Wieder einmal - wie auch schon damals bei der Diskussion über gutes / schlechtes Kurzschwingen - definieren wir hier den Begriff "gut" wohl unterschiedlich:
Dies ist für mich eine gute Herangehensweise ans Skifahren.nicola hat geschrieben: ..und deshalb ist es so, dass für mich ein „guter skifahrer“ ein freier skifahrer ist. egal auf welchem level. er besitzt die freiheit zu sagen, dass ihm ein hang nicht passt, ein ski nicht gefällt, ein lehrer oder trainer zu dumm ist. am wesentlichsten ist aber, dass er sich die freiheit nimmt mit seinen persönlichen grenzen erfahrungen zu machen, die ihm ständig neues lernen ermöglichen, denn das steht für mich zweifelsfrei fest - das tut gut!
Dieser Fahrer nimmt die Sache nicht übermässig ernst, lässt sich aber darauf ein. Wahrscheinlich ist das ein Weg, der gutes Lernen ermöglicht.
Dies sind für mich Kriterien, die einen technisch guten Skifahrer ausmachen.Martina hat geschrieben:- ist in der Lage eine normale Piste ohne gravierende Unsicherheiten zu bewältigen
- kann auf einer normalen roten Piste gecarvte Kurven fahren
- verliert seine Sicherheit im Allgmeinen auch bei misslichen Verhältnissen (schlechte Sicht, Schneefall, Neuschnee, zerfahrene Piste, viele Leute, Eis,...) nicht
- ist in der Lage, seinen Stil zu variieren (kurze/lange Kurven, unterschiedliches Tempo, gelassenes/aggressives Fahren etc.)
- kommt mit unterschiedlichem Gelände (gewalzte Piste, Buckel, Neuschnee, kupiertes Gelände, enge/breite Hänge) zurecht
- vermittelt beim Zuschauen Sicherheit, Konstanz, Fluss
- ist in der Lage, kraftsparend zu fahren
- ist fähig, Änderungen/Spielereien umzusetzen
Was dieser Fahrer für eine Haltung gegenüber dem Skifahren hat, ob und wie er weiterlernt, wie er andere anschaut, das beurteile ich damit nicht.
Das sind für mich zwei verschiedene Paar Schuhe!
Weiter habe ich noch über die Begriffe "beherrschen" und "kontrollieren" nachgedacht. Ich habe mir überlegt, ob ich einen längeren Vergleich zwischen reiten und skifahren ausführen soll, aber das wäre dann wohl doch ein wenig zu weit ausgeholt - obwohl dieser meiner Meinung nach deswegen sehr gut funktioniert, weil man beim reiten mit einem Lebewesen statt mit einem Sportgerät zu tun hat.
Mein Fazit dieser Überlegung ist, dass mit "den Ski beherrschen, kontrollieren können" vermutlich von den meisten nicht genau das gemeint ist, sondern "fähig sein, meine Bewegungen, meinen Körper, meinen Input an den Ski so genau zu steuern und dosieren, dass der Ski präzise "versteht", was ich von ihm will und ich so das bestmögliche aus ihm herausholen kann".
Es ist also nicht der Ski, den ich beherrschen/kontrollieren möchte, sondern mich/meinen Körper/meine Bewegungen!
Und wie gesagt, dass ich es kann muss nicht zwingend heissen, dass ich es immer tue!