Definition:Guter Skifahrer

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Spyder
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Beitrag von Spyder » 09.11.2005 14:53

Zurück zur Ausgangsfrage:
Welche Fähigkeiten zeichnen eurer Meinung nach einen guten Skifahrer aus?
'gut' ist relativ, bei den Weltcupfahrern hat ein guter Skifahrer andere Fähigkeiten als in der breiten Menge der Hobbyfahrer, insofern finde ich, muss die Frage auf eine bestimmten Personenkreis eingeengt werden, wie im folgenden auf Skilehrer.
Ist allein das ablegen einer Prüfung im Skilehrwesen bei einem Skiverband schon ausreichend für euch, um jemanden in die Kategorie "guter" Skifahrer einzustufen?
Für mich schon, da ich davon ausgehe, das die praktischen Fähigkeiten, die in der Prüfung verlangt werden, über das Mass eines Anfängers(Beginners) oder auch Fortgeschrittenen hinausgehen und da ich mich als fortgeschrittenen Anfänger sehe. Verglichen mit einem Ski-Profi ist der Prüfling aber immer noch kein 'guter' Skifahrer.

Frage am Rande: wird den die Prüfung 'nur' abgelegt (bestanden - nicht bestanden) oder gibt es Noten z.B. GUT, SEHR GUT etc. ??

Fazit: wenn ich einen Skikurs belege, dann erwarte ich einfach, dass der Lehrer ein guter Skifahrer ist.
Gruß
Peter

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Powderjunkie

Beitrag von Powderjunkie » 09.11.2005 15:37

Um zu der Prüfung was zu sagen ...
Wird mit Noten abgelegt ... Theoretisch wäre richtig was du gesagt hast mit dem , dass gewisse Fähigkeiten verlangt werden um die Prüfungsaufgaben zu bestehen . Aber wenn z.B. mittlere Radien , stehts auf Kante gefahren, verlangt wird schafft das so ziemlich jeder . Mit welcher Note bzw wie es dann aussieht ist eine GANZ :-D andere Sache . Also was da oft auf Lehrgängen rumhüpft ist gelinde gesagt fraglich . Vor allem was es dann bringt solche Leute auf nen Skikurs loszulassen ... Besteht da nicht das Risiko das die Schüler die schlechte Fahrweise oder ähnliches adaptieren ????
Will hier niemand verunglimpfen aber solche Leute schimpfen sich dann auch als guter bis sehr gute Skifahrer nur weil sie die Prüfung geschafft haben . In der Praxis sieht das ganz anders aus . Es gibt schon genügend die die Skischuluniform nur aus Prestigegründen targen und nicht weil sie es verdient hätten !
Stimmt mir da jemand zu ??

Martina
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Beitrag von Martina » 09.11.2005 17:48

@Spyder

Es gibt ganz unterschiedlich qualifizierte Skilehrer!!
Es gibt allein in der Schweiz Hilfsskilehrer, Kinderskilehrer, Skilehrer-Assistenten, Skilehrer Stufe1, Stufe 2, Stufe 3, Schneesportlehrer.


Dazu kommt aber, dass wir uns beim Thema "Skilehrer" schon wieder in einem ganz anderem Bereich bewegen:

Ein guter oder sehr guter oder fantastischer Skifahrer muss keineswegs ein guter Lehrer sein!!!!!
Und ein mittelguter Skifahrer muss kein schlechter Lehrer sein.


Es ist tatsächlich oft so, dass gerade sehr gute Skifahrer (ehemalige Rennfahrer z.B.) Mühe mit dem Unterrichten haben, weil sie sich sehr schlecht in den Schüler hineinversetzen können (muss natürlich nicht so sein). Es fällt ihnen schwer, nachzuvollziehen, warum dieser z.B. den Ski nicht einfach auf die Kante stellen und laufen lassen kann.
Gerade bei Anfängern sind andere Fähigkeiten/Fertigkeiten deutlich wichtiger als ein sehr guter Skifahrer zu sein.

Zu einem guten Lehrer gehört noch viel mehr und vor allem auch viel anderes als zum guten Fahrer:
Er muss verschiedenste Möglichkeiten kennen, etwas zu vermitteln.
Er muss ein "Trainerauge" haben.
Er muss nachvollziehen können.
Er muss die Stärken und Probleme des Schülers erkennen.
Er muss auf die Person des Schülers optimal eingehen können.
Er muss mit den momentanen Bedingungen umgehen können.
usw., die Liste liesse sich beliebig verlängern.

Gerade für ein gutes "Trainerauge" braucht es viel,viel mehr als eigene hohe technische Fähigkeiten. Es ist auch nicht ohne viel Erfahrung zu erlangen.

Aber das ist mal wieder ein ganz anderes Thema!

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Hermes
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Beitrag von Hermes » 09.11.2005 18:51

Also ich glaub ich könnt kein Skilehrer machen...
Also an meiner Technik liegts bestimmt ned (behaupt ich yetz mal!),
aberich glaub ich könnt des wirklich ned erklärn...
Ich bin ya fast mit Ski an den Füßen geboren, ich hab die technik einfach intuitiv, und die Renntechnik ändert sich ya auch kaum!!

Ich hab zwar mit meinen 15 Jahren schon Angebote von Skischulen gekriegt in Skilehrerauswahlkursen mitzufahren, aber ich denke ich könnt die technik einfach überhaupt nicht vermitteln, weil ich, wie Martina des schon gesagt hat, mich nicht mehr in Anfänger reinversetzen kann!! :o
Mario

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Beitrag von nicola » 11.11.2005 10:15

donmeli hat geschrieben:Fuer mich ist also ein guter Skifahrer derjenige der aus seinem Material dass er sich auserwaehlt das meiste herausbringt. D.h ein Anfaenger der seinen "Anfaenger-ski" an die Grenze treibt ist ein guter Anfeanger und ein Experte der seinen Racestock-ski am limit fahren kann eben ein echter Experte.
Das ganze hoert sich vieleicht ein bisschen Materialfetichistisch, ist es zum Teil auch, aber ich gehe mal davon aus dass 90% aller Skifahrer ein 60-70% des Potenziales von ihrem Material nutzen. Die anderen 10% sind halt die "guten".
interessante these, dazu meine gedanken:
ein anfänger und sein gegenüber am topende der skala haben gravierende unterschiede in der ausgangssituation beim material. während der anfänger darauf angewiesen ist, etwas, das im besten fall eine sehr gute empfehlung ist, zu verwenden, kann ein top rennläufer sehr präzise am gestaltungsprozess seines geräts mitwirken. für ihn gilt der entwicklergrundsatz "design follows function" für den anfänger ist das eher umgekehrt, bei ihm ist das funktionieren der bewegung vom design des skis abhängig.
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Beitrag von nicola » 11.11.2005 11:36

Martina hat geschrieben: Ein guter oder sehr guter oder fantastischer Skifahrer muss keineswegs ein guter Lehrer sein!!!!!
Und ein mittelguter Skifahrer muss kein schlechter Lehrer sein.
:zs: allerdings ist das spektrum zwischen "kein schlechter" und "ein sehr guter" lehrer sehr breit.
Martina hat geschrieben: Gerade bei Anfängern sind andere Fähigkeiten/Fertigkeiten deutlich wichtiger als ein sehr guter Skifahrer zu sein.
das sehe ich anders - die allgemein pädagogischen qualitäten sind natürlich unabdingbar, aber je weiter das bewegungsvorstellungsvermögen eines "vermittlers" reicht desto fundierter kann die basis im hinblick auf "gutes" skifahren gelegt werden. ich spreche von feinen nuancen, die für den anfänger noch nicht so wichtig sind, aber im weiteren eine ganz andere qualität des skifahren lernens ermöglichen.
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Beitrag von Martina » 11.11.2005 17:11

nicola hat geschrieben:
Martina hat geschrieben: Gerade bei Anfängern sind andere Fähigkeiten/Fertigkeiten deutlich wichtiger als ein sehr guter Skifahrer zu sein.
das sehe ich anders - die allgemein pädagogischen qualitäten sind natürlich unabdingbar, aber je weiter das bewegungsvorstellungsvermögen eines "vermittlers" reicht desto fundierter kann die basis im hinblick auf "gutes" skifahren gelegt werden. ich spreche von feinen nuancen, die für den anfänger noch nicht so wichtig sind, aber im weiteren eine ganz andere qualität des skifahren lernens ermöglichen.
Nun ja, natürlich ist das ideal! Aber wenn ich als Anfängerin aussuchen müsste zwischen eine Lehrer, der super fahren, aber nichts erklären kann und einem, der nur einigermassen fährt, aber toll helfen und erklären kann, dann würde ich auf jeden Fall den zweiteren nehmen!

Gast

Beitrag von Gast » 11.11.2005 17:45

Martina hat geschrieben: Nun ja, natürlich ist das ideal! Aber wenn ich als Anfängerin aussuchen müsste zwischen eine Lehrer, der super fahren, aber nichts erklären kann und einem, der nur einigermassen fährt, aber toll helfen und erklären kann, dann würde ich auf jeden Fall den zweiteren nehmen!
abgesehen davon, dass ein mensch der super fahren aber nichts erklären kann, wohl ganz selten den beruf des (anfänger)lehrers ergreifen bzw. lange ausüben bzw. aushalten wird, könnte sich in beiden fällen dann das "einigermassen" die waage halten ... aber lassen wir das spekulieren lieber :wink:

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Beitrag von Martina » 11.11.2005 18:38

Gast hat geschrieben: abgesehen davon, dass ein mensch der super fahren aber nichts erklären kann, wohl ganz selten den beruf des (anfänger)lehrers ergreifen bzw. lange ausüben bzw. aushalten wird, könnte sich in beiden fällen dann das "einigermassen" die waage halten
Nun ja, leider schliessen viele "ich bin guter Skifahrer, also bin ich auch ein guter Lehrer". Grad viele Exrennfahrer werden (natürlich!) Skilehrer. Leider haben viele falsche Vorstellungen vom Beruf, u.a. da die allermeisten Gäste entweder Kinder oder Anfänger oder beides sind.
Klar, einem durchschnittlich intelligenten Ex-Rennfahrer mit Interesse sind die Grundzüge des Lehrens vergleichsweise rasch beigebracht. Aber einem unreflektierten guten Skifahrer, der sich in der Skilehrerjacke toll findet, leider nicht. Dann habe ich lieber eine ordentlich fahrende Mutter von 3 Kindern,der man die Grundzüge des Nasenschneuzens zumindest schon mal nicht auseinandersetzen muss :wink:
Aber das ist eigentlich alles OT

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Beitrag von nicola » 12.11.2005 12:02

hi martina,

der "gastkommentar" oben war ich. etwas vom thema entfernt möchte ich nun doch folgendes einbringen. es wäre nicht gut, wenn der eindruck entstünde, dass rennläufer in pauschale schlechtere skilehrer wären - ich weiss auch, dass du das nicht so gemeint hast.

exrennläufer (damit meine ich "echte", also jene die konsequent bei der sache sind und nicht nur ab und zu bei einem wald und wiesen skirennen antreten) kennen sich nicht nur beim fahren sondern auch bei lösungen von problemen und mit individuellen befindlichkeiten sehr gut aus. ihr zugang zur bewegung beim skifahren ist ein sehr früher und daher natürlicher. ihr verhältnis zum lernenden ist über die rolle des vermittlers hinaus oft die eines "gesamtcoach". in den skischulen, in denen ich für ca. 15 jahre u.a. auch für den bereich "human resources" zuständig war, waren exrennläufer durchwegs ausgesprochen gute mitarbeiter.
nicola

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