Stöcke - ein absolutes Muss ???

[Lincoln]

nach meiner ansicht bestehen die grössten vorteile darin, dass man ohne stöcke ein wesentlich grösseres bewegungspotential im schultergelenk, im ellbogengelenk und an den händen und fingern hat. das ermöglicht eine viel feinere bewegungskoordination. ist man diese feinkoordination gewöhnt, kann man sie auch in schwierigen verhältnissen nutzen.

Aber diese Aussage von Nicola spricht doch für ein fahren ohne Stöcke auch im Weltcup. Oder irre ich mich da??

Lincoln

[circler]

nach meiner ansicht bestehen die grössten vorteile darin, dass man ohne stöcke ein wesentlich grösseres bewegungspotential im schultergelenk, im ellbogengelenk und an den händen und fingern hat. das ermöglicht eine viel feinere bewegungskoordination. ist man diese feinkoordination gewöhnt, kann man sie auch in schwierigen verhältnissen nutzen.

Aber diese Aussage von Nicola spricht doch für ein fahren ohne Stöcke auch im Weltcup. Oder irre ich mich da??

Überleg mal:
Warum haben Seiltänzer einen lange Stock in der Hand? (sicher nicht weils auf Bildern besser ausschaut)
Und nun zum Skifahren:
Wenn ich beim Skifahren ohne Stöcke in Extremsituationen die Kontrolle behalten kann (weil ich die Übung habe), so kann ich mit Stöcken die Kontrolle in Extremstsituationen behalten., usw, usw......

[carlgustav_1]

also die FIS disziplinen sind ja nunmal durch regeln definiert. die renntechnik orientiert sich an diesen regeln und ist extrem darauf optimiert. glaube kaum, dass man zb. ohne stöcke auf einer konkurrenzfähigen linie durch einen wc slalomkurs käme. andererseits wären zb. beim FIS carving cup stöcke ziemlich störend, hat da auch keiner

interessanter ist die frage für die speed disziplinen - - high speed skiing zb. findet ja idRegel OHNE stöcke statt; keine ahnung ob beim abfahrtslauf stöcke im reglement stehen, oder ob man wirklich schneller mit stöcken ist !?!?

//edith: muss mich korrigieren, kurze blitzrecherche im i-net zeigt, auch speedskiing mit stöcken...//

... aber das sollten ja insider hier beantworten können...!

cheers, martin

[Max.]

[...]
Ski heil und vielen Dank schon mal für Eure ( hoffentlich zahlreichen ) Beiträge

Hallo Axel,

wenn Dein Junior so fährt, wie Du sagst, und es ohnehin kein "richtiger" Skikurs war, sehe ich nicht, warum Stöcke ein Muß sind, und nicht Freude am Skifahren. Beim Fahren auf leichteren bis mittleren Pisten fahre ich gerne auch ohne Stöcke, wenn es schwer wird bzw. die Pistenverhältnisse schlecht sind, fühle ich mich mit Stöcken sicherer.

Naja, nach meinen Erfahrungen als Schüler mit Sportlehrern als Skilehrer spreche ich den meisten sowieso die Eignung ab, dem gerecht zu werden. Sicher gibt es auch Ausnahmen, aber nachdem ich erst neulich wieder mitbekommen habe, wie eine absolute Ski-Nulpe als Skilehrerin für absolute Anfängerinnen eingesetzt wurde...

[nicola]

nach meiner ansicht bestehen die grössten vorteile darin, dass man ohne stöcke ein wesentlich grösseres bewegungspotential im schultergelenk, im ellbogengelenk und an den händen und fingern hat. das ermöglicht eine viel feinere bewegungskoordination. ist man diese feinkoordination gewöhnt, kann man sie auch in schwierigen verhältnissen nutzen.

Aber diese Aussage von Nicola spricht doch für ein fahren ohne Stöcke auch im Weltcup. Oder irre ich mich da??

hmm - im weltcup werden ganz selten basics gelegt (grundsteine der technik revolution werden dort gelegt wo man beispielsweise "wunderkinder" wie lara gut sieht - ohne stöcke fahren ist im konsens der weitläufigen traineransichten ungfähr soweit entfernt wie ein automatik getriebe in der f1 vor 40 jahren) und diesbezüglich hat wohl das ganze system etwas mit einem hund der sich in den schwanz beisst zu tun... ich war bis vor etwa acht jahren als "carving-consultant" im at skiteam tätig, keiner der erneuerer ist seit damals dort noch am posten. kein mensch kann sich vorstellen wie gerade am highend bewahrt wird... was glaubst du wie es dort aussieht wo man experimente mit kids wagen könnte - wo eltern die quantität der gefahrenen stangen mit dem honorar für trainer berechnen???

[nicola]

nachsatz - zum vorigen posting

ich würde jetzt mal ganz frech behaupten - und ich denke das darf ich - die weltcup disziplinen sind zwar ein masstab, aber ein relativ kleiner, furchtbar reglementierter, enger, in der ganzen bandbreite des gesamten skispektrums.

[Lincoln]

@nicola: Danke für die schlüssige Antwort.

Lincoln

[axisofjustice]

Interessant finde ich die Diskussion auch in die Richtung, dass es immer wieder Sportlehrer gibt, die bei Schulskifahrten Snowboards verbieten. Dann muss ein sehr guter Snowboarder gegen seinen Willen mit Ski auf den Anfängerhügel anstatt mit einer Fortgeschrittenengruppe mitfahren zu dürfen.

Ich erwarte von einem Pädagogen soviel Fingerspitzengefühl, dass er richtig entscheidet was o.k. ist (z.B. das Fahren ohne Stöcke) und was nicht.

Aber bei uns heißt es gerne einmal:

"Kannst Du nichts, werd Lehrer ... kannst du nicht lehren, gib Sport"
*duckundweg*

Gruss Thomas

So...danke! Musste mal gesagt werden. An unserer Schule hieß es immer "zu gefährlich, zu hohe Verletzungsgefahr". Manchmal wundert man sich schon

[Herbert Züst]

Hier noch die Meinung eines älteren Semesters. Skistöcke sind beim Anstehen am Lift, beim Kurzschwingen im Steilhang und beim Tourengehen von Vorteil. Für das reine Carven auf normalen Pisten sind sie eher hinderlich. Jemanden zwingen der lieber ohne Stöcke fährt würde ich niemals machen. wenn jemand ohne Stöcke fahren kann, denke ich kann er es auch mit Stöcken und umgekehrt. In der Skischule würde ich die Stöcke am Anfang grundsätzlich weg lassen. Die ganze Problematik sehe ich eigentlich nicht so ernst, wie sie hier geschildert wird.

Ich fahre zwischen 50 und 100 Tage im Jahr Ski, und das seit 53 Jahren.

Gruss Herbert

[Der Daus]

Als ich vor 10 Jahren nach Kaltenbach bin mit der Schule hieß es auch, Snowboards verboten! Zum einen, weil wir keinen (!) ausgebildeten Skilehrer hatten der mit der Situation hätte umgehen können; zum anderen weil man sich dadurch Arbeit erspart hat.

Man hat damals außerdem behauptet, mein Stockeinsatz sei falsch (ich müsste den Stock in den Schnee rammen und mich dann mit meinem Körper unbedingt um den Stock schwingen). Als immer schon etwas rebellischer Typ habe ich am nächsten Tag meine Stöcke zu Hause gelassen und was kam? - Ich durfte bis zum Mittag Strafsitzen im Hotel, weil ja das Fahren ohne zwei Stangen in der Hand technisch unmöglich ist. Solche Sachen soll es also tatsächlich hin und wieder geben...

Zum Erlernen des allgemeinen Bewegungsablaufes beim Kurvenfahren sind sie also nützlich, jedoch nicht notwendig. Mittlerweile benutz ich die Dinger fast nur noch zum Balanceausgleich.

Im Nachhinein totaler Quatsch, aber es wird halt von gewissen Lehrkräften so gehandhabt.

Übrigens: Ich fahr auch mit Stöcken Snowboard. Aber nur, weil ich das nicht wirklich beherrsche und mir so Ziehwege und flachere Abschnitte leichter fallen:-) Hauptsache es sieht lustig aus, oder?

Gruß
Stefan