - auf langen, recht flachen Ziehwegen, waren die toll.

Seit "Erfindung" des Carving-Ski finde ich das Skifahren deutlich kräfteschondender und das, obwohl ich sicherlich nicht mehr so fit bin, wie vor etwa 15 Jahren.

Wenn man dann noch einen Ski für die Zwecke nutzt, für die er gemacht ist, ist es perfekt.

Aber mit den heutigen Allroundcarvern, oder Rockern finde ich kommt man recht unangestrengt über den Tag.

Gruß
Zwigges

[Thombers68]

Ja der liebe Ski - eigentlich ist schon fast alles erklärt worden.

Auch ich habe lange gebraucht bis ich den richtigen Ski für meine Fahrweise gefunden hatte. Grundsätzlich konnte ich mit meinen Brettern immer alles tun was ich wollte. Durch die Wetter- und Pistenverhältnisse kamen jedoch manchmal Faktoren hinzu, die dem eigentlichen "LIebelingsfahrstil" entgegenstanden.

Wenn man lange Schwünge mit zügiger Fahrt mochte und mußte sich durch Haufen und sulzigen Schnee an den im WEg liegenden Snowboardern vorbeiwurschteln wurden die Beine jedoch schwer.

Die goldene Mitte liegt wohl am geeigneten Ski für den eigenen bervorzugten Verwendungszweck gewürzt mit der Prise "Man kann nicht alles haben"