Weitere Radiusverlängerungen im Rennsport?+Kantenverdickung

Hier könnt ihr euch bei Verletzungen oder körperlichen Gebrechen mit Leidensgenossen über Therapie, Reha-Tipps, Aussichten, etc. austauschen
Marius
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Beitrag von Marius » 18.11.2005 14:18

jo werd mal in nem anatomiebuch nachschlagen. bin mir auch
nicht 100%sicher. aber soweit meine erinnerung zurückgeht findet eine anpassung statt. mach eh grad n wasserskireferat und da gibts ja ähnlcihe verletzungen wie auf schnee... :)

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extremecarver
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Beitrag von extremecarver » 21.11.2005 09:36

hab gestern gehört, dass die Gerg wegen zu weichem Schnee (in Kanada) gestürzt ist.

Ist dies vielleicht der Grund für die Verletzungsserie?
Sprich: Alle Skiteams müssen testen, testen und testen aber wie jeder weiß der Rennski schonmal gefahren ist, wird dies bei sehr weichen Bedingungen viel schwerer als auf hartem Schnee???
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nicola
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Beitrag von nicola » 21.11.2005 15:48

extremecarver hat geschrieben:hab gestern gehört, dass die Gerg wegen zu weichem Schnee (in Kanada) gestürzt ist.

Ist dies vielleicht der Grund für die Verletzungsserie?
Sprich: Alle Skiteams müssen testen, testen und testen aber wie jeder weiß der Rennski schonmal gefahren ist, wird dies bei sehr weichen Bedingungen viel schwerer als auf hartem Schnee???
einen grund für die häufung der verletzungen sehe ich in den eher kurzsichtigen material regulierungen der fis, die sich offensichtlich nicht darüber im klaren ist, dass einmal gewonnene mögliche zeitverbesserungen nicht wieder aufgegeben werden wollen, sondern dass man umgehungswege sucht. ähnlich wie im doping, wo die kontrollen immer erst reagieren, wenn bereits ein neues mittel am markt ist (- hier soll allerdings keineswegs der eindruck entstehen, dass ich für doping wäre)

hier nur einige materialregulierungen bei carvingskis

limitierung der maximalbreite der ski --> fazit es wurden extreme erhöhungsplatten gebaut. (das ist zum glück wieder abgeschafft)

limitierung der maximalen standhöhen --> die schuhe wurden schmäler gebaut.

festlegung von mindestlängen und radien --> die skieigenschaften (bes. flex und torsion) werden verändert

gerade diese letzte tendenz im rennsport bereitet vielen, die mit an den ersten entwicklungen des carvinggedankens beteiligt waren, grosses unbehagen. es werden ski gebaut, die an schaufel und heck sehr weich und im abschnitt unter dem schuh sehr hart sind. dazu kommt ein extremer kantenschliff. beides ergibt skieigenschaften, die in etwa jenen von schlittschuhen gleichkommen.

solches material ist auf die in europa zum grossteil vorherrschenden pistenbedingungen spezialisiert, bei aussergewöhnlichen verhältnissen können jedoch andere als vom läufer erwartete reaktionen eintreten.

ich glaube nicht, dass in den zuständigen fis gremien leute sitzen, die einen sehr tiefen einblick in skitechnische entwicklungsdetails haben. somit ist man auf externe beratung von fachleuten angewiesen. das wären einerseits die rennsportentwickler von skifirmen (die arbeiten aber wahrscheinlich lieber für den firmenerfolg als für die fis :D ) und unabhängige wissenschaftler. momentan ist für dieses gebiet die universität innsbruck erste adresse der fis forschungsaufträge, es wird wahrscheinlich nur selten eine 2nd opinion andernorts bzw. transdisziplinär eingeholt.
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Beitrag von urs » 21.11.2005 16:38

nicola hat geschrieben:festlegung von mindestlängen und radien --> die skieigenschaften (bes. flex und torsion) werden verändert

gerade diese letzte tendenz im rennsport bereitet vielen, die mit an den ersten entwicklungen des carvinggedankens beteiligt waren, grosses unbehagen. es werden ski gebaut, die an schaufel und heck sehr weich und im abschnitt unter dem schuh sehr hart sind. dazu kommt ein extremer kantenschliff. beides ergibt skieigenschaften, die in etwa jenen von schlittschuhen gleichkommen.
salü nicola

was ich nicht verstehe ist, dass z.b. die rs-skies meist einen deutlich grösseren radius als die erlaubten 21m aufweisen. wie lässt sich das mit "falschen" fis-reglementierungen erklären?

gruss urs

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Beitrag von extremecarver » 21.11.2005 16:51

Zitat Nicola
es werden ski gebaut, die an schaufel und heck sehr weich und im abschnitt unter dem schuh sehr hart sind. dazu kommt ein extremer kantenschliff. beides ergibt skieigenschaften, die in etwa jenen von schlittschuhen gleichkommen.
Na dann gute Nacht. Genau dieser Satz trifft auf meinen Snowrider zu. Schaufel ist extrem weich - da nur Gummi und kein Holzkern. Das Heck ist jedoch normal Hart. Die Vist Alu Platte dagegen Bockelhart.
dies ergibt ein Feeling wie Schlittschulaufen - und ich liebe es. Wenigstens beim Kantenschliff bin ich mit 86-87/0.5 noch gar nicht soo extrem. Bei weichem Schnee ist das ganze nicht mehr einfach zu fahren. Aus Kunstschnee ist es ein Traum.
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Beitrag von nicola » 21.11.2005 22:01

hallo urs,

die kennzahlen für den konstruktionsradius wurden sehr früh limitiert, da der gefahrene radius aber nicht von der taillierung alleine abhängt hat diese entscheidung die skibau entwicklung wahrscheinlich schon stark beeinflusst. nun ist man soweit, dass man gar nicht mehr an die grenzen des radiuslimits gehen muss.
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Beitrag von nicola » 21.11.2005 22:06

extremecarver hat geschrieben: nur Gummi und kein Holzkern. Das Heck ist jedoch normal Hart. Die Vist Alu Platte dagegen Bockelhart.
das mit nur gummi und kein holzkern musst du noch einmal genau hinterfragen ... genau das heck ist snowrider spezialität
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Beitrag von extremecarver » 21.11.2005 22:26

Edit: Nur die Schaufel ist ohne Holzkern, dies sieht man sehr deutlich am Abschluss, das Heck ist ganz normal mit Holz gemacht - falls schlecht geschrieben END EDIT

Mir taugt der Snowrider so ja super. Das Heck ist wirklich spitze --> denn man kann es ruhig fahren und es gibt wenig Rebound. Oder ich kann es wie ein Snowboard fahren und es katapultiert mich zum Schwungende in die Luft (so wie bei Bode, aber eben kontrolliert und gewollt und auch vom Aussenski und Innenski ausgehend) und ich kann in der Luft gleich Schräglage einnehmen und mit Kraft in den neuen Schwung hereinspringen. (das dies im Slalom tödlich wäre ist mir klar, aber es macht halt viel Spaß - und darum geht es mir ja)

Die Schaufel ist sehr weich und extrem ruhig. Der Ski Ski schluck echt extrem viele Schläge und man muss wenig dafür tun, das der Schwung ansetzt. Dafür kann man sehr schlecht schuss fahren, da die Schaufen dann aufschwimmt. (NEIN sie flattert keinen cm - falls dies irgendjemand unter aufschwimmen versteht - sondern sie schwimmt einfach hin und her bis sie greift - wenn man konzentriert fährt und das Gewicht nach hinten verlagert, lässt sich das greifen jedoch verhindern)

Andreas Hallady - mein Freestyle Coach von der AFSA und emsiger Snowrider Entwickler und Tester meint dass die Vist-Platte den Ski kaputt macht, von seinen Eigenschaften her, und empfiehlt die Speedlock Platte. Laut seiner Meinung wird der "runde und schön beeinflussbare" Schwungradius durch harte Platten kaputtgemacht.
Herr Riberich verkauft dagegen recht viele Snowrider mit der VIST Worldcup Alu Platte so wie ich es fahre. Ich hol mir irgenndwann eh noch einmal den Riesentorlaufski sowie den klassischen Snowrider (Swing/Speed) zum testen, dann kann ich auch nochmal den Mach1 SL in 165cm mit einer ganz ganz weichen Platte ausprobieren. (Von mir sinde es ja nur etwa 800m bis zum Riberich :lol: und ich möchte mir auch noch die Snowrider Softshell Jacke kaufen)
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Marius
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Beitrag von Marius » 22.11.2005 10:10

nochmal zu den sehnen und bändern:
als sehen wachsen/ können sich heilen.
bänder können das teilweise.
bei kindern werden sie noch stärker, bei erwachsenen gibts 2 arten:
einmal bänder wie im sprunggelenk die wieder zusammenwachsen können und foglich auch an ihre beanspruchung sich anpassen
uind eben bänder wie z.b. die kreuzbänder die sich nur in gerigem masse selbst reparieren können und auch nur wenig mit ihren belastungen wachsen.
liegt daran wie das gelenk aufgebaut ist und ob es ein "geschlossenes gelenk" (also mit kapsel und flüssigkeit etc) ist.

insofern hatten sowohl beate(oder wars martina) als auch meine wenigkeit ein bisschen richtig geraten :wink:

hab das aus nem med. buch (ein wissenschaftliches udn keine tchibo-lektüre :-D )

Gast

Beitrag von Gast » 22.11.2005 15:26

Ich habe nicht geraten!
bänder wie im sprunggelenk die wieder zusammenwachsen können und foglich auch an ihre beanspruchung sich anpassen

es ging nicht um Selbsheilungskräfte, sondern um gezieltes auftrainieren der Bänder und Sehnen. Das Bänder wieder zusammen wachsen können, habe ich nicht abgestritten.
Sich an Belastung anpassen, heißt: Sie werden elastischer aber nicht dicker/kräftiger werdend! Elastizität kann man durch gezielte Dehnübungen trainieren. Ein Band welches einmal angerissen/gerissen war, verliert allerdings an Elastizität.
Beate

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