Welche Ski für Umsteiger?

[rijukan]

Problem:
Ich (38 J) bin seit etwas 5 Jahren nicht mehr Ski gefahren - und bislang nur klassische "Brettln" gewohnt. Jetzt wohne ich in einem Skigebiet und möchte wieder anfangen.

Bislang war ich auf präparierten Pisten recht gut. Bevorzugt schwarze Pisten, kurze schnelle Schwünge in Umsteige- oder Hochschwungtechnik, enge Skiführung, Oberkörper stets in Talrichtung. Auf eisigen Pisten allerdings mit großen Problemen (vermutlich schlechter Kanteneinsatz?). Buckelpisten zwischenzeitlich ganz brauchbar, allerdings wohl mit falscher Technik (Täler statt Buckel gefahren) - hat mir aber Spaß gemacht und würd ich gern verbessern.

Ich möchte nun gern auf modernes Material umstellen und frage mich, was die geeignete Skiart dafür ist. Ausprobieren (mit Skiverlieh) hat wohl wenig Sinn, weil mir eben die Erfahrung fehlt, die Unterschiede auch richtig einschätzen zu können. Möchte mir daher erst mal ein paar Skier kaufen und eine Weile damit üben (dabei gleich zu Beginn ein, zwei Tage Einzelunterricht nehmen).

Aber welche? Ich verspreche mir vom Curving gerade in flacheren Stücken, w bislang nur Schlafwagenfeeling aufkam, mehr Spaß. Aber wie sieht es in steilen Passagen aus? Aus Forumsbeiträgen entnehme ich, daß man zum Curven in diesen Fällen viel Platz braucht, starke "Serpentinen" fährt, den Oberkörper weit aus der Talrichtung dreht (was schnelle Kurvenwechsel sehr erschweren dürfte). Klingt für mich stark nach Kontrollverlust, was die Fahrlinie angeht - oder?

In den Skitipps heißt es, hier komme weiterhin klassische Technik zum Einsatz, aber "angepaßt" an die neuen Möglichkeiten. Wie aber sieht diese Anpassung aus? Kann man Curving auch im Steilhang nutzbar machen, wohl als Ergänzung zur klassischen Technik, und trotzdem mit wenig Raumverbrauch, im Zweifel vermutlich weiterhin kleinen Kurven, eine beliebige Linie halten?

Und welcher Skiart ist optimal, damit ich in der Übergangsphase zurechtkomme, ein vernünftiges curvingfeeling bekommen und weiterhin steileren Abhängen frönen kann? Ich vermute, relativ kurze Slalomcurver mit kleinem Radius. Oder ist das zu ambitioniert?


Danke im Voraus!

[M.H.]

Den geringsten Umgewöhnungsbedarf wirst du mit längeren Ski mit größerem Radius haben, mit denen wirst du aber auch am längsten benötigen um auf Carving (aka Curving) umzusteigen.

Mit längeren Latten und größerem Radius brauchst du meiner Meinung nach aber auch mehr Speed um im flachen Spaß zu haben.

Aber wieso willst du gleich ein (kleingeschriebenes) paar Skier kaufen
Und wenn du im Skigebiet wohnst und dort die Skier kaufst, sollte es ja auch kein Problem sein im Sportgeschäft Testskier auszuborgen.

Aber wie sieht es in steilen Passagen aus? Aus Forumsbeiträgen entnehme ich, daß man zum Curven in diesen Fällen viel Platz braucht, starke "Serpentinen" fährt, den Oberkörper weit aus der Talrichtung dreht (was schnelle Kurvenwechsel sehr erschweren dürfte). Klingt für mich stark nach Kontrollverlust, was die Fahrlinie angeht - oder?

- viel Platz brauchst du wenn du Skier mit großen Radien ausfährst
- das mit den Serpentinen ist nicht unbedingt das Ziel, das klingt für mich jetzt nach Piste queren, schwung, Piste queren, schwung usw.
- das mit dem Oberkörper aus der Talrichtung versteh ich jetzt nicht ganz, wenn du damit meinst, daß man nicht immer den Körper auf Taloffen verwindet hast du recht.
- wieso Kontrollverlust? Du bekommst einfach ein paar neue Möglichkeiten dazu wie du die Skier einsetzen kannst, dafür gehen andere halt jetzt nicht mehr so wie gewohnt (mit kräftigem Fersenschub kurzschwingen ist z.B. so etwas wo dir die neuen Skier dann nicht so entgegenkommen). Aber Kurven andriften geht auch mit dem neuen Material, die Kurvenradien lassen sich auch variieren (am Anfang mehr mit drift, wenn man es beherscht mehr über die Biegelinie der Ski), und somit lassen sich die Skier natürlich auch im Steilen fahren (wo's wirklich steil wird wirst du auch kaum jemand sehen der dort wirklich nur geschnittene Schwünge fährt).

Grob gesagt:
weitere Ski-Radien bedeuten weniger Umstellungsaufwand (allerdings auch weniger ausgeprägtes Carvingfeeling)
kürzere Ski-Radien heißt mehr an deiner Technik umstellen (dafür auch mehr Belohnung wenn du Carven willst)

Wenn es dir ernst ist, daß du an deiner Technik feilen willst und du Skiunterricht nimmst, würde ich das an deiner Stelle eher mit einem SL Carver machen, wobei ich mir gerade für die ersten Tage eher einen ausborgen würde. Mit der Erfahrung die du dann bereits im Kurs gemacht hast, wirst du dir leichter tun für dich selbst zu entscheiden ob das der Weg ist den du konsequent verfolgst oder ob du lieber "gemächlicher" umsteigst und ein Modell mit größerem Radius nimmst. Die "Erfahrung" die du in deinem Skikurs gemacht hast, nimmst du auf jedenfall mit.

Der Radius ist auch nicht das einzige das bestimmt wie eng du Kurven schneiden kannst, mit einem sehr steifen Ski mit z.B. 12 m wirst du wahrscheinlich weitere Kurven fahren als mit einem der sich leichter durchbiegen läßt und 14 m Radius hat.

[DaniRA]

Hallo rijukan,


schliess mich da meinen Vorredner voll an, wenn du so optimale Möglichkeiten hast, dann leih dir verschiedene Modelle aus,ein Allround-Carver macht sicherlich keinen Sinn, aber alle anderen bei denen du ein wenig die unterschiede spürst (Radius bzw. Möglichkeiten), und ein Skilehrer sollte dir die nötigen Tipps dazu geben können.....


PS.: ich hatte mich damals auch gegen den carving-welle gewehrt , ein Glück hab ich mich dann doch recht schnell überreden lassen

viel Spass