...ich kenne da eine Geschichte zu Erfrierungen aus Bruneck, eine dort im Klinikum arbeitende, mir bekannte Ärztin hat das erzählt, da waren Eltern tatsächlich bei -10° C und schlechtem Wetter wohl länger unterwegs, dem Kind waren dann alle Extremitäten bis zum Rumpf erfroren. Das Kind ist gestorben.Martina hat geschrieben:Ein Wort zu den Erfrierungen:
Hier weiss ich, dass es für den Skifahrer nicht einschätzbar ist, wie die Kälte auf das Kind in der Kraxe wirkt. Auch an einem sonnigen, subjektiv warmen Tag können beim bewegungslosen Kleinkind in der Kraxe rasch Erfrierungen auftreten, vor allem an den Extremitäten + im Gesicht.
Der Fahrtwind hat offenbar eine nicht unerhebliche Wirkung (jeder weiss, wie viel kälter sich das Wetter anfühlt, wenn es auch nur ein bisschen weht) und das Kind hat kein Möglichkeit, sich zu bewegen oder sonst zu wärmen.
Eben weil viele Skifahrer das Gefühl hatten, sie könnten die Temperatur und ihre Wirkung auf das Kind einschätzen, musste es grundsätzlich verboten werden.
Ich erwähne dies, weil weiter oben jemand geschrieben hat, dass das Temperaturrisiko einschätzbar sein sollte. Das ist es eben nicht! Bitte den Kindern zuliebe nicht den Fehler machen, zu denken, das sei kein Problem!
Ich versuche übrigens hier möglichst sachlich zu argumentieren - für die, die schreiben, man soll mal "den Mamainstinkt ausser acht lassen" etc. An sich wollte ich auch die Horrorgeschichten mit den Genickbrüchen lieber nicht anfügen, zumal ich keine konkrete Quelle mehr habe, aber nachdem Loge mehrere Male nachgefragt hat, habe ich es doch erwähnt.
Was Eltern und Kinder davon haben? Alle sind zusammen. Ganz einfach. Wenigsten mal für ein paar Minuten auf der Piste und ein, zwei Stunden auf der Hütte. Am wenigsten hat der davon, der die Kraxe auf dem Rücken hat, denn es ist saumäßig anstrengend, man konzentriert sich bis zum Anschlag, eine ständige Ungewissheit (unkalkulierbares Restrisiko) fährt mit. Der Kleinen macht das aber Spaß. Sie juchzt und singt und sobald man stehenbleibt, kommt von hinten "noch, noch!", das heißt, weiter, weiter! Keine Aufregung bitte, ich bin schon wesentlich nachdenklicher geworden, zudem ist meine Kleine auch schon 12 Kilo schwer, es war eine Abfahrt, von der Bergstation der Seilbahn bis ins Tal. Einmal. Jetzt sagt ihr bestimmt, na, dass hättste dann auch gleich ganz lassen können, aber diese 10 Minuten waren für die Kleine doch ein tolles Erlebnis. Definitiv. Nur die Abwägung Erlebnis - unkalkulierbares Restrisiko neigt sich mehr und mehr dazu, eher zum NoGo zu tendieren.Martina hat geschrieben: Persönlich finde ich auch Petras Überlegungen bedenkenswert: Was hat man davon - sowohl der Erwachsene wie auch das Kind?
Christoph